Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 334293 Verfahren und Maschine zum Abbinden von Würsten Das Hauptpatent bezieht sich auf ein Verfahren und eine Maschine zum Abbinden von Würsten, bei welchem Verfahren zur Schonung des Darmes die Schnur mindestens zweimal um den Darm geführt wird, bevor das Knoten der Schnur erfolgt, und zwar erfindungsgemäss derart, dass die Umschnürung durch eine Schur, die von einer den Darm umkreisenden Zange gehalten ist, bei der ersten Umdrehung mit einem derart geringen Schnurzug erfolgt, dass der Darm nur etwa um die Hälfte seines Darmdurchmes sers eingeengt wird,
während die zweite Umdrehung und der Knoten bei einem Schnurzug erfolgt, der das fertige Abbinden ermöglicht, wobei der Knoten durch Unterziehen des von der Zange freigegebenen Schnur anfanges erzeugt wird.
Die zur Ausübung dieses Verfahrens erforderliche Maschine ist gekennzeichnet durch eine Schnurzufüh- rung mit einer automatisch gesteuerten Bremseinrich tung, eine um die Wurst kreisende Schnurzange, einen Schnurfanghaken und ein Schnurabschneidorgan, wel che mittels Kurvenscheiben derart gesteuert sind, dass bei der zweiten Umdrehung der Schnurzange die Schnurklemme an die Schnurdüse angedrückt wird,
im letzten Viertel der zweiten Umdrehung der Zange der Fanghaken sich in die Fangstellung bewegt und bei Beginn der dritten Umdrehung der Fanghaken die Schnur erfasst und den Knoten zuzieht, worauf die kreisende Zange das Schnurende freigibt und vor Beendigung des Abbindevorganges den aus der Düse vorstehenden Schnuranfang erfasst.
Vorliegende Erfindung bezweckt nun eine Ver besserung des Verfahrens und der Maschine nach dem Hauptpatent Nr. 334293. Das Verfahren ist da durch gekennzeichnet, dass das Schnurende des Kno tens eine Schleife bildend zugezogen wird.
In beiliegender Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der Maschine und die verschie denen Phasen des Bindevorganges dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht, Fig. 2 einen Längsschnitt nach Linie 1-I in Fig. 1, Fig. 3 eine Führungskurve zum Lenken des Knüpfhakens, Fig.4 eine Sperrvorrichtung zum Sperren und Auslösen des Knüpfhakens, Fig. 5 bis 12 die Stadien des Binde- und Knüpf vorganges.
Die Maschine ist gegenüber der Ausführung nach dem Hauptpatent derart konstruiert, dass die zum Abbinden erforderlichen beweglichen Teile oberhalb der Wurstabbindstelle angeordnet sind, damit beim Platzen einer Wursthaut die Mechanismen nicht be schmutzt werden.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Abbindmaschine und Fig.2 einen Längsschnitt durch die Maschine nach Linie I-I in Fig. 1. An der Fussplatte 1 ist eine senk rechte Wand 2 aufgeschweisst. In dem Auge 3 der Wand 2 ist der Lagerbolzen 4 mittels Stift 5 befestigt, auf welchem das Stirnrad 6 drehbar gelagert ist. In dem Auge 7 der Wand 2 ist die Welle 8 gelagert, auf welcher das Rad 9 sitzt, das in das Rad 6 eingreift.
Mit dem Rad 9 verbunden ist das Rad 10, in, welches das Rad 12 des Antriebsmotors eingreift. Die Welle 8 ist an ihrem vordern Ende mit einem Vierkant 8a versehen, damit das Rad 6 mittels Aufsteckkurbel von Hand gedreht werden kann. Ein Drehen des Rades 6 von Hand ist zweckmässig beim Reinigen der Ma schine und wenn eine neue Abbindschnur eingezogen werden muss. An der Wand 2 ist eine Büchse 14 zur Aufnahme eines Schnurknäuels angebracht, durch deren Deckel 1.5 die Abbindschnur 16 hindurch gezogen wird. Das Rad 6 greift ferner in ein Rad 17, welches auf der Nabe 18 der mit der Wand 2 ver bundenen Büchse 19 gelagert ist.
Das Rad 17 ist mit der Stirnscheibe 20 versehen, in welchem die Büchse 21 gelagert ist. Die Büchse 21 bildet einen Teil der Schnurzange. In derselben ist der Zangenbolzen 23 mittels der Druckfeder 24 gegen den Büchsenhals 21a gezogen und klemmt dadurch die Abbindschnur 16 ein. Zum Öffnen der Schnurzange sind an dem Rad 6 zwei Kurven 26 angeordnet (Fig. 1). In die Büchse 19 sind Futterbüchsen 28 einschiebbar, um Würste 30 mit verschiedenem Durchmesser durch die Büchse schieben zu können.
Zum Zuführen der Abbind- schnur 16 dient ein durchbohrter Schnurführhebel 32, welcher mit der Achse 34 schwenkbar ist, die in der Wand 2 gelagert ist. Auf der Achse 34 sitzt ein Stirn rad 35, welches in das Stirnrad 36 eingreift. Das Stirnrad 36 ist auf der Welle 37 festgekeilt, die in der Wand 2 gelagert ist. Auf der Rückseite der Wand sitzt auf der Welle 37 ein Hebel 38, der mit einer Rolle 39 versehen ist, welche in der Kurvennute 40 des Rades 6 abrollt. In der Wand 2 ist ferner die Welle 42 drehbar gelagert, auf welcher das Kreuz Qelenk 43 befestigt ist.
In dem Kreuzgelenk sitzt um ihre Achse drehbar die Stange 44, auf welcher der Arm 45 (Fig. 1) verstiftet ist. Der Arm 45 endigt mit einem Zapfen 46 in einen Schlitz 47 (Fig. 3) des Win kels 48. An dem Arm 45 ist der Knüpfhaken 50 be festigt, auf welchem das Klemmrohr 52 verschiebbar ist. Am hintern Ende des Klemmrohres 52 ist eine Hülse 53 festgeschweisst, deren lichte Weite grösser ist als die des Rohres, in welcher die Feder 54 sitzt. Diese Feder hat das Bestreben, das Rohr über die Spitze des Knüpfhakens zu drücken, wodurch die Abbindschnur 16 im geeigneten Moment festgeklemmt wird.
An dem Arm 44 ist ferner ein Hebelchen 56 mittels des Bolzens 57 gelenkig befestigt. Dieses stösst mit seinem Ende 56a gegen den Anschlag 53a der Büchse 53 des Rohres 50 und zieht das Rohr im geeigneten Moment zurück, um die eingeklemmte Schnur freizugeben. Die Bewegung des Hebelchens 56 wird durch den Bolzen 60 ausgelöst. Die Feder 61 drückt das Hebelende 56a gegen den Anschlag 53a der Büchse 53. An der Wand 2 (Fig. 1 und 4) ist ein Lager 62 befestigt; in welchem um den Stift 63 dreh bar der zweiarmige Hebel 64 gelagert ist. Das Ende 64a läuft über die Kurve 65 (Fig. 1 und 2), welche an dem Rad 6 befestigt ist.
Das andere Ende 64b stellt sich in den Weg der Büchse 53 und wird durch die Kurve 65 im gegebenen Moment ausgelöst. Die Bewegung des Armes 44 erfolgt durch den Hebel 66, der auf der Welle 42 auf der Rückseite der Wand 2 festgekeilt ist. Der Hebel 66 ist mit einer Rolle 67 versehen, welche in der Kurve 40 des Rades 6 ab rollt. Zum Abschneiden der Schnur nach erfolgter Knüpfung dient die Schere 70 (Fig.l, 2 und 10), welche an dem Arm 71 befestigt ist. Der Arm 71 sitzt auf dem Bolzen 72, welcher in den Lagern 73 ge lagert ist. Die Feder 74 hält den Arm 71 in der in Fig.2 angedeuteten ausgeschwenkten Stellung.
An dem Arm 71 ist ein Arm 71a befestigt, der an seinem Ende eine Rolle 71b aufweist, die auf dem Exzen ter 75 abläuft, der auf der Nabe des Rades 6 festsitzt. Zur Führung der Abbindschnur 16 von der Büchse 14 zum Schnurzuführhebel 32 dienen mindestens ein Umlenkbolzen 77 sowie zwei Schnurbremsen 78 und 79. Die Schnurbremse 79 .darf bei der ersten Wickelumdrehung nicht wirksam sein. Sie wird daher durch die Kurve 80, die auf dem Rad 6 sitzt, über einen zweiarmigen Hebel 81 angehoben.
Zur Betäti gung der Schere 70 dient eine Nase 82, welche an der Scheibe 20 (Fig.l) befestigt ist, welche gegen den Vorsprung 83 des einen Scherteils der Schere 70 stösst.
Der Vorgang ist folgender: Wie aus Fig. 2 ersicht lich, wird durch die Büchse 28 von Hand ein mit Wurstmasse gefüllter Darm 30 durchgeschoben. Bei spielsweise durch einen Fusstritt wird ein nicht näher bezeichneter Kontakt geschlossen, durch welchen der Antriebsmotor eingeschaltet wird. Dieser treibt über Räder 12, 10 und 9 das Rad 6 an und schaltet durch bekannte, nicht näher bezeichnete Mittel gesteuert, nach einer Umdrehung des Rades 6 dieses wieder aus. Während dieser Umdrehung erfolgt die in den Fig. 5 bis 11 veranschaulichten Abbindvorgänge.
Fig.5 zeigt die Ruhestellung, während welcher der gefüllte Darm 30 durch die Büchse 28 (Fig.1) um eine Abbindlänge, die durch einen nicht näher bezeichneten Anschlag begrenzbar ist, hindurch geschoben wird. Wird nun der Motor eingeschaltet, dann macht die Scheibe 20 mit der Schnurzange 23 zunächst eine Umdrehung. Während dieser Umdre hung (Fig. 6) ist die Bremse 79 ausser Funktion, so dass die Abbindschnur nur durch die Bremse 78 ge bremst wird. Der Darm 30 wird daher erst um den halben Durchmesser eingeschnürt.
Nach einer wei teren nicht ganz dreiviertel Umdrehung der Scheibe 20 ist, wie aus Fig. 7 ersichtlich, der Arm 44 in eine Lage geschwenkt, in welcher das Rohr 52 zwischen dem Schnurtrum 16b, das von der Zange zum Darm führt, und dem Schnurtrum 16a von dem Schnur führrohr 32 zum Darm hindurchgreift. Die dabei erforderliche Seitenbewegung des Rohres 52 wird durch die Kurve 47 (Fig.3) bewirkt.
Der Weg des Armes 44 ist so gross, dass die Hülse 53 gegen den Sperrhebel 64b gedrückt wird, wobei sich die Fe der 54 zusammenpresst. Dadurch schiebt sich das Rohr 52 auf dem Knüpfhaken 50 zurück, so dass die ser über das Rohr hervorsteht und bei der Weiter drehung der Scheibe 20 nach Fig.8 das Schnur- trum 16b vor der Zange 23 fängt. In diesem Moment schaltet der Sperrhebel 64b, durch die Kurve 65 be wegt, aus, die Feder 54 drückt das Rohr 52 über den Knüpfhaken 50 vor und klemmt dabei das Faden- trum 16b fest.
Im gleichen Moment wird die Zange 23 durch eine der Kurven 26 am Rad 6 geöffnet, so dass der Knüpfhaken 50 das Schnurtrum 16b aus der Zange 23 herausziehen kann. Der Arm 44 schwenkt nun in seine Anfangsstellung (Fig. 1) zurück und zieht das Schnurtrum 16b als Schleife 16c zu.
Beim Zu ziehen der Schleife schwenkt der Schnurzuführhebel 32 in die in Fig. 1 strichpunktiert gezeichnete Stellung 32a und zieht die Schlinge fest (Fig.9). Bevor das Ende 16d der Schleife 16c hindurchgezogen ist, stösst das Hebelchen 56 gegen den Bolzen 60 und drückt mit seinem vordern Ende 56a gegen den Anschlag<I>53a</I> der Büchse 53 und öffnet dadurch den Knüpf haken 50, so dass die Schleife freigegeben wird, bevor das Ende 16d herausgezogen wird, worauf der Schnurzuführhebel 32 in seine Ausgangsstellung zu rückschwenkt.
Es folgt nun eine weitere Umdrehung gemäss Fig. 10, bei welcher die Zange 23 das Schnur- trum 16b, das noch mit dem Darm 30 verbunden ist, fasst, worauf dieses von der Schere 70 abgeschnitten wird. Fig.11 zeigt nun die fertige Knüpfung, wobei das Schnurende 16b zwischen der Zange 23 und dem Schnurzuführhebel 32 für die neue Knüpfung vor bereitet ist.
Fig. 12 veranschaulicht die Bindung und die Knüpfung der Schnur. gekennzeichnet, dass das Schnurende des Knotens eine Schleife bildend zugezogen wird.
1I. Maschine nach Patentanspruch 1I des Haupt patentes zur Durchführung des Verfahrens nach Pa tentanspruch I hiervor, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Abbinden erforderlichen beweglichen Teile oberhalb .der Abbindstelle angeordnet sind.
UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass beim Knüpfen auch das Schnur zuführtrum angezogen wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass das Schnurzuführtrum für den nächsten Abbindvorgang mittels der Zange fest geklemmt wird, bevor die Trennung der Schnur vom Darm stattfindet.