CH343044A - Verfahren zur Herstellung von Azopigmenten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azopigmenten

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CH343044A
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CH
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coupling
kneading
azo
diazo
water
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Inventor
Hans Dr Gaertner
Henri Dr Streiff
Original Assignee
Ciba Geigy
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B41/00Special methods of performing the coupling reaction
    • C09B41/006Special methods of performing the coupling reaction characterised by process features
    • C09B41/008Special methods of performing the coupling reaction characterised by process features using mechanical or physical means, e.g. using ultra-sound, milling during coupling or microreactors

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Description


  Verfahren zur Herstellung von     Azopigmenten       Es ist bekannt, dass bei der normalen     wässrigen     Kupplung von     Diazoverbindungen    ohne wasserlöslich  machende Gruppen mit     Azokomponenten,    die eben  falls keine     wasserlöslichmachenden    Gruppen aufwei  sen, sehr oft bezüglich Ausbeute, Reinheit oder Farb  ton ungleichmässige Resultate erhalten werden. Man  ist in manchen Fällen genötigt, die Kupplung z. B.  in sehr verdünnter Lösung durchzuführen, was tech  nisch nachteilig ist.

   Es ist auch schon vorgeschlagen  worden, der Lösung der     Azokomponente    bzw. dem  Reaktionsgemisch Netz- und     Dispergiermittel,    Schutz  kolloide     und/oder    ähnlich wirkende Mittel zuzusetzen.  



  Ferner kann man feststellen, dass     Diazoverbindun-          gen    ohne     löslichmachende    Gruppen mit zweifach kup  pelnden     Azokomponenten    ohne     löslichmachende     Gruppen (wobei hier allgemein die     phenolischen,     kupplungsbedingenden     Hydroxylgruppen    nicht als       löslichmachende    Gruppen betrachtet werden, weil  ihre Wirkung im     Azopigment    verlorengeht) nach den  üblichen Methoden kaum zu zweifacher Kupplung  zu bringen sind.  



  Die vorliegende Erfindung hat u. a. zum Ziel,  diesen     übelständen    abzuhelfen.  



  Es wurde gefunden, dass     Azopigmente    aus     Diazo-          verbindungen    und     Azokomponenten,    die beide von       Sulfonsäure-    und     Carboxylgruppen    frei sind, in vor  teilhafter Weise hergestellt werden können, wenn man  die Kupplung praktisch wasserfrei in Gegenwart orga  nischer Lösungsmittel in konzentriertem Reaktions  ansatz unter mechanischer Bearbeitung durchführt.  



  Zur Herstellung der Reaktionsansätze können  zweckmässig solche     Diazoverbindungen    verwendet  werden, die leicht direkt isoliert werden können, wie  das Sulfat des     a-Diazoanthrachinons.    Bei diesen und  andern     schwerlöslichen    Salzen oder Doppelsalzen von       Diazoverbindungen,    die als feuchte     Presskuchen    an-    fallen, kann durch Zusatz von wasserbindenden Stof  fen der restliche Wassergehalt entfernt werden.

   Als  solche     schwerlösliche    Salze von     Diazoverbindungen     kommen beispielsweise die Salze mit     Naphthalin-          mono-    und     disulfonsäuren,    z. B. der     Naphthalin-l-          sulfonsäure    und der     Naphthalin-1,5-disulfonsäure,    in  Betracht und als Doppelsalze z. B. die längst bekann  ten     Zinkchloriddoppelsalze.    Zur Entfernung des rest  lichen Wassergehaltes können in allen Fällen mit Vor  teil entwässerte oder teilentwässerte anorganische  Salze von wasserbindendem Charakter wie Alumi  niumsulfat verwendet werden.

   Die Herstellung solcher  trockener und relativ stabiler     Diazoverbindung    ist  allgemein bekannt und bedarf keiner besonderen Er  läuterung.  



  Die     Azokomponenten    können im allgemeinen  ohne Schwierigkeiten in wasserfreier     Form    hergestellt  werden. Sie können beispielsweise eine kupplungs  fähige     Ketomethylengruppe    in einer offenen Kette  enthalten, wie dies bei den     Acylacetylverbindungen,     z. B. den     Acetoacetyl-    oder     Benzoylacetylverbindun-          gen,    der Fall ist, oder eine kupplungsfähige     Keto-          methylenverbindung    kann auch in einem     hetero-          cyclischen    Ring vorhanden sein, z.

   B. in einem     Pyr-          azolonring    oder in einem     Barbitursäurering.        Eine     wichtige Gruppe von     Azokomponenten    weist die       2-Oxynaphthalin-3-carbonsäuregruppierung    auf. All  gemein können mit Vorteil solche     Diazo-    und     Azo-          komponenten    verwendet werden, wie sie bei der sog.       Eisfarbenherstellung        gebräuchlich-    sind.  



  Nach dem vorliegenden Verfahren können auch  solche     Azopigmente    hergestellt werden, die durch  zweifache Kupplung unter Verwendung doppelt kup  pelnder     Azokomponenten    herzustellen sind. Solche       Azokomponenten    können ebenfalls den oben er  wähnten Gruppen angehören, wie beispielsweise  4,4'-     (Acetoacetylamino)-3,3'-        dimethyl-1,1'-        diphenyl,              Terephthaloyldiessigsäure-di(o-chlorphenylamid)    der Formel  
EMI0002.0002     
         4,4'-Di-(2"-oxy-3"-naphthoylamino)-1,1'-diphenyl     und die entsprechenden in     3,

  3'-Stellung    durch  Chloratome oder     Methoxygruppen    substituierten  Produkte,       1,5-Di-(2'-oxy-3'-Naphthoylamino)-amino-naphthalin,          1,4-Di-(2'-oxycarbazol-3'-carboylamino)-benzol    und       4,4'-Di-(3"-oxydiphenylenoxyd-2"-carboylamino)-          l,        l'-diphenyl).     



  Zur Herstellung der Reaktionsansätze kann bei  spielsweise eine     Azokomponente    ohne     Sulfonsäure-          gruppen    mit einem organischen Lösungsmittel wie       Pyridin,        Äthylenglykol,        Polyäthylenglykol    oder deren  Äther,     Dimethylformamid,    Chlorbenzol oder     o-Di-          chlorbenzol    versetzt werden, bis eine schwer knetbare  oder leicht knetbare Masse entsteht. Falls das Lö  sungsmittel nicht selbst säurebindende Eigenschaften  hat, kann ein solches Mittel, z.

   B.     Natriumacetat,    ein       Alkalihydroxyd,    ein     Erdalkalihydroxyd    oder eine  andere, zweckmässig nicht Schaum erzeugende alka  lische Substanz zugefügt werden. Durch Zugabe von  stabilisierter     Diazoverbindung    kann dann die Kupp  lung in Gang gesetzt werden, wobei zweckmässig durch  weitere Zugabe eines Lösungsmittels dafür gesorgt  wird, dass der Reaktionsansatz stets knetbar bleibt.  



  Unter Verwendung eines an sich nicht säurebin  denden Mittels wie     Äthylenglykol    kann auch eine  Mischung von     Azokomponente    und stabilisierter       Diazoverbindung    zu einem knetbaren Ansatz ver  arbeitet werden. Die Kupplung kann in diesem     Falle     durch langsame Zugabe eines säurebindenden Mittels,  z. B. eines     Alkalihydroxydes,    in Gang gesetzt werden.  Bei dieser Arbeitsweise ändert sich im Laufe der  Reaktion das Knetvolumen nur wenig.  



  Die Kupplung wird zweckmässig bei relativ nied  rigen Temperaturen von etwa 10 bis 30  C durchge  führt; zu diesem Zwecke wird die Knetapparatur mit  Vorteil intensiv, z. B. mit Hilfe von Eiswasser, ge  kühlt, da durch die aufgewendete Knetarbeit Wärme  erzeugt wird, die bei ungenügender Ableitung die  Temperatur stark erhöhen würde.  



  Die mechanische Behandlung kann auf Appara  ten bekannter Konstruktion durchgeführt werden, die  für die intensive mechanische Bearbeitung relativ  zäher Medien eingerichtet sind, wie z. B. Mischwerke,  Walzenstühle und insbesondere Knetapparate vom  System Werner     Pfleiderer.     



  Nach     erfolgter    Kupplungsreaktion kann die Kupp  lungsmasse zwecks Entfernung der für die Kupplung  zugesetzten Hilfsmittel, wie     Pyridin,    sowie der ent  stehenden Nebenprodukte, z. B. Salze, mit Wasser,  sauren     und/oder    alkalischen Mitteln behandelt werden.    Das vorliegende Verfahren eignet sich - wie  eingangs erwähnt - dazu, auf sehr geringem Raum  und unter Aufwendung minimaler Mengen an Lö  sungsmitteln, wie sie zur Erzielung einer knetbaren  Masse notwendig sind, alle     Monoazopigmente    ohne       Sulfonsäuregruppen    in einfacher und rascher Arbeits  weise herzustellen. Die Kupplung verläuft im allge  meinen sehr rasch.  



  Ferner ist es nach dem vorliegenden Verfahren  möglich, auf andere Weise schwer oder nur unvoll  ständig oder unzuverlässig durchführbare Kupplungen  mit guten Ausbeuten und gut reproduzierbar durch  zuführen.  



  Soweit nach dem vorliegenden Verfahren un  mittelbar die gewünschten Pigmente entstehen, liegen  sie in manchen Fällen in einer für Pigmentzwecke  ungünstigen oder sogar praktisch nicht brauchbaren  Form vor, die durch ihr charakteristisches Röntgen  diagramm gekennzeichnet ist. Diese Form der Farb  stoffe, die im folgenden     a-Form    genannt werden soll,  kann in eine als Pigmentfarbstoff durchaus brauch  bare Form übergeführt werden, die im folgenden       fl-Form    genannt wird, welch letztere ein in typischer  Weise verändertes Röntgendiagramm liefert.  



  Zur Herstellung der     f-Modifikation    werden die  Farbstoffe vorzugsweise in der Wärme mit orga  nischen Lösungsmitteln behandelt. Als brauchbare  Lösungsmittel sind vor allem hochsiedende organische  Flüssigkeiten zu erwähnen, die den verschiedensten  Körperklassen, wie z. B. der Klasse der     Amide,     Amine, Ester oder     Lactone,        Kohlenwasserstoffe,     Halogen- oder     Nitrokohlenwasserstoffe    angehören  und auch mit Wasser mischbar sein können.

   Mit Vor  teil verwendet man aromatische Lösungsmittel wie  Anilin,     Xylol,    vorzugsweise aber Nitrobenzole,  Mono-,     Di-    oder     Trichlorbenzole,        a-Chlornaphthalin     oder deren Gemische.  



  Die Behandlung der Farbstoffe mit den angege  benen Lösungsmitteln wird vorzugsweise in der  Wärme, im allgemeinen oberhalb 100  C, vorgenom  men. Die Menge der zu verwendenden Lösungsmittel  kann zwischen sehr weiten Grenzen variiert werden.  Man kann gegebenenfalls so viel Lösungsmittel ver  wenden, dass der Farbstoff in Lösung geht, einige Zeit  gegebenenfalls bis zur vollständigen Auflösung des  Farbstoffes, auf die gewünschte Temperatur, meist  zwischen 110 und etwa 180 , nötigenfalls unter  Druck, erwärmen und erkalten lassen. Im Regelfalle  genügt aber zur Durchführung der Umlagerung ein  Erhitzen mit einer sehr geringen Menge einer aroma  tischen Verbindung wie Nitrobenzol,     o-Dichlorbenzol     oder     a-Chlornaphthalin    während kurzer Zeit.

   Eine  grössere Menge des Lösungsmittels kann verwendet      werden, falls eine gewisse Reinigungswirkung ange  strebt wird.  



  Die Aufarbeitung der so erhaltenen Pigmente er  folgt nach an sich bekannten Methoden durch Ent  fernung des verwendeten Lösungsmittels, z. B. durch  Zentrifugieren,     Abdestillieren    oder Auswaschen oder  durch einfaches Filtrieren. Die so erhaltenen Pigmente  können in anorganischen oder organischen Medien,  in Massen bzw. Präparaten aus verschiedenen Kunst  stoffen wie     Polyvinylchloridfolien,    Lacken, Spinn  massen verteilt werden. Sie ergeben wertvolle Färbun  gen, die in manchen Fällen koloristisch wertvollere  Farbtöne und bessere     Echtheiten    als diejenigen auf  weisen, die man mit entsprechenden, nicht behandel  ten Farbstoffen erhalten kann.  



  In den nachfolgenden Beispielen bedeuten, sofern  nichts anderes angegeben wird, die Teile Gewichts  teile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Tempe  raturen sind in Celsiusgraden angegeben. 1     Mol    be  deutet, wie allgemein üblich, die dem Molekular  gewicht entsprechende Anzahl Gramme.  



  <I>Beispiel 1</I>  Ein kleiner Knetapparat nach     Werner-Pfleiderer     wird beschickt mit 0,05     Mol        3,3'-Dichlor-4,4'-di(2"-          oxy-3"-naphthoylamino)-1,1'-diphenyl    und 20     cm3          Pyridin.    Es bildet sich eine plastische, ziemlich harte  Masse, die eine halbe Stunde lang geknetet wird,  wobei der     Kneter    durch eine     aufgelegte    Glasplatte  verschlossen und durch in seinem Doppelmantel zir  kulierendes Eiswasser gekühlt wird.  



  Bei laufendem Knetapparat und unter dauerndem  Kühlen mit Eiswasser werden nun im Laufe von  1     1:Stunden    in kleinen Anteilen zur Knetmasse ein  gestreut: 0,1     Mol        diazotiertes        1-Amino-3-chlorbenzol     in Form des     Zinkchlorid-Doppelsalzes,    das durch Zu  fügen von entwässertem Aluminiumsulfat auf einen Ge  halt von 42,7      /o.,    berechnet auf freie Base eingestellt  worden ist. Die Kupplung erfolgt nach jeder Zugabe  von     Diazoverbindung    sehr rasch und ohne dass eine  Stickstoffentwicklung in der Masse beobachtet werden  kann.

   Erst nachdem etwa     901/o    der Gesamtmenge der       Diazoverbindung    zugefügt sind, kann nach jeder wei  teren Zugabe während weniger Minuten ein kleiner       Überschuss    an     Diazoverbindung    in der Knetmasse  nachgewiesen werden. Während der Zugabe der       Diazoverbindung    wird mit fortschreitender Farbstoff  bildung die Knetmasse trockener und härter. Durch  allmähliche Zugabe von insgesamt 40     cm3        Pyridin     während der Kupplung wird erreicht, dass die Knet  masse stets eine     zähplastische,    ziemlich harte und  für die Erzielung einer intensiven Knetwirkung  geeignete Konsistenz aufweist.

   Nach der letzten Zu  gabe von     Diazoverbindung    wird noch eine halbe  Stunde weitergeknetet. Während des ganzen Pro  zesses beträgt die Temperatur in der Knetmasse  etwa 20".  



  Die Knetmasse wird der Reihe nach in Wasser,       2n-Salzsäure    und     0,2n-Natriumhydroxydlösung    ange-    rührt, dazwischen jeweils     filtriert    und mit heissem  Wasser nachgewaschen und der am     Schluss    erhaltene  Filterkuchen im Vakuum bei 70  getrocknet und  pulverisiert. Man erhält etwa 38 Gramm der     a-Form     des     Disazofarbstoffes.     



  Die so erhaltene     a-Form    des Farbstoffes ist ein  im Aspekt hochrotes Pulver, bestehend aus unregel  mässig geformten Blättchen mit oranger     Durchsichts-          farbe    im Mikroskop. Beim Einwalzen in     Polyvinyl-          chlorid    wird eine in Aufsicht und Durchsicht orange  farbene Folie erhalten mit schlechter     Migrations-          eehtheit.     



  1 g des erhaltenen Pulvers wird mit 100     cm3          o-Dichlorbenzol    5 Minuten zum Sieden erhitzt und  langsam abkühlen gelassen. Die entstehende, fein  kristalline Ausscheidung wird     abfiltriert,    mit Metha  nol gewaschen, getrocknet und pulverisiert.

   Die       fB-Form    des Farbstoffes zeigt als Pulver im Aspekt  eine sehr ähnliche Farbe wie die     a-Form,    besteht  jedoch aus schön ausgebildeten, feinen Kristallnadeln  mit     violettroter        Durchsichtsfarbe.    Beim Einwalzen der       (;-Form    in     Polyvinylchlorid    wird eine Folie erhalten,  die eine scharlachrote Aufsichtsfarbe und eine violett  rote     Durchsichtsfarbe    zeigt und eine gute     Migrations-          echtheit    aufweist. Die Röntgendiagramme der a- und       ss-Form    sind verschieden.  



  Anstelle von     o-Dichlorbenzol    kann     ebenfalls    mit  Erfolg Nitrobenzol,     Trichlorbenzol    oder     a-Chlor-          naphthalin    verwendet werden.  



  <I>Beispiel 2</I>  In einem, z. B. durch zirkulierendes Eiswasser,  gekühlten und mit einem geeigneten Ventilations  system verbundenen     Doppelmuldenkneter    bekannter  Bauart aus korrosionsbeständigem Material, z. B.       Chromnickelstahl,    werden 59,3 Teile     3,3'-Dichlor-          4,4'-di(2"-oxy-3"-naphthoylamino)-1,1'-diphenyl    mit  der zur Erzielung einer guten Knetkonsistenz benötig  ten Menge     Pyridin    so lange     vorgeknetet,    bis eine  homogene Knetmasse erhalten wird.

   Hierauf wird in       kleinenPortionen    das aus 25,5 Teilen     1-Amino-3-chlör-          benzol    durch     Diazotierung    und     überführung    der       Diazoverbindung    in das     Zinkchlorid-Doppelsalz    erhal  tene, mit teilentwässertem Aluminiumsulfat getrock  nete Produkt eingestreut. Zur Aufrechterhaltung der  Knetkonsistenz wird gleichzeitig in dem Masse wei  teres     Pyridin        zugetropft,    dass die Knetmasse ständig  zusammenhängend und auch so zähe als möglich  bleibt.

   Durch intensive Kühlung des     Kneters    wird  dafür gesorgt, dass die Innentemperatur nicht über  30      steigt.    Die Aufnahme der     Diazoverbindung    erfolgt  sehr rasch; sie kann leicht durch Tüpfeln auf Filter  papier, nach Verreiben einer Probe der Knetmasse  mit Wasser, mit einer Lösung von     2-oxynaphthalin-          3,6-disulfonsaurem    Natrium verfolgt werden. Die  Kupplung ist wenige Minuten nach der letzten Zu  gabe des     Diazosalzes    beendet.  



  Durch langsame Zugabe von wenig Wasser wird  die Knetmasse in eine für die Entleerung des     Kneters         und für die Aufarbeitung günstigere, weichere Form  gebracht und anschliessend in Wasser aufgenommen.  Durch heisses Ausziehen, zuerst mit verdünnter Mine  ralsäure und hierauf mit verdünnter     Natriumhydroxyd-          lösung,    werden dem Pigment sodann alle fremden  Materialien entzogen     (Pyridin,        Pyridin-chlorhydrat,     anorganische     Salze    usw.).

   Nach dem     Trocknen    bei 90  bis 100  im Vakuum erhält man ein scharlachrotes  Produkt, das, unter dem Mikroskop betrachtet, aus  gelborangen Aggregaten von bis zu etwa 2     ,ei,    Durch  messer ohne erkennbare kristalline Form besteht.  1n     Polyvinylchloridfolien    eingewalzt,     erhält    man  kräftige orange Töne von mässiger Lichtechtheit.  



  Durch Erhitzen dieses orangen Pigments, in z. B.       o-Diehlorbenzol,    auf etwa 140 bis 170  findet, auch  in Suspension, rasch und mikroskopisch leicht     ver-          folgbar    Umwandlung zu einem in langen, hellroten  Nadeln kristallisierenden Pigment statt; das Erhitzen  mit dem organischen Lösungsmittel bewirkt gleich  zeitig eine weitgehende Verbesserung der Lösungs  mittel- und der     Migrations-Echtheit    Das kristallisierte  Pigment färbt     Polyvinylchloridfolien    in lichtechten,  scharlachroten Tönen, und es weist ein vom orange  färbenden Kupplungspigment verschiedenes Röntgen  spektrum auf.  



  <I>Beispiel 3</I>  Werden im eiswassergekühlten     Doppelmulden-          kneter    59,3     Teile        3,3'-Dichlor-4,4'-di-(2"-oxy-3"-          naphthoylamino)-1,1'-diphenyl    und die 8     Teile        NaOH          enthaltende        Menge        90        bis        95        %        iges,

          pulverisiertes          Ätznatron    mit der zur Erzielung guter Knetkonsistenz  benötigten Menge     Monobutyläther    des     Diäthylen-          glykols        vorgeknetet,    so     erhält    man eine homogene  zähe Knetmasse, in welcher die     Azokomponente    teil  weise bis vollständig als     Naphtholat    vorliegt.

   Beim  Einstreuen von trockenem     Zinkchloriddoppelsalz    der       Diazoverbindung    aus 25,5 Teilen     1-Amino-3-chlor-          benzol    in kleinen Portionen wird durch Zugeben von  weiterem     Monobutyläther    des     Diäthylenglykols    unter  ständiger     Eiswasser-Zirkulation    die gute     Knetkon-          sistenz    aufrechterhalten. Durch Probeentnahmen wird  die Aufnahme der     Diazoverbindung    ständig verfolgt.

    Je nach     Azidität    des     Diazosalzes    muss man im Ver  laufe der Kupplung noch eine geringe Menge pulve  risiertes     Ätznatron    einstreuen, um bis zur beendeten  Kupplung eine neutrale bis schwach brillantgelb  alkalische Reaktion aufrechtzuerhalten.  



  Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches ge  schieht wie im vorigen Beispiel und ergibt ein iden  tisches, orange färbendes Produkt, und daraus erhält  man durch Erhitzen mit     o-Dichlorbenzol    das ent  sprechende kristallisierte scharlachrot färbende Pig  ment.  



  Gleiche Ergebnisse werden erhalten, wenn im  vorliegenden Beispiel statt     Ätznatron    die     äquimole-          kulare    Menge     Ätzkali    eingesetzt wird.  



  Ebenfalls ohne Einfluss bleibt der Ersatz des oben  verwendeten     Monobutyläthers    des     Diäthylenglykols     durch ähnliche, an der Reaktion     unbeteiligte,    neutral    reagierende Verdünnungsmittel wie z.

   B. andere  Äther des     Diäthylenglykols,        Äthylenglykol,        Poly-          äthylenglykole,        Monoäthyläther    des Glykols,     o-Di-          chlorbenzol,        Dimethylformamid;    falls dabei ein mit  Wasser nicht mischbares Verdünnungsmittel gewählt  wird, so kann die Aufarbeitung dadurch erleichtert  werden, dass die Knetmasse     vorgängig    mit einem orga  nischen wasserlöslichen Produkt, wie z. B. Äthanol,  extrahiert wird.

      <I>Beispiel 4</I>  Im     Doppelmuldenkneter    werden unter Eiswasser  kühlung 59,3 Teile     3,3'-Dichlor-4,4'-di-(2"-oxy-3"-          naphthoylamino)-1,1'-diphenyl    und 41 Teile pulveri  siertes, wasserfreies     Natriumacetat    mit der nötigen  Menge     o-Dichlorbenzol    in eine homogene feste Knet  masse übergeführt. Dann wird langsam das trockene       Zinkchloriddoppelsalz    der     Diazoverbindung    aus 25,5  Teilen     1-Amino-3-chlorbenzol    eingestreut.

   Durch Zu  gabe von weiterem     o-Dichlorbenzol    wird für gleich  bleibend gute Knetkonsistenz gesorgt, wobei auch die  während der Kupplung freigesetzte Essigsäure zum       Teil    als Knetmedium wirkt.  



  Die Aufarbeitung der Knetmasse nach beendeter  Kupplung kann auf zweierlei Arten erfolgen:  Durch aufeinanderfolgendes Extrahieren mit Al  kohol, verdünnter Mineralsäure und verdünnter Na  triumhydroxydlösung, gefolgt von heisser     Unilagerung     der orangen Modifikation wird das gleiche kristalli  sierte, scharlachrote Pigment erhalten, wie es in den  vorangehenden Beispielen beschrieben worden ist.  



  Anderseits kann man durch direktes Erhitzen im       Kneter    oder, nach vorangehender Entfernung aus dem       Kneter,    in einem andern Gefäss, mit oder ohne Ver  dünnung durch zusätzliches     o-Dichlorbenzol,    die       Modifikationsänderung    durchführen, wobei ein mit  dem obigen und den früher erwähnten scharlach  roten, kristallisierten Pigmenten identisches Produkt  erhalten wird, dem nachträglich durch alkoholische  und     wässrige    Extraktion die begleitenden Fremdmate  rialien entzogen werden können.  



  Im obigen Beispiel kann mit gleichem Erfolg das  verwendete     Natriumacetat    durch     äquimolekulare     Mengen anderer     Alkaliacetate    oder durch Alkali  formiate ersetzt werden.  



  Ebenso können auch andere neutral reagierende  und an der Reaktion unbeteiligte Verbindungen, wie  z. B.     Monoalkyläther    des     Diäthylenglykols,        Mono-          äthyläther    des Glykols,     Diacetonalkohol,        Dimethyl-          formamid,    an Stelle von     o-Dichlorbenzol    eingesetzt  werden.

      <I>Beispiel 5</I>  In einem mit zirkulierendem Eiswasser gekühlten       Doppelmuldenkneter    werden 59,3 Teile     3,3'-Dichlor-          a.,4'-di-(2"-oxy-3"-naphthoylamino)-1,1'-diphenyl    und  das trockene     Zinkchloriddoppelsalz    der     Diazoverbin-          dung    von 25,

  5     Teilen        1-Amino-3-chlorbenzol    mit der  benötigten Menge     Äthylenglykol    zu einer homogenen  Masse     vorgeknetet.    In sehr kleinen Portionen wird      hierauf fein pulverisiertes     Ätzkali    mit einem Gehalt  von etwa 90 bis     950/9        KOH    so langsam eingestreut,  das die an einer mit Wasser verdünnten Probe fest  stellbare Reaktion stets sehr schwach brillantgelb  alkalisch bleibt.

   Der Verbrauch an     Ätzkali    richtet  sich zum Teil nach der     Azidität    des verwendeten       Diazosalzes.    Mit fortschreitender Kupplung wird  durch Zusatz von weiterem     Äthylenglykol    die     Knet-          konsistenz    so weit als nötig aufrechterhalten. Die Auf  arbeitung der Knetmasse erfolgt wie in den voraus-    gehenden Beispielen und führt zu identischen Pro  dukten.  



  Mit gleichem Erfolg kann statt dem oben ver  wendeten     Ätzkali    auch     Ätznatron    verwendet werden;  ebenso kann das     Äthylenglykol    als Kupplungsmedium  auch durch ähnliche, neutral reagierende und an der  Reaktion unbeteiligte Verbindungen wie z. B.     Poly-          äthylenglykole,        Dimethylformamid,        Monoalkyläther     des     Diäthylenglykols    oder den     Monoäthyläther    des  Glykols ersetzt werden.  
EMI0005.0019     
  


Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Azopigmenten aus Diazoverbindungen und Azokomponenten, die beide von Sulfonsäure- und Carboxylgruppen frei sind, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kupp lung in einem praktisch wasserfreien Medium unter Zusatz organischer Lösungsmittel in konzentriertem Reaktionsansatz unter intensiver mechanischer Be arbeitung durchführt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Kupplung in einem Knet- apparat durchführt. 2.
    Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Diazoverbindungen in stabilisierter Form verwendet. 3. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man zweimal kuppelnde Azo- komponenten und eine zur zweifachen Kupplung ge nügende Menge an Diazoverbindung verwendet. 4. Verfahren gemäss Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltenen Rohpigmente durch eine Wärmebehandlung mit hochsiedenden organischen Lösungsmitteln umlagert.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3247352A1 (de) * 1982-12-22 1984-06-28 Bayer Ag, 5090 Leverkusen Verfahren zur herstellung von azofarbstoffen

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