Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, insbesondere zur Bekämpfung von Unkraut Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass Triazine der Formel
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worin R Wasserstoff oder einen Kohlenwasserstoffrest X, Y, Z Sauerstoff oder Schwefel n 0 oder 1 bedeuten, bereits in sehr niedriger Konzentration auf Pflanzen wachstumshemmend und abtötend wirken. Verbindungen der oben definierten Formel sind z.
B. aus Cyanurchlorid mit geeigneten Alkoho len, Mercaptanen, gegebenenfalls gefolgt durch re- duktive Entfernung eines noch verbliebenen Chlor atoms herstellbar.
Sie eignen sich vorzüglich als Wirkstoffe für Un krautbekämpfungsmittel, sowohl zur selektiven Ab- tötung von Unkräutern unter Kulturpflanzen wie auch zur totalen Abtötung und Verhinderung uner wünschten Pflanzenwuchses. Unter Unkräutern wer den hierbei auch unerwünschte, z. B. vorher oder in der Nähe angebaute Kulturpflanzen verstanden.
Die oben definierten Verbindungen eignen sich weiterhin auch als Wirkstoffe zur Ausübung an derer hemmender Beeinflussungen des Pflanzen wachstums, insbesondere Entblätterung, Reifebe schleunigung durch vorzeitiges Austrocknen, z. B. von Kartoffelpflanzen, ferner auch Verminderung des Fruchtansatzes, Verzögerung der Blüte, Verlän gerung der Ernteperiode und der Lagerfähigkeit.
Als Wirkstoffe kommen beispielsweise die nach stehenden, zum Teil bekannten (A), zum Teil neuen (B) Triazinderivate in Frage:
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X' <SEP> Y' <SEP> Z'
<tb> A <SEP> CH30- <SEP> CH30- <SEP> CH30 C2H50- <SEP> C@<B>Z</B>50- <SEP> C@H50 CH..,=CH-CH- <SEP> O- <SEP> CH,=CH-CH<B>-</B> <SEP> O- <SEP> CH2=CH-CHO CH3S <SEP> CH3S <SEP> CH3S
<tb> C2HSS <SEP> C@HSS <SEP> C,HSS
<tb> B <SEP> C3H70- <SEP> C3Ü70- <SEP> C3H70- <SEP> Kpa,3125-127 Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, insbesondere zur Bekämpfung von Unkraut, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Verbindung der Formel
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worin X, Y, Z, n und R die oben angegebene Be deutung haben,
und einen oberflächenaktiven Stoff enthält.
Die erfindungsgemässen Mittel können Emulsio nen oder Suspensionen darstellen. Die Anwendungs formen richten sich ganz nach den Verwendungs zwecken, lediglich müssen alle Applikationsformen eine feine Verteilbarkeit der Wirksubstanz gewähr leisten. Zur Herstellung erfindungsgemässer Mittel werden die Substanzen z. B. als solche oder in einem der weiter unten genannten Lösungsmittel mittels oberflächenaktiven Stoffen, wie Netz- oder Disper- giermitteln, in Wasser homogenisiert.
An kationaktiven Emulgier= oder Dispergier- mitteln seien als Beispiele quaternäre Ammonium verbindungen genannt, an anionaktiven Emulgier- mitteln Seife, Schmierseife, aliphatische langkettige Schwefelsäuremonoester, aliphatische oder aroma tische Sulfosäuren, langkettige Alkoxyessigsäuren,
an nichtionogenen Emulgiermitteln Polyäthylenäther von Fettalkoholen und Polyäthylenkondensations- produkte. Anderseits können auch aus Wirkstoff, Emulgator oder Dispergator und eventuell Lösungs mittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die sich zur Verdünnung mit Wasser eignen.
Zur Herstellung von Lösungen der Wirkstoffe mit oberflächenaktiven Stoffen kommen Lösungsmit tel, wie insbesondere Alkohole, z. B. Äthyl- oder Isopropylalkohol, Ketone, wie Aceton oder Cyclo- hexanon, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Kero- sen und cyclische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline,
ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachloräthan, Äthylenchlorid und endlich auch mineralische und pflanzliche Öle oder Gemische der obgenannten Stoffe in Frage.
Insbesondere bei der totalen Abtötung von Pflanzenwuchs, bei der vorzeitigen Austrocknung so wie der Entblätterung kann die Wirkung durch die Verwendung von an sich phytotoxischen organischen Flüssigkeiten, wie z. B. hochsiedenden Mineralöl fraktionen oder Chlorkohlenwasserstoffe, verstärkt werden; anderseits kommt die Selektivität der Wachstumshemmung bei der Verwendung von ge genüber Pflanzen indifferenten Trägerstoffen, z. B. in der selektiven Unkrautbekämpfung, unter Umstän den deutlicher zur Geltung.
Zur Bereitung von Konzentraten für Suspensio nen kann man auch zunächst pulverförmige Präpa rate durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen von Wirksubstanz mit einem festen Trägerstoff her gestellt werden. Als solche kommen in Frage: Talkum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calcium- karbonat, Borsäure, Tricalciumphosphat, aber auch Holzmehl, Korkmehl, Kohle und andere Materia lien pflanzlicher Herkunft. Anderseits können die Substanzen auch mittels eines flüchtigen Lösungs mittels auf die Trägerstoffe aufgezogen werden.
Durch Kombination mit Netzmitteln und gegebenen falls Schutzkolloiden werden hierauf die pulverförmi gen Präparate in Wasser suspendierbar und als Spritzmittel verwendbar gemacht. Zu ähnlichen Mit teln gelangt man auch durch Zusatz von Netzmit teln zu Pasten, das heisst Gemischen von festen Wirk stoffen mit nichtlösenden Flüssigkeiten.
Die verschiedenen Anwendungsformen können in üblicher Weise durch Zusatz von Stoffen, welche die Verteilung, die Haftfestigkeit, die Regenbeständiä keit und evtl. das Eindringungsvermögen verbessern, wie von z. B. Fettsäuren, Harzen, Leim, Casein oder Alginaten den Verwendungszwecken näher ange- passt werden. Ebenso lässt sich ihre biologische Wir kung verbreitern durch Zusatz von Stoffen mit bak teriziden, fungiziden oder ebenfalls das Pflanzen wachstum beeinflussenden Eigenschaften sowie von Düngemitteln.
Des weiteren werden folgende Beispiele für ty pische Applikationsmittel und -formen angeführt. <I>Beispiel 1</I> 20 Teile 2,4,6-Triäthoxy-s-triazin werden mit 70 Teilen fester inerter Trägersubstanz, z. B. Talk, Kaolin, Bentonit oder Kieselgur, 7 Teilen eines nichtionogenen Netzmittels, z. B. eines Schwefel- säureesters eines Alkylpolyglykoläthers und 3 Teilen Schutzkolloid, z. B. Sulfitablauge, in einer Stiften- Mühle fein vermahlen.
Das erhaltene Pulver ist in Wasser suspendierbar und kann zu Spritzmitteln ver arbeitet werden.
<I>Beispiel 2</I> 5 Teile 2,4,6-Tri-n-propoxy-s-triazin werden in 90 Teilen flüssigen Trägerstoffes, z. B. Diaceton- alkohol, Xylol gelöst und mit 5 Teilen eines nicht- ionogenen Emulgators, z. B. Polyäthylenäther von Fettalkoholen versetzt. Die Lösung wird im ge wünschten Verhältnis mit Wasser vermischt und bil det eine milchige Emulsion.
<I>Beispiel 3</I> In Saatschalen wurden je eine Reihe (10 Samen) Weizen, Senf, Luzerne und Karotten mit einer Saat tiefe von 3 cm und je eine zweite Reihe derselben Samenarten mit einer Saattiefe von 1 cm gesät und leicht begossen. Anschliessend wurden die Saatscha len mit 0,1 Liter pro m2 von 2 1/oigen Emulsionen oder Suspensionen der zu prüfenden Verbindungen (je nach ihrem Aggregatzustand), welche als ober flächenaktiven Stoff, Alkylpolyglykoläther enthal ten, bespritzt, entsprechend 2 g Wirksubstanz pro m2.
Nach 21 Tagen waren in den mit 2,4,6-Tri- äthoxy-s-triazin, 2,4,6-Tri-n-propoxy-s-triazin, 2,4,6- Triallyloxy-s-triazin behandelten Saatschalen Senf und Luzerne abgestorben, dagegen Weizen und Ka rotten unversehrt.
<I>Beispiel 4</I> 0,5 o/oige Emulsionen von 2,4,6-Tri-n-propoxy-s- triazin, welche als oberflächenaktiven Stoff Poly- äthylenäther von Fettalkoholen enthalten, auf etwa 10 cm hohe Hafer- und Senfpflanzen gespritzt, be wirkten schwere Blattverbrennungen.