Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, insbesondere zur Bekämpfung von Unkraut Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass Triazine der Formel
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worin X und Y Sauerstoff oder Schwefel, n 0 oder 1, R, R1 und R2 Wasserstoff oder Kohlenwasserstoff reste bedeuten, bereits in sehr niedriger Konzen tration auf Pflanzen wachstumshemmend und ab tötend wirken.
Verbindungen der oben definierten Formel sind z. B. durch Umsetzung von Cyanurchlorid mit geeigneten Alkoholen oder Mercaptanen und Aminen, gegebenenfalls gefolgt von reduktiver Entfernung eines noch verbliebenen Chloratoms herstellbar.
Sie eignen sich vorzüglich als Wirkstoffe für Unkrautbekämpfungsmittel, sowohl zur selektiven Abtötung von Unkräutern unter Kulturpflanzen, wie auch zur totalen Abtötung und Verhinderung uner wünschten Pflanzenwuchses. Unter Unkräutern wer den hierbei auch unerwünschte, z. B. vorher oder in der Nähe angebaute Kulturpflanzen verstanden. Die oben definierten Verbindungen eignen sich weiterhin auch als Wirkstoffe für andere hemmende Beeinflussungen des Pflanzenwachstums, insbeson dere Entblätterung, Reifebeschleunigung durch vor zeitiges Austrocknen, z. B. von Kartoffelstauden, ferner Verminderung des Fruchtansatzes, Verzöge rung der Blüte.
Als Wirkstoffe kommen beispielsweise die nach stehenden Triazine in Frage: 2,4-Diäthoxy-6-äthylamino-s-triazin F: 107-109 , und 2,4-Diäthoxy-6-diäthylamino-s-triazin F: 47,5-50,5 . Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, insbesondere zur Bekämpfung von Unkraut, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Verbindung der Formel
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worin X, Y, n, R, R1 und R., die oben angegebene Bedeutung haben, und einen oberflächenaktiven Stoff enthält.
Die erfindungsgemässen Mittel können Emulsio nen oder Suspensionen darstellen. Die Anwendungs formen richten sich ganz nach den Verwendungs zwecken, lediglich müssen alle Applikationsformen eine feine Verteilbarkeit der Wirksubstanz gewähr leisten. Zur Herstellung erfindungsgemässer Mittel werden die Wirkstoffe z. B. als solche oder in einem der weiter unten genannten Lösungsmittel mittels oberflächenaktiven Stoffen, wie Netz- oder Disper- giermitteln, in Wasser homogenisiert.
An kationaktiven Emulgier- oder Dispergier- mitteln seien als Beispiele quaternäre Ammonium verbindungen genannt, an anionaktiven Emulgier- mitteln Seifen, Schmierseife, aliphatische langkettige Schwefelsäuremonoester, aliphatische oder aroma tische Sulfosäuren, langkettige Alkoxyessigsäuren,
an nichtionogenen Emulgiermitteln, Polyäthylenäther von Fettalkoholen und Polyäthylenkondensationspro- dukte. Anderseits können auch aus Wirkstoff, Emul- gator oder Dispergator und eventuell Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die sich zur Verdünnung mit Wasser eignen.
Zur Herstellung von Lösungen der Wirkstoffe mit oberflächenaktiven Stoffen kommen Lösungs mittel, wie insbesondere Alkohole, z. B. Athyl- oder Isopropylalkohol, Ketone, wie Aceton oder Cyclo- hexanon, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Kero- sen und cyclische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin,
alkylierte Naphthaline, ferner chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachloräthan, Äthylenchlorid und endlich auch mineralische und pflanzliche Öle oder Ge mische der obgenannten Stoffe in Frage.
Insbesondere bei der totalen Abtötung von Pflanzenwuchs, bei der vorzeitigen Austrocknung sowie der Entblätterung kann die Wirkung durch die Verwendung von an sich phytotoxischen organischen Flüssigkeiten, wie z. B. hochsiedenden Mineralöl fraktionen oder Chlorkohlenwasserstoffe, verstärkt werden; anderseits kommt die Selektivität der Wachs tumshemmung bei der Verwendung von gegenüber Pflanzen indifferenten Trägerstoffen, z. B. in der selektiven Unkrautbekämpfung unter Umständen deutlicher zur Geltung.
Zur Bereitung von Konzentraten für Suspensio nen können auch zunächst pulverförmige Präpa rate durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen von Wirksubstanz mit einem festen Trägerstoff her gestellt werden. Als solche kommen in Frage: Tal kum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calciumkar- bonat, Borsäure, Tricaleiumphosphat, aber auch Holzmehl, Korkmehl, Kohle und andere Materialien pflanzlicher Herkunft. Anderseits können die Wirk substanzen auch mittels eines flüchtigen Lösungs mittels auf die Trägerstoffe aufgezogen werden.
Durch Kombination mit Netzmitteln und gegebenen falls Schutzkolloiden werden hierauf die pulverför migen Präparate in Wasser suspendierbar und als Spritzmittel verwendbar gemacht. Zu ähnlichen Mit teln gelangt man auch durch Zusatz von Netzmitteln zu Pasten, das heisst Gemischen von festen Wirk stoffen mit nichtlösenden Flüssigkeiten.
Die verschiedenen Anwendungsformen können in üblicher Weise durch Zusatz von Stoffen, welche die Verteilung, die Haftfestigkeit, die Regenbestän digkeit und eventuell das Eindringungsvermögen ver bessern, wie von z. B. Fettsäuren, Harzen, Leim, Casein oder Alginaten den Verwendungszwecken näher angepasst werden. Ebenso lässt sich ihre biolo gische Wirkung verbreitern durch Zusatz von Stoffen mit bakteriziden, fungiziden oder ebenfalls das Pflanzenwachstum beeinflussenden Eigenschaften sowie von Düngemitteln.
Des weiteren werden folgende Beispiele für typische Applikationsmittel und -formen angeführt. <I>Beispiel 1</I> 20 Teile 2,4-Diäthoxy-6-äthylamino-s-triazin werden mit 70 Teilen fester inerter Trägersubstanz, z. B. Kaolin, Kreide, Bentonit oder Kieselgur, 7 Teilen eines Netzmittels, z. B. eines Schwefelsäure- esters eines Alkylpolyglykoläthers und 3 Teilen Schutzkolloid, z. B. Sulfitablauge in einer Stiften- mühle fein vermahlen.
Das erhaltene Pulver ist in Wasser suspendierbar und kann zu Spritzmitteln ver arbeitet werden.
<I>Beispiel 2</I> 5 Teile 2,4-Diäthoxy-6-diäthylamino-s-triazin werden in 90 Teilen flüssigen Trägerstoffes, z. B. Äthylenchlorid oder Tetrachloräthan, Xylol, Aceton oder Diacetonalkohol gelöst und mit 5 Teilen eines nichtionogenen Emulgators, z. B. Polyäthylenäther von Fettalkoholen versetzt. Die Lösung wird im gewünschten Verhältnis mit Wasser vermischt und bildet eine milchige Emulsion.
<I>Beispiel 3</I> In Saatschalen wurden je eine Reihe (10 Samen) Weizen, Senf, Luzerne und Karotten mit einer Saat tiefe von 3 cm und je eine zweite Reihe derselben Samenarten mit einer Saattiefe von 1 cm gesät und leicht begossen. Anschliessend wurden die Saatschalen mit 0,1 Liter pro m2 von 2 ohigen Emulsionen der zu prüfenden Verbindungen, welche einen Schwefel säureester eines Alkylpolyglykoläthers enthalten, oder Suspensionen, welche Alkylphenolglykoläther ent halten, bespritzt, entsprechend 2 g Wirksubstanz pro m2.
Nach 21 Tagen waren in den mit 2,4-Diäthoxy- 6-diäthylamino-s-triazin behandelten Saatschalen die Luzerne abgestorben, die übrigen Pflanzen dagegen nicht geschädigt.
<I>Beispiel 4</I> 0,5 o/oige Emulsionen von 2,4-Diäthoxy-6-di- äthylamino-s-triazin auf etwa 10 cm hohe Hafer- und Senfpflanzen gespritzt, welche einen Schwefel säureester eines Alkylpolyglykoläthers enthalten, be wirkten schwere Blattverbrennungen.