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Verfahren zur Herstellung eines bisher unbekannten polypeptidartigen Oxytocicums Es wurde gefunden, dass man zu einem bisher unbekannten polypeptidartigen Oxytocicum der Formel I gelangen kann,
EMI1.1
wenn man erfindungsgemäss L-Leucyl-glycinamid mit N-Carbobenzoxy-L-prolin acyliert und das so erhaltene N-Carbobenzoxy-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid durch Abspaltung der Carbobenzoxygruppe in das Tripeptid der Formel II überführt,
EMI1.2
dass man ferner L-Asparaginyl-S-R-L-cystein-methylester, wobei R eine zum Schutz der Sulfhydrylgruppe eingeführte Gruppe, z.
B. eine Phenyl-, Benzyl-, p-Brom-benzyl-, Tolyl- oder p-Xylylgruppe, bedeutet, mit N-Carbobenzoxy-L-glutamin acyliert und den so erhaltenen N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-aspara- ginyl-S-R-L-cystein-methylester in das N-Carbobenz- oxy-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-R-L-cysteinazid der Formel 111 überführt,
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dass man dieses mit dem Tripeptid Il zum N-Carbo- benzoxy-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-R-L-cysteinyl- L-prolyl-L-leucyl-glycinamid kondensiert und dieses durch Abspalten der Carbobenzoxygruppe in das Hexapeptid IV überführt,
EMI2.5
dass man ferner N-R'-S-R"-L-Cysteinyl-L-tyrosin, wobei R' eine zum Schutz der Aminogruppe eingeführte Gruppe, z.
B. eine Benzolsulfonyl-, Toluol- sulfonyl-, Carbophenoxy-, Carbobenzoxy- oder Carbo-p-brom-benzoxygruppe, und R" eine zum Schutz der Sulfhydrylgruppe eingeführte Gruppe, z. B. ein Phenyl-, Benzyl-, p-Brombenzyl-Tolyl- oder p-Xylylgruppe bedeutet, mit L-Valin-methylester zum N-R'-S-R"- L-Cysteinyl-L-tyrosyl-L-valin-methylester V kondensiert,
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dass man die dem Ester V entsprechende freie Säure oder ein reaktionsfähiges Derivat dieser Säure mit dem Hexapeptid IV zum Nonapeptid-derivat IV kondensiert
EMI2.11
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und dass man in diesem durch Reduktion mit einem Alkalimetall, vorzugsweise Natrium oder Kalium, in flüssigem Ammoniak die Gruppen R, R' und R" abspaltet,
so dass das Nonapeptid L-Cysteinyl-L-tyro- syl-L-valyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-L-cysteinyl-L- prolyl-L-leucyl-glycinamid entsteht, das durch Oxydation mit Luft in wässeriger Lösung vom pH 6-8 bei Zimmertemperatur in das Endprodukt I übergeführt wird.
Es wurde gefunden, dass die Verbindung I ein in vivo stärker wirkendes Oxytocicum ist als die ebenfalls synthetisierte Verbindung VII, die die gleiche Konstitution hat,
EMI3.3
wie sie H. Tuppy [Bichem. Biophys. Acta 11, 449 (1953)] sowie V. du Vigneaud und Mitarbeiter [J. Am. Chem. Soc. 75, 4879 (1953)] für das natürliche Oxytocin aufgestellt haben. Dieser Befund war nicht vorauszusehen und überraschte um so mehr, als diese auf den Uterus in situ sehr stark wirkende. Substanz eine bedeutend schwächere oxytocische Wirkung als Oxytocin zeigt, wenn sie nur mit den klassischen, für die Testung von Oxytocica üblichen Bestimmungsmethoden (Kontraktion des isolierten Uterus, Blutdrucksenkung beim Hahn) untersucht wird.
Die neue Verbindung soll therapeutisch in der Geburtshilfe und Gynäkologie angewendet werden. Das erfindungsgemässe Verfahren wird beispielsweise folgendermassen ausgeführt: Man behandelt Glycinamid in Gegenwart eines Chlorameisensäure- esters und einer tertiären Base mit N-Carbobenzoxy- L-Leucin und kondensiert das nach Abspaltung der N-Carbobenzoxygruppe erhaltene Dipeptid auf die gleiche Weise mit N-Carbobenzoxy-L-prolin zu einem Tripeptid, das nach der Abspaltung der Carbo- benzoxygruppe die Formel II besitzt.
Ferner kondensiert man S-Benzyl-L-cystein-methylester mit N- Carbobenzoxy-L-asparagin in Gegenwart von Di- äthylchlorophosphit und einer tertiären Base, behandelt den nach Abspaltung der N-Carbobenzoxy- gruppe erhaltenen L-Asparaginyl-S-benzyl-L-cystein- methylester mit N-Carbobenzoxy-L-glutamin in Gegenwart eines Chlorameisensäureesters und einer tertiären organischen Base und führt den gebildeten Tripeptidester, in welchem die freie Aminogruppe und die Sulfhydrylgruppe geschützt sind, nach an sich bekannten Methoden in das Azid III über.
Mit diesem Azid wird das Tripeptid II acyliert, wobei ein Hexapeptid entsteht, das nach Abspaltung der N- Carbobenzoxygruppe die Formel IV besitzt. Nun baut man durch Kondensation von N-Carbobenzoxy- S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosin mit L-Valin-methyl- ester den N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L- tyrosyl-L-valin-methylester V auf, führt diesen nach bekannten Methoden in das Azid über und kondensiert dieses mit dem Hexapeptid IV, wobei das Nona- peptid VI entsteht,
in welchem die beiden Sulfhydryl- gruppen durch einen Benzylrest und die Amino- gruppe des endständigen Cysteinylrestes durch die Carbobenzoxygruppe substituiert sind. Diese zum Schutz der genannten funktionellen Gruppen eingeführten Reste werden durch Behandeln des Nona- peptids mit einem Alkalimetall, vorzugsweise Natrium oder Kalium, in flüssigem Ammoniak abgespalten, worauf sich durch Oxydation mit Luft in wässeriger Lösung aus den beiden Sulfhydrylgruppen eine Cystin-Gruppierung bildet. Auf diese Weise entsteht als Endprodukt des Verfahrens das zyklische Oktapeptidderivat der Formel I.
Zum Schutz der Aminogruppe im Cysteinyl-tyro- sin (endständiger Cysteinyl-Rest von VI) können an Stelle der Carbobenzoxygruppe auch andere Gruppen, z. B. die Carbophenoxy-, die Carbo-p-brombenz- oxy-, die Toluolsulfonyl- oder Benzolsulfonylgruppe, eingeführt werden.
Ferner kann anstelle des S-Ben- zyl-cysteinderivates mit dem gleichen Erfolg zum Beispiel auch das entsprechende S-p-Brömbenzyl-, S-Phenyl-, S-Tolyl- oder S-p-Xylyl-Derivat verwendet werden.
Schliesslich kann zum Aufbau des Nona- peptids VI anstelle des N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L- cysteinyl-L-tyrosyl-L-valin-azids auch die durch Ver- seifung des Methylesters V erhältliche freie Säure
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verwendet werden, die zweckmässig in Gegenwart von Tetraäthylpyrophosphit oder von Dizyklohexylcarbo- diimid mit dem Hexapeptid IV zum Nonapeptid VI kondensiert wird.
Beispiel 1 a) L-Prolyl-L-leucyl-glycinamid: Man versetz: die Lösung von 159g N-Carbobenzoxy-L-leucm in 1200 cm3 Tetrahydrofuran bei Zimmertemperatur mit 88 cm3 Triäthylamin und bei -5 mit 63 cm3 Chlorameisensäureäthylester in 50 cm3 Tetrahydro- furan und gibt nach 15 Minuten unter sehr starkem Rühren rasch eine frisch bereitete Lösung von 66,4 g Glycinamid-hydrochlorid in 330 cm3 2-n. Natronlauge zu. Nach 3 Stunden wird die organische Schicht im Vakuum eingedampft, die Lösung des Rückstandes in 2 Liter Essigester zunächst mit der wässerigen Phase geschüttelt, dann mit verdünnter Salzsäure und zuletzt mit verdünntem Ammoniak gewaschen. Man trocknet über Natriumsulfat, dampft im Vakuum ein und nimmt den Rückstand mit 1,5 Liter Äther auf.
Filtration der ausgeschiedenen Kristalle, zu denen nach dem Eindampfen der Mutterlauge noch eine weitere Menge hinzukommt, liefert insgesamt 130 g N-Carbo-benzoxy-L-leucyl-glycinamid, Smp. 80 , [a]#9 = 10,5 (c = 1,8; Chloroform), die in 500 cm3 einer 2,5-n. Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig gelöst eine Stunde lang bei 20 stehengelassen werden. Man dampft im Vakuum ein, stellt die mit Äther gewaschene und mit festem Na- triumcarbonat neutralisierte Lösung des Rückstandes in 350 cm3 Wasser mit 4-n.
Natronlauge auf einen pH von 9,5-10,0 ein und gibt diese Lösung zu einem frisch bereiteten Gemisch, erhalten durch Versetzen einer Lösung von 103 g N-Carbobenzoxy-L- prolin in 1200 cm3 Tetrahydrofuran zunächst mit 58 cm3 Triäthylamin und dann bei -10 mit 41 cm3 Chlorameisensäureäthylester. Die entstandene Emulsion zeigt nach zweistündigem Stehen bei 20 unter Rühren einen PH von nahezu 7. Sie wird im Vakuum vom Tetrahydrofuran befreit und mit total 2 Liter Methylenchlorid extrahiert. Man wäscht den Extrakt zuerst mit kalter verdünnter Natronlauge, dann mit verdünnter Salzsäure, und dampft ihn nach dem Trocknen über Natriumsulfat im Vakuum ein.
Aufnehmen des Rückstandes in 200 cm3 warmem Essigester und Abkühlen der Lösung liefert 112 g NCarbobenzoxy-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid; Smp. 163 , [a] D = -71,9 (c = 2,5, Äthanol).
Zur Abspaltung des Carbobenzoxyrestes löst man die Verbindung in 350 cm3 einer 2,5-n. Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig und dampft die Lösung nach einstündigem Stehen bei 20 im Vakuum ein. Die Lösung des Rückstandes in 150 cm3 Wasser wird mit Äther ausgeschüttelt, mit 2 Liter Wasser verdünnt, zur Entfernung des Bromwasserstoffes mit der genügenden Menge frisch hergestellter freier Ambe.r- lite-IRA-410-Base behandelt und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand liefert beim Verreiben mit Essigester 68 g L-Prolyl-L-leucyl-glycinamid vom Smp. 120 .
b) N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-asparaginyl- S-benzyl-L-cystein-azid: Man versetzt bei -10 800 cm3 Methanol zunächst mit 200 g Thionylchlo- rid und dann mit 250 g S-Benzyl-L-cystein, lässt das Gemisch 6 Stunden bei 45 stehen und dampft es im Vakuum ein. Die Lösung des Rückstandes in 300 cm3 Methanol wird mit 1 Liter Äther verdünnt und liefert nach eintägigem Stehen bei 0 224g S-Benzyl-L- cystein - methylester - hydrochlorid vom Smp. 150 , [a] D = -13,9 (c = 2,9; Wasser), die zu einer Lösung von 240 cM3 Triäthylamin in 3,4 Liter Toluol gegeben werden.
Man erwärmt das Gemisch rasch auf 55 , lässt unter Rühren 2 Stunden lang bei 20 stehen, versetzt das Gemisch bei 0 mit 128 cm3 Diäthylchlorophosphit und erwärmt 1 Stunde lang auf 80 . Nach dem Abkühlen auf 0 wird vom abgeschiedenen Triäthylamin-hydrochlorid abfiltriert und das Filtrat zu einer Lösung von 190 g N-Carbo- benzoxy-L-asparagin in 580 em3 Diäthylphosphit gegeben. Man erhitzt das Gemisch 2 Stunden lang auf 105 , kühlt auf 0 ab und filtriert den Niederschlag ab. Dieser wird rasch in 1250 cm3 siedendem Pyridin gelöst, mit 20 Liter siedendem Wasser versetzt und abgekühlt. Es kristallisiert N-Carbobenzoxy-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cystein-methylester aus in einer Ausbeute von 130 g nach Waschen mit Wasser. Smp. 196 , [a] D = -3l,9 (c = 2,4; Pyridin).
Zur Abspaltung des Carbobenzoxyrestes löst man die Verbindung in 800 cm3 einer 2,5-n. Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig und dampft die Lösung nach 1 1/2stündigem Stehen bei 20 im Vakuum ein. Die Lösung des Rückstandes in 300 cm3 Wasser wird mit Äther ausgeschüttelt und dann durch Versetzen mit festem Natriumcarbonat auf einen pH von 6,0 bis 6,5 eingestellt. Diese ganze Lösung giesst man in eine Mischung, die durch Versetzen einer Lösung von 107 g N-Carbobenzoxy-L- glutamin in 1500 cm3 Tetrahydrofuran und 1500 cM3 Dioxan bei 0 mit 54 cm3 Triäthylamin und 36,6 cm3 Chlorameisensäureäthylester frisch bereitet worden ist, und hält das Reaktionsgemisch während 4 Stunden unter Rühren bei Zimmertemperatur, wobei der pH auf 5,5 gehalten wird.
Nach Zugabe von 14 Liter Eiswasser wird die ausgeschiedene Kristallmasse abfiltriert, mit Wasser gewaschen und durch rasches Auflösen in 2200 cm3 siedendem Pyridin, Versetzen der Lösung mit 22 Liter siedendem Wasser und Abkühlen umkristallisiert, wobei 119g N-Carbobenz- oxy- L- glutaminyl-L- asparaginyl-S-benzyl-L-cystein- methylester erhalten werden. Smp. 239 , [a120 = -38,6 (c = 2,4; Eisessig). Diese werden in 1800 em3 Methanol und 300 cm3 Hydrazinhydrat suspendiert und während 3 Stunden unter starkem Rühren am Rückfluss erhitzt.
Man versetzt mit 1400 cm3 Wasser, filtriert das abgeschiedene Hydrazid ab und wäscht mit Wasser nach. Ausbeute 108 g, Smp. 258 . Man löst das Hydrazid bei -5 in 1350 cm3 Eisessig und 180 cm3 8-n. Salzsäure und versetzt mit
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180 cm3 einmol. wässeriger Natriumnitritlösung. Nach 5 Minuten gibt man 6 Liter Eiswasser zu, filtriert den ausgeschiedenen Niederschlag ab, wäscht ihn sorgfältig mit Wasser nach und trocknet bei 0 im Vakuum über Phosphorpentoxyd und Kaliumhydroxyd. Ausbeute 106g Azid, Smp. 225 , die sofort weiterverarbeitet werden.
c) L-Glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cyste- inyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid: Man löst 106 g N- Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl- L-cystein-azid in der Lösung von 50 g L-Prolyl-L- leucyl-glycinamid in 700 cm3 Dimethylformamid, filtriert den nach dreitägigem Stehen unter Rühren bei 40 und langsamem Eindampfen im Vakuum auf das halbe Volumen ausgeschiedenen Niederschlag ab und wäscht ihn mit Essigester nach. Die Mutterlauge liefert beim Versetzen mit Essigester noch eine weitere kleine Menge von Kristallen.
Zur Abspaltung der Carbobenzoxygruppe löst man die so erhaltenen 76g N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S- benzyl-L-cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid (Smp. 208e) in 540 cm3 einer 2,5-n. Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig und dampft die Lösung nach einstündigem Stehen bei Zimmertemperatur im Vakuum ein. Der Rückstand wird so lange mit Essigester und Aceton verrieben, bis er pulverförmig geworden ist. Dieses Pulver wird in 10 Liter Methanol gelöst und zur Entfernung des Bromwasserstoffes mit frisch bereiteter und sorgfältig mit Methanol gewaschener freier Amberlite-IRA-410 -Base (Markenprodukt) behandelt.
Man dampft die Lösung zur Trockne ein und verreibt den Rückstand so lange mit Essigester, bis 52 g kristallisiertes L-Glutaminyl- L-asparaginyl-S-benzyl-L-eysteinyl-L-prolyl-L-leucyl- glycinamid erhalten werden. Smp. 145 , [a]#9 = -67,3 (c = 2,3; Eisessig).
d) N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyro- svl-L-valin-methylester: Zu einer Lösung von 73 g N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosin in' 350 cm3 Tetrahydrofuran werden bei Zimmertemperatur 34 cm3 Tri-n-butylamin und dann bei -5 14,3 cm3 Chlorameisensäureäthylester gegeben. Nach 10 Minuten setzt man 19,5 g frisch destillierten L- Valin-methylester zu und hält die Mischung 1 1/2 Stunden lang unter Rühren bei 0 und dann während 5 Minuten bei 50 . Das Reaktionsgemisch wird im Vakuum zur Trockne eingedampft und die Lösung des Rückstandes in Essigester sorgfältig mit verdünnter Salzsäure und anschliessend mit verdünntem Ammoniak gewaschen.
Nach Trocknen der organischen Schicht über Natriumsulfat wird Petroläther zugesetzt, wobei der N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L- tyrosyl-L-valin-methylester kristallin ausfällt. Nach dem Umkristallisieren aus Essigester/Petroläther erhält man 59 g der kristallisierten Verbindung, Smp. l32 , [a]#9 = -36,4 (c = 2,9; Methanol).
D e) N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyro- syl-L-valyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L- cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid: Man löst 59 g N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-eysteinyl-L-tyrosyl-L- valin-methylester in 250 cm3 warmem Methanol und gibt 50 cm3 Hydrazinhydrat zu. Nach dreistündigem Stehen bei 65 wird die Masse in Wasser gegossen, die abgeschiedene Substanz mit viel Wasser gewaschen, bis sie kein Hydrazin mehr enthält, und im Hochvakuum getrocknet. Die so erhaltenen 54 g N- Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosyl-L-valin- hydrazid vom Smp. 242 werden bei 60 rasch in einer Mischung von 260 cm3 1-n. Salzsäure und 1700 cm3 Eisessig gelöst.
Man kühlt die Lösung sofort auf -5 ab, versetzt sie unter Rühren mit 93 cm3 einmol. Natriumnitritlösung, fügt nach 10 Minuten 3,5 Liter Eiswasser hinzu und filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab. Dieser wird mit Wasser und Natriumhydrogencarbonatlösung sorgfältig nachgewaschen und im Hochvakuum über Phosphor- pentoxyd und Kaliumhydroxyd getrocknet. Ausbeute 50g N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosyl- L-valin-azid, Smp. 125 . Dieses wird sofort in 450 cm3 Dimethylformamid gelöst und mit 40 g L-Glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteinyl-L- prolyl-L-leucyl-glycinamid, hergestellt nach c), versetzt.
Man versetzt die Mischung nach 90stündigem Rühren bei 20 und Einengen im Vakuum auf das halbe Volumen mit 4 Liter Essigester. Der ausgeschiedene flockige Niederschlag wird abfiltriert und mit Essigester, dann mit Methanol sorgfältig ausgewaschen, wonach 50g N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L- eysteinyl-L-tyrosyl-L-valyl-L-glutaminyl-L-asparagi-. nyl-S-benzyl-L-cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid vom Smp. 232 erhalten werden.
f) Polypeptidverbindung 1: Man versetzt die Lösung von 10g N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl- L-tyrosyl-L-valyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-ben- zyl-L-cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid in 1250 Kubikzentimeter trockenem flüssigem Ammoniak unter Rühren bei der Siedetemperatur der Lösung mit so viel Natrium- oder Kaliummetall, bis eine beständige blaue Färbung eingetreten ist. Nach Zusatz von 1,9g Ammoniumchlorid wird die Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft, der Rückstand, enthaltend L-Cysteinyl-L-tyrosyl-L-valyl-L- glutaminyl - L-asparaginyl-L-cysteinyl-L -prolyl-L-leu- cyl-glycinamid, in 20 Liter 0,002-n.
Essigsäure gelöst und bei einem pEi von 6,5-7,0 durch Einleiten von Luft während 2 Stunden oxydiert. Man bringt die Lösung; die die Substanz 1 enthält, auf einen PH von 4,0-5,0, filtriert und dampft nach Zusatz von 100 g Natriumchlorid zur Trockne ein, wobei ein trockenes Pulver erhalten wird, das gut haltbar ist. Es kann aufbewahrt und bei Gebrauch klar gelöst werden.
Mann kann jedoch auch die Lösung direkt verwenden, eventuell nach Verdünnen mit Wasser oder einer Salzlösung. , Beispiel 2 Man verfährt wie in Beispiel 1, Abschnitte a), b), c) und d), löst den N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cy- steinyl-L-tyrosyl-L-valin-methylester in 180 cm3 Di-
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oxan, versetzt die Lösung mit 60 cm3 4-n. Natronlauge und lässt 1 1/2 Stunden bei 20 stehen. Nach dem Ansäuern kristallisiert das verseifte Tripeptid aus, das abfiltriert und aus Äthanol/Wasser umkristallisiert wird.
Man erhitzt 1 Teil des so gewonnenen N-Carbobenzoxy-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosyl-valins und 1 Teil L-Glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl- L-cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid zusammen mit 1 Teil Tetraäthylpyrophosphit und 3 Teilen Di- äthylphosphit während 1 Stunde auf 100 , fällt das entstandene Nonapeptid mit Äther aus, reinigt es durch Umfällen aus seiner Lösung in Dimethylform- amid mit Essigester und wäscht es wie in Beispiel 1, am Ende des Abschnittes e), angegeben. Die Weiterverarbeitung geschieht wie in Beispiel 1, Abschnitt f).
Beispiel 3 Man verfährt wie im ersten Absatz von Beispiel 2 angegeben und kondensiert das N-Carbobenzoxy-Sbenzyl-L-cysteinyl-L-tyrosyl-L-valin mit L-Glutami- nyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteinyl-L-prolyl-L- leucyl-glycinamid durch Stehenlassen einer Lösung äquimolekularer Mengen beider Substanzen sowie von Dizyklohexylcarbodiimid in Dimethylformamid während 24 Stunden bei 20 und reinigt das so erhaltene Nonapeptid, wie in Beispiel 2 resp. Beispiel 1 angegeben. Das Nonapeptid wird wie in Beispiel 1, Abschnitt f), angegeben, weiterverarbeitet.
Beispiel 4 Man verfährt wie in Beispiel 1, Abschnitte a), b) und c) angegeben. Alsdann lässt man die Lösung äquimolekularer Mengen N-Benzolsulfonyl-S-benzyl- L-cystein, L-Tyrosin-methylester und Dizyklohexyl- carbodiimid in Tetrahydrofuran während 6 Stunden bei 20 stehen, dampft zur Trockne ein und nimmt den Rückstand in Essigester auf. Aus der mit verdünnter Salzsäure und mit verdünntem Ammoniak gewaschenen und über Natriumsulfat getrockneten Lösung fällt durch Zusatz von Petroläther N-Benzolsulfonyl-S-benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosin-methylester aus, der nach dem Umkristallisieren aus Athanol/ Wasser durch einstündiges Stehen bei 20 in einer 1-n. Lösung von Natriumhydroxyd in 75prozentigem Methanol zur freien Säure verseift wird.
Ansäuern dieser Lösung liefert das N-Benzolsulfonyl-S-benzylL-cysteinyl-L-tyrosin in einer Ausbeute von 60 %. Dieses wird wie in Beispiel 1, Abschnitt d), beschrieben, mit L-Valinmethylester zum N-Benzolsulfonyl-S- benzyl-L-cysteinyl-L-tyrosyl-L-valin-methylester kondensiert, der wie in Beispiel 1, Abschnitte e) und f), oder in Beispiel 2 für das N-Carbobenzoxyderivat beschrieben, zu einem Präparat der Polypeptidverbin- dung I weiterverarbeitet wird.
Beispiel 5 Man verfährt wie in Beispiel 4 angegeben, aber unter Verwendung von N-Carbophenoxy-S-benzyl-L- cystein an Stelle von N-Benzol-sulfonyl-S-benzyl-L- cystein und erhält ebenfalls die Polypeptidverbin- dung I. Beispiel 6 Man verfährt wie in Beispiel 4 angegeben, aber unter Verwendung von N-Carbo-p-brombenzoxy-S- benzyl-L-cystein an Stelle von N-Benzolsulfonyl-S- benzyl-L-cystein und erhält die Polypeptidverbin- dung I.
Beispiel 7 Man verfährt wie in Beispiel 1, Abschnitte a), b) und c), angegeben. Alsdann behandelt man S-p- Brombenzyl-L-cystein in Gegenwart von 2-n. Natronlauge mit Carbobenzoxychlorid nach der von M. Bergmann und L. Zervas, Ber. 65, 1192 (1932), für die Synthese von N-Carbobenzoxy-derivaten der Aminosäuren angegebenen Methode, löst 1 Äquivalent des entstandenen N-Carbobenzoxy-S-p-brombenzyl-L-cysteins in Diäthylphosphit, versetzt die Lösung mit 2 Äquivalenten Tetraäthylpyrophosphit und 1 Äquivalent L-Tyrosinmethylester und erwärmt das Gemisch eine Stunde lang auf 80 .
Durch Zusatz von Äther fällt der N-Carbobenzoxy-S-p-brombenzyl-L- cysteinyl-L-tyrosin-methylester aus, der abfiltriert wird und dessen Lösung in Essigester mit verdünnter Salzsäure und mit verdünntem Ammoniak gewaschen und dann getrocknet wird. Beim Versetzen der Lösung mit Petroläther fällt der Ester in kristalliner Form aus. Er wird mit 1-n. Natronlauge in 75pro- zentigem Dioxan zum N-Carbobenzoxy-S-p-bromben- zyl-L-cysteinyl-L-tyrosin verseift, das, wie in Beispiel 1, Abschnitt d), beschrieben, mit L-Valinmethylester zum N-Carbobenzoxy-S-p-brombenzyl-L-cysteinyl-L- tyrosyl-L-valin-methylester kondensiert wird.
Dieser wird, wie in Beispiel 1, Abschnitte e) und f), oder in Beispiel 2 für das entsprechende S-Benzyl-derivat beschrieben, zur Polypeptidverbindung I weiterverarbeitet.
Beispiel 8 Man verfährt wie in Beispiel 7 angegeben, aber unter Verwendung von S-Phenyl-L-cystein an Stelle von S-p-Brombenzyl-L-cystein und erhält die Poly- peptidverbindung I.
Beispiel 9 Man verfährt wie in Beispiel 7 angegeben, aber unter Verwendung von S-Tolyl-L-cystein an Stelle von S-p-Brombenzyl-L-cystein und erhält die Poly- peptidverbindung I.
Beispiel 10 Man stellt nach dem in Beispiel 1, Abschnitt f), beschriebenen Verfahren unter Verwendung von S-p- Brombenzyl-L-cystein an Stelle des entsprechenden S-Benzyl-Derivates das N-Carbobenzoxy-L-glutami- nyl-L-asparaginyl-S-p-brombenzyl-L-cystein-azid dar, kondensiert dieses nach Beispiel 1, Abschnitt c), mit L-Prolyl-L-leucyl-glycinamid [Herstellung nach Beispiel 1, a)] zum L-Glutaminyl-L-asparaginyl-S-p- brombenzyl-L-cysteinyl-L-prolyl-L-leucyl-glycinamid. Dieses Hexapeptidderivat wird wie in einem der vorangehenden Beispiele angegeben zur Polypeptid- verbindung I weiterverarbeitet.
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