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Verfahren zur Herstellung von Peptiden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Peptiden durch eine Umlagerungsreaktion.
Alle bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Peptiden beruhen auf einer sukzessiven Verknüpfung von Carboxyl- und Aminogruppen, wobei die Bildung der Peptidbindung nach dem einen oder andern der folgenden Reaktionstypen erfolgen kann : a) Das reaktionsfähige Säurederivat einer am Stickstoff geschützten Aminosäure reagiert mit der freien Aminogruppe einer zweiten Aminosäure oder zweckmässiger deren Ester :
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b) Eine N-substituierte Aminosäure setzt sich mit einem am Stickstoff aktivierten Derivat einer zweiten Aminosäure um :
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Ein Überblick über die innerhalb diesen Reaktionstypen möglichen Variationen findet sich z. B. in der Zusammenfassung von Th. Wieland, Angewandte Chemie 66,507 (1954).
Auch die neueren Synthesen von Feptiden, bei denen die Kupplung einer N-substituierten Aminosäure mit einem Aminosäureester formal direkt erfolgt (vgl. z. B. J. C. Sheehan, Journal of the American Chemical Society 77,1067 (1955) und 78, 1367 (1956)), verlaufen intermediär über den einen der obigen Reaktionstypen.
Obschon die seit langem bekannten und die erst während der letzten Jahre aufgefundenen Möglichkeiten zur Herstellung von Peptiden zu schönen Erfolgen geführt haben, sind doch immer wieder Unzulänglichkeiten aufgetreten, die durch das Prinzip der sukzessiven Verknüpfung von Carboxyl- und Aminogruppen bedingt sind. Die Nachteile zeigen sich besonders bei der Herstellung von höheren Peptiden ; sollen z.
B. die in einer ersten Stufe gebildeten Dipeptid-Derivate I und n
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in einer zweiten Stufe zu einem Tetrapeptid gekuppelt werden, so müssen mindestens ein N-Substituent R und eine Estergruppe R'abgespalten werden, bevor die Verknüpfung zu den Tetrapeptidderivaten III oder IV erfolgen kann.
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Gleichermassen ist bei der sukzessiven Verlängerung einer Peptidkette um je 1 Aminosäure bei jedem Schritt die Entfernung eines N-Substituenten oder die Spaltung einer Estergruppe notwendig, bevor die zusätzliche Peptidbindung gebildet werden kann.
Die Literatur ist reich an Beispielen, in denen die Abspaltung von N-Substituenten oder von Estergruppen zu Komplikationen führte, die nur auf Umwegen überwunden werden konnten. Es bestand daher schon lange das Bedürfnis nach einer prinzipiell neuen Synthese von Peptiden.
Das neue Verfahren zur Herstellung von Peptiden durch eine Umlagerungsreaktion besteht nun darin, dass man Aminosäure- oder Peptidderivate, welche am Amino-Ende einen Acylrest der Formel V tragen
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worin Ar einen höchstens zwei Benzolkerne enthaltenden Rest darstellt, an dem sich die beiden bezeichneten Substituenten in ortho-Stellung befinden und worin X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet und die Gruppe-CO-R-NH den Rest einer beliebigen, vorzugsweise einer natürlichen a-Aminosäure'dar- stellt, oder Salze dieser Verbindungen mit basischen Mitteln behandelt und aus den dabei entstehenden Umlagerungsprodukten den aromatischen Carbonsäurerest abspaltet.
Der Rest
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Salicylsäure oder der Thiosalicylsäure. R'bezeichnet speziell den Rest der Formel
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worin RWasserstoff oder einen organischen Rest, besonders den Rest einer in natürlichen Aminosäuren vorhandenen Seitenkette bedeutet.
Die Umlagerung der oben genannten Verbindungen erfolgt formal so, dass der Rest-CO-R-NH von X
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gedrehtsäure-bzw. Peptidrest eingeschoben wird, wobei Peptide der folgenden allgemeinen Formel VI entstehen ;
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Der Mechanismus der Umlagerung lässt sich-etwa im Fall der Synthese von Salicoyl-alanyl-glycin- methylester-durch folgendes Schema wiedergeben :
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Durch mehrfache Wiederholung der Umlagerung lassen sich nach dieser Methode Peptidketten aufbauen, beispielsweise entsprechend dem folgenden Schema :
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Wie aus obigem Reaktionsschema hervorgeht, schiebt sich die neu zu addierende Aminosäure bei jedem Schritt zwischen die Acylgruppe und den damit verbundenen Aminosäure-bzw. Peptidrest ein.
Nach dem neuen Verfahren ist es also möglich, beim Aufbau einer Peptidkette den gleichen N-Substituenten und die gleiche Este, gruppe über sämtliche Reaktionsstufen beizubehalten. Dies bedeutet einen grossen
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Bei der verfahrensgemässen Umsetzung können als basische Mittel sowohl anorganische Basen, wie Alkalibicarbonat, Alkalicarbonat oder Alkalihydroxyd oder organische Basen. insbesondere tertiäre organische Basen, wie z. B. Triäthylamin, Tributylamin, N-AlkylpiperidinoderPyridin, verwendet werden. Gegebenenfalls genügt bereits die Eigenbasizität des Ausgangsmaterials für die Auslösung der Umlagerung.
Wenn anorganische Basen verwendet werden, so erfolgt die Umsetzung zweckmässig indlydroxylhal- tigen Lösungsmitteln, z. B. in Wasser, Alkoholen oder. Phenolen ; bei Verwendung von organischen Basen werden hydroxylfreie Lösungsmittel, wie Chloroform, Dioxan, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, bevorzug.
Die Reaktionstemperatur kann in weiten Grenzen variiert werden. Vorzugsweise arbeitet m m bei Temperaturen um oder unterhalb 250C.
Ein grosser Vorzug dieses Verfahrens besteht darin, dass unter den milden Bedingungen, unter denen die Umlagsrungsreaktion stattfindet, keine Racemisierung optisch aktiver Aminosäurereste eintritt.
Die N-Acylgruppe der bei der verfahrensgemässen Umlagerung gewonnenen N-acylierten Peptide lässt sich, gegebenenfalls nach hydrolytischer Abspaltung von vorhandenen Estergruppen und/oder Ver- ätherung der Gruppe-XH, z. B. durch Behandlung mit Natrium in flüssigem Ammoniak, abspalten, wobei die entsprechenden freien Peptide entstehen. Die verfahrensgemäss erhältlichen Stoffe können somit z. B. als Zwischenprodukte für die Herstellung von natürlichen Peptiden, wie von therapeutisch oder antibakteriell wirksamen Peptiden, oder von Peptiden mit Hormonwirkung verwendet werden.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Aminosäure-, bzw. Peptidderivate, welche am Amino-Ende durch einen Acylrest der Formel V substituiert sind,. lassen sich z. B. durch Hydrierung der entsprechenden Azidoverbindungen, die einen Acylrest der Formel VII aufweisen, gewinnen, oder durch Decarbobenzoxylierung der entsprechenden Carbobenzoxyverbindungen mit einem Acylrest der Formel VIII.
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Bei vorsichtiger Einwirkung von Alkali auf Aminosäure-, bzw. Pepudderivate, die durch einen Acylrest-der Formel VIII (siehe oben) substituiert sind, werden Harnstoffderivate gebildet, so z. B. aus dem O-(Carbobenzoxy-DL-phenyl-alanyl)-salicoyl-glycin-methylester IX der Harnstoff X :
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Aus Harnstoffaerivaten dieses Typs entstehen bei weiterer alkalischer Behandlung die als Ausgangsstoffe für das Verfahren beschriebenen, durch einen Acylrest der Formel V substituierten Aminosäure. bzw. Peptidderivate, welche im alkalischen Medium direkt in die verfahrensgemässen Reaktionsprodukte umgelagert werden.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen näher beschrieben, ohne damit ihren Umfang in irgend einer Weise einzuschränken. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel l : Man löst 1, 5 g Perchlorat von O- (DL-Phenylalanyl) -salicoyl-glycin-methylester der Formel
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Trockne, verteilt zwischen Essigester und 2n-Salzsäure, trennt, wäscht mit 10%iger Kaliumbicarbonatlösung und Wasser, trocknet und erhält nach dem Verdampfen des Essigesters 1,12 g (95% der Theorie) kristallisierten Salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester der Formel
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Die Substanz schmilzt roh bei 159-16Am, nach Kristallisation aus Methanol/Wasser bei 165-166 .
Das als Ausgangsmaterial verwendete Perchlorat kann wie folgt hergestellt werden :
2, 9 g Salicoylglycin (Bondi S., Z. physiol. Chem. 52, 172, 1907) werden in 100 cm3 Methanol bei 0 mit Salzsäuregas behandelt und die Lösung über Nacht stehen gelassen. Nach dem Abdampfen des Methanols wird der ölige Rückstand zwischen Bikarbonat und Essigester verteilt, die Essigesterlösung getrocknet und im Vakuum zur Trockne verdampft. Durch Umkristallisieren aus wenig Methanol/Wasser oder aus Benzol erhält man den Salicoyiglycinmethylester. F. 790. Ausbeute 86%.
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abs. Äther wiederum unter starkem Rühren zutropfen. Aus dem Reaktionsgemisch fällt dabei ein feiner weisser Niederschlag aus. Man lässt auf-15 aufwärmen und über Nacht bei dieser Temperatur stehen.
Aus der orangegelb gewordenen Mischung werden Äther und Pyridin im Vakuum bei 350 Badtemperatur eingedampft und der Rückstand zwischen 2n-Salzsäure und Essigester verteilt. Dieser wird anschliessend mit 2n-Salzsäure, 10%iger KCHO3-Lösung, dann abwechslungsweise mit 2n-Sodalösung und Wasser, schliesslich mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Es bleiben 2, 39 g eines gelblichen öligen Rückstandes übrig, aus dem unter Äther 1, 9 g (64% der Theorie) farb-
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bei Zimmertemperatur durchgeleitet. Nach 30 Minuten ist im entweichenden Gas mit Bariumhydroxyd- lösung kein CO mehr nachzuweisen. Die Palladiumkohle wird daraufhin abfiltriert, mit Eisessig nachgewaschen und das Filtrat im Vakuum bei 400 eingedampft.
Der glasige farblose Rückstand wird in Tetra- hydrofuran aufgenommen und zirka die dreifache Menge Benzol zugegeben, worauf das 0- (DL-phenyl- alanyl)-salicoylglycin-methylester-perchlorat nach Anreiben zu kristallisieren beginnt. Man erhält 1, 15 g (80% der Theorie) vom F. 161-164 . Zur Analyse wird aus Tetrahydrofuran/Benzol umkristallisiert.
F. 162-1650 (zeis.). Weiteres Umkristallisieren führt zum Sinken des Schmelzpunktes..
Beispiel 2: Die Lösung von 5 g O-(Carbobenzoxy-DL-phenylalanyl)-salicoyl-glycin-methylester der Formel
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i : ibeitung nach den Angaben in Beispiel 1 liefert 3 g (85% der Theorie) kristallisierten Salicoyl-dipeptid- ester der in Beispiel 1 angegebenen Formel.
Beispiel 3 : Ig 0- (Carbobenzoxy-DL-phenylalanyl)-salicoyl-glycin-methylesterkHerstellung und Formel vgl. Beispiele 1 und 2) wird in 20 cms Methylcellosolv(Äthylenglykol-mono-methyläther)in Gegenwart von 10 Äquivalenten Triäthylamin der Hydrogenolyse unterworfen. Als Katalysator dient palla-
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Beispiel 4: 1 g Harnstoff-Derivat der Formel
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wird in 75 cm Aceton gelöst, die Lösung mit 75 cm n/10 Natronlauge versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur sich selbst überlassen. Das PH fällt dabei auf 7 und die Eisenchloridreaktion auf phenolisches Hydroxyl wird positiv.
Man säuert an, nimmt in Essigester auf, wäscht die organische Phase mit 2n-Salzsäure, extrahiert erschöpfend und abwechslungsweise mit l Öliger Kaliumbikarbonatlösung und Wasser und erhält aus dem Bicarbonat-Wasser-Auszug in der üblichen Weise 0, 86 g (97% der Theorie) einer zunächst öligen Säure, die auf Anreiben mit Äther kristallisiert und dann bei 210-2110 schmilzt. Sie besitzt die folgende Formel :
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Das als Ausgangsmaterial verwendete Harnstoffderivat kann wis folgt hergestellt werden : Man schüttelt die Lösng von 2, 8 g (5, 7 mMol) O-(Carbobenzoy-DL-phenylalnyl)salicoyl-glycinemethylester in 100 cm3 Essigester kurze Zeit mit 20 cm eiskalter 2n-Natronlauge.
Neben sauren Ver- seifungsprodukten entsteht dabei das Harnstoffderivat, das als Neutralkörper im Essigester zurückbleibt.
Nach Neutralwaschen, Trocknen und Eindampfen der Essigesterlösung erhält man 1, 1 g öligen Rückstand, der in Aceton aufgenommen wird. Bei Zugabe von Äther kristallisieren auf Anreiben farblose 670 mg (300/0) des oben genannten Harnstoffderivates vom F. 158-1590. Die Ausbeuten sind nicht reproduzierbar und schwanken zwischen 20 und 40%. Zur Reinigung und Analyse kristallisiert man den Harnstoff aus Aceton ! Äther um. Tafeln vom F. 158, 5-1600.
Beispiel 5 : l g des Perchlorates von O-(L-Phenylalanyl)-salicoyl-glycin-methylester (Formel vgl. Beispiel 1) werden in 100 cm3 einer 2n-Lösung von Triäthylamin in abs. Chloroform bei Raumtemperatur gelöst. Man lässt zwei Stunden stehen, verdampft am Vakuum zur Trockne, arbeitet nach Bei-
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Das als Ausgangsmaterial dienende Perchlorat kann gemäss dem in Beispiel 1 für die DL-Form beschriebenen Verfahren hergestellt werden. O-(Carbobenzoxy-L-phenylalanyl)-salicoyl-glycin-methylester : Kristalle aus Essigester/Petroläther F. 109 , Reinausbeute 78%. O-(L-Phenylalanyl)-salicoyl-glycinmethylester-perchlorat, Kristalle aus Tetrahydrofuran/wenig Petroläther F. 175-179 (zers. ) Reinausbeute : 65%.
Beispiel 6 : 3, 5 g des Perchlorates von O-(Glycyl)-salicoyl-L-phenylalanin-methylester der For-
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werden mit 350 cm3 einer 2n-Lösung von Triäthylamin in abs. Chloroform versetzt. Man lässt 2 Stunden bei 250 stehen, arbeitet nach Beispiel 1 auf und erhält nach Kristallisation aus Methanol/Wasser in mässiger Ausbeute Salicoyl-glycyl-L-phenylalanin-methylester der Formel
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wäscht mit kaltem Wasser. Das Azid wird unter Rühren zu einer Lösung von 4, 4 g (26, 4 mMol) L-Phenylalanin in 26, 4 cm3 ln-Natronlauge und 20 cm3 Wasser gegeben, worauf nochmals 17 cm ln-Natronlauge zugesetzt werden. Nach 11/2 Stunden erfolgt völlige Lösung.
Man extrahiert mit Essigester, säuert die wässerige Lösung mit 20 < ger Salzsäure an und nimmt die Fällung in Essigester auf. Übliche Aufarbeitung
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Kristalle aus Benzol/wenig Petroläther. F. 117-1180.
Man löst 1 g Salicoyl-L-phenylalanin in 50 cm wasserfreiem Methanol, sättigt mit HC1-Gas und lässt über Nacht stehen. Übliche Aufarbeitung liefert 1 g öligen Salicoyl-L-phenylalanin-methylester.
350 mg (1, 17 mMol) Salicoyl-L-phenylalamin-methylester werden mit 320 mg (1, 4 mMol) Carbobenzoxy-glycylchlorid (M. Bergmann, L. Zervas, Ber. 65,1195, (1932)) nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren acyliert. Man erhält 496 mg FeCl-negativen öligen O-(Carbobenzoxy-glycyl)-salicoyl-L-phenylalanin-methyleste. r
Die Hydrogenolyse der Carbobenzoxy-Verbindung nach dem Verfahren in Beispiel 1 gibt 443 mg öliges O-Glycyl-salicoyl-L-phenylalanin-methylester-perchlorat, das ohne weitere Reinigung der Umlagerung unterworfen wird.
Beispiel7 :1,23gdesPerchloratesvonO-(Glycyl)-salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester der Formel
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werden in 120 cm Methanol gelöst. Man versetzt sofort mit 0, 32 cm3 (entsprechend 0, 95 Äquivalenten) Triäthylamin, schüttelt über Nacht bei 200, versetzt mit 5 cm3 2n-Schwefelsäure, engt ein, nimmt in Essigester und 2n-Schwefelsäure auf, trennt, wäscht den Essigester mit 2n-Schwefelsäure, dann abwechslungsweise mit 10%iger Kaliumbicarbonatlösung und Wasser, schliesslich mit Wasser, trocknet und dampft am Vakuum zur Trockne ein. Es hinterbleiben 0, 94 g (95% der Theorie) eines farblosen Öls, das unter Methanol kristallisiert und dann bei 157-1580 schmilzt.
Es handelt sich um Salicoyl-glycyl-DL-phenyl- alanyl-glycin-methylester der Formel
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Das als Ausgangsmaterial verwendete Perchlorat kann wie folgt dargestellt werden : Salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester kann nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren hergestellt werden.
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dieser Temperatur stehen. Man entfernt Pyridin und Tetrahydrofuran im Vakuum, nimmt in 21-Salzsäure und Essigester auf, wäscht diesen mit 2n-Salzsäure, 10%iger KHCO3-Lösung, dann abwechslungsweise mit 2n-Sodalösung und Wasser, schliesslich mit Wasser, trocknet über Natriumsulfat und dampft im Vakuum ein. Man erhält 3 g farblosen Rückstand (91% der Theorie), der sich aber nur durch mehrfaches Umkristallisieren aus Chloroforrr/Äther reinigen lässt.
Man erhält den analysenreinen 0- (Carbobenzoxy- gylcy)-salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester vom F. 141.5-143,5 in Form sehr feiner Nädelchen.
725 mg (1, 33 mMol) O-(Carbobenzoxy-glycyl)-salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester werden in 25 cm3 Eisessig in Gegenwart von 1, 33 cm ln-Perchlorsäure in Eisessig und 300 mg loger Pal- ladiumkohle der Hydrogenolyse unterworfen. Nach beendeter Reaktion wird von der Kohle abfiltriert und das Filtrat im Vakuum bei 400 Badtemperatur eingedampft. Der Rückstand kristallisiert aus Eisessig/Äther. Man erhält so in Form feiner lädelchen vom F. 1840 (zers.) O-(Glycyl)-salicoyl-DL- phenyl-alanyl-glycin-methylester-perchlorat. Beim Umkristallisieren aus Eisessig/Äther zur Reinigung und Analyse sinkt der Schmelzpunkt auf 1800 (zers.).
Beispiel 8: 1 g O-(Glycyl)-salicoyl-DL-phenlalanyl-glycin-methylester-perchlorat wird in 100 cm3 Chloroform oder Tetlahydrofuran suspendiert, die Suspension mit einem ÄquivalentTriäthyl- amin versetzt und 12 Stunden bei einer Temperatur von 200 stehen gelassen. Einengen, Aufnehmen in Essigester und 2n-Salzsäure usw. liefert neben Glycin und Salicoyl-DL-phenyl-alanyl-glycin-methylester den oben beschriebenen Salicoyl-glycyl-DL-phenyla@nyl-glycin-methylester.
Beispiel 9 : Man verfährt wie in Beispiel 8, verwendet aber 3 Äquivalente Triäthylamin und erhält so den erwarteten Salicoyl-tripeptidester in reiner Form.
B e i s p i e l 10: 1 g Perchlorat des 0- (Clycyl)-salicoyl-L-phenylalanyl-glycin-methylkesters (Formel wie in Beispiel 7) wird nach den Angaben in den Beispielen 8 und 9 mit 3 Äquivalenten Triäthylamin be-
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Das als Ausgangsmaterial dienende Perchlorat kann gemäss dem in Beispiel 7 für die DL-Form beschriebenen Verfahren hergestellt werden. O-(Carbobenzoxy-glycyl)-salicoyl-L-phenylalanyl-glycinmethylester : Kristalle aus Essigester/Petroläther vom F. 157-1590. O-Glycyl-salicoyl-L-phenylalanyl- glycin-methyj. ester-perchlorat : mikrokristallines Pulver vom F. 110-1200 (zers. ) nach Verreiben mit Chloroform. Dieses Perchlorat muss in dieser Form verwendet werden.
Beispiel 11 : 1 g Perchlorat des O-(DL-Phenylalanyl)-salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methyl-
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esters der Formel
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wird
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valenten Triäthylamin versetzt und 14 Stunden bei 210 sich selbst überlassen ; c) in 80-100 cm3 Chloroform oder Tetrahydrofuran suspendiert, die Suspension mit 1 Äquivalent Triäthylamin versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur aufbewahrt ; d) in 80 - 100 cm3 Chloroform oder Tetrahydrofuran suspendiert, die Suspension mit 0, 95 Äqui- valenten Triäthylamin versetzt und über Nacht bei Raumtemperatur aufbewahrt ; e) in 100 cm wasserfreiem Pyridin gelöst und die Lösung über Nacht bei 210 sich selbst überlassen.
Man erhält in allen Fällen Salicoyl-DL-Phenylalanyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester der Formel
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Ausgangsmaterial verwendete Perchloratglycin-methylesters kann auf folgende Art dargestellt werden : 0, 299 g Carbobenzoxy-DL-phenylalanin (1 mMol) wird gemäss Beispiel 1 in das Chlorid übergeführt und mit 450 mg (1,25 mMol) Salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester in 2 cm Pyridin umgesetzt. Die Aufarbeitung gestaltet sich gleich, wie in Beispiel l angegeben. Der resultierende 0- (Carbobenzoxy- DL-phenyla. ianyl)-salicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylesier ist ein öliges Diastereomerengemisch.
Die Hydrogenolyse nach den Angaben in Beispiel 1 liefert in quantitativer Ausbeute ein teilweise kristallisierendes Gemisch von stereoisomeren Perchloraten des O-(DL-Phenylalanyl)-salicoyl-DL-phenylalanylglycin-methylesters, das direkt in dieser Form zur Verwendung gelangt.
Bei s pi el 12 : 1 gJodhydrat von S - ('DL-Phenylalanyl) -thiosalicoyl-glycin-anilid (F. 190-1960 unter Zers.) der Formel
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wird in 100 cm Chloroform suspendiert, die Suspension mit 3 Äquivalenten Triäthylamin versetzt und 12 Stunden bei 22 aufbewahrt. Man erhält Thiosalicoyl-DL-phenylalanyl-glycin-anilid der Formel
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teilen zwischen Essigester und Salzsäure, anschliessender Extraktion der Essigesterlösung mit Bicarbonatlösung und Abdampfen des Essigesters im Vakuum isoliert man rohes Disulfid des Thiosalicoyl-glycin-
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oder Kohlensäure-Atmosphäre arbeitet.
Wenn alles in Lösung gegangen ist, versetzt man noch heiss mit 200 cm3 Wasser und lässt 14 Stunden bei 00 stehen. Die ausgefallenen Kristalle des Thiosalicoylglycinanilids werden abfiltriert, getrocknet und aus Essigester/Benzin umkristallisiert. F, 177-1790, Ausbeute 860 mg (86% der Theorie).
600 mg (2mMol) Carbobenzoxy-DL-phenylalanin werden, wie in Beispiel 1 angeführt, in das Säure-
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gesetzt. Nach dem Eindampfen des Pyridins im Vakuum wird der Rückstand zwischen Essigester und Salzsäure verteilt, die Essigesterlösung erschöpfend mit Bicarbonatlösung extrahiert, neutral gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft. Nach dem TJmkristallisieren aus einer Mischung von Methanol und wenig Wasser erhält man 350 mg (621lu der Theorie) S- (Carbobenzoxy-DL-pl1enyl-alanyl) -thiosalicoyl- glycin-anilid vom F. 1490.
400 mgS- (Carbobenzoxy-DL-phenylalanyl)-thiosalicyl-glycin-anilid(0,71 mMol) werden in 20 cm3 Eisessig gelöst und bei 600 Badtemperatur während 3 Stunden mit 500 mg Phosphoniumjodid behandelt.
Nach Abfiltrieren des unverbrauchten Phospho. iil'mjodids wird der Eisessig im Vakuum entfernt und der spontan kristallisierende Rückstand aus einer Mischung von Eisessig und wenig Petroläther umkristallisiert.
Man erhält 200 mg (50% der Theorie) S- (DL-Phenylalanyl)-thiosalicoylglycin-anilid-jodhydrat vom F. 190-1960 (zers.) bei Sintern ab 1760.
Die Abspaltung der N-Acylgruppe in den gemäss obigen Beispielen erhaltenen Verbindungen lässt sich z. B. wie folgt durchführen :
I. DL-Phenylalanyl-glycin.
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100 mg (0,28 mMol) Salicoyl-DL-phenylalanylglycinmethylester, erhalten nach den Angaben in Bei- spiel 1, werden in 1, 2 cm 0, 5n-Natronlauge (0, 6 mMol) gelöst und 15 Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Man säuert mit 2n-Salzsäure an, extrahiert mit Essigester, wäscht diesen neutral, trocknet, dampft im Vakuum ein und erhält Salicoyl-DL-phenyl-alanylglycin in einer Ausbeute von 85 mg
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in 10 cm Aceton verseift. Nach 2 Stunden wird angesäuert, das Aceton im Vakuum entfernt, die Fällung in Essigester aufgenommen, die Essigesterlösung neutral gewaschen, getrocknet und zur Trockne verdampft. Man erhält so 360 mg (67% der Theorie) O-Methyl-salicoyl-DL-phenylalanylglycin, das direkt weiter verarbeitet wird.
3. Behandlung mit Na in flüssigem NH3'
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3, 42 g (10mMol) Salicoyl-DL- ; henylalanylglycinNatrium verbraucht ist, wird der Ammoniak verdampft und der Rückstand in 50 cm3 2n-Salzsäure aufgenommen. Nach dem Extrahieren mit Essigester verdampft man die saure wässerige Lösung zur Trockne, nimmt den Rückstand in abs. Alkohol auf, filtriert und dampft den Alkohol im Vakuum ein. Zurück bleibt DL-Phenylalanylglycin-chlorhydrat.
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b) Man verfährt gleich wie bei a) unter Anwendung von 0, 92 g Natrium. c) Man verfährt gleich wie bei a) unter Anwendung von 0, 46 g Natrium.
II. Glycyl-DL-phenylalanyl-glycin.
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413 mg (1 mMol) Salicoyl-glycyl-DL-phenylalanyl-glycin-methylester aus Beispiel 7 werden in 6 cm 0, 5n-Natronlauge gelöst und 16 Stunden bei 200 stehen gelassen. Nach Ansäuern wird mit Essig- ester extrahiert, dieser neutral gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft. Man erhält 330 mg (83% der Theorie) farblosen kristallinen Rückstand, der zur Reinigung und Analyse aus Alkohol/Wasser umkristallisiert wird. F. 203-2050.
2. Behandlung mit Natrium in flüssigem Ammoniak.
1 g Salicoyl-glycyl-DL-phenylalanyl-glycin (2, 5 mMol) löst man in 20 ems flüssigem Ammoniak und versetzt mit 0, 46 g Natrium. Wenn alles Natrium verbraucht ist, wira der Ammoniak verdampft und der Rückstand in Wasser aufgenomrren. Nach Einstellen auf PH 6-7 mit saurem Ionenaustauscher (Amberlite IR 120), Filtrieren und Extrahieren mit Essigester, verdampft man die wässerige Lösung zur Trockne und erhält im Rückstand Glycyl-DL-phenylalanylglycin.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Peptiden, dadurch gekennzeichnet, dass man Aminosäure- oder Peptidderivate, welche am Amino-Ende einen Acylrest der folgerden Formel tragen :
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worin Ar einen höchstens zwei Benzolkerne enthaltenden Rest darstellt, an dem sich die beiden bezeichneten Substituenten in ortho-Stellung befinden und worin X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom bedeutet und die Gruppe-CO-R-NH den Rest einer beliebigen, vorzugsweise einer natürlichen a-Aminosäure darstellt, oder Salze dieser Verbindungen mit basischen Mitteln behandelt und aus den dabei entstehenden Umlagerungsprodukten den aromatischen Carbonsäurerest abspaltet.