CH335564A - Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Materialspannungen und Formänderungen - Google Patents

Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Materialspannungen und Formänderungen

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CH335564A
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Feodor Dipl Ing Hoernlimann
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    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02DFOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
    • E02D1/00Investigation of foundation soil in situ
    • E02D1/08Investigation of foundation soil in situ after finishing the foundation structure

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Description


  Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen  künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Materialspannungen  und Formänderungen    Beim erfindungsgemässen Verfahren zum Messen  der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder  in sonstigen künstlichen oder natürlichen Material  massen auftretenden Materialspannungen und Form  änderungen wird an der     Messstelle,    in der Richtung  der zu messenden Spannung oder Formänderung,  eine bestimmte Menge der Materialmasse durch  einen tragenden, hohlen     Messkörper    ersetzt.

   Das  Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass der     Mess-          körper    mindestens in seinem tragenden Teil aus  einem Material besteht, dessen     Elastizitätsmodul     (z. B. E,. = 2 100 000     kg/cm2)    grösser ist als der  jenige der Materialmasse (z. B.

   E,, - 210 000 kg  pro     cm\-'),    dass die Grösse des Tragquerschnittes des       Messkörpers    sich zum Tragquerschnitt des ersetzten       Materialmassenteils    verhält wie der     Elastizitäts-          modul    der Materialmasse zu demjenigen des tra  genden Materials des     Messkörpers,    so dass das       Messkörpermaterial    und die dasselbe umgebende  Materialmasse in der Richtung der die Spannung  erzeugenden Kraft genau gleiche elastische Ver  hältnisse aufweisen, und dass der vom Verhältnis  der Grösse beider Tragquerschnitte abhängige Hohl  raum im     Messkörper    mit einer Flüssigkeit, wie z. B.

    Wasser, Glyzerin, Terpentinöl oder einem flüssigen  Metall, wie z. B. Quecksilber, gefüllt wird und die  Füllung mit einem Standrohr in Verbindung steht,  in dem sich die den Materialspannungen bzw. Form  änderungen entsprechenden Veränderungen des  Inhaltes des     Messkörperhohlraumes    durch den  Wechsel der Flüssigkeitsstände selbsttätig anzeigen.  Dabei entspricht einem bestimmten Flüssigkeits  stande eine ganz bestimmte auftretende Material  spannung.  



  Bei wieder abnehmender Spannung nehmen die    innerhalb des elastischen Bereiches deformierten  Teile des     Messkörpers    und der     Materialmasse    natur  gemäss selbsttätig wieder ihre ursprüngliche Form  ein, so dass dann auch die Flüssigkeitsstände im  Standrohr auf ihre Ausgangslage zurückgehen.  



  Das Standrohr kann mit     einer    Skala ausgerüstet  sein, deren Teilstriche bestimmten Materialspannun  gen auf Grund von Eichung oder Berechnung ent  sprechen, wie sie durch die Flüssigkeitsstände im  Standrohr angezeigt werden.  



  Beim gleichzeitigen Messen von Längs- und  Querspannungen kann der     Messkörper    einen lotrech  ten, zentralen Raum zum Messen der längsgerich  teten Spannungen und einen konzentrisch um     diesen,     herum angeordneten Raum mit einer als Druckring  wirkenden Ringwand zur Aufnahme der Querspan  nungen aufweisen. Dabei kann bei jedem der beiden  Räume ein getrenntes Standrohr vorgesehen sein.  



  Zum Messen von Zugkräften ist der     Messkörper     zweckmässig in der Materialmasse an gleichmässig  verteilt angeordneten Ankern befestigt.  



  Bei der Einrichtung zur Durchführung des Ver  fahrens zum Messen von Materialspannungen und  Formänderungen, die auch durch Temperatur  schwankungen beeinflusst werden, ist innerhalb des       Messkörperhohlraumes    ein dichtes und starres Ge  fäss angeordnet, das mit einer Flüssigkeit, wie z. B.  Wasser, Glyzerin, Terpentinöl, oder einem flüssiger!  Metall, wie z. B. Quecksilber, gefüllt ist. An dieses  Gefäss ist ein Standrohr angeschlossen, in dem sich  die den Temperaturschwankungen entsprechenden  Veränderungen der     Füllflüssigkeit    durch den Wechsel  der Flüssigkeitsstände selbsttätig anzeigen und ein  Mass für den Einfluss der Temperatur auf das Er-           gebnis    der Spannungsmessung im     Messkörper    ab  geben.  



  Die Flüssigkeit zum Füllen des in den     Mess-          körper    eingesetzten Gefässes ist zweckmässig die  gleiche wie zum Füllen des     Messkörpers.     



  Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Erfin  dungsgegenstandes besteht darin, dass die Wärme  dehnungszahlen des     Messkörpers    und der Material  masse möglichst einander gleich sind.  



  Bei der Einrichtung zum Messen von Material  spannungen und Formänderungen, die auch durch  Temperaturschwankungen in Mitleidenschaft gezo  gen werden, kann das innerhalb des     Messkörper-          raumes    vorgesehene zusätzliche Gefäss einen um ein  Vielfaches     (m-fach)    kleineren Wert besitzen, als der  Inhalt des     Messkörperhohlraumes    beträgt, wobei bei       gleichen    lichten Abmessungen der Standrohre des       Messkörpers    und des zusätzlichen Gefässes, von     der,,

       am Standrohr des     Messkörpers    abgelesenen Span  nungsgrösse der     m-fache    Betrag der     Ablesung    am  Standrohr des zusätzlichen Gefässes in Abzug ge  bracht wird.  



  Die     Abb.    1-8 der Zeichnung zeigen zur Durch  führung des Verfahrens geeignete Vorrichtungen in  Massenbeton eingebettet. Die     Abb.    1, 3, 4, 5, 7 und  8 zeigen schematisch Vertikalschnitte und die     Abb.    2  und 6 Horizontalschnitte durch Teile von Bau  werken und einbetonierten     Messkörpern.     



  In den Abbildungen sind die Materialmassen mit  1, die vertikal gerichteten, durch kleine Pfeile dar  gestellten Materialspannungen mit 2, 24 und die  horizontal gerichteten mit 3 bezeichnet.  



  Der     Messkörper    für Druckspannungen gemäss       Abb.    1 besteht aus einem oben und unten geschlos  senen dichten Eisenrohr 4. An dem obern Rohr  abschluss 5 ist ein oben offenes     Wasserstandsrohr    6  und am untern Teil des     Messkörpers    ein Rohr 7 zum  Füllen des Hohlraumes 8 angeschlossen. Beim  Füllen dieses Hohlraumes wird der im Rohr 7 ein  gebaute Hahn 9 geöffnet, so dass dann die Füll  flüssigkeit zufliesst. Dabei entweicht die Luft aus  dem Raum 8 durch das oben offene Standrohr 6,  wobei     natürlich    für den ungehinderten Abfluss der  Luft zu sorgen ist. Sobald die Flüssigkeit, z. B.  Wasser, im Standrohr bis zum untersten Teilstrich  der Skala 10 angestiegen ist, wird der Hahn 9  wieder geschlossen.

   Selbstverständlich wird das  Standrohr 6 bis zu einer möglichst gut zugänglichen  und für die Spannungsbeobachtung günstig liegen  den Stelle des Bauwerkes hochgeführt.  



  Der     Messkörper    ist in die Materialmasse 1, die  ein Bauwerk bildet, an einer     Stelle,    wo z. B. verti  kale Druckspannungen bzw.     Deformationen    gemes  sen werden sollen, vollständig eingebettet.  



  Es ist angenommen, dass die zu messenden Ma  terialdruckspannungen 2 bei den an den Ober- und  Unterkanten des     Messkörpers    gedachten beiden hori  zontalen Ebenen     a-a    gleichmässig verteilt auftreten.  



  Die Konstruktion des     Messkörpers    gemäss     Abb.    1  sei im nachstehenden an einem Zahlenbeispiel er-    läutert. Wird der mit 11 bezeichnete äussere Durch  messer des     Messkörpers    z. B. 14 cm gross gewählt  und beträgt die eingetretene gleichmässig verteilte  mit 2 bezeichnete Spannung bzw. Nutzbelastung  des Bauwerkes p = 100     kg/cm2,    so besitzt die auf  den     Messkörper    wirkende     Druckübertragungsfläche     eine Grösse von F,, =     14\=        -7/4    = rd. 154     cm2    und  die Druckkraft selbst wird P = 154 - 100 = 15 400       Kilogramm    gross.

   Besitzt der     Elastizitätsmodul    des  aus Eisen bestehenden     Messkörpers    eine Grösse von       E,    = 2 100 000     kg/cm'=    und derjenige des aus  Beton bestehenden Bauwerkes eine solche von       E,,    = 210 000     kg/em-,    so ist das Verhältnis dieser       Elastizitätsmoduli   <I>n =</I>     E,,   <I>: EI, =</I> 10.

   Wird der  rohrförmige Tragquerschnitt 4 des     Messkörpers,     wie ihn auch     Abb.    2 im Horizontalschnitt zeigt,       F"   <I>= F,, : n =</I> 154 : 10 = 15,4     cm-'    gross gewählt,  so ergibt sich die Wandstärke w" des     Messkörpers     aus der Beziehung:    154 - (14 - 2 .     W,,)2   <I>z/4 =</I> 15,4  
EMI0002.0055     
    wobei die Ausrechnung den Wert     w,.    = 0,35 cm  liefert. Diese Wandstärke ist in     Abb.    1 mit 12 be  zeichnet.  



  Hierbei ist dann die Druckspannung im rohr  förmigen Teil 4 des     Messkörpers            ss,    = n -     ss,,    = 10 . 100 = 1000     kg/cm:'       oder auf andere Weise ermittelt         6e    = 15 400 / 15,4 = 1000     kgicm-.       Es ergeben sich dabei folgende gleiche Werte  für die     Zusammendrückung    pro 1 cm Höhe des den       Messkörper    umgebenden     Bauwerkmaterials          8,,    =     ss,,    - 1 / 210 000 = 100 - 1 / 210 000 = 0,

  000  4762 cm  und des     Messkörpermaterials    im Rohrteil 4       E"    =     6E_        #    1 / 2 100 000 = 1000 - 1 / 2 100 000 =_  0,000 4762 cm.  



  Sowohl das     Bauwerkmaterial    1 als auch der     Mess#          körperteil    4 erfahren eine genau gleich grosse elasti  sche     Zusammendrückung.     



  Da die Wandstärke des     Messkörpers,    wie     oben,     ermittelt, 0,35 cm beträgt, so besitzt die Flüssig  keitssäule im Rohr 4 eine Querschnittfläche von  F . = 13,32     ac/4    = rd. 139     cm2,    und die in das  Standrohr übertretende Flüssigkeitsmenge pro 1 cm  Höhe der Flüssigkeitssäule des     Messkörpers    wird bei  p = 100     kg/cm\-'       w = 139     #    0,000 4762 = 0,0662     cm3       Bei rd.

   20 cm Höhe der Flüssigkeitssäule (Rohr  4) des     Messkörpers    beträgt die in das Standrohr  übertretende Flüssigkeitsmenge  W = 20 - 0,0662 = 1,324     cm3.         Bei Wahl eines lichten     Standrohrdurchmessers     von z. B. 0,3 cm verteilen sich die vorstehend ermit  telten 1,324 cm.' auf eine     Standrohrhöhe    von  1,324 / 0,0707 = rd. 20 cm.  



  Wird im vorliegenden Falle eine     Standrohrskala    mit  Millimeterteilung verwendet, so dass einer durch  Eichung festgestellten 100     kg/cm"    grossen Spannung  ein Flüssigkeitsaufstieg von 20 cm im Standrohr ent  spricht, so stellt jede Steigung der Flüssigkeit um  I mm einen Spannungsanstieg von rd. 0,5     kg/cm2     und eine bestimmte Formänderung dar.  



  Die. genannte Eichung wird zweckmässig in der  Weise durchgeführt, dass. der beschriebene     Mess-          körper    z. B. in einem möglichst grossen Betonblock  einbetoniert wird und der Block in der Richtung des  eingelegten     Messkörpers    dem Druck einer hydrau  lischen Presse, z. B. nach Art der bekannten Würfel  pressen, ausgesetzt wird.  



  Wird nun mittels der Presse ein Druck von  100     kg/cm\=    in den beiden horizontalen Ebenen     a-a     (vgl.     Abb.    1) erzeugt, so wirkt auf die     Abschluss-.     platten 5 eine Druckkraft, wie oben ermittelt, von  15 400 kg, und in der Wandung des Rohres 4 tritt  eine Druckspannung     o"    = 1000     kg/cm=    auf. Infolge  dessen wird der     Messkörper    in der Richtung seiner  Längsachse zusammengedrückt, so dass, wie oben  erläutert, in das Standrohr 6 eine Flüssigkeitssäule  von rd. 20 cm Höhe eintritt. Der Skala von rd.

    20 cm Höhe entspricht dann eine Gesamtspannung  von<B>100</B>     kg/em'=    und der Steigung der Flüssigkeit  um rd. je 1 mm Höhe entspricht eine Materialspan  nung von 0,5     kg/cm2.    Durch eine solche Eichung  mit genau bekannten Pressendrücken lassen sich  Fehlerquellen irgendwelcher Art bei der Festlegung  der Skaleneinteilung ausschalten.  



  Das Zahlenbeispiel zeigt, dass bei geeigneter  Wahl der Grösse des     Messkörpers    und des Stand  rohres mit sehr einfachen Mitteln eine genügende  und leicht stark zu steigernde Genauigkeit bei der  Spannungsermittlung bzw. Formänderung sich er  zielen lässt. Hierin liegt ein ganz     ausserordentlicher     Vorteil des beschriebenen Verfahrens.  



  Damit der im Bauwerk eingebaute     Messkörper     bei der Messung von vertikal gerichteten Längsspan  nungen (vgl.     Abb.    1) nicht durch Querspannungen  beeinflusst wird, kann beim Einbetonieren des     Mess-          körpers    in den Bauwerksbeton an der zylindrischen  Umfangsfläche des     Messkörpers    ein Zwischenraum  freigelassen werden, damit dort keine störende seit  liche Druckübertragung stattfindet. Die Wirkung  eines solchen Zwischenraumes kann     evtl.    auch durch  Auflage einer nachgiebigen Pappschicht 13, wie sie  in     Abb.    3 beispielsweise dargestellt ist, erzielt  werden.  



  Zur Messung horizontal verlaufender Spannun  gen, z. B. Querspannungen 3, wird der     Messkörper     mit entsprechend angeordnetem Standrohr in eine  horizontale Lage gebracht.     Abb.    5 stellt dabei den  Vertikalschnitt und     Abb.    6 den Horizontalschnitt    durch die betreffenden Mittelachsen eines solchen       Messkörpers    dar. Um hier den     Einfluss    der z. B. ver  tikal gerichteten Spannungen auszuschalten, kann  an der     Aussenseite'    des     Messkörpers    eine nachgiebige  Pappschicht 13 oder dergleichen aufgelegt werden  (vgl.     Abb.    5 und 6).  



  Bei den vorstehend erläuterten Vorrichtungen ist  die Möglichkeit unberücksichtigt geblieben, dass  durch Temperaturschwankungen, die z. B. infolge  wechselnder Aussentemperaturen hervorgerufen wer  den, die Spannungsverhältnisse in dem Bauwerk  stark in Mitleidenschaft gezogen werden können. Da &   Verfahren der Spannungsmessung muss deshalb in  bestimmten Fällen auch erkennen lassen, inwieweit  die gemessenen Spannungen einerseits durch direkte  Bauwerksbelastungen, wie z. B. durch Druckkräfte,  beeinflusst werden, und anderseits etwa auch durch  Kräfte, die auf Temperaturschwankungen zurück  zuführen sind. Im nachstehenden sei gezeigt, wie die  Ermittlung der Spannungsanteile infolge von Druck  kräften, die unter dem Einfluss von Temperatur  schwankungen stehen, mit Hilfe einer erweiterten       Messkörperkonstruktion    erfolgen kann.

    



  Eine solche, ein Ausführungsbeispiel der Vor  richtung gemäss dem Patentanspruch     1I    bildende  Vorrichtung ist in     Abb.    4 dargestellt. Es unterschei  det sich von der Vorrichtung der     Abb.    1 nur da  durch, dass in den     Messkörperraum    8 noch ein  dichtes und starres Gefäss 20 eingesetzt ist, das  zweckmässig mit einer Flüssigkeit gleicher Zusam  mensetzung angefüllt ist, wie sie schon zur Füllung  des Raumes 8 verwandt worden ist. Die Füllung den  Gefässes 20 steht mit dem Standrohr 21 in Verbin  dung, in welchem sich die Temperaturausdehnung  des Inhaltes des Gefässes 20 ausgleicht.

   Durch den  Wechsel der Flüssigkeitsstände im Standrohr 21 tritt  Standrohr 6 durch Temperaturschwankungen     beein-          in    Erscheinung, inwieweit die Flüssigkeitsstände im       flusst    werden.  



  Wenn die Grösse des Gefässes 20 um das     m-fache     mal kleiner ist, als der Inhalt des     Messkörperhohl-          raumes    8 beträgt, und die lichten Weiten der Stand,       rohre    6 und 21 miteinander genau übereinstimmen,  so ist von der am Standrohr 6 des     Messkörpers    ab  gelesenen Spannungsgrösse der     m-fache    Betrag der       Ablesung    am Standrohr 21 als Berichtigung in Ab  zug zu bringen.

   Werden beispielsweise am Stand  rohr 6 (Skala 10) im ganzen 80 Teilstriche abgele  sen und beträgt am Standrohr 21 (Skala 22) die Ab  lesung sechs Teilstriche und ist m. - 4 zu setzen, so  sind 6     #    4 = 24 Teilstriche von der Zahl 80 in  Abzug zu bringen. Das     Messergebnis    der Spannungs  messung ist dann 80 - 24 = 56     Teiistriche.    Ent  spricht jedem der 56     Teilstrichabstände    auf Grund  einer Eichung mit Hilfe einer hydraulischen Presse  eine Materialspannung von 0,5     kg/em2,    so beträgt  die gemessene Materialspannung im     ganzen     56     #    0,5 = 28     kg/cm2.     



  Befindet sich das Gefäss 20 innerhalb des Mess-           körperhohlraumes    8, so besteht grosse Sicherheit  dafür, dass die Flüssigkeiten beider Gefässe genau  gleiche Temperatur aufweisen und sich die Tempe  ratureinflüsse in den beiden Skalen 10 und 22 gleich  auswirken.  



  Steigt im Standrohr 6 der Flüssigkeitsspiegel,  während er im Gegensatz zum vorstehenden Beispiel  im Standrohr 21 noch unbeweglich ist, so geht aus  einer solchen Sachlage hervor, dass bei der Span  nungszunahme im vorliegenden Falle die Tempera  tur keine Rolle spielt.  



  Das Gefäss 20 kann auch ausserhalb des     Mess-          körpers    angeordnet werden und gleich ausgebildet  sein in Verbindung mit dem Standrohr 21 und der  Skala 22. Dabei muss natürlich Gewähr dafür be  stehen, dass im Gefäss 20 stets die gleiche Tempe  ratur wie im     Messkörperraum    8 herrscht.  



  Bei der Wahl des Materials für den     Messkörper     kann es bei bestimmten Anwendungen wichtig  sein, dass die     Wärmedehnungszahl    dieses Materials  möglichst die gleiche ist wie diejenige des Bauwerk  materials, wie es beispielsweise bei Stahl und Beton       annähernd    der Fall ist. Bei Temperaturschwankun  gen treten dann kaum störende Spannungen zwi  schen Bauwerk und dem in diesem eingebetteten       Messkörper    auf.  



  Zur gleichzeitigen Messung von z. B. Längs- und  Querspannungen mit ein und demselben     Messkörper     kann eine Einrichtung nach     Abb.    7 Anwendung fin  den. Dieser     Messkörper    weist einen mittleren senk  rechten Zylinderraum 14 und um diesen herum  einen ringförmigen, konzentrischen Ringraum 15  auf. Der Raum 14 dient dabei der Messung der  vertikal verlaufenden Längsspannung, wobei ein  Standrohr 16     mit    Skala 17 in Betracht kommt. Die  Ringwand 18 ist in analoger Weise dimensioniert,  wie es vorangehend für die Wand 4 der     Abb.    1 und  2 erläutert ist.

   Zur Aufnahme der horizontal gerich  teten Kräfte 3 dient die als Druckring wirkende  Ringwand 19, die zur Aufnahme der Druckkräfte  nach gleichen Gesichtspunkten dimensioniert ist  wie die Wände 18 bzw. 4.  



  Bei dem Beispiel nach     Abb.    7 kommen die ver  tikalen Druckkräfte im Bereich der Teile 30 nicht  zur Wirkung, da diese Teile aus einer nachgiebigen  Pappe oder dergleichen bestehen, die praktisch  keinen Druck zu übernehmen oder zu übertragen  vermag (vgl. auch die zum gleichen Zweck vorge  sehene Pappe 13 der     Abb.    3, 5 und 6).  



  In den     Abb.    1, 5, 6 und 7 sind die durch kleine  Pfeile dargestellten Kräfte als Druckkräfte darge  stellt. Im Falle Zugkräfte vom     Messkörper    aufzu  nehmen und zu messen sind, erhalten diese Pfeile  24 eine entgegengesetzte Richtung entsprechend       Abb.    B. Es ist dann dafür zu sorgen, dass die Zug  kräfte von den obern und untern     Abschlussplatten    5  aus dem Bauwerk übernommen und auf den     rohr-          förmigen    Teil 4 des     Messkörpers    übertragen werden.

    Bei der Wirkung solcher Zugkräfte verlängert sich    der     Messkörper    4, und es fliesst aus dem Standrohr 6  Flüssigkeit in den     Messkörperraum    B. Die Bewegun  gen der Flüssigkeit in den Standröhren sind bei Zug  kräften entgegengesetzt denjenigen bei der Wirkung  von Druckkräften. Bei Zugkräften ist in den Stand  röhren ein gewisser Vorrat an Füllflüssigkeit vor  zusehen.  



  Die Aufnahme von Zugkräften 24 durch die Ab  schlussplatten 5 wird, wie aus     Abb.    8 ersichtlich, da  durch ermöglicht, dass an den Platten 5 gleichmässig       verteilte    Anker 23 befestigt sind, die in das Bau  werk eingreifen und mit diesem in geeigneter Weise  verbunden sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Ma terialspannungen und Formänderungen, wobei eine bestimmte Menge der Materialmasse an der Mess- stelle in der Richtung der zu messenden Spannung oder Formänderung durch einen tragenden, hohlen Messkörper ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkörper mindestens in seinem tragenden Teil aus einem Material besteht, dessen Elastizitäts- modul (E,) grösser ist als derjenige der Material masse (EI),
    dass die Grösse des Tragquerschnittes (F,) des Messkörpers sich zum Tragquerschnitt (F,) des ersetzten Materialmassenteils verhält wie der Elastizitätsmodul der Materialmasse (E,) zu dem jenigen des tragenden Materials des Messkörpers (E"), so dass das Messkörpermaterial und die dasselbe umgebende Materialmasse in der Richtung der die Spannung erzeugenden Kraft genau gleiche elasti sche Verhältnisse aufweisen, und dass der vom Ver hältnis der Grössen beider Tragquerschnitte (F" F,,)
    abhängige Hohlraum im Messkörper mit einer Flüs sigkeit gefüllt wird und die Füllung mit einem Standrohr in Verbindung steht, in dem sich die den Materialspannungen bzw. Formänderungen entspre chenden Veränderungen des Inhaltes des Messkör- perhohlraumes durch den Wechsel der Flüssigkeits stände selbsttätig anzeigen. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr mit einer Skala ausgerüstet wird, deren Teilstriche bestimmten Ma terialspannungen entsprechen, wie sie durch die Flüssigkeitsstände im Standrohr angezeigt werden. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch 1 zum gleich zeitigen Messen von Längs- und Querspannungen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messkörper ver wendet wird, der-einen lotrechten, zentralen Raum (14) zum Messen der vertikalen Längsspannungen und einen konzentrisch um diesen herum angeordne ten Ringraum (15) mit einer als Druckring wirkenden Ringwand (19) zur Aufnahme der Querspannungen aufweist und jeder der beiden Räume ein getrenntes Standrohr aufweist. 3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Messen von Zugspann kräften der Messkörper in der Materialmasse mit gleichmässig verteilt angeordneten Ankern (23) ver ankert wird.
    PATENTANSPRUCH 1I Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss Patentanspruch I zum Messen von Material spannungen und Formänderungen, die auch durch Temperaturschwankungen beeinflusst werden, da durch gekennzeichnet, dass innerhalb des Messkör- perhohlraumes (8) ein dichtes und starres Gefäss (20) angeordnet ist, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, und dass an dieses Gefäss (20) ein Standrohr (21) angeschlossen ist,
    in dem sich die den Tempe raturschwankungen entsprechenden Veränderungen der Füllflüssigkeit durch den Wechsel der Flüssig.. keitsstände selbsttätig anzeigen und ein Mass für den Einfluss der Temperatur auf das Ergebnis der Span nungsmessung im Messkörper abgeben. UNTERANSPRÜCHE 4. Einrichtung nach Patentanspruch 1I, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit im Gefäss die gleiche ist wie die im Messkörper. 5.
    Einrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedehnungszahlen des Messkörpers und der Materialmasse einander min destens annähernd gleich sind. 6. Einrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Grösse des innerhalb des Messkörperhohlraumes (8) vorgesehenen Gefässes (20) m-mal kleiner ist als der Inhalt des Messkörper- hohlraumes (8) beträgt, wobei m eine ganze Zahl ist, und dass die lichten Abmessungen der beiden Standrohre (6, 21) einander gleich sind.
CH335564D 1953-07-14 1953-07-14 Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Materialspannungen und Formänderungen CH335564A (de)

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CH335564D CH335564A (de) 1953-07-14 1953-07-14 Verfahren zum Messen der in einem Bauwerk oder dessen Baugrund oder in sonstigen künstlichen oder natürlichen Materialmassen auftretenden Materialspannungen und Formänderungen

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