Verfahren zur Herstellung von pigmenthaltigen Chips oder Pulvern l#Is ist bekannt, Dispersionen von Pigmen ten in Öl oder andern Bindemitteln, wie zum Beispiel 0f-, Alkydha.rzfacken, Kunstharz- lösungen usw., dadurch herzustellen, d'ass man tvü,scri@#-e l'igmentteigc mit.
den entsprechen den Bindemitteln versetzt und das durch das Bindemittel verdrängte Wasser abseheidet. Dieses Verfahren, das :sogenanute Flushing- Verfahren, bietet gegenüber dein sonst ange wendeten Verfahren, bei dem.
die wässerigen Pigmentteige eist. getrocknet, dann vermahlen und im Bindemittel auf Walzenstühlen oder Kugelmühlen angerieben werden, erhebliche Vorteile, die einerseits in d'en so erhaltenen, wesentlich feineren Dispersionen und ander seits in der Verbilligung durch Einsparung von teilweise einen hohen Energieaufwand er- fordernden liegen.
Nachteilig wurde jedoch empfunden, dass die Pigmente pistenförmig anfallen und die Handhabung solcher Pasten, bisweilen recht. umständlich ist; aul-.')ei-dem ist- mit. Verlusten durch Hautbil- ding und Verdunsten von Lösungsmitteln zu rechnen.
Ferner ist es bekannt, auf dem Walzen stuhl Pigmente durch Dispergieren in weich- gem.aehter Nitroeelllulose in Form von Chips herzustellen, welche den Vorteil einer ein faelien Handhabung, zum Beispiel, beim AL wägen und Dosieren, zeigen. Nachteilig ist jedoch, dass solche Chips auf Nitrocellulose- Basis üi ihrer Anwendung auf Nitrocellu- loselacke beschränkt. sind und für andere Lacke nicht verwendet werden können.
Es wurde nun gefunden, dass diese Nach teile behoben werden können, wenn man un ter Anwendung des Flushing-Verfahrens pig- menthaltige Chips oder Pulver herstellt, die als Bindemittel Harze enthalten. Als Harze eignen sich Natur- oder Kunstharze aller Art, insbesondere reine oder modifizierte Kolophoniumharze bzw.
deren Ester und Alkydharze. Auch die Metallsalze der Kolo- phonumharze, wie zum Beispiel deren Zink-, Calcium- oder Magnesiumsalze und auch die hydrierten Formen können Anwendung fin den. Es können Weichm@aeher, 'Tauöl bzw. hydriertes 'T'allöl mitverwendet werden.
Zur Veresterung der Abietinsäure bzw. der Kolophoniumharze können ein- und mehr wertige Alkohole, zum Beispiel Äthanol, Penta- erythrit,Glycerin, Trimethyl!olpropan, He- aant.riol usw., verwendet werden.
Die genannten Bindemittel werden in Form von Lösungen angewendet. Als Lösungs mittel können Kohlenwasserstoffe, wie zum Beispiel Terpentinöl, Benzin, Benzol, Toluol usw., halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, 'Trichloräthylen, Perchloräthylen, oder auch höhere Alkohole, Ester und Ketone usw., verwendet werden. Zur Herstellung der Chips bzw.
Pulver wird das Wasser aus dem Presskuchenteig des Pigmentes, zum Beispiel auf dem Kneter oder dem Walzenstuhl, mit Hilfe der Binde mittellösung verdrängt, anschliessend das Lö sungsmittel entfernt, das gegebenenfalls wie dergewonnen werden kann, und schliesslich das trockene Produkt zerkleinert. Durch Zusätze von Antioxydantien, wie zum Beispiel Butyl- phenol usw., kann eine Autoxydation der Harze bzw. Kunstharze verhindert werden.
Dieses Verfahren gestattet gegenüber den beiden eingangs erwähnten bekannten Ver fahren die Herstellung äusserst farbstarker Produkte, da. hier die Verdrängung des Wassers mit einem verhältnismässig kleinen Anteil von hydrophober Lösung möglich ist.
Ausserdem besitzen die so hergestellten Chips oder Pulver gegenüber den geflushten Pig- mentpaeten den Vorteil der leichteren Hand habung, der gleichbleibenden Konzentration und gegenüber den mittels Nitrocellulose nach dem bekannten Verfahren hergestellten Chips, können sie den Vorteil der leichteren Löslichkeit und der Verträglichkeit mit prak tisch allen Lackrohstoffen aufweisen.
Weiter hin: können durch dieses Verfahren Chips hergestellt werden, die einen beträchtlich hö heren Prozentsatz an Pigment enthalten als die auf Nitrocellulose-Weichmacherbasis er hältlichen Chips oder die durch :das Flushing- Verfahren herstellbaxen Farbpasten. Im Falle ,der Verwendung von hydrierten Kolophonium harzen erhält man Lacke, die in hohem Grade stabil gegen Nachgilbeerscheinungen sind.
Das Verfahren kann auch so durchgeführt werden, dass man zu den wässerigen Disper sionen der Pigmente, wie sie zum Beispiel nach der Kupplung von Azofarbstoffen bzw. der Fällung anorganischer Pigmente anfallen, die entsprechenden Lösungen der Kunst- und Naturharze zusetzt. Nach dem Absaugen er hält man dann einen Presskuchenteig, in dem d!as Wasser durch die Harzlösung verdrängt worden ist.
Entfernt man nun das Löstmgs- mittel ans diesem Presskuchenteig, so erhält man ein trockenes 1 rodukt, das durch Zer- kleinern in Chips bz -. in Pulver überge führt wird.
Sollte es erwünseht sein, die Chips völlig elektroly tfrei zu erhalten, =o kann man so verfahren, dass man die wässe rige Pigmentdispersion absaugt, wäscht, er neut in Wasser dispergiert und dann erst die Harzlösung der Farbstoffdispersion zu fügt.
Man kann auch vor der Kupplung den wässerigen Lösungen der Kupplungskompo nenten bzw. Diazokomponenten von Azopig- menten die Natur- und Kunstharzlösungen zu setzen und dann wie oben angegeben verfah- ren. Das Mengenverhältnis Pigment ztt Harz wird dabei zweekmä.ssig so gewählt, d'ass hin sichtlich Bildung de;
,, Niederschlages und der Verteilbarkeit in Lacken ein Optimum erreicht wird. Atreh anorganische Pigmente können so erhalten werden, wenn man einem (oder beiden) der Fällungsmittel die Bindemittel lösung vor der Fällung zusetzt.
<I>Beispiel 1</I> 50 g eines etwa \?0prozentigen Presskuehen- teiges des Azopigmentfarbstoffes aus m-Nitro- p-toluidin und ss-Naphthol werden mit 10 g einer 50prozentigen Lösung eines Kolopho- niumhar7esters bzw. eines mit. llaleinsäure modifizierten Kolophoniumharzes in Testben zin, Toluo:
l oder Xy lol gerührt oder geknetet und anschliessend über einen Drei-Walzenstuhl genommen. Nach Verdrängung des Wassers und Verdunsten des Lösungsmittels, das zu rückgewonnen werden kann, fällt eine trok- kene Pigment-Harz-Mischung an, die zu Chip form oder Grobpulverform zerkleinert. wird.
So gewonnene Chips lösen sieh leicht in zum Beispiel Nit.roa@lkydlacken und ergeben rote Lackfarben von hoher Farbstärke und Bril- i lanz.
Zur Verhinderung der Autoxydation des Harzesters kann man etwa 1 /o p-t- Amy 1- phenoi bzw. ein anderes Antioxydans zu setzen. s <I>Beispiel</I> Man stellt. wie. üblich den Azopigmentfarb- stoff aus 7;6g m-Nitro-p-toluidin und<B>7,6</B> g ss-Naphtliol her.
Zur wässerigen Dispersion des Farbstoffes, die etwa ein Endvolumen von 300 bis<B>350</B> cm3 besitzt, fügt man langsam un ter Rühren 15 g einer 50prozentigen Lösung eines glyeerinmodifizierten Kolophoniumhar- zes in Benzin, zum Beispiel Testbenzin, zu.
Der geflushte Pigmentfarbstoff scheidet sich a15 fl!oelii(rer Niederschlag ab und wird ge waschen, worauf bei etwa<B>5</B>0 das Benzin zum Verdunsten gebracht wird, Durch Zerklei nern des so erhaltenen trockenen Produktes erhält. man Chips, die sich praktisch in den üblichen Lacken leicht lösen.
An 'Stelle der organischen Pigmentteige können in gleicher Weise auch auf dem Fäl- lungswege hergestellte Presskuchenteige anor- ganiseher Pigmente, wie zum Beispiel Chrom gelb, Pariser Blau, Chro.moxydhydratgrüri, I:isenoxyd'@elb usw., verwendet werden. Bei Titandioxyd verwendet man zweckmässig Teige, wie sie bei der Nachbehandlung mit zum Beispiel Aluminiumhydroxyd anfallen.
Ilv di-ophile organische und anorganische Pig- niente können mit entsprechenden Emulgato- ren, (bei Eisenoxydgelb zum Beispiel Fett- siiui#eanii(le) in den hydrophoben Zustand übergeführt werden.
An Stelle der obigen Harzesterlösung kann inan eine Lösung eines reinen oder mit trock nenden oder nicht, trocknenden Ölen, zum Bei spiel Kokosöl, Fettsäuren oder Harzsäuren inodizifierten Alkydharzes verwenden. Ebenso können Lösungen von Mischungen von Kolo- phoniumharzen und Alkydharzen verwendet werden. Auch liier können zur Stabilisierung Antioxydantien zugesetzt werden.
<I>Beispiel 3</I> a) Man stellt den roten Azofarbstoff, wie in Beispiel-' beschrieben, her, saugt dann ab und wäselit mit. Wasser nach. Der Pressktichen- teig wird anschliessend in etwa 300 bis 350 ein,, Wasser disperglert und, wie in Beispiel beschrieben, mit 1,5, g einer 5.0prozent.igen Lö sung eines glycerinmodifizierten Kolopho- niumha.rzes versetzt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 2 angegeben.
Man er- hält so elektrd1'ytfreie Chips bzw. Pulver mit den gleichen Eigenschaften.
b) 143 g Eisenoxydgelb ('Teig mit 35 % Eisenoxydgehalt) werden mit Wasser ange- schlemmt und mit einer Emulsion aus 95 g einer 50prozentigen Lösung von glycerimnodi- fiziertem Kolophoniumharz, 8!2 g Wasser und 3 g Emulgator,
zum Beispiel Fettsäureamid, innig verrührt. Bei vollkommen klarem Fil trat wird aus dem flockigen Niederschlag nach dem Absaugen das Lösungsmittel ausgetrie ben und das erhaltene trockene Produkt. ver mahIen.
Das pigmenthaltige Pulver lässt sich durch einstündiges Rühren, zum Beispiel in einem Nitro-Alkydlack, sehr gut feinstens verteilen. Beispiel- a) 7,6 g ss-Naphthol werden in,65 g Wasser unter Zusatz von '5,5 em3 Natronlauge 44pro zentig und 20;5 cm3- Sodalösung 1 :1,0 gelöst.
Anschliessend; wird eine Lösung von 12 g gly- cerinmodifiziertem Kolophoniumharz in 50 g Benzin, zum Beispiel Sangajol (eingetra gene Marke), unter Zusatz von 3 g -des Na triumsalzes einer Harzsäure zugefügt. Unter üblichen Bedingungen wird mit 7,6g m-Nitro- p-toluidin gekuppelt. Das innige Pigment- Harz-Gemisch scheidet sich als gut filtrierbarer Niederschlag ab.
Aus diesem wird das Benzin ausgetrieben und das erhaltene trockene Pro dukt zu einem Pulver gemahlen.
b) Analog dem unter 4a) geschilderten Verfahren kann die Lösung des glycerin- modifizierten Kolophoniumharzes bei @Gegen- wart entsprechender Emulgatoren (zum Bei spiel äthoxyl!iertes Kolophonium) der Diazo- lösung vor der Kupplung zugesetzt werden. Man erhält Produkte ähnlicher Eigenschaften.