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Verfahren zur Herstellung von Pigmentdispersionen Es ist bekannt,
Dispersionen von Pigmenten in plastischen Massen für Färbezwecke herzustellen, doch
bedurfte es hierzu eines langen, teuren Mahlprozesses in Hochleistungsmahlvorrichtungen,
um überhaupt eine Dispergierung zu erzielen. Aber auch dann ist die Farbintensität
der Dispersionen gering. Ferner enthalten sie beinahe immer eine große Menge von
als Mahlhilfsmittel verwendeten Weichmachern, welcher Gehalt dem zu färbenden Produkt
schädlich sein kann.
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Demgegenüber wurde nun gefunden, daß man auf einfache und wohlfeile
Weise Pigmentdispersionen in plastischen Massen, wie Cellulosederivate, Vinylharze,
Alkylharze, modifizierteAlkydharze, Aldehydkondensationsprodukte, Wachse, Naturharze
oder modifizierte Naturharze, in bester Qualität herstellen kann. Dies geschieht
erfindungsgemäß dadurch, daß man eine Mischung von Pigmenten und plastischen Massen
bis zur Erreichung einer gleichmäßigen Dispergierung mahlt, und zwar in Gegenwart
eines Flüssigkeitsgemisches, welches aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel für die plastische Masse besteht, wobei Wasser in einer Menge zugegen
ist, die genügt, damit dieses Flüssigkeitsgemisch die plastische Masse im wesentlichen
nicht löst, und ferner dieses Flüssigkeitsgemisch in einer Menge zugegen ist, um
die Festkörper in eine fließbare Form überzuführen. Nach beendetem Mahlvorgang werden
die flüssigen Anteile in üblicher Art entfernt und die pigmentierte plastische Masse
isoliert.
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Als zu verwendende Pigmente können sämtliche zum Färben, Undurchsichtigmachen
oder Mattieren von plastischen Massen bekannte Färbemittel
dienen.
Zu diesen gehören z. B. anorganische und organische Primärpigmente, inerte oder
streckende Pigmente, Metallpigmente und die mannigfachen Knochen,- und Gasruße,
wie sie in Matiello, »Protective and Decorative Coatings«, Bd.2, Kapitel r, 1942,
oder im »Journal of the Society of Dyers and Colorists«, Bd. 61, 307, Dezember
1945, beschrieben sind. Diese Pigmente kann man in Tropfenform als Pigmentpasten,
als mit Wasser angefeuchtete Preßkuehen oder als wäßrige Dispersionen verwenden.
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Solche Pigmente werden nun erfindungsgemäß in Kugel-, Stein- oder
Kolloidmühlen mit plastischen Massen in Gegenwart von Mahlhilfsmitteln zu homogenen
Dispersionen vermahlen.
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Plastische Massen, die sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
eignen, sind beispielsweise in Matiello, »Probective andDeico,rativeCoatings«, Ausgabe
I, Wiley & Co., 1946, Bd. 5, Kapitel z, S. z bis 5, beschrieben. Darunter befinden
sich z. B. Naturharze und modifizierte Naturharze, Alkydharze modifizierter und
nichtmodifizierter Art, Aldehydlcondensatiousproidukte, Vinylharze, Kautschuk und
kautschukähnliche synthetische Produkte und verwandte Stoffe, wie Wachse u. dgl.
Einige dieser Stoffe kann man entweder in Form von trocknen Pulvern oder in aus
Lösungen ausgefällter Form verwenden. Jedoch ist zu betonen, daß der Ausdruck plastische
Masse jede natürliche, modifizierte natürliche oder synthetische Substanz von normalerweise
fester Beschaffenheit, die im allgemeinen in amorphem Zustand vorliegt und unter
Anwendung bekannter Methoden verpreßt, durch Düsen gedrückt, versponnen u. dgl.
werden kann, umfassen soll.
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Als Mahlhilfsmittel dienen Gemische von Wasser mit wasserlöslichen
Lösungsmitteln für diese plastischen Massen.
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Solche Lösungsmittel sind z. B. Alkohole, wie Methyl-, Äthyl- und
Diacetonalkohol usw., ferner Dioxan, Glykoläther, wie die Monoäther des Äthylenglykols
und die Carbitole, sowie Ester, wie die Acetate der Monoäther des Äthylenglykols
und die Methyl- oder Äthylester der Milchsäure. Ferner kommen in Betracht Ketone,
wie Aceton und Methyläthylketon, sowie andere Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische
für plastische "Massen der obengenannten Art, die in der Technik angewendet werden,
vorausgesetzt, daß sie in Wasser mindestens zum Teil löslich sind.
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Erfindungsgemäß hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß in den genannten
Mahlhifsmitteln Wasser in einer Menge von mindestens to Gewichtsprozent des Flüssigkeitsgemisches
und das Lösungsmittel in einer Menge zugegen ist, die annäheTnd unfeir derjenigen
liegt, die ein Geli-eiren und Zusammenballen. der, plastischen Masse, verursacht.
Keineswegs darf eine Lösung oder ein Zusammenballen der plastischen Masse eintreten,
sondern es ist nach der Erfindung zweckmäßig, daß man das Lösungsmittel in einer
Menge anwendet, die genügt, um die plastische Masse für das Pigment aufnahmefähig
zu machen. Bei den Mahlhilfsmitteln der beschriebenen Art wird nach Ermittlung des
zu verwendenden Lösungsmittels für die plastische Masse das anzuwendende Verhältnis
von Wasser zu Lösungsmittel zweckmäßig in einem Reihenversuch in Fläschchen ermittelt.
Bei einem richtigen Verhältnis derselben zueinander tritt weder Lösung noch Zusammenballen
der plastischen Masse ein, sondern diese läßt dann höchstens eine gewisse Teilchenvergrößerung
erkennen, so daß das Gesamtgemisch gut fließbar ist.
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Bei manchen plastischen Massen, vor allem solchen klebriger oder gummiartiger
Natur, läßtsich das günstigste Verhältnis von Wasser zu Lösungsmittel auch mittels
eines Filtriertestes ermitteln, indem in gleichen Mühlen gleiche Anteile der plastischen
Masse die gleiche Zeit mit gleichen Mengen Mahlhilfsmittel, das verschiedene Mengen
Wasser enthält, gemahlen werden. Das beste Mahlprodukt stellt dabei das mit der
größten Filtriergeschwindigkeit dar.
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Das anzuwendende Verhältnis von Wasser zu Lösungsmittel richtet sich
hiermit nach der Löslichkeit der plastischen Masse in letzteren. Es erfordert so
viel Wasser, als benötigt wird, um die oben angegebene Einwirkung der Lösungsmittel
zu verhindern, jedoch auch so viel Lösungsmittel, als nötig ist, um die plastische
Masse für die Dispergierung des Pigments aufnahmefähig zu machen.
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Die optimal anzuwendende Menge an flüssigem Mahlhilfsmittel der genannten
Art richtet sich nach der Mahlwirkung in der gewählten Mühlenart. Beispielsweise
erfordert eine Mühle mit Quarzkugeln mehr Mahlhilfsmittel als eine solche mit Stahlkugeln.
Auf jedenFall ist nur so viel Mahlhilfsmittel zu verwenden, als für eine gute Mahlwirkung
'notwendig ist. Selbstverständlich lassen sich auch Mühlen anderer Art, auch sogenannte
Hochleistungsmühlen, verwenden.
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Nach beendetem Mahlvorgang wird die Flüssigkeit in an sich bekannter
Weise entfernt, worauf die Dispersion sich trocknen und vermahlen läßt. Bei Produkten,
die im Trockenzustand brennbar sind, wie Nitrocellulose, kann man den nach Entfernung
des Mahlhilfsmittels erhaltenen Filterkuchen in bekannter Weise mit einer nicht
wäßrigen Flüssigkeit, wie Alkohol, behandeln. In diesem Fall ist das Endprodukt
eine feuchte gefärbte Mischung, die mit Sicherheit weiterverarbeitet werden kann.
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Das Verfahren nach der Erfindung, das nur einen einfachen, wohlfeilen
Mahlvorgang erfordert, liefert Pigmentdispersionen, die beständig, homogen und frei
von unerwünschten Agglomeraten und unerwünschten Zusatzstoffen, z. B. Weichmachern,
sind. Sie haben einen intensiven Farbton, und es tritt bei ihrer Anwendung zur Färbung
plastischer Massen die volle Wirkung des Pigments ein. Überzugsmassen aus diesen
Pigmentmischungen sind gleichmäßig und hochgradig gefärbt. Das Produkt ist weich
und kann leicht in eine feinpulverige Beschaffenheit übergeführt werden. Aus plastischen
Gemischen gepreßtes Garn und Fäden, die mit diesen Stoffen gefärbt sind, sind nicht
allein hochgradig und vollständig gleichmäßig gefärbt, sondern die
Kleinheit
der Teilchen bzw. die Feinheit der Dispersion ist auch derart, daß die Bruchfestigkeit
des Garns oder des einzelnen Fadens nicht darunter leidet. Die Feinheit der Dispersion
wird ferner durch die Tatsache erhärtet, daß diese Grundmassen für die Herstellung
von außerordentlich feinen Einzelfäden durch Verspinnen aus einer Lösung der plastischen
Masse oder durch Auspressen im Trockenzustand verwendet werden können, ohne die
Spinndüsen, Rohre oder Matrizen zu verstopfen.
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Die nach der Erfindung herzustellenden Dispersionen lassen sich in
Form eines trocknen, leicht schüttbaren Pulvers erhalten, welches man leicht in
eine größere Masse desselben oder ähnlichen plastischen Materials einarbeiten kann,
um eine gleichmäßig gefärbte plastische Masse zu erhalten. Eine solche plastische
Masse kann dann versponnen, durch Düsen gedrückt, gepreßt oder in anderer in der
Technik bekannten Weise der Verarbeitung solcher Stoffe für die Herstellung von
gleichmäßig und kräftig gefärbten Garnen, Fäden, Filmen, Lacken u. dgl. verwendet
werden.
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Außerdem kann man nach der vorliegenden Erfindung gefärbte plastische
oder harzartige Mischungen herstellen, aus denen man brauchbare Farben, Lacke, Emaillen
und Druckfarben durch einfaches Mischen oder Einrühren des genannten Pigmentmaterials
in geeignete Lösungsmittel erhalten kann.
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In den nachfolgenden Beispielen bezieht sich der Buchstabe M mit nachfolgender
Bezeichnung und Seitenzahl auf die Bezeichnungen und Seiten in Bd. 5 von I. I. M
a t i e 11 o s »Protective and Decorative Coatings«, wo die chemische Zusammensetzung
angegeben ist. In den Beispielen sind die Prozentangaben solche in Gewichtsprozenten,
wenn nicht anders angegeben.
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Beispiel i Eine 3,78-cdm-Porzellankugelmühle für Steinfüllung wird
mit Zoo g Cadmiumrot (lithoponeartiges Cadmiumselenid) und 16oo g einer Mahlflüssigkeit
aus 5o0/u. Aceton und 50% Wasser beschickt. Nach gutem Durchmischen werden dem Gemisch
Zoo g Celluloseacetatpulver und ungefähr 3,17 kg Quarzkugel'n französischer
Herkunft aus Feuerstein mit einem Durchmesser von 6 Ibis 12 mm zugesetzt. Nach ungefähr
70stündigem Mahlen wird die Mühle entleert und mit Wasser ausgespült. Produkt und
Waschflüssigkeit werden vereinigt und filtriert, worauf :das Filtrat einer Behandlung
zur Wiedergewinnung des Lösungsmittels unterzogen und der Filterkuchen gewaschen,
getrocknet und gepulvert wird. Erhalten werden 383 g eines feinen, sich weich anfühlenden
roten Pulvers.
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Bei einer arideren: Ausführungsform, bei der das obengenannte Pigment
,durch :dieselbe Menge Titandioxyd vom Anatasetyp ersetzt wird, :erhält man
380 g eines sich weich anfühlenden weißen. Pulvers. Beispiel 2 Eine 3,78-:edlm-Po,rzell,amkugel@mühle
für Steinfüllung wird mit 3009 Paratönungs@mittel (hell) (M, Fig. 66, S.400)
und i5oo g Mahlflüssigkeit aus 23 0/a Aceton und 77'/o Wasser beschickt. Nach gutem
Durchmischen werden dem Gemisch 4,5 g Borax, 4,5 g Boirsäure und 225 g eines mit
einer zweibasischen Säure modifizierten Alkydharzes sowie ungefähr 3,17 kg
Quarzkugeln französischer Herkunft aus Feuerstein mit einem Durchmesser von 6 bis
12 mm zugesetzt. Nach ungefähr 45stÜndigem Mahlen wird :die Mühle entleert und mit
Wasser ausgespült. Produkt und Waschflüsisigkeit werden vereinigt und filtriert,
worauf der Filterkuchen gewaschen, getrocknet und gepulvert wird. Erhalten werden
513 g eines feinen, sich weich anfühlenden, leuchtend roten Pulvers, welches im
wesentlichen: nur aus Pigment und plastischer Masse besteht und :das leicht in einem
ölmodifizierten Alkydharz dispergiert werden kann, wodurch eine glatte, pigmentierte
Emaille mit hohem Glanz erhalten wird. In :diesem Beispiel wurde das Borsäure-Borax-Gemisch
zur Aufrechterhaltung der Neutralität zugesetzt, wobei die Azidität des mit zweibasisicher
Säure modifizierten Alkydharzes neutralisiert wurde, :die möglicherweise sonst eine
Änderung der Qualität des Pigments verursachen würde. Da sie wasserlässlich sind,
werden diese Neutralisatiansmittel bei dem nachfolgenden Waschprozeß entfernt.
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Beispiel 3 Eine 3,78,cdm-Porzallankugelmühle für Steinfüllung wird
mit 30 g Tolui.dinrotbraunpulver (M, Fig. 83, S. 408) und 1200 g einer Mahlflüssigkeit
aus 4% Aceton und 96% Wasser beschickt. Nach ;gutem Durchmischen werden dem Gemisch
300 g reines Glycerylphthala.tpulver und ungefähr 3,17 kg Quarzkugeln
französischer Herkunft aus Feuerstein mit einem Durchmesser von 6 bis 12 mm zugesetzt.
Nach ungefähr 7ostündigem Mahlen wird; die Mühle entleert und mit Wasser ausgespült.
Produkt und Waschflüssigkeit werden vereinigt und filtriert, worauf der Filterkuchen
gewaschen, getrocknet und gepulvert wird. Erhalten werden 556g eines dunkelrotbraunen
Pulvers, ,velches sich beim Verschneiden mit Aceton leicht dispergieren laßt.
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Beispiel 4 Eine 3,78-cdm-Porzellankugelmühle für Steinfühlung wird
mit 16o g Pyrazolonrottönun@gsmitte@l (M, Fig. 71, S. 4022) und 88o g einer Mahlflüssigkeit
aus 8o % Dioxan und 2o % Wasser beschickt. Außerdem werden noch 32 g Türkischrotöl
zugegeben. Nach gutem Durchmischen werden denn Gemisch 2409 eines Pulvers aus polymerisierten
Vinylchloridharz und ungefähr 9 kg Stahlkugeln mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von 12,7. mm zugesetzt. Nach ungefähr 45stündigem Mahlen wird die Mühle entleert
und mit Wasser ausgespült. Produkt und Waschflüssigkeit werden vereinigt und filtriert,
worauf der Filterkuchen gewaschen, getrocknet und gepulvert wird. Erhalten werden
414'g eines leuchtenden, sich weich anfühlenden roten: Pulvers, welches infolge
der Feinheit seines
Dispersionsgrades in reinem Dioxan eine gute
Dispersion ergibt.
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Beispiel 5 Eine 3,78-odm-Porzellarnlcugelmühle für Steinfüllung wird
mit ioo g Titandioxyd vom Anata.setyp und 1500 g einer Mahlflüssigkeit aus 32 %
Aceton und 681/@ Wasser (beschickt. Nach gutem Durchmis"chen worden ,der Mischung
Zoo g eines Pulvers aus .polymerisiertem Me-thacrylsäuremethylester und ungefähr
3,17kg Quarwkugeln französischer Herkunft aus Feuerstein mit einem Durchmesser von
6 bis 12 mm zugesetzt. Nach ungefähr 45stündigem Mahlen wird die Mühle entleert
und mit Wasser ausgespült. Produkt und Waschflüssigkeit wenden vereinigt und filtriert,
worauf .der Filterkuchen gewaschen, getroaknet und gepulvert wird. Erhalten werden
303 g einer weißen-körnigen Masse, die sich für Preßzwecke leicht pulvern
läß@t.
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Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ist auf sämtliche festen organischen
plastischen Massen anwendbar, die man mit jedem Pigment, das bei normaler Temperatur
fest ist, pigmentieren kann. In der nachfolgenden Tabelle werden typische Beispiele
gegeben.
Bei- Plastische Masse Pigment Mahlflüssigkeit Erhaltenes Erzeugnis |
spiel |
6 300 g Dammaharz 300 g Toluidinrotbraunpulver
1300 g aus 15% Iso- 585 g eines intensiv |
(M, Fig. 83, S. q.08) propylalkohol und gefärbten rotbrau- |
85% Wasser nen Pulvers, das sich |
leichtinLacklösungs- |
mitteln dispergieren |
läßt |
7 Zoo g feingepulverter Zoo g Victoriablautönungs- 120o g aus
1o0/0 390 g eines feinen |
Schellack mittel (M, Fig. 22, S.378) Äthanol, leuchtendblauen |
go% Wasser Pulvers |
8 150 g Kiefernharz 150 g Benzidingelbtönungs- 1500 g aus 50/0
286 g feines gelbes |
mittel (M, Fig.48, S.391) Äthanol, Pulver |
95% Wasser |
g 16o g Zinkresinat- 128 g Benzidingelbtönungs- iooo g aus
23% 314 g feines, leuch- |
pulver mittel (M, Fig. 49, S. 391) Aceton, tendgelbes Pulver |
und 32 g Titandioxyd 77% Wasser |
10 300 g gepulvertes 150 g Pyrazolonrottönungs- iioo
g aus 3330/0 435 g feines, leuch- |
Paraffin mittel (M, Fig. 71, S. 402) Aceton, tendrotes Pulver |
66,6% Wasser |
ii 20o g Äthylcellulose- Zoo g Fanchonrotbraun 146o g aus 6o0/0
394 g leuchtendes, |
pulver (M, Fig. 105, S. 419) Aceton, feines weichgriffiges |
4o0/0 Wasser Pulver |
12 318 g mit Malein- 159 g Wolframgrün- 1322 g aus io% 459
g feines leuchten- . |
Säureharz modifi- tönungsmittel (M, Fig. 33, Aceton, des, weiches
grünes |
ziertes Kolophonium S.383) go% Wasser Pulver |
13 16o g stark modifi- 16o g Litholrotbarium- iooo g aus 35%
312 g eines feinen, |
ziertes Phenolharz tönungsmittel (M, Fig. 93, Aceton,
weichen, leuchtend- |
S.413) 65% Wasser roten Pulvers |
14 27o g mit a-Cellulose 30 g Lithosolrot iooo g aus
5o0/0 286 g feines leuchtend- |
gefülltes Harnstoff- 2B-Calciumtönungsmittel Aceton, rotes
Pulver |
Formaldehyd-Harz (M, Fig. gi, S. 412) 50% Wasser |
15 Zoo g Melamin- ioo g Lithosolrot iooo g aus 5o0/0 288 g
feines leuchtend- ' |
Formaldehyd- 2B-Calciumtönungsmittel Aceton, rotes Pulver |
Preßpulver (M, Fig. 91, S. 412) 50% Wasser |
16 Zoo g Mischpolymeri- ioo g Lithosolrot i2oo g aus 75% 3i0
g feines, weiches, |
sat aus Vinyl- 2B-Mangantönungsmittel Aceton, 25% leuchtendrotes |
chlorid und Vinyl- (M, Fig. go, S. 412) Wasser mit 2o g Pulver |
acetat Türkischrotöl |
17 675 g Vinyliden- 75 g Carbäthoxypyrazolon- i2oo g aus 50
0/0 74o g weiches, |
chloridpolymerisat rottönungsmittel Dioxan, trocknes Pulver |
(M, Fig. 81, S. 4o7) 5o0/0 Wasser mit hoher Farb- |
intensität |
Bei Plastische Masse Pigment Mahlflüssigkeit Erhaltenes Erzeugnis |
spiel |
18 Zoo g Polystyrol Zoo g Methylaminoanthra- =40o g aus 50°/0
398 g eines leuchtend- |
chinon Dioxan, roten Pulvers |
5o0/0 Wasser |
i9 ioo g Chlorkautschuk ioo g Toluidintönungsmittel i2oo g
aus 70/0 Essig- 175 g feines, leuchtend- |
(M, Fig. 64, S. 399) ester, 93% Wasser rotes Pulver |
mit 2 g Borax |
2o 2oo g p-Cumaron- ioo g Carbäthoxypyrazolon- 16oo g aus 2o0/0
300 g feines, weiches, |
Inden-Harz rottönungsmittel Aceton, leuchtendrotes |
(M, Fig. 81, S.407) 8o0/0 Wasser Pulver |
21 Zoo g Perlen aus ioo g Dianisidinblau- 16oo g aus 5o0/0
294 g tiefblaue, nicht |
dreifach gepreßter tönungsmittel (M, Fig. 43, Äthanol, staubende
Teilchen, |
Stearinsäure S.388) 5o0/0 Wasser leicht dispergierbar |
in Kautschuk |
22 150 g feine Cetyl- 150 g Rhodamin-B-Lack 16oo g aus 3o0/0
285 g feines, leuchtend- |
alkoholspäne mit Benzoesäure versetzt Äthanol, rotes, nicht
stauben- |
(X Fig. 34, S. 384) 700/0 Wasser des Pulver zum Fär- |
ben von Lippenstift- |
grundlage |
23 Zoo g gepulvertes Zoo g Toluidinrotbraunpulver 1200 g aus
300% 393 g leuchtendrot- |
Dicyclohexyl- (M, Fig. 83, S. 4o8) Äthanol, braunes, nicht
stau- |
phthalat 700/0 Wasser bendes Pulver, di- |
spergierbar in Nitro- |
celluloselacken. |
Zu den obigen Beispielen ist zu bemerken, d@aß im Hinblick auf den Prozentsatz des
Wassers .im flüssigen Mahlmedium ungefähr io bis ungefähr 95 Gewichtsprozent verwendet
werden können, je nach der Art des Lösungsmittels und der zu
pig-
mentierenden
plastischen Masse. So erfordert eine leicht lösliche plastische Masse, wie z. B.
ein mit Malein.säure modifiziertes Kolophonium, einen höheren Prozentsatz Wasser
in der Mahlflüssigkeit als ein schwieriger lösliches Harz, wie ein Vinylchlorid-Vinylacxtat-Mischpolymeri:sat.
Wie zuvor angegeben, wird das Verhältnis zwischen. Wasser und Lösungsmittel, welches.
für die zu pigmentierende plastische Masse erforderlich ist, nach dem oben beschriebenen
Testverfahren be@ stimmt. Durch diese Prüfung ermittelt man das richtige Verhältnis
von Wasser und Lösungsmittel, bei welchem die Flüssigkeitsmischung das Harz nicht
Döst.
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Wie oben angegeben, dient der Anteil am flüssigen Mahlhilfsmittel,
der bei denn Verfahren anzuwenden ist, dazu, eine Konsistenz zu erhalten, die die
Erreichung eines Optimums bei dem Mahlvorgang ermöglicht. Wenn man z. B. in einer
Kugelmühle Stahlkugeln verwendet, wird eine dickeire Konsistenz erzielt als diejenige,
die man er1ält, wenn man Feuersteinkugeln in derselben Mühle verwendet. Wie ersichtlich
isst, kann die Menge der zu verwend@endemi Flüssigkeit in weiten Grenzen schwanken,
was von der Menge der zu mahlenden Festkörper, der Mühlenart und den Arten der plastischen
Masse und der Pigmente, die zu mischen sind, abhängt. Zum Beispiel ist beim Mahlen
von Pigmenten von Cellulosederivaten das Gewichtsverhältnis von Festkörpern zu Flüssigkeit
ein solches, daß ein Teil Festkörper auf ungefähr 3 bis io Teile flüssiges Mahlhilfsmittel
kommt.
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Die bei dem Verfahren angewendete Menge an Piment, welche somit in
der Endmischung enthalten ist, kann von. ungefähr i 0/a bis annähernd 95 Gewichtsprozent
schwanken, was vm dem Endz-,veck abhängt. Für die meisten Verwend'ungszwezke ist
indessen ein Bereich von, annähernd 30 bis 70'/o Pigment vorzuziehen, z. B. wird
man zur Pigmentierung von Celluloseacetatspinabädern, w0 eine Endkonzentration an
Pigment von weniger als 5 Gewichtsprozent erwünscht ist, eine pigmentierte Celluloseacetatfarbgrundmisohung
mit 1o bis 300/0 Pigment verwenden. Andererseits ist bei dem Pigmentieren von Harzen,
die in Farben verwendet werden sollen, z. B. bei einem mit zweibasischer Säure modifizierten
Alkydiharz ein Pigmentgehalt von 50% oder mehr erwünscht, damit man bei Zusammenstellung
der Farbe größte Freiheit hat.
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Es ist zu betonen, daß man entweder ein einzelnes Pigment oder ein
Pigmentgemisch in einer plastischen, Masse dis.pergieren kann, um Schattierungen
zu erhalten, die mit einer einzelnen, Farbe nicht herstellbarr sind.
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Es sei in bezug auf die oben gegebenen Beispiele noch erwähnt"daß
eis. gegebenenfallts vorteilhaft ist, Zusatzstoffe bei dem Mahlvorgang zu verwenden.
Zum Beispiel sind viele Harze stark sauer, und diese Azidität kann gelegentlich
die Endqualität des Pigments beeinflussen. odeir die Mahlvorrichtung ernstlich korrodieren.
Um diesen Nachteil zu
beheben, verwendet man geeignete- Puffer oder
Neutralisationsmittel, vornehmlich wasserlöslicher Art, die dann leicht beim Waschen
entfernt werden können. Ferner ist es möglich, Netzmittel zuzusetzen sowie andere
Stoffe, um die Farbe des Endproduktes zu verbessern und zu modifizieren, wie es
in der Herstellulg von Trockenfarben üblich ist. Zum Beispiel kann man Türkislohrotöl,
Metallseifen oder andere Pigmentänderunbsmittel dem Gemisch während des Mahlvorganges
zusetzen, um den. gewünschten Effekt zu erreichen.
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Für die Qualitätsbestimmung des Endproduktes, vor allen Dingen der
Dispersion :des Pigments. in der plastischen Masse, ist es häufig üblich, einen
Filtriertest ähnlich dem in der USA.-Patentschrift 2 059 o88 beschriebene
zu verwenden, wobei die notwendigen Änderungen entsprechend der angewandten Art
der Plastischen Masse und des Pigments sowie der Art des Endzwecks des Produktes
vorzunehmen sind. Diese Änderungen können darin bestehen, daß man bei höheren Drucken
arbeitet als sie in der Patentschrift angegeben sind, oder -:das. Filbriermittel
so variiert, daß einwandfreie Vergleiche gezogen werden können.
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Die Ausdrücke Farbwert, Farbintensität oder Färbung, wie sie in .der
Beschreibung oder in den Ansprüchen gebraucht werden, sind in der ei.n sehlägigen
Technik !bekannt und -,verden im wesentlichen in der Bedeutung angewandt, wie sie
im »Handbook of Coilorimetxy« vom: A. C. Hardy, herausgegeben. von der »Te;chnology
Press« unter der Bezeichnung »va,lue«, »chro@maticity« odeir »Ch:roma« beschrieben
und erörtert sind,.