Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von einfarbigen und gemusterten Deckschichten auf Trägerstoffe Die Erfindung ist auf ein Verfahren zur Übertragung von einfarbigen und gemuster ten Decksehichten auf Trägerstoffe gerichtet. Sie umfasst gleichzeitig eine Vorrichtung, die besonders für die Durehführting eines der artigen Übertragungsverfahrens geeignet ist.
Bei bisher bekannten Druckmaschinen wird im allgemeinen so verfahren, dass die beständige Druckform mit Druckfarbe ver sehen und letztere dann auf die Druekunter- lage übertragen wird. Dieser Vorgang wieder holt sieh stets, wobei aueh beim Offsetdruek nur das vorher auf ein Gummitueh übertra gene Schriftbild oder dergleichen abgegeben wird. Sonstige, als Vervielfältigungsverfahren bekannte Arbeitsmethoden, bei denen sich die Druckform gleichsam verbraucht, sind für die Herstellung von Drucken auf laufende Bahnen oder dergleichen ungeeignet. Sie sind auch für das Drucken in mehreren Farben zu ungenau.
Gemäss der Erfindung werden einfarbige und gemusterte Deekschiehten auf Träger stoffe in der Weise übertragen, dass aus plastischen, verfestigten Kunststoffen be stehende Druckformen als endloses Band her gestellt und unter Anwendung eines Lösungs mittels sehichtweise auf einen Trägerstoff übertragen werden, indem man diesen an der über Leit- und Antriebswalzen laufenden Druckform vorbeileitet. Die umlaufende end lose Druckform wird dabei zweckmässig durch Zusatz des Lösungsmittels in fein verteilter Form schichtweise erweicht und die jeweils angelösten Schienten auf den mittels einer Andrückwalze gegen die Druckform gepress ten Trägerstoff übertragen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekenn zeichnet durch einen heiz- und kühlbaren Lö sungsmittelbehälter sowie Leit- und Füh rungswalzen für eine als endloses Band aus gebildete Druckform aus Kunststoffen, die teilweise innerhalb des Behältersangeordnet ist.
Der Lösungsmittelbehälter ist vorzugs weise als doppelwandige verschliessbare Wanne mit Heiz- und Kühleinrichtungen sowie einer Sprühvorrichtung für das Lösungsmittel aus gebildet. Zur Halterung der endlosen unlau- fenden Druckform sind zweckmässig drei Leit- und Führungswalzen vorgesehen, von denen eine im Innenraum des Lösungsmittel behälters und die beiden andern etwa in glei- eher Höhe darüber angeordnet ausserhalb des a,bsehliessba.ren Behälters umlaufen. Zwischen den obern Walzen ist vorteilhaft eine Gegen- druckwalze für die Andrückwalze angeordnet.
Die aus Kunststoffen bestehenden Druck- formen sind vorzugsweise auf einem endlosen Textil- bzw. Metallband angeordnet. Die als endloses Band ausgebildete, aus Kunststoffen bestehende Diaickform kann schlauchartig nahtlos als Hohlzvlindermantel gefertigt sein. Die abzudru.ekenden Muster sind dann durch mosaikartiges Einlegen auf photographischem Wege aufgetragen und eingeformt. Die Farb- muster können weiterhin in im endlosen Kunstoffband ausgesparte Ausnehlnungen eingesetzt sein.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel für eine Maschine zur Durchführung des erfindungsgemässen Ver fahrens, wobei alle Einzelheiten schematisch wiedergegeben sind.
Mit 10 ist ein Lösungsmittelbehälter be zeichnet, der mittels Schiebern 11 verschlos sen werden kann. Der Behälter wird vorteil haft doppelwandig ausgebildet, wobei der Hohlraum zur Aufnahme von Heiz- bzw. Kühl mitteln dient, doch können diese in an sich bekannter Weise auch innerhalb des Behälters angeordnet sein. Ferner kann der Behälter 10 eine Sprühvorrichtung aufnehmen, die bei 12 angedeutet ist. Die Armaturen für die Zu- und Abführung des Lösungsmittels sind ebenso nicht dargestellt, wie Vorrichtungen, die etwa zum Schwenken bzw. zur Höhenver stellung des Behälters 10 dienen, wenn dieser für eine sofortige Unterbrechung der Arbeit zweckmässig ortsbeweglich ausgebildet ist.
Innei- bzw. oberhalb des Behälters 10 ist die eigentliche Druckmaschine angeordnet. Diese besteht aus den Walzen 13, 14 und 15, die als Antriebs-, Leit- und Führungswalzen für die Druckform 16 dienen, die als endloses Kunststoffband ausgebildet um die Walzen 13, 14, 15 gelegt ist und voll diesen angetrie ben wird.
Oberhalb der Walzen 14, 15 in gleichem Abstand voll deren Drehpunkten, ist eine An drückwalze 17 vorgesehen, die auch mit einer Gegenwalze 18 zusammenarbeiten kann, die unterhalb der endlosen Druckform 16 ange ordnet ist. Zwischen den Walzen 13 bis 15 und 18 und der Druckform 16 sind Abstände freigelassen, um die Einstellbarken der Wal zen zu verdeutlichen, die bei der Anwendung des Verfahrens naturgemäss unmittelbar von der Druckform 16 berührt werden.
Benachbart zu der Druckvorrichtung sind Hängeaggregate in der benötigten Anzahl all geordnet, die je aus zwei Förderwalzen 20 für ein Förderband 21 und einer Heiz- bzw. Lüf tungsvorrichtung 22 bestellen, über die das Band 21 hinwegläuft. Die Zuführung des Heiz- bzw. Kühlmittels kann in an sieh be kannter Weise erfolgen. Es kann ein Sieb blech 23 vorgesehen sein, über das ein Gitter band hinwegläuft; die Heizung kann mit Dampf, elektrisch oder in sonstiger Weise er folgen.
Die Gesamtvorrichtung arbeitet in folgen der Weise: Der mit einer Deckschicht zu versehende Trägerstoff 30 wird der Rolle 31 entnommen und über Leitrollen 32 der Andrückwalze 17 zugeführt. Unter dieser hinweglaufend wird die Bahn 30 zwischen den Walzen 14 und 15 gegen die Druckform 16 angedrückt.
Die Druckform 16 ist im Innenraum des Behälters 10 mit, dem dampfförmigen Lö <U>sung</U> auf der Oberfläche so weit an ge löst oder mit dem Lösungsmittel besprüht worden, dass bei der angegebenen Umlauf richtung im Bereich der Walze 15 eitre Schieht der Druckform 16 angelöst ist. die bei einem Druckgang übertragen werden soll. Die Abgabe dieser Schicht erfolgt beim Durch lauf der Bahn 30 zwischen der Walze 17 und der Druekform, wobei die Walzengeschwin digkeit einschliesslich der Gegenwalze 18 ent sprechend geregelt wird. Ebenso kann der Umfassungswinkel der Walzen entsprechend bemessen sein, um so die Berührungszeit und den Berührungsdruck einzustellen, die sieh nach dem jeweils verarbeiteten Kunststoff und dem angewendeten Lösungsmittel richten.
Der mit einer Deckschicht belegte Träger stoff 30 läuft dann über das Transportband 21 des Hängeraggregates I und wird gegebe nenfalls einem weiteren Hängeraggregat II bzw. III zugeleitet, wobei je nach den Be triebs- und \örtlichen Verhältnissen oi-össei-e oder kleinere Hängen ein;esehaltet sein kön nen, wie dies der Trockenzeit und dergleichen entspricht. Die fertWre Bahn 30 läuft dann über Leitrollen 33 zu einer --1iifwiekelvorrieli- tung 34.
Statt der Andrüekwalze 17 kann alt-eh ein Streichmesser oder dergleichen v or-eseherr sein. Zweckmässig sind ferner die Walzen 13, 14, 15 nicht nur in der Höhenriehtung ver stellbar, sondern auch in ihrem Abstand. Hierbei kann die Anordnung auch so getrof fen sein, dass die Walze bzw. die Streich- vorriehtung 17 mit einer der Walzen 14 und 15 als Geaenwalze zusammenarbeitet. Die An triebs- und Steuermittel werden entspre- ehend den jeweiligen Betriebsverhältnissen gewählt.
Die Druckform 16 aus plastischen, ver festigten Kunststoffen kann auf verschiedene Weise hergestellt sein. Man formt z. B. Poly amid-Kondensate, Polyvinyläther oder son stige geeignete Kunststoffe, denen entspre chende Farbstoffe zugesetzt sind, zu einem Hohlzylinder, dessen Durchmesser dem Ab stand und dem äussern Umfang der drei Wal zen 13, 14 und 15 etwa entspricht. Ein solcher Hohlzylinder, der etwa die Stärke von 100 mm aufweist, wird dann wie ein endloses Band geeigneter Breite um die Walzen 13, 14 und 15 als Druekform 16 herumgelegt. Als Lösungsmittel wird dann in Anpassung an die Kunststoffe Zyclohexanol, Trichloräthylen oder dergleichen verwendet, wobei keine Be schränkung auf die Kunststoffe und die Lö sungsmittel erfolgt.
Die Druekform kann auch als endloses Band bzw. schlauchförmig gespritzt worden sein, wie es auch möglich ist, eine Kunststoff paste durch schiehtweises Auftragen zu einem endlosen Band zu formen oder letzteres in einer Giessmaschine herzustellen, deren Hohl raum den erwünschten Abmessungen des Hohlzylinders entspricht. Hierbei kann die den Walzen 13, 14 und 15 später anliegende Seite der Druckform mit einer Textillage ver sehen sein oder aus Metallgewebe bestehen, um so eine übermässige Dehnung der Druck form bei hohen Druckgeschwindigkeiten zu vermeiden. Die Länge des endlosen Bandes richtet sich auch nach dem später zu drucken den Rapport. Handelt es sich um lange Rap porte, so können statt drei auch zusätzliche Leit-, Führungs- und Antriebswalzen vor gesehen sein.
Die Bahn 30 kann, da sie stets mit der unbedruekten Seite über die Leitwalzen ge führt wird, sicher und bei hoher Geschwin digkeit gefördert werden. Eine beispielsweise dargestellte Vorrichtung erlaubt Druck geschwindigkeiten von etwa 100 m/Min und darüber.
Die Druckform 16 besteht durchgehend aus der auf die Bahn 30 zu übertrabenden Kunststoffmasse. Diese kann mit beliebigen Mustern versehen sein, die durch die gesamte Höhe der Druckform reichen und deshalb bis zum Grund abgedruckt werden können. Es ist auch möglich, die Druckformen in entspre chenden Konturen auf dem endlosen Gummi tuch, Metallband oder dergleichen zu fixieren, un dann entsprechende Muster auf die Bahn 30 zu übertragen. Hierbei ist die Übertragung von Deckschichten in beliebig vielen Farben je nach den verwendeten Druckformen gleich zeitig möglich, wie auch einfarbige Bahnen hergestellt werden können.
Dabei ist es mög lich, die aus Kunststoffen bestehende Druck form schlauchartig nahtlos als Hohlzylinder- ma.ntel auszubilden -und die abzudruckenden Muster auf photographischem Wege aufzu tragen und durch mosaikartiges Einlegen ein zuformen.
Buntfaxbige Muster können in be liebiger Zusammenstellung übertragen wer den, wobei die einzelnen Farben in Aus- nehmimgen eingesetzt sind, die in dem in der entsprechenden Grundfarbe gehaltenen, end losen Kunststoffband ausgespart sind.
Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung besteht darin, dass die Maschine neben dem Ab drucken .der Druckform 16 auch als Streich maschine verwendet werden kann, wobei statt der Druckform 16 ein endloses Gummituch über .die Walzen 13 bis 15 geführt und die Walze 17 durch ein Streichmesser ersetzt sein kann. Die Trockenhänge wird dann entspre chend geändert.
Wird beispielsweise eine Folienbahn 30 mit eitlem wiederkehrenden IlIüster bedruckt, so ist jede Musterverschiebung, die sich sonst aus dem allmählich geringer werdenden Durchmesser der etwa walzenförmigen Druck form ergibt, .dadurch vermieden, dass der Ab- druck von einer bandförmigen Druckform erfolgt. Da das Lösungsmittel dampfförmig angewendet werden kann bzw. aufgesprüht wird, ist der Lösungsmittelverbrauch relativ gering.
Die Naehstellbarkeit der Druekvalzen und die Anpassungsfähigkeit der Druckform und der Lösungsmittel ermöglichen ferner das Auftragen von Mustern auch auf rauhe Ober flächen. Es können deshalb verschiedene Papiere, Textilien und Trägerstoffe jeder Oberflächenstruktur gleich gut bedruckt wer den. Unter Anwendung geeigneter Lösungs mittel ist auch das gleichzeitige Bedrucken von zwei Seiten möglich. Durch das Lösungs mittel wird der Kunststoff der Druckform gleichzeitig auf dem Trägerstoff fixiert.