Nachlaufeinrichtung zur Einstellung eines Organs in Abhängigkeit des Messwertes eines Messinatrumentes Zur Registrierung von Grössen, wie bei spielsweise den Spannungsverlauf eines Strom- versorgungsnetzes, oder den Stromverbrauch einer im Stromkreis angeschlossenen Bürde, oder die Helligkeitsschwankungen einer Licht quelle, die Temperaturschwankungen an einem bestimmten Ort, die barometrischen Druck schwankungen und dergleichen mehr, sind Vorrichtungen bekannt, wie etwa die sog.
Fall- biigelsehreiber, Barographen usw.
Die genannten Geräte erfordern einen rela tiv hohen technischen oder räumlichen Auf wand, um die erforderlichen Schreibkräfte aufzubringen. Bei andern Instrumenten, wie z. B. bei aufzubringen. oder Bimetall kontaktthermometern, ist ein einwandfreies Funktionieren infolge zu geringem Kontakt druck nicht. immer sichergestellt.
Die Erfindung ermöglicht, die erwähnten Nachteile zu vermeiden und betrifft eine Naehla.ufeinriehtung zur Einstellung eines Organs in Abhängigkeit des Messwertes eines Messinstrumentes, welche dadurch gekenn zeichnet.
ist, dass ein drehbar gelagerter Me- ehanismus, dessen Drehungen auf das Organ übertragen werden, zwei Gangwerke aufweist, welche je ein mit einem feststehenden Zahn kranz im Eingriff befindliches Zahnrad auf weisen, wobei der drehbare Mechanismus, bei der Drehung des einen Zahnrades, in der einen Drehrichtung und, beim Drehen des andern Zahnrades, in der entgegengesetzten Drehrichtung gedreht wird, und wobei jedem Gangwerk ein Arretierorgan zugeordnet ist, welches an einem federnden Arm angebracht ist und beim Wegdrücken des Armes aus seiner Ruhe- und Arretierstellung das be treffende Gangwerk freigibt, worauf der dreh bar gelagerte Mechanismus sich so lange dreht,
bis er wieder in den Wirkungsbereich des Ar retierorgans gelangt und von diesem wieder arretiert wird.
Fig.1 zeig; eine beispielsweise Ausfüh rungsform der erfindungsgemässen Vorrich tung.
Fig. 2 zeigt ein Getriebe der Vorrichtung nach Fig. 1, und Fig. 3 zeigt eine Detailvariante.
In Fig. 1 ist innerhalb des Zahnkranzes 2, welcher fest. auf der Montageplatte 1 be festigt ist, die um die Achse 3 drehbar ge lagerte Platine 4 angeordnet. An dieser Platine 4 ist je links und rechts ein durch das Federwerk 5 angetriebenes Gangwerk ange bracht. Diese beiden Gangwerke werden über ein Differentialgetriebe durch den Feder motor 5 gemeinschaftlich angetrieben.
Die vom Motor 5 angetriebene Welle 6 bewegt durch den mit ihr fest verbundenen Mitnehmer 6' das auf diesem drehbar ge lagerte Kronenrad 7. Durch dieses können die beiden auf der Welle 6 drehbar gelagerten Planetenräder ä und 9 wechselweise im glei chen Drehsinn wie die Antriebswelle ange- trieben werden, wenn die eine oder andere der Arretierungen der Gangwerke ausgerückt ist.
Vom Planetenrad 8 wird das Triebrad A des linken Gangwerkes und vom Planetenrad 9 wird über das Zwischenrad 10 das Rad B des rechten Gangwerkes angetrieben. Durch das Zwischenrad 10 wird erreicht, dass der Drehsinn des Triebrades B demjenigen des Triebrades < 1 entgegengesetzt ist. Die Trieb räder A bzw. B treiben über je einen Flieh kraftmitnehiner 12 bzw. 13 und Zwischen räder die im Eingriff mit. dem Zahnkranz 2 befindliehen Zahnräder 11 bzw. 14 an.
Diese Fliehkraftmitnehmer weisen je zwei Backen 33134 bzw. 33'J34, die einerends über einen Gelenkarm beweglich auf einem durch das Zahnrad A bzw. B angetriebenen Sehei- benrad montiert sind, sowie einen Zahnkranz auf, der gleichachsig zum Scheibenrad ge lagert ist und gegenüber diesem drehbar ist, wobei je zwei Zugfedern, die auf die freien Backenenden wirken, dieselben so weit schlie ssen, dass sieh der freie, um die Lager der Seheibenräder drehbare Zahnkranz der 'Mit- nehmereinriehtungen frei drehen lässt.
Bei der Drehung der Scheibenräder durch das Rad A bzw. B werden die bezüglichen Backen durch die Zentrifugalkräfte innenseitig an den Zahnkranz gepresst und dieser somit mit bewegt. Bei eintretendem Stillstand der Räder A bzw. B werden die bezügliehen Backen durch die Federn wieder geschlossen.
Das Zahnrad A treibt gleichzeitig über Zwischenräder einen Unruheregler an, in des sen Steigrad 15 der Arretierstift 19 eingreift, der an dem durch die Feder 21 in seiner Ruhe- und Arretierstellung gehaltenen Federarm 17 befestigt ist. Die Schwenkbahn dieses Armes ist durch den festen Anschlag 23 nach der Arretierstellung hin begrenzt.
Das rechte Gangwerk hat mit Ausnahme des bereits er wähnten Zwischenrades 10 zur Umkehrung der Drehriehtung des fest mit dem Zahnkranz in Eingriff befindlichen Zahnrades 1.1 einen ähnlichen Aufbau wie das bereits beschriebene linke Gangwerk, wobei jedoch der Fliehkra.ft- mitnehmer am Zahnrad 13 im entgegengesetz ten Drehsinn gegenüber der 3litnehmervor- riehtung des linken Gangwerkes wirksam wird. Ebenso eist dieses Gangwerk einen Arrc- tierstift 20 auf, der am Arm 18 befestigt ist.
Dieser Arm wird durch die Feder 22 gegen den festen Anschlag \?4 gedrückt und sperrt in seiner Ruhestellung das Steigrad 16 des Gangwerkes.
Die beschriebene Naehlaufeinriehtung ist einem 'Iessinstrument, beispielsweise einem Amperemeter, einem Voltmeter, einem Bi metallthermometer oder dergleichen, zugeord net und wird vom Zeiger 25 des Messinstru- mentes gesteuert. Die Wirkungsweise der Vor richtung ist dabei folgende: Wenn einer der beiden Arme 17 oder 18, z.
B. jener 17 durch den Zeiger 25 des 'Iessinstrumentes aus seiner Ruhe- und Arretierstellung g,edrüekt wird, so beginnt. das entsprechende Gangwerk zu lau fen, und hierdurch wird das fest mit dein Zahnkranz 2 in Eingriff befindliehe Zahn rad 11 angetrieben. Hierdurch wird die Pla- tine 4. nach links gedreht, bis der Arm 17 den Zeiger<B>'</B>5 verlässt, der Arretierstift 19 wieder in das Steigrad einfällt und damit das Gangwerk zum Stillstand kommt.
Beim Ansehlag des Zeigers 25 an Arm 18 wird der Stift 20 aus seiner Arretierstellung gedrückt, wodurch das rechte Gangwerk zu laufen be ginnt und die Platine so lange in der Dreh riehtung rechts verstellt wird, bis wieder die Arretiervorrichtung in Funktion tritt.
Auf der Platine 4 des drehbaren 'Ieclia- nismus ist der Arm 26 angebracht, der an sei nem Ende eine Sehreibvorriehtung 27 trägt. welche auf einem mit konstanter Crescli -indig- keit hindurehlaufenden Diagrammpapier die Verstellungen des drehbaren 'Mechanismus aufzeichnet. Diese Aufzeichnung stellt ein Diagramm der Zeigerbewegungen des 3less- instrumentes, dessen Wert registriert werden soll, dar.
Wie aus der Beschreibung der Funktions weise hervorgeht, wird der drehbare 'Ieeha- nismus durch das Wegdrücken der Arme, an denen sieh die Arretierstifte befinden, in sei nen Verstellungen gesteuert. Dabei ist jeweils nur ein Crangwerk in Tätigkeit, weil der 'Iit- nehmer 12 bzw. 13_ mir in einer Richtung wirk- sam ist und in der andern Richtung sich frei drehen lässt.
Die Arretiervorriehtung könnte auch statt auf das Steigrad des Gangwerkes auf andere Teile des Gangwerkes zur Einwirkung ge langen, wie z. B. auf die Unruh. Bekanntlieb. genügen ausserordentlich geringe Kräfte, um die Unruh anzuhalten. Durch diese Art, der Arretierung wird daher eine Steuervorrich tung erhalten, die mit verschwindend kleinen Kräften betätigt werden kann.
An Stelle eines gemeinsamen Motors für den Antrieb beider Gangwerke kann die Vorrichtung so ausgebildet sein, dass jedes Gangwerk für sieh allein angetrieben wird. An Stelle eines Federmotors kann auch ein Induktionsmotor verwendet werden, wobei die beiden Gangwerke wiederum einen gemein- schaftliehen oder einen separaten Antrieb auf weisen können. Als Induktionsmotor kann vorzugsweise ein elektrischer Synchronmotor verwendet werden.
Bei Verwendung eines elektrischen Svn- ehronantriebes erübrigt sieh die Anwendung eines Gangreglers zum Konstanthalten der Laufgeschwindigkeit der Gangwerke. Bei dieser Ausführungsform wird die Arretier- vorrichtung vorteilhaft an eine Stelle hoher (-u'eschwindigkeit und kleiner Arretierkraft an gebracht.
Die Drehaehse des Zeigers 25 könnte aueh mit der Rotationsaehse des drehbaren Mecha nismus zusammenfallen.
Fig. 3 stellt einen Teil einer Variante dar, welche statt zur Betätigung einer Schreib vorrichtung zur Steuerung eines Stromkreises dient.
Hierbei trägt der an der Platine 4 be festigte Arm 26 an seinem Ende einen Kurz- sehlussbügel 28, welcher über die beiden Kontaktsehienenpaa.re 29, 30 und 31, 32 glei tet. Sobald der am Messinstrument einge stellte Sollwert über- oder unterschritten wird, wird durch die Bewegung des Messzeigers in der einen oder andern Drehrichtung das be treffende Gangwerk in Gang gesetzt und der den Kurzschlussbügel tragende Arm in der einen oder andern Drehrichtung verstellt.
Hierdurch werden die Kontaktbahnen 29, 30 oder 31, 32 kurzgeschlossen und dadurch die weiter nicht dargestellten elektrischen Regel anordnungen derart betätigt, dass der einge stellte Sollwert wieder erhalten wird, wodurch der Zeiger des Messinstrumentes wieder an seine Ausgangslage zurückkehrt und gleich zeitig die Verstellung der Vorrichtung wie der rückgängig macht.