Kohlenstaubfeuerung für Strahlungskessel Kohlenstaubfeuerungen für Strahlungskes sel mit Schmelzentschlacker können mit trok- kener Aschenaustragung betrieben werden, wenn Brennstoffe verfeuert werden, deren Asche einen höheren Fliesspunkt aufweist, oder wenn Teillasten gefahren werden, bei denen der Aschenfliesspunkt unterschritten wird; es sind aber dann Schwierigkeiten nicht zu ver meiden. Der immer zäher werdende Schmelz fluss verursacht Sehlaekenanhäufungen in der Nähe der Auslauföffnung, die zu einer Ver stopfung führen können und das rechtzeitige Eingreifen mittels Brechstangen von Hand erfordern.
Es wurde auch schon bei Feuerun gen mit schwenkbaren Brennern vorgeschla gen, die untern Brenner beim Absinken der Kessellast tiefer in den Schmelztrichter einzu stellen und, wenn der Sehmelzfluss der Schlacke zähflüssig wird, entgegengesetzt nach oben aus dem Trichter heraussehwenken zu lassen, damit das Temperaturintervall von dem Fliessen der Schlacke zur Granulation möglichst schnell durchlaufen wird, ehe es zu grösseren Ansätzen oder gar Verstopfungen der Triehterbodenöffnung kommen kann. Hierbei ergeben sieh aber Schwierigkeiten, wenn gleichzeitig schwenkbare Brenner auch. zur Regelung der Dampfüberhitzungstempera tur verwendet werden sollen.
Weiterhin wurde vorgeschlagen, besondere, kleine Feuerungen aufzustellen, die für ver schiedene Feuerungseinheiten gemeinsam vor- gesehen und von ihnen örtlich getrennt sein können und lediglich zum Einschmelzen der Flugasche und des Aschenstaubes dienen. Bei diesen Anordnungen soll die Flugasche un mittelbar oberhalb des Spiegels der flüssigen Asche eingegeben werden, und zwar ohne be sondere Bewegung, das heisst vor allen Dingen auch in nassem Zustand durch Schneckenför derung und dergleichen, während ein ober halb dieser einzigen Zugabestelle angeord neter, ebenfalls einziger NTebenbrenner die Zugabestelle nach oben hin abdeckt und die Asche auf den Flüssigkeitsspiegel drückt so wie in diesen einschmilzt.
Es ist dabei auch weiterhin vorgesehen worden, diese besondere Feuerungseinheit, deren Abgase in die bzw. eine der Hauptfeuerungen hineingegeben wer den sollen, unterhalb dieser Feuerung anzu ordnen. Bei dieser Ausführung war in auch an anderer Stelle bekannter Weise der Ver brennungsraum nach unten hin zu einem übli chen Sehmelztrichter zusammengezogen. Diese Ausbildung eines Schmelztrichters hat jedoch den Nachteil, dass bei grösseren Leistungen das Einbringen der Flugasehe, vermischt mit Wasser. bei einer Temperatur von unter 100 C in grösseren Mengen nötig ist und dadurch zusätzliche Wärmeleistungen aufgebracht werden müssen.
Abgesehen davon aber, ver dampft der Wasseranteil derart schnell und ist bei höheren Leistungen die Wirbelung durch den Nebenbrenner so gross, dass die Flugasehe trotzdem seitlich aus dem Schutz bereich des Brenners heraustritt und in den Hauptverbrennungsraum gelangt, so dass ein unnötiger Kreislauf erzeugt wird.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist. nun eine Kohlenstaubfeuerung für Strah lungskessel mit einem mit Hauptbrennern be triebenen Strahlungsfeuerraum und einem darunter angeordneten, mit Nebenbrennern betriebenen Sehmelzentschlaeker zur Sehlak- keneinschmelzung.
Die Erfindung ermöglicht die Beseitigung der oben beschriebenen Nachteile. Sie besteht darin, dass Mittel vorgesehen sind, um die im Sehmelzentsehlaeker einzuschmelzende Flug asche im Bereich der Nebenbrenner einzubla sen, und dass die zugegebene Luft in den Nebenbrennern zur Kohlenstaubmenge so ab gestimmt ist, dass unterhalb des durch die Einblasung für den Schmelzentschlaeker ge bildeten pneumatischen Einblaseschirmes eine reduzierende Atmosphäre entsteht.
Der Kohlenstaub der Nebenbrenner wird vorzugsweise unmittelbar unter den heissen Flammenkern im Hauptverbrennungsraum gegen die Mitte des Schmelzentschlaekers hin eingeblasen. Er ergibt dort eine relativ hohe Temperatur und verbessert dadurch das Flie ssen der Schlacke. Ausserdem kann in diesem Falle erreicht werden, dass die Einblasung durch die Nebenbrenner den Zündvorgang der zweckmässig darüberliegenden Hauptbren ner nicht beeinflusst.
Des weiteren wird vorzugsweise durch eine ausschliessliche Rüekführung der Flugasche in diesen Sehmelzentsehlaeker der Flugasehen- umlauf ganz erheblich herabgesetzt, beson ders dann, wenn im Entsehlacker eine Wir- belung erzeugt wird, die nicht annähernd so intensiv ist wie die mit Vorteil vorgesehene, bei hohen Lasten auftretende Wirbelung im Hauptverbrennungsraum; es kann in diesem Falle eine in sieh geschlossene Zirkulation im Entschlaeker gebildet werden, aus der die Aschenteile gar nicht wieder in den Verbren nungsraum gelangen können.
Dieses System und diese Betriebsweise können ferner wesentlich in ihren vorstehend aufgezählten Vorteilen dadurch verbessert werden, dass man nicht nur eine Trennung des Wärmeflusses in Hauptbrenner und Ne benbrenner sowie damit eine wärmeteehnische Trennung in Verbrennungsraum und Schmelz raum herbeiführt, die durch den pneumati schen Einblaseschirm strömungstechnisch ge sichert wird,
sondern dass darüber hinaus der Sehmelzentschlaeker mit seinen Einrichtun- gen unterhalb des Strahlungskessels von die sem räumlich getrennt und mit dessen Ver brennungsraum nur durch eine Gasabzugsöff nung am untern Ende eines sieh nach unten verjüngenden Teils der mit einem Rohrsystem besetzten Wandung des Verbrennungsraumes verbunden wird, so dass ein an sieh bekannter separater Sehmelzentsehlaeker entsteht.
In der Zeichnung sind verschiedene Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstan des dargestellt.
Fig. 1 und 2 sind Längsschnitt und Grund riss des Strahlungsteils eines ersten Beispiels des Kessels.
Fig. 3 ist ein Schemabild der Anlage für die Vermischung von Kohlenstaub mit Flug- asehe.
Fig. 4 und 5 stellen Nebenbrenner in zwei verschiedenen Ausführungsformen dar.
Fig. 6 ist. ein Längsschnitt durch den vorn befindlichen Strahlungsteil des zweiten Bei spiels des Kessels.
Fig. 6cc entspricht. der Fig. 6, wobei jedoch das Granulat. durch einen Ejektor befördert wird.
Fig. 7 stellt in grösserem Massstab den untern Teil mit dem Sehmelzentsehlaeker des Beispiels nach Fig. 6, ebenfalls im Längs schnitt, dar.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch den Sehmelzentsehlaeker nach Fig.7.
Der Strahlungsfeuerraum 10 ist in der üblichen Weise bis auf den untern trichter förmig zusammengezogenen Teil 11 der Brenn- kammer ganz mit gegen den Feuerraum hin freigelegten Wasserrohren 12 verkleidet. In den Ecken sind in zwei oder mehr Reihen übereinanderliegend die Kohlenstaubhaupt- brenner 13, 14 und 15 angeordnet. In der Zeichnung sind diese Brenner in vertikaler Ebene schwenkbar dargestellt. Diese Brenner können entweder von Einblasemühlen 16 oder mit gebunkertem Kohlenstaub beschickt wer den.
Im Trichterteil 11 der Brennkammer sind die Strahlungsrohre durch eine wärmedäm mende Masse 17 verkleidet. Dieser Schutz ist nicht nur deshalb notwendig, um den Schmelz trichterraum nicht dem wärmeentziehenden Einfluss der blanken Strahlungsrohre auszu setzen, sondern auch, um die Rohre selbst zu schützen. In reduzierender Atmosphäre wür den nämlich freigelegte Rohre bekanntlich unter dem Einfluss von Schwefelverbindungen oberflächlich korrodiert und dadurch allmäh lich die Wandstärken vermindert, bis sie rei ssen. Die Rohroberfläche muss daher der Gas berührung im Schmelztrichter entzogen wer den.
Bei der Kohlenstaubfeuerung nach Fig.1 und 2 können die Hauptbrenner 13, 14 und 15 höher angeordnet werden als sonst bei Schmelztrichterkesseln üblich, weil der Schmelztrichter durch separate Nebenbren ner 18 beheizt wird. Das hat zwei Vorteile: 1. ist dadurch bei Schwenkbrennern der Überhitzer-Regelbereich nach unten grösser, und die Überhitzerregelung beeinflusst nicht. wie bisher den Sehmelztrichterbetrieb im Trichter. Wenn, wie schon vorgeschlagen wurde, die untern Schwenkbrenner zur Rege lung des Schmelzflusses der Schlacken im Trichter betätigt werden, so wird davon der Regelungseffekt der darüber befindlichen Brenner beeinflusst. Werden aber die untern Brenner fest auf Schmelzfluss eingestellt, so fallen sie für die Überhitzerregelung aus und verringern somit, den Regelbereich der Schwenkbrenner.
Die kleineren Nebenbrenner, die nur die Schmelzwärme der Asche aufzu bringen haben, beeinflussen die Regelungs aufgabe der Hauptbrenner gar nicht. Ferner 2. umfasst die Rohrverkleidung nahe bis zur untern Hauptbrennerreihe einen viel grö sseren Raum, der die Zone, in der zum leich teren Ascheneinschmelzen eine reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten werden soll, vollkommen einschliesst. Bisher musste man durch reichliche Luftzufuhr in dem Schmelz trichter die Bildung einer Reduktionszone überhaupt vermeiden, weil die Brenner zu nahe an den Schmelztrichter herangeführt werden mussten, die Rohrverkleidung aber nicht über die Brenner hinaus vorgenommen werden konnte. Der Schlackenfluss ist daher bei diesen häufig sehr zäh.
In Fig. 2 ist die getrennte Einführung von Kohlenstaub durch die Nebenbrenner 18 und von Flugasche durch die Flugaschendüsen 19 abwechselnd in je einer Seitenwand des Schmelztrichters dargestellt. Das Kohlenstaub- Luftgemiseh wird hierbei aus einem für die Nebenbrenner 18 bestimmten Bunker 20 ent nommen, der, wenn es sich um Anlagen mit Einblasemühlen handelt, von einer der Koh- lenstaubmühlen mittels eines Abzweiges in der Staubleitung über einen Zyklon 21 (Fig. 3) oder ein Staubfilter beschickt wird.
Man erkennt aus Fig. 2, dass der Strahlungs kessel eckigen Querschnitt hat und die Haupt brenner in den Ecken angeordnet sind. Bei dieser Ausführung kann, in der Ansicht nach Fig. 2 gesehen, zwischen je zwei Hauptbren nern ein Nebenbrenner in der Mitte der be treffenden Seitenwand des Kessels angeord net sein. Man kann aber auch durch alle Neben brenner ein Gemisch aus Kohlenstaub und Flugasche einblasen. In jedem Falle soll die Flugasche im Bereiche der Nebenbrenner ein geblasen und diese so betrieben werden, dass ein pneumatischer Einblaseschirm und dar unter eine reduzierende Atmosphäre entste hen.
In der Fig. 3 ist, die Anordnung eines Kohlenstaub - Flugasehengemischbunkers 22 dargestellt, über dem sieh ein Zyklon 21 be findet, in dem sowohl der von einer an die Hauptbrenner-Kohlenstaubleitungen 23 ange schlossenen Einblasemühle 16 durch die Lei tung 24 abgezweigte Kohlenstaubstrom als auch der Flugaschenstrom durch die Leitung 25 eingeführt ist.
Die Abluft des Zyklons 21 wird beispielsweise durch die Leitung 26 wie der der Mühle zugeführt. In der Fig. 4 ist ein Nebenbrenner 18 dar gestellt, in den in den Flugasehenstrom 27 zentral der Kohlenstaub durch das Rohr 28 eingeführt wird, so dass also, im Gegensatz zur Anlage nach Fig. 3, die Mischung erst in den Brennern stattfindet, wobei vorteilhaft in an sich bekannter Weise die Geschwindig keit des Kohlenstaub-Luftgemisches von der Strömungsgeschwindigkeit der Flugasche ab- weiehen möge.
In der Fig. 5 ist ein Nebenbrenner 18 dar gestellt, der mit einem Kohlenstaub-Luft gemisch besehickt wird. In diesen Brenner ist. ein Rohr 29 für die in einer Mischung mit Luft zugeführte Flugasche eingeführt. Dieses Rohr enthält am Ende einen Kopf 30 mit tan gentialen Austrittsöffnungen 31. Die Flug- asehe wird dadurch in den Staubluftstrom in an sich bekannter Weise wirbelartig eingebla sen, so dass eine innige Vermischung erfolgt.
Es empfiehlt sich, in allen Fällen die Koh lenstaubzufuhr fest einzustellen und lediglich die Luftzufuhr so zu ändern, dass sieh die erfindungsgemässe reduzierende Atmosphäre einstellt.
Wie Fig. 6 erkennen lässt, sind die Strah lungsrohre 32 des dort dargestellten Kessels nur zu unterst an der Schlackenablauföffnung mit einer wärmedämmenden Schicht bedeckt. Es ist hierbei, wie aus der Abbildung ersieht lieh, zweckmässig, die Seitenwände unten zu einer verhältnismässig kleinen Öffnung 33 zu sammenzuziehen, weil dadurch die abkühlende Wirkung des darunter befindliehen Schmelz- entschlackers bei geringer Last vermindert, anderseits ein grosser Abstand der Haupt- Eekenstaubbrenner 34, 35 und 36 von dem Sehmelzentsehlacker 37 erreicht wird.
Es ist bei in dieser Weise ausgebildeten Feuerungen und Kesseln nicht zu befürchten, dass sich die kleine Verbindungsöffnung zwischen Verbrennungsraum und Schmelzentsehlacker, durch welche die im Strahlungsfeuerraum ausfallende Asche in den Schmelzentschlacker fällt, von teigigen oder erstarrten Sehlacken massen verstopfen könnte, weil die aus dem Sehmelzentschlaeker infolge des verhältnis mässig kleinen Durchtrittsquerschnittes mit grosser Geschwindigkeit nach oben entweichen den, sehr heissen Gase die Öffnung immer offen halten.
Der relativ kleine Wert des Grössenver hältnisses des Rauminhaltes des Sehmelzent- schlackers 37 zu dem des Verbrennungsrau mes, welcher Wert dadurch ermöglicht wird, dass der Schmelztrichter im wesentlichen nur dem Einschmelzprozess der Brennstoffasche dient, hat eine ganze Reihe von bedeutenden Vorteilen gegenüber den bisher bekanntgewor denen Konstruktionen zur Folge. In wirt- sehaftlieher Hinsicht lässt sieh die Anlage verbilligen, in betriebstechnischer Beziehung kann sie eine grosse Betriebssicherheit auf weisen, weil der Schmelzentsehlaeker stets in vollem Betrieb gehalten und auf das höchste erhitzt werden und damit nicht einfrieren kann.
Ein solcher Sehmelzentschlacker bedarf daher auch keiner Regelung und Wartung im Betrieb. Die Wärmeleistung des Sehmelzent- schlackers kann, gemessen an der Leistung des ganzen Kessels, so unbedeutend sein, dass da durch die Dampftemperaturregelung nicht beeinflusst werden kann, sie beträgt grössen- ürdnungsmässig beispielsweise etwa 41/o der Gesamtleistung.
Die Nebenbrenner sind mit dem Bezugs- zeiehen 38 versehen und mögen, da sie von dem eigentlichen Feuerraum völlig getrennt sind, treffender als Einsehmelzbrenner 38 be zeichnet werden. Die Flugasehenrüekführung erfolgt bei dem in der Zeichnung dargestell ten Beispiel durch Flugasehenbrenner 3.9. Die Zweitluftdüsen sind mit 40 bezeichnet.
Die Flugasehe kann bei dem geschlossenen Schmelz- entsehlaeker nach der vorliegenden Ausfüh- rung auch in die Kohlenstaubleitungen bzw. mit Kohlenstaub gemischt eingeblasen werden. Die geschmolzene Asche fliesst durch den Auslauf 41 durch einen Tauchstutzen 42 in die Sehlaekenaustragvorrichtung 43 ab, in deren Wasserbad die Granulierung erfolgt.
Die Ausführung nach Fig.6a gleicht der nach Fig. 6 in allen Teilen mit Ausnahme der Tatsache, da.ss an Stelle der Wanne 43 der Auslassstutzen 41 des Sehmelzentschlackers unmittelbar in einen Ejektor 41a eingeführt ist, der von einer Wasserleitung 42a über ein Absperrventil Druckwasser erhält und das Granulat zusammen mit dem Förderwasser durch eine Förderleitung 43a an die nicht gezeichnete Verarbeitungsstelle für das Gra nulat schafft.
In den Fig.7 und 8 ist. ein kreisrunder Schmelzentsehlacker in grösserem Massstab dargestellt. Hierbei sind drei Einschmelzbren ner 38, zwei Flugaschenrüekfiihrdüsen 39 und drei Zweitluftdüsen 40 vorgesehen. Um die Temperatur in dem kleinen Schmelzentsehlak- ker möglichst zu steigern, die Verbrennungs leistung des Kohlenstaubes und der brenn baren Bestandteile der eingeführten Flug asche zu erhöhen, soll hierbei die Primär- und die durch die Düsen 40 eintretende Zweitluft für den Sehmelzentsehlacker, mindestens aber der beiden Luftanteile- im Beispiel also der letztgenannte -, in einem zum Schmelzent- schlacker gehörenden Rohrsystem auf Höchst temperaturen von zum Beispiel 500-600 C oder, wenn möglich,
noch höher vorgewärmt werden. Diese Erhitzung geschieht im vorlie genden Fall durch ein in der kreisringförmi gen Decke 44 angeordnetes, spiralig gewun denes Rohr 45, das vom Entschlackungsraum aus erhitzt wird. Eine Höehstv orwärmung von Luft ist bereits bekannt gewesen, jedoch hat man die Vorwärmung noch nicht bis in die Temperaturbereiche vorwärmen können, wie dies vorstellend beschrieben ist, weil die Vor- wärmung stets von der Belastung des Kessels abhängt, so dass also bei geringen Lasten die Temperaturen nicht erreicht wurden.
Erst die in Fig. 7 und 8 gezeigte Einrichtung und An ordnung des Schmelzentschlackers erlaubt die Erzielung so hoher Temperaturen insbeson dere deshalb, weil die Luftmengen verhältnis mässig gering sind (mit Rücksicht auf den geringen Wärmebedarf des Schmelzentschlak- kers im Vergleich zum gesamten Wärmefluss) und weil die Temperaturverhältnisse in dem Schmelzentsehlacker grundsätzlich bei wech selnden Lasten unverändert bleiben.
Selbstverständlich kann man von diesem Gedanken nur teilweise Gebrauch machen und die hohe Vorwärmung von Primär- und Se- kundärluft auch in bekannter Weise an an dern Stellen der Anlage vornehmen.
Die Reaktionsgeschwindigkeit dieser beson ders hoch vorgewärmten Luft mit den brenn baren Bestandteilen ist wesentlich grösser als bei den bisher in Betrieb befindlichen Kohlen- staubf euerungen.
In dem Beispiel wird der Kohlenstaub in unveränderter Menge durch die Düsen 38 eingeblasen, die tangential auf einen Kreis von etwa dem halben Durchmesser des Sehmelzentschlackerraumes gerichtet sind. Die Zweitluft wird mit wesentlich höherer Ge schwindigkeit durch die Düsen 40 tangential auf den Umfang des Schmelzentsehlackerrau- mes eingeblasen.
Staubluft und Zweitluft werden zweck mässig in zwei oder mehr Lagen übereinander eingeführt, die einzuschmelzende Flugasche wird am besten in einer Zuführung in mitt lerer Hölle des Schmelzentschlackers und ra dial gegeneinandergerichtet, eingeblasen. Es kann aber auch umgekehrt verfahren werden, wobei die Flugasche auch mehr oder weniger tangential zum Umfang des Sehmelzentsehlak- kerraumes eingeblasen wird. Dies empfiehlt sich für sehr aschenreiche Brennstoffe, soweit man dann nicht. von vornherein eine Mischung des Kohlenstaubes mit. Flugasche vornimmt.
Der Boden 46 des Schmelzentschlackers ist zweckmässig nach dem Aschenabflussloch 41 zu geneigt ausgeführt, um einen guten allsei tigen Zusammenfluss nach diesem Loch hin zu erleichtern. Das nach dem Zwangsdurehlauf- oder Umlaufsystem ausgebildete Wasserrohr system des Schmelzentschlackers ist innen- seits in bekannter Weise zum guten Haften einer wärmedämmenden Masse mit einer Be- stiftung versehen.
Zweckmässig besteht der Schmelzentschlaeker aus drei Hauptteilen, der Ummantelung 47, dem Boden 46 und der Decke 44, wobei letztere hier als an sich be kannter Höchsttemperatur-Lufterhitzer ge baut ist. Während die Kohlenstaubzufuhr in dem Sehmelzentschlacker im Betrieb bei allen Belastungen unverändert bleibt, wird die Zweitluft so eingestellt, dass je nach dem Aschengehalt und den Schmelzeigenschaften der Asche eine reduzierende Atmosphäre in dem Schmelzentsehlacker aufrechterhalten wird. Diese kann die bei Schmelzkammer feuerungen der bisher bekannten Ausführun gen mitunter auftretenden Rohrschäden nicht.
verursachen, weil sie durch die Ausbildung des Schmelzentschlackers getrennt von der stets oxydierenden Atmosphäre im Strah lungsfeuerraum des Kessels bleibt. Um bei dem Übertritt der einen gewissen überdruck aufweisenden Gase aus dem Schmelzentschlak- ker in den Verbrennungsraum eine gute Ver teilung der von diesen Gasen gebildeten Flamme über den grossen Querschnitt dieses Raumes zu erzielen und um die Wirksamkeit dieser Flamme zu erhöhen, das heisst, diese auf eine möglichst grosse Fläche des von den Ecken der Kohlenstaubbrenner ausströmenden Kohlenstaubes als Zündflamme wirken zu las sen, ist der Übergang in an sich bekannter Weise diffusorartig gestaltet, wobei sieh ein Teil der Geschwindigkeit in Druck umsetzen kann.
Dadurch könnten CO-Reste aus dem Schmelzentschlacker mit den blanken Kühl rohrwänden des Kohlenstaubfeuerungsraumes in Berührung kommen und doch noch Rohr schäden hervorgerufen werden. Um auch diese auszuschalten, wird in den Diffusorstutzen durch die Düsen 48 Drittluft, zweckmässig wieder höchst vorgewärmte Luft, eingeblasen.
Infolge des Überdruckes in dem Schmelz- entschlaeker kann der Schlaekenfluss nicht frei in das Wasserbad der Schlackenaustrag- 43 erfolgen, sondern der Auslauf 41 ist von dem Tauchstutzen 42 umhüllt, so dass an dieser Stelle keine Gase ins Freie treten können. Die Schlackenschmelzfäden werden im Stutzen durch eine Wasserbrause 49 zum schnellen Erstarren und Granulieren ge bracht.
Damit die sich hierbei bildenden Dämpfe möglichst nicht in das Innere des Schmelzentschlaekers steigen können, erfolgt in sonst bekannter Weise bei 50 eine Absau gung durch ein wassergekühltes Rohr 51, das so kurz wie möglich sein soll und in eine Luft leitung geführt wird, um die darin strömende Luft zu erwärmen, so dass die dem Schmelz- entschlacker entnommene Wärme nicht ver lorengeht.
Der eben erläuterte Schmelzentschlacker lässt sich auch bei natürlichen Umlaufkes seln zweckmässig als Zwangslaufaggregat mit Durchlauf (Benson) oder Umlauf (La Mont) ausbilden. Dadurch ist man in der Lage, das Kühlsystem aus engen Rohren herzustellen und in seiner Form so zu gestalten, wie es für den besonderen Zweck am besten ist.
Im dargestellten Beispiel ist eine kleine Umwälzpumpe 52 aufgestellt, die durch die Leitung 53 aus der Kesselobertrommel das Wasser ansaugt und es durch die Leitung 54 in die unterste Windung des Bodens hinein drückt. Die Steigleitung 55 führt das Dampf- Wassergemiseh in den Dampfraum der Ober trommel.
Der überaus kleine Sehmelzentschlacker bietet, wie bereits erwähnt, den weiteren, nicht. zu unterschätzenden Vorteil, dass er sich und dazu verhilft auch die Ausbildung als Zwangslaufsystem - völlig getrennt. von der Kesselkonstruktion bauen, mit. Rädern 56 ver sehen und auf Schienen 57 fahrbar ausbilden lässt. Es sind daher sowohl um den Rand der Übertrittsöffnung 33 wie auch um den der obern Öffnung des Schmelzentschlackers Dich tungsteile 58 vorgesehen, die in Ausfahrstel lung des Schmelzentschlackers einen Spalt freilassen, so dass ein in diesen eingelegtes Dichtun -;smittel die Verschiebung nicht be hindert. In der Betriebsstellung erfolgt durch bekannte Mittel ein Anheben des Sehmelzent- sehlaekers, wodurch die Abdichtung wirksam wird.
Diese Trennung und Verschiebung des Sehmelzentsehlaekers vom Kessel hat einen grossen Vorteil. Bei Sehmelzfeuerungskesseln sind die lioelibeansprucliten und die den Sehlackensehmelzen ausgesetzten Teile der Anlage die Schmelzkammern, die offenen Sehmelztrieliter oder die Zyklone der Zyklon feuerungen,welche Teile leichter einem Ver schleiss oder einer Störung ausgesetzt und reparaturbedürftiger als die übrigen Teile..
In solchen Fällen des Verschleisses muss aber bei den bekannten Ausführungen der gesamte Kessel ausser Betrieb genommen werden, so dass er meist längere Zeit ausfällt. Wenn man dagegen unter den Kessel zwei der wenig Raum und Kosten beanspruchenden fahr baren Sehmelzentsehlaeker der erläuterten Art auf einem Schienenpaar nebeneinander setzt, so steht immer ein Aggregat als Reserve bereit.
Um das Auswechseln und Verfahren der Schmelzentschlacker zu ermöglichen, werden lösbare Verbindungen 59 für die Kohlen staub-, Luft- und Wasserleitungen vorgese hen, Das Lösen und Wiedervereinigen dieser Verbindungsstellen an den verhältnismässig engen Leitungen ist durch einige Hilfskräfte in kurzer Zeit möglich, so dass das Herein schieben und Anschliessen des Reservesehmelz- entschlackers in kürzester Zeit bewerkstelligt werden kann und der Kessel praktisch nicht ausser Betrieb gesetzt zu werden braucht. Die Wiederinstandsetzung des beiseitegefahrenen Schmelzentschlackers kann dann in Ruhe nach dem Erkalten vorgenommen werden, so dass er wieder als Reserve zur Verfügung steht.
Ein weiterer, ganz bedeutender Vorteil dieses selbständigen Schmelzentschlackers ist es, dass man ihn nachträglich ohne grosse Kosten an vorhandenen älteren Kohlenstaub strahlungskesseln vorsehen kann, wenn man geringfügige Abänderungen und Anpassun gen am Rohrsystem, und zwar am untern Ende der Strahlungsfeuerräume, vornimmt.
Man ist so in der Lage, diese Kessel ohne grossen Aufwand zu vorzüglich arbeitenden Kesseln mit flüssiger Entschläekung umzu bauen und ihre Wirtschaftlichkeit und zum Teil auch ihre Leistung beträchtlich zu stei gern.
Bei Ausbildung des Entschlackers als völ lig unabhängiges Aggregat empfiehlt es sich, die Wandung des Entschlaekers aussehliess- lich von der für die Verbrennung im Ent- schlacker selbst benötigten Luft zu kühlen. Die Unabhängigkeit des Entschlackers wird dadurch nämlich insofern noch wesentlich ge steigert, als er nunmehr von dem Wasser umlauf- und Dampferzeugungssystem eines Kessels unabhängig wird. Man hat damit die Möglichkeit, den Entschlacker örtlich getrennt von jeglicher Dampferzeugungsanlage aufzu stellen, ihn wahlweise einem besonderen Kes sel zuzuteilen oder auch ihn als Feuerung in anderem Sinne, z. B. zur Röstung oder der gleichen, zu verwenden.
Einen derartigen Sehmelzentsehlaeker kann man dann vorteilhaft mit Stoffen auskleiden, die einen wesentlich höheren Schmelzpunkt von zum Beispiel 2200 C haben als die Schlacke und die bei diesen hohen Tempera turen chemisch unempfindlich sind sowie ins besondere keine chemische Verbindung mit der Schlacke eingehen. Als solche Stoffe zur Abdeckung der Kühlleitungen haben sieh ins besondere als geeignet erwiesen eine Mischung aus Graphit und Kohlepulver unter Verwen dung eines geeigneten Bindemittels und eine Mischung ans Schamotte und Metallen in ge sintertem Zustande. Man kann dabei auch die erwähnten Kühlleitungen ausschliesslich aus den vorgenannten Stoffen herstellen und sie direkt der Strahlung vom Entschlackerraum her aussetzen.
In entsprechender Weise ist zur Verselb ständigung des fahrbaren Entschlaekers noch eine apparative Verbesserung zu erwähnen, die darin besteht, dass man unterhalb des Entsehlackers einen Ejektor anordnet, in des sen Unterdruckraum die flüssige Schlacke ein geführt wird. Auf diese Weise ergibt sich ein gleichmässiges und feinkörniges Granulat, das gleichzeitig in zweckmässiger Weise abgeführt wird.
Um die Fahrbarkeit und Ortsbeweglich keit des Entsehlackers zu erhöhen, wird es sich dabei empfehlen, den Ejektor einerseits mit der Ejektorwasser-Zulaufleitung, ander seits mit der Ableitung für das Gemisch aus Ejektorwasser und Gxranulat leicht. lösbar zu verbinden. Die Ableitung für das Gemisch aus Ejektorwasser und Granulat kann man dann unmittelbar an die Lagerstelle für das Granulat bzw. vorzugsweise an eine weitere Verarbeitungsstelle für dieses Abbauerzeugnis der Feuerungen hinführen.
Die beschriebene Ausbildung mit separa tem Sehmelzentsehlaeker bietet gegenüber dem bekannten folgende Vorteile: 1. Die Temperatur im Schmelztrichter lässt sich durch die abschliessende Wirkung der Einziehung der Wände des Strahlungsraumes wesentlich höher halten, so dass auch besonders schwer schmelzende Aschen der Brennstoffe mühelos eingeschmolzen werden können.
2. Es lassen sieh wesentlich niedrigere Kleinstlasten mit dem Kessel ohne Schwierig keiten fahren, selbst mit gasarmen Brenn stoffen, weil der Schmelztrichter eine dauernd wirkende Zündflamme für die Hauptbrenner erzeugt. Dabei wird selbst bei den kleinsten Lasten der Schlackenschmelzfluss ohne Schwie rigkeiten aufrechterhalten.
3. Die Überhitzertemperaturregelung wird nicht beeinflusst, wie es bei den unmittelbar unter dem Hauptbrenner liegenden Neben brennern in geringem Umfang immer noch der Fall sein kann.
4. Der Einfluss der etwa zum besseren Ein schmelzen aufrechterhaltenen reduzierenden Atmosphäre in der Schmelzkammer bleibt nur auf diese beschränkt, so dass Einwirkungen der Gase auf das Rohrmaterial des Verbren nungsraumes mit Sicherheit ausgeschaltet werden. Ausserdem wird eine Diffusion der reduzierenden Atmosphäre in den Verbren nungsraum in gleicher -Weise vermieden wie ein Überströmen und auch dadurch die Zusammensetzung der Atmosphäre in der Schmelzkammer besser und genauer einstell bar sowie leichter und mit geringeren Mit teln erreichbar.
5. Die Schlackeneinbindung im ersten Durchgang ist wesentlich grösser als bei einem Kessel mit offenem Schmelztrichter und da durch auch der Aschengehalt in dem durch den Kessel ziehenden Rauchgasstrom beträcht- lieh geringer.