Verfahren zum optischen Ausgleich der Bewegung des kontinuierlich durchlaufenden Films, insbesondere in Geräten zur Fernsehübertragung von Filmen, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die Fernsehübertragung von Filmen stellt wegen der verschiedenen Normierung - von Bildfrequenz und Dunkelpause bei Film und Fernsehen verschiedene Probleme. Gebräuch liche Lösungen, die jedoch nicht ganz befrie digen, beruhen auf der Verwendung von spei chernden Kameraröhren oder der Vorfüh rung der Filme mit '25 Bildern pro Sekunde mit starrer 'Synchronisierung auf die Fern sehimpulse und zweimaliger Abtastung jedes Bildes in einer Doppeloptik.
Die letztgenannte Lösung versagt jedoch bei der amerikanischen Fernsehnorm von 60 Halbrastern pro Sekunde oder der Stummfilmnorm von 16 Bildern pro Sekunde. Aus diesen und weiteren Gründen werden heute zur Fernsehabtastung wieder Filmprojektoren mit optischem Ausgleich der Filmbewegung benutzt, die keine Dunkelpause haben und schon vor 1928 von Mechau zu hoher Wiedergabegüte entwickelt wurden.
Bei der Verwendung derartiger Projektoren ist die Geschwindigkeit des Filmablaufs vollkom men unabhängig von der Fernsehabtastge- sehwindigkeit. Neuere Konstruktionen solcher Projektoren beruhen, wie die Lösung von Mechau, auf einer Anordnung iunlaufender Spiegel, wobei zusätzlich, als Korrekturmög lichkeit für gewisse Mängel des optischen Systems, mit Hilfe von elektronischen Servo- steuerungen bestimmte optische Eigenschaf ten dieses Systems fortlaufend um einen klei- nen Betrag nachreguliert werden.
Da heute der Bau von Servosteuerungen zum Allge- ineingut der Technik gehört, und da sieh derartige Zusatzeinrichtungen grundsätzlich bei allen Abtastverfahren anwenden lassen, wird eine eventuelle Beifügung einer Servo- steuerung zum Verfahren der vorliegenden Erfindung im folgenden nicht mehr beson ders erwähnt.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfin dung ist ein Verfahren zum optischen Aus gleich der Bewegung des kontinuierlich durch laufenden Films, insbesondere in Geräten zur Fernsehübertragung von Filmen, und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfah rens.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung er laubt einen im Vergleich zum Projektor von Mechau und den andern bekannten Lösungen wesentlich einfacheren Aufbau und eine bes sere Qualität der optischen Abbildung.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum optischen Ausgleich der Filmbewegung kann mit verschiedenen Arten der Fernsehabtastung kombiniert werden. So ist zum Beispiel beim Betrieb mit einem Leuchtpunktabtaster die Bezugsebene, auf die die Abbildung des Films zu erfolgen hat, der 'Schirm der Leuchtpunkt- röhre; bei der Projektion auf eine Kamera röhre ist diese Bezugsebene die Photokathode der Kameraröhre.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei optische Systeme vorhanden sind, von denen jedes einzeln ein Filmbild auf die Bezugsebene abbildet, und dass die optischen Achsen dieser beiden Abbildungssysteme zum Zwecke des Ausgleichs der Filmbewegung ein zeln derart bewegt werden, dass sich jeweils abwechselnd die optische Achse des einen Systems im Sinne der Filmvorschubrichtung i bewegt und so ein bestimmtes Filmbild als scheinbar stillstehend abbildet, während die optische Achse des andern Systems sieh ent gegen der Filmvorsehubrichtung vom vor hergehenden zum nächstfolgenden Filmbild zurück bewegt, und dass dasjenige System, dessen optische Achse jeweils die an zweiter Stelle beschriebene Bewegung ausführt, aus geblendet wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die optische Abbildung zwischen dein- Film und der Bezugsebene durch zwei nebeneinander angeordnete, mög lichst gleichartige Objektive vermittelt wird, die unabhängig voneinander, parallel zur Filmvorschubrichtung verschiebbar und op tisch derart gebaut sind, dass sich beim Ver schieben die Hauptpunkte beider Objektive auf derselben Parallelen zur F'ilmvorschub- riehtung bewegen.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrich tung ist in der beiliegenden Zeichnung dar gestellt. Darin ist 1 der zu übertragende Film und 2 die für die Fernsehübertragung mass gebende Bezugsebene. Diese beiden werden aufeinander abgebildet sowohl durch das Ob jektiv 3 wie auch durch das gleichartige Objektiv 1. Diese beiden Objektive sind in diesem Falle zwei Hälften eines normalen symmetrischen Objektivs.
Beide sind, unab hängig voneinander, parallel zur Filmrich tung verschiebbar -Lind derart montiert, dass sich die Hauptpunkte beider Objektive auf derselben Parallelen zur Filmrichtung bewe gen. -5 ist eine zweiteilige, sich hin und her bewegende Blende; @6 sind die die Objektive 3 und 4 verschiebenden Kurvenscheiben, 7 eine Kondensorlinse und 8 eine Photokathode. Jeder Punkt der Bezugsebene 2 wird wegen der beschriebenen Anordnung durch jedes der beiden Objektive 3 und 4 derart. auf den Film 1 abgebildet, da.ss die Bild punkte des Objektivs 3 gegenüber denjenigen des Objektivs 1 in der Filmrichtung ver schoben sind.
Durch einen mit dem Film vorschub gekuppelten Antrieb 6 werden die beiden Objektive 3 und 1 derart parallel zur Filmvorsehubrichtung bewegt, dass jeweils das eine der Objektive 31 und 1 sich im glei chen Sinne wie der Film bewegt und so ein bestimmtes Filmbild trotz des bewegten Films stillstehend auf die Bezugsebene 2 abbildet, während sich das andere Objektiv entgegen der Filmvorsehubriehtung in diejenige Stel lung zurück bewegt, die der Abbildung de, nächstfolgenden Filmbildes entspricht.
Dasjenige Objektiv, das jeweils die an zwei ter Stelle genannte Bewegung ausführt, wird durch die Blende 5 ausgeblendet. Da diese Rückwärtsbewegung gegen den Film etwas rascher als die Bewegung mit dem Film er folgt, gibt es bei jedem Wechsel der Funktion der beiden Objektive eine gewisse Zeit, wäh rend der zwei aufeinanderfolgende Filmbil der auf dieselbe Stelle der Bezugsebene 2 stillstehend abgebildet werden. Während die ser Zeit werden sie durch die Blende 5 bei konstanter Gesamthelligkeit der Abbildung ineinander überblendet. Diese Helligkeitskon stanz wird dadurch erzwungen, dass die bei den Teile der Blende :5, nach geeigneten Pro grammen unabhängig voneinander bewegt werden.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Fernsehabtast.ung nach dem Prin zip des Leuehtpunktabtasters. Die Bezugs ebene 2 ist hier der Leuchtschirm der Ka thodenstrahlröhre, die den als Lichtquelle be nützten Leuchtpunkt erzeugt. Dieser Leucht- punkt bewegt sieh über den Schirm und schreibt dabei ein Fernsehraster. Er wird nach dem oben dargestellten auf mindestens ein Filmbild scharf abgebildet. Das Licht, das den Film passiert, fällt jenseits des Konden- sors 7 auf die Photokathode B.
Die Licht- s menge ist dabei ein Mass für die Sehwärzung desjenigen Punktes des Filmbildes, der der Lage des Leuchtpunktes innerhalb des Fern sehrasters im betreffenden Zeitmoment ent spricht. Der Emissionsstrom der Photo kathode stellt somit unmittelbar das Fern sehsignal dar.
Selbstverständlich lässt sich das beschrie bene Verfahren noch auf viele andere Arten durchführen. So kann beispielsweise die im beschriebenen Ausführungsbeispiel angege bene Herstellung zweier optischer ;Systeme mit den verlangten Eigenschaften durch Ver wendung zweier Hälften eines symmetrischen Objektivs ersetzt werden, erstens durch die Verwendung von ganzen Objektiven und einem seitlich ausweichenden Rücklaufweg, zweitens durch das Abtasten von nicht un mittelbar aufeinanderfolgenden Filmbildern, oder drittens durch die Verwendung von Spiegeln oder Prismen, die die Öffnung eines normalen Objektivs in zwei Teile teilen und die die optischen Achsen ebenfalls nach dem beschriebenen Verfahren zu bewegen gestat ten.
Bei allen diesen Lösungen bleibt das für die Erfindung charakteristische Hin- und Herpendeln der für die Übertragung wirk samen Abbildung zwischen zwei optischen Abbildungssystemen bestehen.
Ebenso kann das Aus- und Überblenden, bei Verwendung von zwei getrennten Photo kathoden, statt mit einer mechanisch beweg ten Blende 5, elektrisch ausgeführt werden.
Da für die stillstehende Abbildung der Filmbildchen nur die Relativbewegung zwi schen dem Film und der optischen Achse mass gebend ist, ist es nicht nötig, den Film gleich förmig, das heisst mit genau konstant bleiben der Geschwindigkeit, zu bewegen.
Die Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens ist selbstverständlich nicht auf die Fernsehabtastung begrenzt. Es sind noch viele Anwendungen denkbar, wo die Projek tion ohne Dunkelpause Vorteile bietet.