Verfahren und Käsefertiger zur Erhaltung des Käsebruches beim Abfüllen desselben aus dem KÏsefertiger.
Bei Käsefertigern, die als geschlossene Trommeln ausgebildet sind, ist es schwierig, eine Zerstörung der Käsemasse zu vermeiden ; insbesondere besteht beim Abfüllen der KÏsemasse die Gefahr eines Zersehlagens derselben, denn bisher liess man die Käsemasse einfach durch ihr Eigengewieht aus dem KÏsefertiger in ein Auffanggefϯ fallen.
Hierbei treten starke St¯¯e und Ersehiitterungen der hierf r sehr empfindlichen KÏsemasse auf ; die KÏsemasse beispielsweise von Weichkäse wird zu Brei zerschlagen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Erhaltung des Käsebruches beim Abfüllen desselben aus dem Käsefertiger. Erfindungsgemäss werden die genannten Nachteile dadurch vermieden, dass das Abfüllen unter Anwendung von regelbarem, vom atmosphÏrischen abweichen- den Druck vorgenommen wird.
Ztlr Ausübung des erfindungsgemässen Verfahrens dient ein Käsefertiger mit einem Kessel, in welehem wahlweise Schneid-oder R hrwerkzeuge einsetzbar sind, der sich dadurch kennzeichnet, dass der Kessel stehend mit ebenem Boden, Doppelmantel und luftdicht versehliessbarem Deekel ausgeführtund zum Abfüllen der Käsemasse an einer Lei tung angesehlossen ist, durch die über einen Hahn der Kessel vom atmosphärischen ab- weichenden Druck erhält.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausf hrungsbeispiel des erfindungsgemässen Käsefertigers dargestellt, und zwar zeigen :
Fig. l einen Schnitt durch den KÏsefertiger,
Fig. 2 ein schematisches Bild der Anordnung undWirklmgsweise desRegelventils,
Fig. 3 die Anordnung des s Leitbleehes zur Führung der Käsemasse.
Der Hauptbestandteil des Käsefertigers ist der Kessel mit dem innem Mantel 1, dem äussern Mantel 2 und dem aufklappbaren und luftdicht verschliessbaren Deckel 3. Der Zwischenraum zwischen den beiden Mänteln wird vom Dampf oder Flussigkeit durchströmt, wodurch jede gewünschte Temperatur erzeugt werden kann.
Der Kessel ist stehend angeordnet und besitzt einen ebenen Boden. In dem innern Mantel 1 ist ein zentrales Rohr la angeschweisst, in welchem die Antriebswelle 4 des Käsefertigers gelagert ist, die an ihrem obern Ende Arme 5 zur losbaren und auswechsel- baren Befestigung entweder eines Schneidwerkzeuges 7, bestehend aus auf einem Ralz- men gespannten Drähten, oder eines. Rühr- werkzeuges 8 besitzt. Unterseitig ist der Kessel mit einem Ablaufrohr 9 versehen, in welehem sich ein Absperrorgan 10 befindet.
Uber letzterem ist verschwenkbar ein Rohr 11 mit einer Auslaufoffnung 12 angeordnet ; vor dieser Auslaufoffnung ist ein Gleitblech 13 in F'orm einer Rinne angelenkt, über weleke die auslaufende Käsemasse Zll den KÏse formen gelangt, Das Eigengewicht des Gleitbleehes wird durch eine Feder 14 wenigsteus annähernd aufgehoben ; dies bewirkt, dal3 sich das Gleitbleeh 13 nur sehr langsam auf die zu füllenden Formen senkt, so dass der Ausfluss der Käsemasse nieht so beschleunigt werden kann, dass die Käsemasse zersehlagen wird.
Zur Erzeugung eines Unter-oder Überdruckes im Innern des Kessels ist das Kesselinnere an eine Leitung angeschlossen, welclie über einen Dreiweghahn 15 (Fig. 2) mit einer Saugleitung 16 oder einer Druckleitung 1 7 verbindbar ist.
Ob Überdruck oder Unterdruek oder nacheinander beide Druckzustände zur Ver- wendung kommen, hängt davon ab, in welcher Hoche sich der Käsekessel über der Ablauföffnung bzw. über den die Käsemasse beim Abfüllen aufnehmenden Formen befindet. Wesentlich ist allein, dass die Druckverhältnisse im Innern des Käsefertigers so geregelt werden, dass die aus dem Käseferti- ger ablaufende Käsemasse stossfrei und ohne die Gefahr zersehlagen zu werden austritt.
Durch Anwendung eines andern Druckes als dem der atmosphärischen Luft und bei periodiseh wechselnder Einwirkung von ¯ber- und Unterdruck im Käsefertiger können am Inhalt desselben Misch-bzw. Rührbewegungen erzielt werden. Falls sieh bei Verwendung von Luft, wegen des Sauerstoffgehaltes derselben, in der Käsemasse oder in der Au, gangsmilch unerwünsehte Beeinflussungen ergeben, kann auch ein indifferentes Gas, zum Beispiel Stickstoff, als Druckmedium verwendet werden.
Die Durehführung des Verfahrens gesehieht in der Weise, dass bei vollem Kessel durch Erzeugung von Unterdruck der Ablauf des Käsebruches verlangsamt, bzw. die im Kessel stehende SÏule an Käsebruch entlastet wird ; die so entlastete SÏule drüekt dann nicht auf die untern, dem Ablauf näher ge legenen Schichten. Ist jedoch nwr mehr so wenig Käsebruch im Kessel, dass dessen Eigengewicht nicht mehr ausreicht, um den Abfluss zu bewerkstelligen, dann erfolgt der Übergang von Unterdruek auf Überdruck.
PATENTANSPR¯CHE:
I. Verfahren zur Erhaltung des KÏsebruches beim Abfüllen desselben aus dem KÏsefertiger, dadurch gekennzeichnet, dass das Abf llen unter Anwendung von regelbarem, vom atmosphärischen abweichenden Druck vorgenommen wird.
II. Käsefertiger zur Ausübung des Verfahrens nach Patentansprueh I, mit einem Kessel, in welchem wahlweise Schneid-oder Rührwerkzeuge einsetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Kessel stehend mit ebenem Boden, Doppelmantel und luftdieilt verschliessbarem Deckel ausgeführt und zum Abfüllen der Käsemasse an einer Leitung angeschlossen ist, durch die über einen Hahn der Kessel einen vom Atmospharendruck ab weichenden Dmek erhält.