Einrichtung zum gleichzeitigen Auswechseln mehrerer voller Kopse gegen leere Spulenhülsen an einer Spiunmaschine. Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein richtung zum gleichzeitigen Auswechseln meh rerer voller Kopse gegen leere Spulenhülsen an einer Spinnmaschine, wie z. B. einer Ring spinnmaschine, mit einem Spulenabziehorgan und einem Hülsenaufsteckorgan für jede Spindel.
Bei Ringspinn- und ähnlichen Spinnma- schinen, bei denen die vollen Kopse durch leere Spulenhülsen ersetzt werden müssen, wird dieser Vorgang zumeist von Hand aus geführt, indem jede Spule einzeln ausgewech selt wird. Dadurch wird nicht nur viel Perso nal benötigt, sondern es ergibt sich daraus auch ein grosser Zeitverlust,, der sich in der Produktion der Maschine ungünstig auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu grunde, in einfacher Weise mehrere volle Kopse gleichzeitig auf mechanischem Wege abnehmen und anschliessend leere Spulenhül- sen auf die gleichen Spindeln aufsetzen zu können.
Die Einrichtung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Spulenabziehorgane als auch die Hülsenauf- steckorgane mit Klemmfedern ausgerüstet sind und die beiden Organgruppen auf je einer parallel zur Spindelbank verlaufenden, um 180 drehbaren und senkrecht verschieb baren Welle derart angeordnet sind, dass so wohl die Spulenabziehorgane als auch die Hülsenaufsteckorgane in eine gleichaxige Lage mit den zugehörigen Spindeln gebracht werden können,
um durch senkrechte Ver schiebebewegungen das Abziehen der vollen Kopse -von den Spindeln und anschliessend das Aufstecken der leeren Spulenhülsen vorneh men zu können.
Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungs beispiel der Einrichtung nach der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig.1 eine teilweise schaubildliche Gesamt-. ansieht und Fig.2 bis 7 Schemas der verschiedenen aufeinanderfolgenden Bewegungen der Ele mente, die betätigt werden.
Die abgebildete Einrichtung setzt sich wie folgt zusammen Auf dem Maschinengestell sind mehrere Stützen 1 angebracht, die als Führungen einer entsprechenden Zahl senkrechter Abziehstan gen 2 dienen. Diese Stangen werden mittels Zahnräder 3, die in entsprechende; als Zahn stangen 4 ausgebildete Teile der Stangen 2 eingreifen, auf und ab bewegt. Dabei erfolgt. die begmenzte Verschiebung sämtlicher Stan gen 2 gleichzeitig und in demselben Ausmass, da sämtliche Zahnräder 3 genau gleich auf derselben Welle 5 befestigt sind, die durch eine Handkurbel gedreht werden kann.
Die Stangen 2 tragen an ihrem obern Ende eine horizontale Abziehwelle 7, die parallel zur Ringbank 8 verläuft und ihrerseits so viele Arme 9 trägt, wie die Maschine Spindeln 10 aufweist. Am freien Ende jedes Armes 9 ist ein Ring 11 befestigt. Diese Ringe 11 haben in ihrem Innern zwei oder mehr feder artige Halteorgane 12. Die Welle 7 kann durch ein Handrad oder einen Hebel 13 zwi schen zwei nicht dargestellten Anschlägen um 180 gedreht werden, so dass die Arme 9 nebst den entsprechenden Ringen 11 mitge nommen werden und ebenfalls eine Drehung um 180 über der durch die Welle 7 bestimm ten Horizontalebene ausführen.
Wenn die Ringe 11 nicht in Funktion sind, stehen sie gegenüber den entsprechenden Spindeln 10 mit den Halteorganen 12 nach unten gerich tet, wobei ihr Abstand von der Welle 7 so bemessen ist, dass, wenn sie sich in ihrer um 180 entgegengesetzten Endstellung befinden. und die Stangen 2 ihre Höchstlage einnehmen, die Mittellinie jedes Ringes 11 genau mit der Achse der entsprechenden Spindel über einstimmt, so dass die Ringe 11 beim Senken der Stangen 2 nebst der Welle 7 und den die Ringe tragenden Armen 9 die entsprechende Spule 14 umfassen und diese mittels der federnden Halteorgane 12 festhalten, die als einseitig wirkende Sperrglieder ausgebildet sind.
Beim nachfolgenden Heben der Stangen 2 werden die vollen Kopse 14 von ihren Spin deln abgezogen.
Im obern Teil des Maschinengestelles ist noch eine zweite Gruppe senkrechter Stangen 15 angeordnet, die ebenfalls in Führungen begrenzt auf und ab bewegt werden können, und zwar wiederum durch Zahnräder und durch mit diesen kämmende Zahnstangen 16. Die Aufsteckstangen 15 tragen eine Aufsteck welle 17, deren Achse genau in der Vertikal ebene liegt, die auch durch die Achsen der Spindeln 10 hindurchgeht.
Die Welle 17 oder eine mit ihr verbundene Stange 18 ist mit ebenso viel Traghülsen 19 versehen, wie die Maschine Spindeln aufweist. Diese Traghülsen 19 können eine vertikale Stellung einnehmen, in der ihre Mittellinien genau mit den Achsen der einzelnen entsprechenden Spindeln über einstimmen. Die Welle 17 lässt sich mittels eines Hebels 20 oder eines Handrades um 180 drehen, so dass die Traghülsen 19 zwei Endstellungen einnehmen können, in denen sie mit ihrer Mündung nach oben oder nach unten gerichtet sind.
Die leeren Spulenhülsen 21. werden an ihrem obern Teil in den ent sprechenden Traghülsen 19 durch Federn 22 oder andere, einen leichten Druck ausübende Klemmittel gehalten, so dass die einzelnen Spulenhülsen 21 beim Senken der Stangen 15 nebst der Welle 17, der Stange 18 und den je eine mit ihrer Basis nach unten gerichtete leere Spulenhülse 21 festhaltenden Traghülsen 19 auf die entsprechende Spindel aufgesetzt werden.
Dabei werden die Einsteekdrücke der verschiedenen Rohre oder Hülsen durch die Wirkung einer im Innern jeder Traghülse 19 vorgesehenen Schraubenfeder 23 ausgeglichen, so dass ein bestimmter Spielraum innerhalb gewisser Grenzen möglich ist, durch den kleine Längenverschiedenheiten der aiüzusetzenden Spulenhülsen ausgeglichen werden.
Die Arbeitsweise der Einrichtung (Fug. 2 bis 7) ist die folgende Während der Bildung der Kopse (Fug. 2) bleiben die senkrechten verschiebbaren Stan gen 2, welche die Welle 7 tragen, in ihrer untern Endstellung, und die Arme 9 befinden sich in horizontaler, nach aussen gerichteter Stellung. Gleichzeitig bleiben die senkrechten verschiebbaren Stangen 15, die die Welle 17 tragen, in ihrer obern Endstellung, und die Traghülsen 19 sind mit. ihren Mündungen nach oben gerichtet. In dieser Stellung wer den die leeren Spulenhülsen 21 in die Trag hülsen 19 eingesetzt (Fig.3).
Nach erfolgter Bildung der Kopse 14 (Fig.4) wird die Maschine stillgesetzt und die Handkurbel 6 gedreht, so dass die Stan gen 2 zusammen mit den Ringen 11 in ihre höchste Lage verschoben werden (Pfeil<B>a).</B> Hierauf werden mittels des Hebels 13 die Arme 9 um 180 gedreht (Pfeil b) und als dann durch Senken der Stangen 2 nach unten verschoben (Pfeil c), wodurch die vollen Kopse 14 ins Innere der entsprechenden Ringe 11 zu stehen kommen. Daran an schliessend werden die Stangen 2 wieder ge hoben (Pfeil d in Fig. 5), wodurch die Kopse 14 @durch die elastischen Halteorgane 12 nach oben mitgenommen werden.
Sobald die Stangen 2 wieder in ihrer höchsten Lage sind, werden die Arme 9 um 90 gedreht (Pfeil e).
Hierauf wird die Welle 17 durch den Hebel 20 um 180 gedreht (Pfeil f in Fig. 6), wodurch die leeren Spulenhülsen 21 mit ihrem untern Ende nach unten gerichtet werden. Alsdann werden die Stangen 15 ge senkt (Pfeil cg), bis sich die Hülsen 21 auf die entsprechenden Spindeln 10 setzen.
Schliesslich werden die Stangen 15 wieder gehoben, wodurch sich die Traghülsen 19 ebenfalls nach oben bewegen (Pfeil h in Fig.7), nachdem sie die leeren Spulenhül- sen 21 auf den Spindeln zurückgelassen haben, da diese eine gzössere Klemmwirkung ausüben als die Federn 22. Alsdann kann die Maschine wieder in Betrieb gesetzt werden.
Die Welle 17 wird dann wieder um 180 ziirüekgedreht (Pfeil i), damit die Trag hülsen 19 mit ihrer Mündung wieder nach oben gerichtet sind (Fig.2). Nachdem die vollen Kopse von den Tragringen 11 ab genommen sind, wird auch die Welle 7 um weitere 90 gedreht (Pfeil ,j in Fig. 6) und die Stangen 2 gesenkt, so dass sich alle Organe wieder in ihrer Ausgangsstellung befinden.
Die Antriebsmittel für die Stangen 2 und 15 sowie für die Wellen 7 und 17 können gleichzeitig auf sämtliche, auf einer Seite der Maschine in Linie angeordnete Spulen wirken oder aber nur auf die Hälfte der selben. In diesem Falle müssen die genann ten Antriebsmittel doppelt, d. h. an jedem Ende der Maschine, vorgesehen werden.