Verfahren zur Herstellung eines Schwefelfarbstoffes. 1)ie Schwefelfarbstoffe stellen eine teeh- niseh sehr wichtige Gruppe der synthetischen. Farbstoffe dar. Trotz ihrer relativen Billig keit weisen die mit ihnen erzeugten Cellulose- färbungen meist ausgezeichnete Nasseehtheiten und eine recht gute Lieliteehtheit auf.
Ein sehw erw iegender Nachteil der meisten Sehwe- fel Farbstoffe liegt jedoch in ihrer sehr -erin- gen Chlorechtheit.
Eine überraschende#Aus- nahme bildete seinerzeit das bei der Sehwefe- iimg des aus Carbazol und p-Nitrosophenol erhältlichen Indophenols gebildete Ilydron- blau R (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl- Nr. 1111; Colour Index, 1. Aufl. Nr. 969).
Doch weist dieser sonst sehr wertvolle Farb stoff eine ziemlich stumpfe Nuance auf und lässt sieh praktisch nur aus der Natrium hvdrosulfitküpe färben, weil er aus der Al kalisulficlkiipe noch viel trübere Farbtöne ergibt.
l:s wurde nun -efunden, dass man sehr reine, liehteelite und ähnlich gut ehloreehte blaue Schwefelfarbstoffe aus technisch sehr leicht zugänglichen Ausgangsmaterialien her stellen kann, wenn man auf die Indophenole der allgleineinen Formel
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worin ss. einen niederen aliphatischen Kohlen- wa#.,
serstoffrest bedeutet und worin die Ben- zolringe noeli in Farbstoffen übliche Subst.i- tuenten enthalten können, bzw. auf deren Leukoverbindungen, Schwefel einführende Mittel einwirken lässt.
Die erfindungsgemäss verwendbaren Indo- phenole erhält man leicht nach bekannten Methoden, beispielsweise aus den N-Alkyl-di- pheny laminen und deren in den Benzolringen substituierten Derivaten mit mindestens einer freien Stelle in para-Stellung zum tertiären Stickstoffatom, durch Kondensation mit p Nitrosophenol und dessen. im Benzolring sub stituierten Abkömmlingen in starker wässriger Mineralsäure in der Kälte.
Als Substituenten in den erfindungsgemäss verwendbaren Indo- phenolen kommen vorzugsweise Methylgrup- peii und Halogenatome in Frage.
Die Sehwefelung geschieht zweckmässig durch Einwirken von Alkalipolvsulfiden in Form von konzentrierten wässrigen Lösungen auf. die Leukoverbindungen der erfindungs gemäss verwendbaren Indophenole, vorteilhaft bei Gegenwart von organischen Lösungsmit teln und erhöhter Temperatur.
Als Alkalipoly- sulfide der Formel Me2S_, können beispiels weise Natriumpolysulfide mit 5 bis 6 Schwe felatomen verwendet. werden, vorzugsweise je doch Natriumpolysulfidlösungen, die noch freien Schwefel enthalten, so dass der gesamte Schwefelgehalt einem Index x von 6,5 bis 8 der vorstehenden Formel entspricht. Die Schwefelungatemperatur kann in einem wei ten Bereiche Sehwanken; beispielsweise tritt die Parbstoffbildung schon ab 80 und auch noch bei über 200 ein.
Vorteilhaft wählt man eine Sehwefelungstemperatur von 100 bis 125 und eine Einwirkungszeit von 24 bis 72 Stunden. Unter den organischen Lösungsmit teln haben sich die Glykolmonoalkyläther als besonders geeignet erwiesen, beispielsweise der Glykolmonomethyl-und der Glykolmonoäthyl- äther. Die Isolierung der erfindungsgemässen Schwefelfarbstoffe geschieht nach Entfernung des organisehen Lösungsmittels, beispielsweise durch Wasserdampfdestillation,
in üblicher Weise durch Ansäuern der Küpe mit Mineral= sä.uren oder durch Luften. Die erfindungs gemässen Farbstoffe werden so als tiefblaue, bronzierende Pulver erhalten.
Sie färben Cel- lulosefasern sowohl aus der Natriumsulfid- küpe als auch aus der Natriumhydrosulfit- küpe, gegebenenfalls unter Zusatz von Salzen wie Natriumchlorid oder Natriumsulfat, nach dem üblieben Verhängen an Luft. in sehr schönen, reinen rotstichig bis grünstichig blauen Tönen. Die Färbungen sind sehr gut licht-, nass- und chloreelit.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines Schwe felfarbstoffes. Das Verfahren ist. dadurch ge kennzeichnet, dass man auf 4-(p-Oxy-plienyl- amino) -4'-chlor-N-methyl-dipheny lamin Schwe fel. einführende Mittel einwirken lässt.
Als Schwefel einführende Mittel werden vorteilhaft Alkalipolysulfide verwendet, die man in eines Glykolmonoalkyl- äthers bei 100 bis 1.25 einwirken lässt.
Der erhaltene neue Schwefelfarbstoff stellt. ein dunkles, rot bronzierendes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit klar blauer Farbe löst und Baumwolle aus Schwefelnatrium enthaltender Flotte in klarer ;rünstiehig blauer Nuance anfärbt.
Beispiel: In eine Poly sulfidlösung, hergestellt durch Verschmelzen von 156 Teilen Schwefel und 107 Teilen 60 % igem techn. Schwefelnatrium mit 400 Teilen Äthylenglykolmonomethyl- äther, werden 100 Teile eines trockenen Leuko- indophenols von folgender Konstitution ein getragen:
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Die so erhaltene Schwefelungssehmelze wird bei 110 48 Stunden unter Rüekfluss gekocht. Nach Entfernung des Lösungsmittels durch Wasserdampfdestilla.tion kann der Farbstoff durch Aussäuern mit Salzsäure gefällt wer- ss den.
Der getrocknete Farbstoff stellt ein dunk les, rot bronzierendes Pulver dar, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit klar blauer Farbe löst und Baumwolle aus Sehwe- felna-trium enthaltender Flotte in klarer grün- 6o stichig blauer Nuance anfärbt. Die Färbungen weisen neben guten Allgemeineehtliciten ins besondere eine hervorragende Chlorechtheit auf.