Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG., Nürnberg (Deutschland). Zweiteiliger Wasserverschluss für Schleusenkammern und dergleichen. Es sind zweiteilige Wasserverschlüsse, z. B. von Schleusenkammern, bekannt, deren un terer Teil aus einem Schütz besteht. Bei diesen Wasserverschlüssen besteht der obere Teil aus einem zweiten Schütz, dessen Ausbildung als Hakenschütz ebenfalls bereits vorgeschlagen worden ist.
Zum Füllen und Entleeren der Schleusenkammern sind in diesen Fällen Um laufkanäle oder umständlich ausgebildete Ein läufe im Verseblusskörper notwendig, und es müssen besondere Vorkehren getroffen wer den, um eine Beunruhigung eines in der Schleusenkammer liegenden Schiffes auszu schliessen. Die vorliegende Erfindung ermög licht es, das Füllen und Entleeren einer Schleusenkammer mit wesentlich einfacheren Mitteln einwandfrei durchzuführen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist. ein zweiteiliger Wasserversehluss für Schlen- senkammern und dergleichen, dessen unterer Teil aus einem Schütz und dessen oberer Teil aus einem um eine parallel zum Schütz lie gende -,\elise schwenkbaren Verselilusskörper besteht.
hlit Vorteil ist < las den untern Teil des Wasserverschlusses bildende Schütz als Tos kaminer ausgeriilclet und sein oberer Teil so geformt, dass der bei seinem Verschwenken in Öffnungsstellung zwischen ihm und dem Schütz durchschiessende Wasserstrahl in diese Toskammer gelenkt wird.
Der Verschlusskör- per kann als Hakenklapptor ausgebildet sein, dessen Auflager mit Vorteil höhenversehieb- bar sind, derart, dass das Hakenklapptor über den Hochwasserstand anliebbar ist. Der Ver- sehlusskörper kann aber auch als Segmentver- seliluss ausgebildet sein, welcher vorteilhafter weise bis über den IIoehwasserstand hoch schwenkbar ist.
Die erfindungsgemässe Ausbildung des , Wasserverschlusses ermöglicht es, wenn er bei einer Schleusenkammer verwendet wird, die Schleuse zum Ablassen von Hochwasser auf ihrem ganzen Querschnitt leicht. zu öffnen. Der Verschluss kann dabei so ausgebildet sein, , dass der untere, als Schütz ausgebildete Teil des Wasserverschlusses zu diesem Zwecke bis über die Hochw asserlinie lioehgezogen werden kann.
Bei herabgelassenem Schütz kann dabei durch Schwenken des obern Versehlusskörpers zwischen diesem und dem untern Schütz ein Schlitz gebildet werden, durch welchen das Wasser beim Füllen und Entleeren der Schleu senkammer strömt.
Bei Ausbildung des Schüt- zes als Toshammer, in welche infolge geeigne ter Ausbildung des Verschlusskörpers der in die Schleusenkammer eindringende starke Wasserstrahl gelenkt wird, können Störungen in der '--,'elilenseiikammer, die ein in dieser lie gendes Schiff beunruhib,en können, verhindert werden,
da das Wasser aus der im Schütz an geordneten Toskammer ohne erhebliche Ener- Oie in die Schleusenkammer eintritt.
Ist der obere Versehlusskörper als Haken klapptor ausgebildet, so wird es bei einer Schleuse zur Einfahrt des Schiffes in an sieh bekannter Weise umgelegt. Wird dagegen als oberer Verschlusskörper ein Segmentverschluss verwendet, so wird dieser hierzu nach unten geschwenkt. Zur Erleichterung dieser Bewe gung kann der obere Verschlusskörper mit Luftkammern versehen sein.
Ist der obere Teil des Wasserverschlusses als Segmentv ersehluss ausgebildet, so besitzt er vorteilhafterweise im untern Teil des Seg- mentkörpers einen Rücksprung, der bei gerin gem Senken des Segrnentkörpers zwischen die sem und dem obern Drempel des Schützes einen Spalt entstehen lässt, durch den das Fül len oder Entleeren der Sehleusenkammer er folgt.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegen standes schematisch dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen zweiteiligen Wasserverschluss für Sehleusenkammern, bei welchem der obere Teil aus einem Hakenklapptor besteht, und Fig. 2 einen zweiteiligen Wasserverschluss für Schleusenkammern, bei welchem der obere Teil aus einem Segmentverschluss besteht.
Der Boden der Schleusenkammer ist in Fig.1 mit 1, der höchste Oberwasserstand mit \?, der mit der Sehleusenplattform überein stimmende höchste Hochwasserstand mit 3 und der Unterwasserstand mit 4 bezeichnet. Der Wasserverschluss besteht aus einem untern Schütz 5 und einem mit diesem zusammen arbeitenden Hakenklapptor 6. Das Schütz 5 kann in Führungen 61 in an sich bekannter Weise zur Freilegung des gesamten Schleusen quersehnittes zwecks Hochwasserabführung über den höchsten Wasserstand 3 hoehgezogen werden.
Das mit dem Schütz 5 zusammenarbei tende Hakenklapptor ist um eine zum Schütz parallele Achse 7 schwenkbar, die in Lagern 8 drehbar ist. Beide Lager 8 können in Führun gen 9, die sich an den Seiten der Schleusen kammer befinden, bis über den Hochwasser stand 3 hochgezogen werden. In der Ver- schlussstellung schliesst. der kurze Hebelarm 10 des Hakenklapptores 6 an den Drempel 11 des Schützes 5 an. Zum Füllen der Schleuse wird das Hakenklapptor 6 etwas umgelegt, bis es in die mit. 66 bezeichnete Stellung ge- langt.
In dieser Stellung des Hakenklapptores 6 besteht zwischen dem Drempel 11 und dem. kurzen Hebelarm 10 des Hakenklapptores 6 ein breiter Spalt, durch welchen das Wasser in die Schleuse eintreten kann.
Die innere Be grenzungslinie 12 des kurzen Hebelarmes 10 des Hakenklapptores 6 ist so geführt, dass die Strömungsriehtung des durch den Spalt zwi- sehen der Abschlusskante des kurzen Hebel armes 10 des Hakenklapptores und dem Drem- pel .11 eintretenden Wassers auf das Schütz 5 zu gerichtet ist und das Wasser dort in eine Öffnung 13 des Sehützes 5 eintritt.
Das In nere 1.4 des untern Schützes 5 dient als Tor kammer, die durch das Staublech, die Rüek- wand und den untern Stegblechträger sowie den Seitenwänden gebildet wird. Die im In nern angeordneten horizontalen Aussteifungs- träger 15 sind Faehwerksträger, die den Was- serdruek in die seitlichen Anschläge weiter leiten. Sie dienen gleichfalls als Prallwand für die Energievernichtung des eintretenden Was serstrahls.
An die horizontalen Facliwerksträ- ger schliessen die vertikalen Aussteifungsträ- ger an. Aus der Torkammer 1.4 tritt das Was ser bei 16 mit verminderter Gesehwindigkeit in die Sehleusenkammer ein. Zum Befahren der Schleuse wird das 11akenklapptor 6 in die mit 67 bezeichnete Stellung umgelegt.
Bei der Ausführungsform des Wasserver schlusses nach Fig. \? ist das Schütz 5 in glei- eher Weise ausgebildet wie bei der Ausfüh rungsform nach Fig. 1. Als oberer Verschluss- körper dient ein Segmentversehluss 20, der am die Achse 21 schwenkbar ist.
An die untere Versehlusskante ?<B>2</B> des Segmentkörpers 20 schliesst. sieh ein Riieksprung 23 an, während der daran anschliessende Teil des Segmentkör- pers 20 zylindrisch um die Achse 21 gebogen ist. Der Rücksprung 23 nach der Zylinderstau wand zu hat den Zweck, bei Absenken des Versehlusskörpers 20 dem durchströmenden Wasser eine günstige Führung bei Wasseraus gleich nach der Torkammer 14 zu zu geben.
Zum Füllen der Schleusenkammer wird der Segmentkörper 20 in die mit 62 bezeichnete Stellung geschwenkt, so dass, wie bei der vor beschriebenen Ausführungsform, zwischen dem Drempel 11 und der Verschlusskante 22 des Segmentkörpers 20 ein breiter Schlitz ent steht. Das durch diesen Schlitz durchtretende Wasser gelangt in die Toskammer 1.4.
Soll die Schleuse befahren werden, so wird der Seg- nientkörper 20 in die mit 63 bezeichnete Stel lung abgesenkt. Um diese Bewegung zu er leichtern, ist: der Segmentkörper 20 mit einer Luftkammer versehen, deren Auftrieb sein Ge- wielit ausgleicht. Zur Freigabe des gesamten Schleusenquerschnittes zwecks Hochwasser abführung kann der Segmentkörper 20 in die mit 64 bezeichnete Stellung 64 hochgeschwenkt. werden.
Das Schütz 5 wird zu diesem Zwecke hochgefahren, und zwar, um ein Zusammen stossen mit dem hochgeschwenkten Segment körper 20 zu vermeiden, auf einer schräg nach oben gerichteten Bahn 65, die bei der Darstel lung gemäss Fig. 2 schräg nach oben links ge- rielitet ist.
Die Erfindung kann neben Schleusenkam mern bei allen Einrichtungen des Wasserbaues verwendet werden, bei denen ein Wasserspie- geluntersehied bzw. Gefälle vorhanden sein muss, beispielsweise bei einem Staubecken oder einer Wehranlage, bei der das abfliessende Wasser nicht überströmen soll, sondern durch eine Ener-ievernielitunä@sl#.ammer (Toskam- nier) in das U nterwasser abfliessen muss.