Verschlussdichtung: Die Erfindung bezieht sich auf eine Ver- schlussdichtung mit aufblähbaren, schlauch artigen Hohlkörpern, welche zwischen das be- wegiiche Abschlussorgan und den festen Rah , men gepresst werden, insbesondere für Koks öfen und Kokskühlkammern in Gaswerkan- lagen. Die Erfindung besteht darein,
dass zwi schen die Dichtungsfläche des Abschlussorgans und die davon im Abstand befindliche Dich tungsfläche des Rahmens mindestens zwei schlauchartige Hohlkörper als Flachkörper mit biegsamer Wandung aus Stahlblech derart übereinander angeordnet sind, .dass ihre Breit seiten einander zugekehrt sind.
Vorteilhaft sind mindestens drei Hohlkör per übereinanderliegend angeordnet.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand des auf der Zeichnung dargestellten Ausfüh- t ungsbeispiel; näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Partie :der Dichtung bei aufgeblähten Hohlkörpern im Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 3 und Fig. 2 dieselbe Dichtung nach erfolgtem Entlasten der Hohlkörper und teilweisem Ab heben der Türe.
Fig. 3 zeigt die Dichtung in Ansicht auf den Rahmen bei entfernter Türe.
Die mittels der Türe 1 verschliessbare Kammer 2 weist am Umfang ihrer Öffnung einen festen Rahmen 3 aus Metall auf.
Dieser Rahmen 3 besitzt ein gegen die Türe 1 offenes U-förmiges Profil. Bei Verschliessen der Kammer 2 wird .die Türe 1 auf den Rah men 3 geschoben, bis die durch den Bund 4 des Rahmens und durch den Bund 5 der Türe gebildeten Flächen aufeinander liegen. Am Rahmen 3 ist ein Bügel 6 befestigt, welcher einen um den Bund 5 der Türe greifenden Arm aufweist. Der Bügel 6 ist mit Schrauben bolzen 7 versehen, mit deren Hilfe die Türe 1 fest gegen den Rahmen gepresst werden kann.
Zur Abdichtung der mittels der Türe 1 ver schlossenen Kammer 2 dient .die aus drei schlauchartigen Hohlkörpern 8 gebildete Ver- schlussdichtung. Die Hohlkörper sind im In nern des U-förmigen Profils des Rahmens 3 angeordnet.
Sie sind aus im Querschnitt ovalen Stahlrohren mit biegsamer Wandung hergestellt und an eine Zufuhrvorrichtung für ein Druckmittel angeschlossen. Nach Aufblähen durch das Druckmittel stützen sich die Hohlkörper mit ihren Breitseiten auf einander ab, wobei der oberste Hohlkörper an der durch die Innenseite der Türe 1 gebilde ten Dichtungsfläche 9 und der unterste Hohl körper an der durch den Boden des Rahmens 3 gebildeten Dichtungsfläche 10 dichtend zur Auflage kommt. Dadurch ist die Kammer 2 zwischen der Türe 1 und dem Rahmen 3 her metisch verschlossen.
Zum öffnen der Türe sind .die Hohlkör per 8 dadurch zu entlasten, dass deren Inneres bei unterbrochener Druckmittelzufuhr mit der Atmosphäre verbunden wird. Die Hohlkörper gelangen so aus der Arbeitsstellung gemäss Fig. 1 in die entlastete Stellung gemäss Fig. 2, in welcher die Breitseiten .der dünnwandigen Stahlrohre sich voneinander abheben. Die dichtende Wirkung der Hohlkörper 8 ver schwindet, und es entsteht zwischen der Dich- tungsfläelie 9 der Türe und der Breitseite .des obersten Hohlkörpers ein Zwischenraum.
Nach Lösen .der auf dem Umfang der Türe 1 verteilten Schraubenbolzen 7 kann die Türe vom Rahmen abgehoben und durch Verschie ben in einer zur Zeichenebene senkrechten Bewegungsrichtung entfernt werden. Zur Sicherung der Hohlkörper 8 dienen .die am Rahmen 3 und am obersten Hohlkörper ange brachten Anschläge 11 und 12.
Gemäss Fig. 3 sind die Hohlkörper 8 je durch eine Abzweigung der Leitung 13 mit einer nicht gezeichneten Druckmittelqttelle verbunden. Die Leitung 13 weist ein Dreiweg ventil 14 auf, mit dessen Hilfe die Druckmit- telzufuhr unterbrochen und das Innere der Hohlkörper durch die Leitung 15 mit der Atmosphäre verbunden werden kann. Ein Manometer 16 ermöglicht .die Kontrolle des im Innern der Hohlkörper aufrechterhal tenen Druckes.
Die beschriebene Verschlussdichtung eignet. .sich insbesondere für die Abdichtung grosser Türen oder Deckel, welche einer starken Er hitzung ausgesetzt sind. Eine besonders vor teilhafte Anwendung ergibt sich für Gas werke, bei welchen der Koks in einen ge schlossenen Behälter verbracht und mittels hindtuchgeführter Kühlgase gekühlt wird.
Die zum Verschliessen solcher Behälter dienenden Türen können beträchtliche Ab messungen aufweisen, beispielsweise eine Länge von 5 m und eine Breite von 3 m. Be sondere Probleme stellt dabei-die hermetische Abdichtung über den ganzen Umfang der Be hälteröffnung trotz allfälliger Deformationen der Türe, hervorgerufen durch Wärmespan nungen infolge ungleichmässiger Erhitzung bei den im Behälterinnern herrschenden Be triebstemperaturen von etwa 1000 C. Die be schriebene Verschlussdiehtung ermöglicht eine hermetische Abdichtung der Behälter, da. un geachtet der Deformationen der Türen die elastischen Wandungen der aufgeblähten Hohlkörper auf dem ganzen Umfang der Be hälteröffnungen dichtend zur Auflage kom men.
Die Hohlkörper sind zudem unempfind lich gegen die auftretenden Betriebstempera- turen.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeich nete Ausführungsbeispiel beschränkt. Viel mehr können die Hohlkörper auch Flachkör per init andern Quersehnittsformen sein, bei spielsweise dünnwandige, mit Längsfalten versehene Stahlrohre.
Die geschilderte Ausführung und Anord nung der Hohlkörper ergibt, eine günstige Spannungsverteilung in der Hohlkörperwan- dung bei aufgeblähtem Zustand der Körper, weil einerseits die Anordnung mindestens zweier Hohlkörper übereinander die nötige Deformation der Körper bis zur Auflage der dichtenden Breitseiten auf den Dichtungs flächen der Türe oder des Deckels und des Rahmens gegenüber einer Ausführung mit nur einem Hohlkörper vermindert.
Ander seits nähert sieh die Querschnittsform der Hohlkörper beim Aufblähen der Kreisform; es ergibt sich also eine Vergrösserung der Krümmungsradien im Bereich der Schmal seiten der Querschnittsform, was ebenfalls das Auftreten von Spannungsspitzen in der Hohlkörperwa.ndung verhindert.