CH293187A - Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von flüssigem Aluminium aus Aluminiumchlorid. - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von flüssigem Aluminium aus Aluminiumchlorid.Info
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Description
Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von flüssigem Aluminium aus Aluminiumchlorid. Es ist bekannt, Aluminium aus Alumi- niuinchlorid durch Schmelzfluss-Elektrolyse zu erzeugen. Einesteils wurde dies bisher für Temperaturbereiche vorgeschlagen, die weit unter dem Schmelzpunkte von Aluminium liegen. Dabei kommen Chloridschmelzen zur Anwendung, in denen auf ein Mol Alkali- chlorid mehr als ein Mol Ahiminiumchlorid enthalten ist. Das Metall wird bei diesem Verfahren schwammförmig oder in dendriti- schenKristallen abgeschieden. Im besten Falle wurden unter besonderen Bedingungen einige Millimeter dicke Niederschläge erzielt. Anderseits ist auch der Vorschlag gemacht worden, Aluminiumehlorid flüssig unter dem Druck von etwa 21/2 atü und bei einer Tem peratur von etwa 200 C in geschmolzenes Natriumchlorid als Elektrolot einer Zerset zungszelle einzuführen. Die Elektrolyse einer Chloridschmelze unter dem Druck von 2@@ atii, zumal oberhalb der Schmelztemperatur des NaCl von 800 C, lä.sst sich technisch nicht durchführen. Sie hat auch praktisch wenig Sinn, weil das geschmolzene NaCl bei der hohen Temperatur nur verschwindend geringe Mengen A1C13 aufzunehmen vermag. Es wurde nun gefunden, dass man ober halb des Schmelzpunktes von Aluminium vorzugsweise zwischen 670 und 730 C - A1C13 als Ausgangsstoff für die elektroly tische Gewinnung des Metaller verwenden kann, wenn man als Elektrolyt solche Schmel- zen verwendet, die mindestens 1 Mol Alkali chlorid auf 1 Mol A1C13 - z. B. als KA1C14 und im übrigen noch mindestens zwei andere Chloride enthalten. Als besonders geeignet haben sich Mischungen erwiesen, in denen neben A1C13 und KCl (im Molverhältnis 1 :1 bis 1 :12) noch MgCl2 und LiC.l im Molver- hältnis 1 :4 bis 1 :1,5 enthalten sind. Zur Erhöhung der Leitfähigkeit. kann man gege benenfalls noch geringe Mengen NaCl, besser jedoch LiF oder LiF und NaCl zufügen. An Stelle des M9C12 lässt sich auch CaCl2, SrC12 oder BaC12 anwenden. Es wurde festgestellt, dass bei Verwendung einer Schmelze mit 46,3 (Gewichts-) /o A1C13, 33,3 % KCl, 13 o/m LiCl und 7, 4 % MgClp die Grenzstromdichte höher als 2 A/cm2 ist und die Polarisationsspannung bei 700 C und einer kathodischen Stromdichte Dk =1 A/cm2 etwa 2,3 Volt beträgt. Bei Verwendung einer derartigen, sehr dünnflüssigen Schmelze als Elektrolyt ist der A1C13-Dampfdruck überraschend niedrig, und man kann die Elektrolyse bei 670 bis 730 C in der an sich bekannten Weise durchführen, indem man in einen geschlossenen Behälter mit. Graphitanoden und flüssigem Aluminium als Kathode am Boden des Gefässes konti nuierlich oder portionsweise das Aluminium- chorid in festem Zustand oder in Dampfform zum Ersatz der zersetzten Menge einführt und das anodisch entwickelte Chlor ableitet. Bei der vorliegenden Erfindung wird vor- zugsweise das in der Elektrolyse wässeriger Metallsalzlösungen mit unlöslichen Anoden und festen Kathodenniederschlägen bewährte Verfahren auf die Sehmelzflusselektrolyse übertragen, indem verarmter Elektrolyt stän dig aus der Zersetzungszelle abgezogen und mit AICl.# angereicherte Schmelze zugeführt wird. Dadurch werden die Übelstände ver mieden, welche mit. dem unmittelbaren Ein trag des Salzes in die heisse Zersetzungszelle verbunden sind und bei der voluminösen Be schaffenheit des festen Salzes und seinem niedrigen Sublimationspunkt in Verbindung' mit der leichten Zersetzlichkeit durch Feuch tigkeit und Luftsauerstoff umständliche Schutzmassnahmen erfordern. Die durch den Elektrolytdurchfluss erzielte lebhafte Bewe gung fördert. den Konzentrationsausgleich in der Nähe der Kathode und erlaubt daher höchstmögliche Stromdichten. Eine notwen dig werdende Reinigung des Elektrolyten kann ohne Störung des Produktionsprozesses durchgeführt werden. Die laufende Überwa chung der Elekt.rolytzusammensetzung ist. we sentlich vereinfacht. und in mancher Hinsicht überhaupt erst möglich. Eine weitere Ausführungsform des Ver- fahrens ist die Vereinigung mehrerer Zer setzungszelten zu einer Arbeitseinheit, wobei der Elektrolyt sowohl durch jede dieser Zel len getrennt. als auch von einer zur andern durchfliessend geführt werden kann. Auch dieses Prinzip ist an sich aus der wässerigen Elektrolyse bekannt, aber bisher für die Elektrolyse bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes von Aluminium noch nicht in Vorschlag gebracht. worden. Schliesslich kann man die Durchführung des Verfahrens noch wesentlich verbessern, wenn man nicht, wie sonst beider Aluminium elektrolyse üblich, das am Boden der Zerset zungszelle sich sammelnde flüssige Aluminium als Kathode und in -das Salzbad tauchende Kohle- oder Graphitanoden benützt, sondern senkrecht angeordnete, zugleich als Trenn wände zwischen den einzelnen Zellen dienende Graphitplatten auf der einen Seite als Anode, auf der andern als Kathode wirken lässt, also nach dem sogenannten Seriensystem die aus mehreren Einzelzellen bestehende Arbeitseizi- heit aufbaut. In diesem Falle rieselt das katho- disch abgeschiedene Aluminium von der Gra- phitplatte herab und sammelt sieh am Boden oder besser in besonderen Auffangv orricht.un- gen, während das anodiseh entwickelte Chlor hochsteigt, und unter der alle Einzelzellen überdeckenden Haube gesammelt und abge leitet wird. Die Ta.uehanoden einschliesslich der Stromzuleitungen kommen in Fortfall, Eine Ausführungsform des Verfahrens, bei der durch Ausbildung der Zwischenwände als Elektroden die stroni- und raumsparende Serienschaltung Anwendung findet, ist nach folgend beschrieben und in der Zeichnung dargestellt. Auf Fig. 1 ist ein Minggsschnitt des Appa rates nach der Linie e-f der Fig.3 darge stellt. Die Fig. 'ist ein Querschnitt. nach der Linie c-d der Fig.1. Die Fig.3 zeigt den Grundriss nach Linie a-b der Fig. 1. Der elektrolytische Zersetzungsapparat be steht aus einem Behälter 1 aus \keramischem Material, das gegenüber Chloridsehmelzen un(l Aluminium bei 700 C beständig sein muss. Der Behälter ist. mit einer Haube ? aus glei chem Material gasdicht abgedeckt, zu welchem Zweck die Haubenränder in entsprechende Rinnen 3 am Behälter 1 tauchen, die mit einer geeigneten Sperrflüssigkeit gefüllt. sind. Der Behälter hat. Einführungsstutzen 4 für die Stromzu- und -ableitungen 5, 6 für den Zu- und Ablauf des Elektrolyten und 7 für den Abzug des erzeugten füssigen Aluminiums durch das Saugrohr B. Inder Haube sind Stutzen 9 für Thermoelemente, 10 für den Chlorabzug sowie Transportösen 11. Der Behälter wird durch eine Reihe von auswechselbaren Zwischenwänden 12 in meh rere Einzelzellen unterteilt. Die Wände be stehen aus einem Rahmen aus keramisehein Material mit Nuten 14 und tragen in der Mitte eine Platte 1.5 aus Graphit. Unterhalb der Platten 15 sind am keramischen Rahmen Rinnen 16 vorgesehen, die das abgeschiedene Altuminium an der Kathodenseite auffangen arid in um Zapfen 18 schwenkbare Sammel- bceken 17 leiten, aus denen es.nach Betäti gung der Haltevorrichtung 19, 20 mit Hilfe der von aussen bedienbaren Welle 21 in die Ablaufrinne 22 und von dort durch die im Boden befindlichen Öffnungen 23 zum Sumpf 24 fliesst, von wo es mittels des Saugrohres 8 abgezogen werden kann. Auch die Teile 16 bis '?3 sowie 8 bestehen aus keramischem Mate rial, so dass ein Kurzschliessen der Einzelzel len durch diese Teile ausgeschlossen ist. Der Elektrolyt wird in den Behälter durch einen Stutzen 6 eingeführt, läuft abwechs lungsweise von oben nach unten und von unten nach oben im Zickzackweg durch die I',inzelzellen - zu welchem Zweck in den Führungsrippen 13 abwechselnd unten und oben Offnungen 25 vorgesehen sind - und fliesst endlich durch einen zweiten Stutzen 6 aus dem Behälter. Am tiefsten Punkt des Behälters ist ein Ahlass <B>'</B>6 vorgesehen. Die Stromschienen 5 aus Eisen oder Kupfer führen bis dicht an die Stirnelektroden und sind mit diesen durch Klemmkontakte verbunden. Der Raum zwi- sehen den Stirnelektroden und der Behälter wand sowie der Einführungsstutzen sind mit Kohlestampfmasse 27 ausgefüllt. Die elektrische Leitfähigkeit des Elektro lyts, die Potentialverhältnisse an den bipola ren Elektroden 15 und die innere Ausgestal tung des Elektrolysierbehälters 1 sind derart, dass ein nennenswerter N ebenschluss durch den Elektrolyten hindurch nicht stattfindet.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Aluminium aus aluminiumchloridhaltigeti Schmelzen, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolyse oberhalb der Schmelztemperatur des Aluminiums unter Verwendung einer Schmelze durchgeführt wird, die mindestens 1. -,Hol Alkaliehlorid auf ein Mol Aluminium ehlorid und ausserdem noch mindestens zwei weitere Chloride enthält, UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Alkalichlorid Kaliumchlorid verwendet wird und das Mol- verhältnis Aluminiumchlorid zu Kaliumchlo- rid zwischen 1 :1 und 1 :12 liegt. 2. Verfahren; nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass von den weiteren Chloriden mindestens das eine ein Erdalkali- ehlorid ist. 3.Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 2., dadurch gekennzeichnet, dass als Erdalkalichlorid Magnesiumchlorid verwendet wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass neben Aluminiumchlorid und Kalium chlorid noch Magnesiumchlorid und Lithium- chlorid im Molverhältnis 1 :1,5 bis 1 :4 ver wendet werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze zur Verbesserung der Leit fähigkeit Natriumchlorid zugefügt wird. 6.Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze zur Verbesserung der Leit fähigkeit Lithiumfluorid zugefügt wird, 7. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelze zur Verbesserung der Leit fähigkeit Natriumchlorid und Lithiiumfhuorid zugefügt werden. B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die aluminium- ehloridhaltige Schmelze der elektrolytischen Zelle ständig zugeführt. und nach Verarmung an.Aluminiumchlorid ständig abgezogen wird. 9. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem gasdichten Behälter eine Reihe von mehreren Einzelzellen vorgesehen ist, die durch Scheidewände mit stromleitenden, die Elektroden bildenden und in Serie geschalte ten Einsätzen gebildet sind, der Elektrolyt durch Öffnungen abwechselnd oben und unten von einer Einzelzelle zur andern fliesst und so den Behälter in einem Zickzackweg durch fliesst. 10.Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 8 und 9, dadurch gekenn zeichnet-, dass das abgeschiedene Aluminium in jeder Einzelzelle in einem von aussen be- dienba.ren und kippbaren Sammelbehälter aufgefangen wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE293187X | 1948-11-18 | ||
DE231148X | 1948-11-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH293187A true CH293187A (de) | 1953-09-15 |
Family
ID=25764793
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH293187D CH293187A (de) | 1948-11-18 | 1951-01-12 | Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von flüssigem Aluminium aus Aluminiumchlorid. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH293187A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1152550B (de) * | 1959-12-28 | 1963-08-08 | Harvey L Slatin | Verfahren und Zelle zur Herstellung von Aluminium hoher Reinheit durch Schmelzflusselektrolyse |
-
1951
- 1951-01-12 CH CH293187D patent/CH293187A/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1152550B (de) * | 1959-12-28 | 1963-08-08 | Harvey L Slatin | Verfahren und Zelle zur Herstellung von Aluminium hoher Reinheit durch Schmelzflusselektrolyse |
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