Elektrische Fadenwächteranlage an einer Stickmaschine. Die Erfindung betrifft eine elektrische Fadenwächteranlage an einer Stickmaschine, bei welcher auf jedem Stickfaden eine La melle angeordnet ist, die bei Fadenbruch einen Signalstromkreis schliesst.
Bei Textilmaschinen, mit Ausnahme von Stickmaschinen, ist die Anordnung elektri scher Fadenwächter bekannt. Bei Stick maschinen wurde dies für unmöglich gehal ten, weil die Stickfäden abwechselnd straff gespannt und vollständig entspannt sein müssen.
Bei einer bekannten Stickmaschine sind für jede Gewebebahn eine Reihe Nadeln vorge sehen, die durch das Gewebe hindurchgesto ssen und zwecks Bildung von Schlingen wie der zurückbewegt werden. Durch diese Schlingen werden alsdann Schiffchen zum Durchziehen von Fäden geschickt, durch welche die Nadelfäden festgehalten werden, wie das bei einer Nähmaschine der Fall ist. Durch Bewegen des Rahmens mit den auf gespannten Gewebebahnen mittels eines Pan tographen oder eines Automaten. während der Zeit, während der die Nadeln aus dem Ge webe zurückgezogen sind, entsteht das Muster.
Die Nadelfäden werden von Spulen ab gezogen, die sich an der Vorderseite der Ma schine auf Spulengestellen befinden. Bevor der Faden die Nadel erreicht, passiert er eine Bremsrolle und zwei Fadenspanner in der Form von langen Stäbchen. Diese Faden- Spanner bewirken das periodische Loslassen und Spannen der Stickfäden. Das Loslassen der Fäden erfolgt, um dem Schiffchen zu er möglichen, durch die Schlingen hindurchzu- treten, während das Spannen zum Anziehen des gemachten Stiches dient.
Nadelbrüche und Fadenbrüche, wie solche beim Betrieb von Stickmaschinen immer vorkommen, haben zur Folge, dass ein Teil des Gewebes nicht bestickt wird, und es besteht deshalb die Notwendig keit einer Beaufsichtigung der Maschine. Be kannte Maschinen weisen eine Baulänge von 9 oder 14 Metern auf, bei Anordnung der Na deln in zwei übereinanderliegenden Reihen, so dass zur Ausübung der Kontrolle jeweils ein Weg von 18 bzw. 28 Metern zurückzulegen ist. Tritt beispielsweise ein Fadenbruch an einer erst kontrollierten Stelle auf, dann dauert es verhältnismässig lange, bis der Fadenbruch wieder behoben ist. Die Folge davon ist, dass stets grössere oder kleinere Teile eines Gewebes unbestickt bleiben und nachträglich von Hand ausgebessert werden müssen.
Bricht zudem ein Schiffchenfaden, dann funktioniert die zugehörige Nadel nicht mehr; der Faden wird entspannt und von der Bremsrolle mitgenommen. Später wird - der von der Rolle mitgenommene Faden wieder gespannt, die Nadel wird krummgezogen, stösst gegen die Führungsplatte und bricht ab. Wenn die Bedienungsperson nicht rechtzeitig einzugreifen vermag, bewirkt der Nadel stumpf eine Durchlöcherung des Gewebes, wo- durch ein nicht zu reparierendes Stück Ge webe entsteht.
Die den Erfindungsgegenstand bildende elektrische Fadenwächteranlage an einer Stickmaschine zeichnet sieh zwecks Vermei dung der genannten Nachteile dadurch aus, dass im Signalstromkreis ein Unterbrecher an geordnet ist, der bei der periodischen Ent spannung der Fäden den Signalstromkreis unterbricht zwecks Verhinderung der Ein schaltung der Signalanlage.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 das Schaltschema einer Faden wächteranlage, Fig. 2 eine schematische Darstellung des Verlaufes eines Fadens bei einer Stick maschine, Fig. 3 den die Lamellen aufweisenden Teil der Fadenwächteranlage in schaubildlicher Darstellung und Fig. 4 eine schematische Darstellung der Signalvorrichtung.
Als Stromquelle ist beim gezeichneten Ausführingsbeispiel ein Transformator 1 (Fig.1) vorgesehen, der über eine Lei tung mit einem Unterbrecherkontakt 2 einer Fadenspannvorrichtung 3 verbunden ist. Die Fadenspannvorrichtung 3 ist über eine Lei tung 4 mit einer an der Stickmasehine be- findliehen Schiene 5 elektrisch leitend ver bunden. Die Schiene 5 hat U-förmigen Quer schnitt und dient als Träger einer von ihr iso lierten Schiene 6.
Für jeden Stielfaden 8 ist eine mit einem Längsschlitz versehene, auf die Schienen 5, 6 aufgeschobene, am Fa den hängende Lamelle 7 vorgesehen. Der obere Rand des Schlitzes ist geneigt zur Längsseite ausgebildet, so dass sich die Lamelle 7 an den einen Schenkel der Schiene 5 anlegen kann. Die Schiene 6 ist über einen Leiter mit einem Elektromagnet 9 verbunden, der bei Erregung einer Klinke 10 anzieht und eine Signalscheibe Il freigibt, die in die in Fig.11 gestrichelt gezeichnete Neigungsstellung schwenkt. Die Elektromagnete 9 sind an eine akustische Alarmanlage angeschlossen, die einen Wecker 12 oder an dessen Stelle eine Hupe aufweist.
Im Stromkreis der Alarmanlage liegt ferner ein Schalter 13 zur Abschaltung derselben bei Leerlauf der Maschine, das heisst, wenn die Maschine läuft, die Nadeln aber stillstehen. Ein Hauptschalter 14 dient, zur Ausserbetrieb- setzung der elektrischen Einrichtung der Ma schine, der auch mit der nicht gezeichneten Einrüekv orrielitung der letzteren verbunden ist.
Der Faden 8 ist, wie Fig. 2 und 3 zeigen, einige Male um eine Fadenführungsrolle 15 gelegt, läuft dann um die Fadenspannvorrich- tung herum, die aus zwei aufeinander zu ver- schwenkbar angeordneten Stangen 3 gebildet ist und geht schliesslich zur Nadel 19.
Da die Fäden 8 abwechselnd straff ge spannt und wieder vollständig entspannt wer den, bewegen sich die Lamellen 7 stets auf und ab, wobei jeweils bei der Abbewegung ein Kontakt zwischen den Schienen 5 und 6 hergestellt wird. Der Stromkreis ist aber jeweils in diesem Augenblick durch den Kon takt 2 der Fadenspannvorrichtung 3 unter brochen, da der Kontakt 2 im gleichen Takt wie die Vorrichtung 3 schwingt, so dass der Alarmstromkreis und das optische Signal nor malerweise nicht betätigt werden.
Wenn da gegen ein Nadelfaden bricht oder an der Rückseite des Gewebes 20 ein Spulenfaden 21 gerissen oder eine Spule 22 leergelaufen ist, kann der betreffende Faden nach der peri odischen Entspannung durch die Vorrichtung 3 nicht mehr gespannt werden, so dass, wenn die Fadenspannvorriehtung 3 den Stromkreis in der nächsten Periode über den Kontakt 2 schliesst, sowohl das optische als auch das aku stische Signal eingeschaltet werden.
Wegen der grossen Arbeitsbreite der Stick maschinen ist die Fadenwäeliteranlage vor zugsweise derart ausgebildet, dass eine Unter teilung der Alarmanlage in nebeneinander be findliche Abschnitte vorgesehen ist und jeder Abschnitt ein eigenes optisches Signalsystem aufweist.
In Fig. 4 ist eine solche Unterteilung in Abschnitte schematisch dargestellt. Mit 16 sind die Schienen 5 und 6 für den untern Maschinenteil und mit 17 diejenigen für den obern Maschinenteil bezeichnet, deren Signal scheiben 11 sich voneinander durch die Farbe und/oder Form der Scheiben unterscheiden. Der akustische Signalapparat ist an die Lei tung 18 angeschlossen.
Die beschriebene Fadenwächteranlage ist derart ausgebildet, dass bei Fadenbruch ein optisches Signal für jeden zerrissenen Faden lind ein gemeinsames akustisches Zeichen in Tätigkeit treten. Die Ausschaltlnmg des opti schen Signals hat von Hand zu erfolgen, während das akustische nach Behebung des Fadenbruches seine Tätigkeit von selbst ein stellt. Der Bedienungsperson werden jeweils sofort die Stellen, an welchen ein Fadenbruch eingetreten ist, kenntlich gemacht.
Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel ist. die Fadenspannvorrichtung selbst als das jenige Organ gewählt, das den Signal stromkreis bei Fadenbruch über den Kon takt 2 schliesst. Es könnte an dessen Stelle auch ein anderes Organ vorgesehen sein, das Schwingbewegungen im Takte des eine peri odische Spannung und Entspannung der Fä den bewirkenden Maschinenteils ausführt.