DE19506205A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von Fadenscharen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln von FadenscharenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufwic
keln von Fadenscharen mit einer Wickelmaschine, insbesondere
für Schär- und Zettelgatter, bei dem die einzelnen Fäden ei
ner Fadenschar während ihres Aufwickelns auf einen Wickelbaum
jeweils von einem Fadenwächter hinsichtlich Fadenbruchs über
wacht werden, wobei im Fadenbruchfall vom Fadenwächter ein
Überwachungssignal erzeugt und einer Steuereinrichtung zuge
führt wird, die die Wickelmaschine stillsetzt, und bei dem im
Fadenbruchfall eine den Fadenbruch lokalisierende Anzeige er
folgt.
Beim Aufwickeln von Fadenscharen muß dafür gesorgt wer
den, daß alle Fäden ordnungsgemäß auf den Wickelbaum der Wic
kelmaschine aufgewickelt werden. Es ist nicht zulässig, daß
auch nur ein Faden fehlt oder bricht, weil sonst das mit dem
Wickel herzustellende Produkt fehlerhaft wäre. Infolgedessen
ist es allgemein üblich, Fadenwächter einzusetzen, mit denen
jeder einzelne Faden der Fadenschar auf Fadenbruch überwacht
wird. Im Falle eines Fadenbruchs erzeugt der Fadenwächter ein
Überwachungssignal, aufgrund dessen die Wickelmaschine bzw.
die gesamte Wickelanlage stillgesetzt werden kann, also z. B.
auch ein den Fadenvorrat für die Fadenschar aufweisendes Gat
ter. Die Detektion des Fadenbruchs erfolgt aufgrund der Tat
sache, daß der Faden fehlt. Allgemein üblich ist es, einen
Faden durch eine Fallnadel zu überwachen, die von dem vorhan
denen und gespannten Faden hochgehalten wird und im Falle ei
nes Fadenbruchs das Überwachungssignal z. B. mit einem Mikro
schalter erzeugt. Damit der Fadenwächter ein Überwachungssig
nal abgibt, wenn ein Faden überhaupt nicht eingezogen ist,
beispielsweise weil das Gatter mit weniger Spulen bestückt
ist, als Spulstellen vorhanden sind, können solche Fadenwäch
ter mittels Drückers manuell abgestellt werden. Der zeitliche
Aufwand für das Einschalten und das Ausschalten der Faden
wächter ist erheblich und Fehlbedienungen können nicht ausge
schlossen werden. Es muß also eine Kontrolle erfolgen, ob die
tatsächlich vorhandenen Fäden auch jeweils überwacht werden.
Es ist auch eine mit kapazitiven Sensoren berührungslos ar
beitende Fadenüberwachung bekannt, deren Sensoren bei Beginn
des Aufwickelns selbsttätig aktiviert werden. Hierbei wird
zwar die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Sensoren mittels
Drückers vermieden, es muß jedoch immer noch kontrolliert
werden, wie auch bei der Fadenbruchüberwachung mit Fallnadel,
ob die Fäden vollständig und richtig eingezogen wurden. Außerdem
erfolgt in beiden Fällen zwar eine Einzelfadenüberwa
chung, jedoch pro Etage eine einzige optische Anzeige, mit
der die Fadenbruchstelle lokalisiert werden soll. Die Lokali
sierung ist demnach nur ungenau und erspart nicht das indivi
duelle Aufspüren des signalgebenden Fadenwächters.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren mit den eingangs genannten Merkmalen so zu ver
bessern, daß mit der Steuereinrichtung eine auch zentrale Lo
kalisierung des einzelnen, das Überwachungssignal gebenden
Fadenwächters möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Fadenwächter
beim Aufwickeln nacheinander auf Vorliegen eines Überwa
chungssignals von der Steuereinrichtung wiederholt abgefragt
werden und im Fadenbruchfall eine lokalisierende Anzeige der
Fadenbruchposition des Einzelfadens erfolgt.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß eine zentrali
sierte, nämlich durch die Steuereinrichtung erfolgende Abfra
gung aller Fadenwächter möglich ist. Die einzelnen Fadenwäch
ter werden nacheinander abgefragt, so daß dadurch eine dem
entsprechende zeitliche Auflösung der Abfrage mit dem Ergeb
nis durchgeführt werden kann, daß jeder Einzelabfrage ein be
stimmter Fadenwächter zuzuordnen ist. Da die Abfrage vernünf
tigerweise in vorbestimmter Reihenfolge auf alle in Frage
kommenden Fadenwächter erstreckt wird, wird jede Unbestimmt
heit ausgeschlossen. Je nach Größe der Fadenschar bzw. je
nach Anzahl der Spulstellen des Gatters müssen zwar unter Um
ständen tausende von Fadenwächtern abgefragt werden, was aber
unproblematisch ist, weil elektronische Abfragemittel sehr
hohe Taktraten haben. Infolgedessen ist das nacheinander er
folgende Abfragen von Fadenwächtern auch für hohe Wickelge
schwindigkeiten geeignet, bei denen die Zeit zum Stillsetzen
der Wickelmaschine bei Fadenbruchermittlung nur sehr kurz
sein darf, um einen so rechtzeitigen Stillstand der Wickelma
schine zu erreichen, so daß das aufzuwickelnde Fadenende
nicht in den Wickel unauffindbar eingewickelt ist.
Für die serielle Abfrage aller Fadenwächter ist es im
Prinzip ohne Bedeutung, wie die Signalverbindung zwischen dem
Fadenwächter und der Steuereinrichtung ausgebildet ist. Die
Steuereinrichtung könnte also so ausgebildet sein, daß sie
mit jedem einzelnen Fadenwächter in herkömmlicher Weise ver
drahtet ist. Das Verfahren kann jedoch im Bereich der Signal
übermittlung dadurch vereinfacht werden, daß die serielle Ab
frage der Fadenwächter indirekt über eine Matrix erfolgt, mit
der die Fadenwächter verschaltet sind. In diesem Falle können
die Vorteile von Matrizenschaltungen ausgenutzt werden, bei
denen beispielsweise Ansteuerschaltkreise eingespart werden
können, um so das Abfrageverfahren zu beschleunigen.
Von weiterem erheblichem Vorteil ist es, das Verfahren
so durchzuführen, daß eine Abfrage nur solcher Fadenwächter
oder Matrixpunkte erfolgt, die vor Aufwickelbeginn vorbe
stimmt wurden. Dadurch kann eine weitere Beschleunigung des
Verfahrens bzw. eines Abfragezyklus erreicht werden, was im
Sinne kurzer Reaktionszeiten zum Stillsetzen der Wickelma
schine vorteilhaft ist. Es ist nicht nötig, die sich wieder
holende Abfrage bei allen Fadenwächtern oder Matrixpunkten
durchzuführen.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die den
Fadenbruch lokalisierende Anzeige des Einzelfadens am Faden
wächter erfolgt. In diesem Fall wird das Aufspüren des Faden
bruchs dadurch erleichtert, daß der einzelne Fadenwächter
auffällig ist, z. B. durch ein optisches und/oder akustisches
Signal. Der Zugriff zur Fadenbruchposition des Einzelfadens
ist sehr erleichtert.
Darüber hinaus kann es aber auch sehr vorteilhaft sein,
das Verfahren so durchzuführen, daß die den Fadenbruch loka
lisierende Anzeige des Einzelfadens bei Schär- und Zettelgat
tern am Gatterausgang und/oder an der Steuereinrichtung der
Wickelmaschine erfolgt bzw. erfolgen, wo die Etage des Gat
ters und ein Kennzeichen des signalgebenden Fadenwächters an
gezeigt werden. Auf diese Weise ist eine Groborientierung
möglich, weil die Etage des Gatters aus der Anzeige ohne wei
teres ersichtlich ist. Mit Hilfe des Kennzeichens des signal
gebenden Fadenwächters, beispielsweise einer den Fadenwächter
individualisierenden Zahl oder einer Gatterfeld/Einzelele
ment-Kennzeichnung kann das schnelle Auffinden des Faden
bruchs noch beschleunigt werden.
Das Verfahren kann dadurch wesentlich verbessert werden,
daß bereits vor dem Aufwickelbeginn eine durch die Steuerein
richtung nacheinander erfolgende Abfrage vorbestimmter Faden
wächter oder Matrixpunkte durchgeführt wird, und daß ein Auf
wickeln nur dann zugelassen wird, wenn die Abfrage kein Über
wachungssignal ermittelt. Die Vorbestimmung der Fadenwächter
oder Matrixpunkte erfolgt dahingehend, daß der entsprechende
Fadenwächter tatsächlich auch einen Faden überwachen soll.
Nicht vorbestimmte Fadenwächter werden also nicht in die
Überwachungsaufgabe einbezogen, weil das überflüssig wäre.
Auf diese Weise kann auch ermittelt werden, ob in alle vorbe
stimmten Fadenwächter tatsächlich Fäden eingezogen wurden.
Damit kann beispielsweise die zu einem bestimmten Zeitpunkt
durchgeführte Gatterbestückung überprüft werden. Es erfolgt
eine sehr schnelle elektronische Kontrolle, die in der Praxis
eine erhebliche Steigerung der Produktivität durch Wegfall
von Kontroll- und Korrekturarbeiten bedeutet. Erst wenn diese
vor dem Aufwickelbeginn durchgeführte Abfrage aller vorbe
stimmten Fadenwächter oder Matrixpunkte ergeben hat, daß kein
Überwachungssignal vorliegt, wird das Aufwickeln zugelassen.
Es genügt, die Abfrage vor dem Aufwickelbeginn lediglich ein
mal durchzuführen. Die Abfrage kann aber auch wiederholt
durchgeführt werden. Insbesondere kann die Abfrage bereits
während des Aufbaus der Fadenschar durchgeführt werden, wenn
also die Einzelfäden z. B. von den aufgesteckten Spulen zum
Wickelbaum gezogen werden. Jeder eingezogene Faden bringt das
Überwachungssignal des zugehörigen Fadenwächters zum Erlö
schen, so daß das Ende des Einrichtungsvorgangs erfaßt und
gemeldet werden kann. Versehentliche Nichtbestückung wird
vermieden.
Das versehentliche Aufwickeln bei Falschbestückung durch
Einzug überzähliger Fäden kann ausgeschlossen werden, indem
so verfahren wird, daß nach der vor dem Aufwickelbeginn er
folgenden Abfrage vorbestimmter Fadenwächter oder Matrixpunk
te und vor dem Aufwickelbeginn eine nacheinander erfolgende
Abfrage aller nicht vorbestimmten Fadenwächter oder Matrix
punkte durchgeführt und ein Aufwickeln nur dann zugelassen
wird, wenn alle Abfragestellen jeweils ein Überwachungssignal
ermitteln lassen.
Um den Abfragevorgang zu beschleunigen, kann das Verfah
ren so durchgeführt werden, daß die Abfrage gruppenweise er
folgt, wobei mehrere Gruppen gleichzeitig abgefragt werden.
Eine Gruppe kann beispielsweise durch die Spulstellen eines
Gatterfelds gebildet werden.
Durch die Abfrage der Fadenwächter steht bei Einsatz ei
nes Zählers zugleich auch die Anzahl der den Wickel der Wic
kelmaschine bildenden Fäden fest. Diese ist maßgeblich für
die Bestimmung der Wickelzugkraft. Das erfindungsgemäße Ver
fahren kann infolgedessen dadurch weitergebildet werden, daß
die Anzahl der vor Aufwickelbeginn vorbestimmten Fadenwächter
oder Matrixpunkte von der Steuereinrichtung dazu verwendet
wird, die Wickelzugkraft und/oder die Anpreßkraft einer An
preßwalze unter Berücksichtigung von Fadenparametern vor Auf
wickelbeginn selbsttätig zu bestimmen. Es wird eine weitere
Automatisierung des Verfahrens erreicht, durch die Bedie
nungsfehler ausgeschlossen werden. Falscheinstellungen der
Wickelzugkraft bzw. der für eine Bandzugregeleinrichtung maß
geblichen Fadenspannung sind nicht möglich. Zugleich wird der
gewünschte Wickelaufbau gewährleistet, weil dieser von der
Wickelzugkraft bzw. von der Fadenzugkraft abhängig ist. Des
weiteren kann der Wickelaufbau bzw. die Wickelhärte eines
Zettelbaums auch durch Anpreßwalzen bestimmt werden. Deren
Anpreßdruck muß zur Erzielung einer gleichen Wickelhärte den
unterschiedlichen Fadenzahlen entsprechend variiert werden.
Dies kann selbsttätig geschehen, indem die automatisch ermit
telte Fadenzahl vom Rechner bzw. von der Steuereinrichtung
dazu benutzt wird, die Anpreßkraft der Anpreßwalze zu bestim
men.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die im
Fadenbruchfall erfolgende lokalisierende Anzeige der Faden
bruchposition des Einzelfadens oder mehrere solcher Anzeigen
im Laufe eines Wickelvorgangs oder mehrerer Wickelvorgänge
positionsweise aufaddiert und abrufbar gespeichert werden.
Daher kann im Laufe eines Wickelvorgangs oder mehrerer Wic
kelvorgänge beurteilt werden, welche Spulen wie viele Faden
brüche haben. Denn die im Fadenbruchfall erfolgende Anzeige
lokalisiert nicht nur den Faden und den zum Faden zugehörigen
Fadenwächter, sondern natürlich auch die diesem zugeordnete
Spulstelle bzw. Spule. Hat eine solche Spule zuviel Faden
brüche, kann sie ausgetauscht werden. Beim Garnlieferanten
kann die Garnqualität reklamiert werden. Auch andere im Be
reich zwischen der Spulstelle und dem Wickel der Wickelma
schine liegende Ursachen lassen sich erfassen, z. B. Ver
schmutzungen im Fadenklemmenbereich, falls diese Verschmut
zungen Ursache für Fadenbruch sind.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum
Aufwickeln von Fadenscharen, mit einer Wickelmaschine, insbe
sondere für Schär- und Zettelgatter, mit Fadenwächtern, die
jeweils einen Faden der Fadenschar auf Fadenbruch überwachen
und im Fadenbruchfall ein Überwachungssignal zur Verfügung
stellen, mit einer Steuereinrichtung, die die Wickelmaschine
bei Vorliegen eines Überwachungssignals abstellt, und mit ei
ner den Fadenbruch lokalisierenden Anzeigeeinrichtung. Bei
der vorbeschriebenen Vorrichtung ist es problematisch, ob die
die Fadenschar bildenden Fäden tatsächlich sämtlich ordnungs
gemäß eingezogen wurden bzw. ob die Fadenschar wie vorgesehen
ausgebildet und angeordnet ist. Vor Wickelbeginn muß genau
kontrolliert werden, da eine fehlerhafte Fadenschar einen
fehlerhaften Wickel erzeugt, der unbrauchbar ist und einen
großen Verlust darstellt. Derartige Kontrollarbeiten hängen
von der Sorgfalt der Bedienungsperson ab und bedeuten grund
sätzlich eine Verringerung der Produktivität der Vorrichtung.
Um die vorbeschriebenen Nachteile zu vermeiden und sicher
stellen zu können, daß die Vorrichtung nur dann in Betrieb
genommen werden kann, wenn die tatsächlich vorhandene Faden
schar der gewünschten entspricht, wird die Vorrichtung so
ausgebildet, daß die Steuereinrichtung mit einem die Faden
wächter oder eine damit verschaltete Matrix nacheinander auf
Vorliegen eines Überwachungssignals abfragenden Rechner ver
sehen ist, der einen von s=1 bis s=x programmierbaren Spei
cher und eine Vergleichseinrichtung aufweist, die bei Ermitt
lung eines Überwachungssignals für einen der programmierten
Speicherplätze des Speichers einen Sperr- oder Abschaltbefehl
für die Wickelmaschine und ein Signal zu erzeugen vermag, das
den das Überwachungssignal erzeugenden Fadenwächter identifi
ziert.
Die Vorrichtung ist also so ausgebildet, daß die Steuer
einrichtung sämtliche Fadenwächter überwachen kann, die in
Bezug auf die Wickelmaschine zur Überwachung der Fäden der
Fadenschar dienen könnten. Statt dessen kann die Steuerein
richtung auch mit einer Matrix zusammenwirken, mit der die
Fadenwächter verschaltet sind. Es ergibt sich dadurch eine
Verringerung des Schaltungsaufwandes, auch in der Steuerein
richtung. Die Abfrage der Steuereinrichtung wird mit einem
Rechner durchgeführt, der einen programmierbaren Speicher
aufweist. Es sind von n=1 bis n=x Speicherplätze vorhanden,
die jeweils mittels eines Eingabegeräts ansprechbar sind, so
daß also entweder sämtliche Speicherplätze programmiert wer
den, oder nur ein Teil davon. Teilweise Programmierung ist
erforderlich, wenn die Anzahl der Fäden kleiner ist, als die
maximalmögliche Fadenzahl. Die teilweise Programmierung wird
so vorgenommen, daß diejenigen Speicherplätze programmiert
werden, welche vorbestimmten Fadenwächtern oder Matrixpunkten
zugeordnet sind. Wenn der Rechner die Fadenwächter oder eine
damit verschaltete Matrix vor dem Aufwickeln der Fadenschar
oder während des Aufwickelns abfragt, indem nacheinander alle
Fadenwächter oder Matrixpunkte abgefragt werden, so kann das
Abfrageergebnis von der Vergleichseinrichtung auf den pro
grammierbaren Speicher bezogen und mit dessen Einspeicherung
verglichen werden. Stimmt das Vergleichsergebnis überein, so
bedeutet das, daß an den programmierten Stellen alle Fäden
vorhanden und gewächtert sind. Gibt auch nur ein Fadenwächter
oder die mit diesen verschaltete Matrix bzw. deren Matrix
punkt ein Überwachungssignal ab, so kann ein Sperr- oder Ab
schaltbefehl für die Wickelmaschine erzeugt werden. Das
Sperrsignal wird erzeugt, wenn die Wickelmaschine noch nicht
angelaufen ist. Es wird dann das Aufwickeln gesperrt. Ein Ab
schaltbefehl wird erzeugt, wenn die Wickelmaschine angelaufen
ist und Notwendigkeit zur Abschaltung wegen Fadenbruchs be
steht. Außerdem ist die Vorrichtung in der Lage ein Signal zu
erzeugen, welches den Fadenwächter identifiziert, der das
Überwachungssignal erzeugt hat. Es ist infolgedessen möglich,
die Stelle des Fadenbruchs im Bereich der Vorrichtung bzw.
des Gatters leicht aufzufinden.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung wiederge
gebenen Prinzipdarstellung erläutert. Für diese Erläuterung
wird vorausgesetzt, daß die Vorrichtung aus einer an sich be
kannten Wickelmaschine 13 besteht, beispielsweise aus einer
Schärmaschine oder aus einer Zettelmaschine. Die Wickelma
schine 13 wickelt eine Fadenschar auf und erzeugt dabei einen
Wickel, dessen Härte von der Wickelzugkraft bzw. der Faden
zugkräfte der einzelnen Fäden der Fadenschar bestimmt wird.
Die Steuerung der Wickelmaschine erfolgt in herkömmlicher
Weise derart, daß die Fäden nur mit einer eingestellten zu
lässigen Fadenzugkraft gezogen werden können. Für diese
Steuerung der Wickelmaschine 13 ist eine Steuereinrichtung 10
vorhanden. Diese Steuereinrichtung 10 ist in ihrem Aufbau be
züglich der Steuerung des Wickelaufbaus bekannt. Die Steuer
einrichtung 10 beeinflußt in nicht dargestellter Weise einen
Antriebsmotor der Wickelmaschine und/oder eine Einrichtung,
von der die Fäden abgezogen werden, welche die aufzuwickelnde
Fadenschar bilden. Eine solche Einrichtung ist beispielsweise
ein Schär- oder Zettelgatter. Derartige Gatter haben eine
Vielzahl von Spulstellen, die zeilen- und reihenweise ange
ordnet sind, um Spulen zu haltern, von denen jeweils ein Fa
den abgezogen wird. Hierzu muß der Faden von der Spulstelle
an der Außen- oder Innenseite des Gatters entlang bis zur
Wickelmaschine geführt werden. Es sind entsprechende Umlenk-
und Führungselemente vorhanden. Jedem Faden ist ein Faden
wächter zugeordnet, der in herkömmlicher Weise angeordnet
sein kann, also beispielsweise an der Spulstelle oder am Gat
terausgang. Mit einem Fadenwächter läßt sich die ordnungsge
mäße Führung eines Fadens von der Spulstelle zur Wickelma
schine überwachen, weil der Fadenwächter stets ein Überwa
chungssignal abgibt, wenn der Faden nicht gespannt oder ge
brochen ist. Ein solches Überwachungssignal kann dazu benutzt
werden, die aufwickelnde Maschine abzuschalten und damit das
Aufwickeln der Fadenschar zu unterbinden.
In der Zeichnung ist angedeutet, daß sämtliche Faden
wächter mit einer Matrix 11 verschaltet sind, die eine Viel
zahl von Matrixpunkten 12 aufweist. Diese Matrix 11 steht mit
der Steuereinrichtung 10 in Wechselwirkungsverbindung, wie
sich aus der mit Doppelpfeilen versehenen Leitung 16 ergibt.
Im Bereich der Steuereinrichtung 10 besteht diese Wechselwir
kungsverbindung zwischen einem Rechner 15, der in nicht dar
gestellter Weise mit einem Speicher versehen ist, der eine
Vielzahl programmierbarer Speicherplätze aufweist, die eben
falls matrixförmig angeordnet sein können. Die Anzahl der
Speicherplätze beträgt von s=1 bis s=x, wobei x die maximal
mögliche Speicherplatzzahl ist, die zweckmäßigerweise der An
zahl n der Matrixpunkte 12 entspricht.
Um die Speicherplätze des Speichers zu programmieren,
ist ein Eingabegerät 17 vorhanden, welches auf den Rechner 15
der Steuereinrichtung 10 einzuwirken vermag. Das Eingabegerät
17 hat einen Eingabebereich 18, mit dem die Speicherplätze
des Speichers des Rechners 15 programmiert werden können.
Außerdem hat das Eingabegerät 17 einen Eingabebereich 19, mit
dem weitere fadenspezifische Parameter eingegeben werden kön
nen, anhand derer der Rechner 15 weitere Berechnungen an
stellt.
Der Rechner 15 hat eine nicht dargestellte Vergleichs
einrichtung, welche zu kontrollieren vermag, ob die Matrix
punkte 12 mit Überwachungssignalen der zugehörigen Fadenwäch
ter belegt sind oder nicht. Hierbei werden von der Ver
gleichseinrichtung jedoch nur diejenigen Matrixpunkte 12 be
rücksichtigt, für die die entsprechenden Speicherplätze des
programmierbaren Speichers tatsächlich auch programmiert wur
den. Der Vergleich erfolgt im Einzelnen derart, daß die Ver
gleichseinrichtung ermittelt, ob ein bestimmter Matrixpunkt
12, z. B. der Matrixpunkt mit der Kennziffer 1, dasselbe Po
tential hat, wie der programmierbare Speicherplatz mit der
Nummer 1. Ist das der Fall, wird auf den Matrixpunkt 12 mit
der Kennziffer 2 umgeschaltet usw., bis alle Matrixpunkte 12,
denen programmierte Speicherstellen entsprechen, abgefragt
wurden. Nach einem derartigen Abfragezyklus, kann ein weite
rer Abfragezyklus durchgeführt werden, oder es werden fort
laufend Abfragezyklen durchgeführt, die so kurzfristig nach
einander liegen können, daß im Bezug auf die vergleichsweise
langsame Aufwicklung der Fadenschar eine quasi kontinuierli
che Überwachung stattfindet.
Wird ein Überwachungssignal eines Fadenwächters ermit
telt, so ist die Steuereinrichtung 10 bzw. ihr Rechner in der
Lage, unverzüglich auf die Wickelmaschine 13 einzuwirken, sie
also abzuschalten, wenn sie aufwickelt, oder sie zu sperren,
bevor ihr ein Aufwickelbefehl gegeben wird. Außerdem ist die
Steuereinrichtung in der Lage, ein Anzeigegerät 14 zu beauf
schlagen, mit dem dem Ergebnis der Vergleichseinrichtung ent
sprechend eine lokalisierende Anzeige der Fadenbruchposition
des Einzelfadens erfolgt. Es wird also die Nummer des Faden
wächters od. dgl. angezeigt, so daß die Bedienungsperson so
fort in der Lage ist eine zielgerichtete Überprüfung durchzu
führen, also den betreffenden Fadenwächter zu kontrollieren
und im Fadenbruchfall eine Verknotung vorzunehmen oder vor
nehmen zu lassen.
Von Bedeutung ist auch, daß die Steuereinrichtung 10 be
reits vor Wickelbeginn dazu benutzt werden kann, die ord
nungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Fadenschar zu kon
trollieren. Entspricht nämlich die Anordnung der Fäden bezüg
lich der Fadenwächter nicht dem Muster, das von dem program
mierbaren Speicher vorgegeben ist, so erfolgt auch bereits
vor Aufwickelbeginn eine einmalige oder mehrmalige nacheinan
der erfolgende Abfrage vorbestimmter Fadenwächter, bedarfs
weise auch nur nicht vorbestimmter Fadenwächter, deren Ergeb
nis dazu benutzt werden kann, die Fadenanordnung zu überprü
fen und/oder Einfluß auf den Wickelbeginn zu nehmen, nämlich
in dem Sinn, daß ein Aufwickeln gesperrt wird, wenn die Fa
denschar nicht so ausgebildet ist, wie sie sein soll.
Die Anzahl s der programmierten Speicherplätze ent
spricht der Anzahl der Fäden der Fadenschar. Diese Anzahl s
kann dazu benutzt werden, den Rechner 15 die Wickelzugkraft
ausrechnen zu lassen, mit der die Wickelmaschine 13 die Fa
denschar höchstens ziehen darf, um Fadenschäden zu vermeiden.
Hierzu ist lediglich erforderlich, daß vor Durchführung der
Berechnung mit dem Eingabebereich 19 die erforderlichen Fa
denparameter eingegeben wurden, beispielsweise dtex-Zahl. Die
dtex-Zahl kennzeichnet den Faden hinsichtlich seiner Belast
barkeit und erlaubt mithin eine einfache Berechnung der zu
lässigen Wickelzugkraft.
Claims (11)
1. Verfahren zum Aufwickeln von Fadenscharen mit einer Wic
kelmaschine, insbesondere für Schär- und Zettelgatter,
bei dem die einzelnen Fäden einer Fadenschar während ih
res Aufwickelns auf einen Wickelbaum jeweils von einem
Fadenwächter hinsichtlich Fadenbruchs überwacht werden,
wobei im Fadenbruchfall vom Fadenwächter ein Überwa
chungssignal erzeugt und einer Steuereinrichtung (10)
zugeführt wird, die die Wickelmaschine (13) stillsetzt,
und bei dem im Fadenbruchfall eine den Fadenbruch loka
lisierende Anzeige erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenwächter beim Aufwickeln nacheinander auf Vor
liegen eines Überwachungssignals von der Steuereinrich
tung (10) wiederholt abgefragt werden und im Fadenbruch
fall eine lokalisierende Anzeige der Fadenbruchposition
des Einzelfadens erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die serielle Abfrage der Fadenwächter indirekt über eine
Matrix (11) erfolgt, mit der die Fadenwächter verschal
tet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine Abfrage nur solcher Fadenwächter oder Ma
trixpunkte (12) erfolgt, die vor Aufwickelbeginn vorbe
stimmt wurden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Fadenbruch loka
lisierende Anzeige des Einzelfadens am Fadenwächter er
folgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Fadenbruch loka
lisierende Anzeige des Einzelfadens bei Schär- und Zet
telgattern am und/oder an der Steuerein
richtung (10) der Wickelmaschine erfolgt bzw. erfolgen,
wo die Etage des Gatters und ein Kennzeichen des signal
gebenden Fadenwächters angezeigt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß bereits vor dem Aufwic
kelbeginn eine durch die Steuereinrichtung (10) nachein
ander erfolgende Abfrage vorbestimmter Fadenwächter oder
Matrixpunkte (12) durchgeführt wird, und daß ein Aufwic
keln nur dann zugelassen wird, wenn die Abfrage kein
Überwachungssignal ermittelt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der vor dem Aufwickelbeginn erfolgenden Abfrage
vorbestimmter Fadenwächter oder Matrixpunkte und vor dem
Aufwickelbeginn eine nacheinander erfolgende Abfrage al
ler nicht vorbestimmten Fadenwächter oder Matrixpunkte
(12) durchgeführt und ein Aufwickeln nur dann zugelassen
wird, wenn alle Abfragestellen jeweils ein Überwachungs
signal ermitteln lassen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfrage gruppenweise
erfolgt, wobei mehrere Gruppen gleichzeitig abgefragt
werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der vor Auf
wickelbeginn vorbestimmten Fadenwächter oder Matrixpunk
te (12) von der Steuereinrichtung (10) dazu verwendet
wird, die Wickelzugkraft und/oder die Anpreßkraft einer
Anpreßwalze unter Berücksichtigung von Fadenparametern
vor Aufwickelbeginn selbsttätig zu bestimmen.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die im Fadenbruchfall er
folgende lokalisierende Anzeige der Fadenbruchposition
des Einzelfadens oder mehrere solcher Anzeigen im Laufe
eines Wickelvorgangs oder mehrerer Wickelvorgänge posi
tionsweise aufaddiert und abrufbar gespeichert werden.
11. Vorrichtung zum Aufwickeln von Fadenscharen, mit einer
Wickelmaschine (13), insbesondere für Schär- und Zettel
gatter, mit Fadenwächtern, die jeweils einen Faden der
Fadenschar auf Fadenbruch überwachen und im Fadenbruch
fall ein Überwachungssignal zur Verfügung stellen, mit
einer Steuereinrichtung (10), die die Wickelmaschine
(13) bei Vorliegen eines Überwachungssignals abstellt,
und mit einer den Fadenbruch lokalisierenden Anzeigeein
richtung (14), insbesondere zur Durchführung der Verfah
ren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinrichtung (10) mit einem die Faden
wächter oder eine damit verschaltete Matrix (11) nach
einander auf Vorliegen eines Überwachungssignals abfra
genden Rechner (15) versehen ist, der einen von s=1 bis
s=x programmierbaren Speicher und eine Vergleichsein
richtung aufweist, die bei Ermittlung eines Überwa
chungssignals für einen der programmierten Speicherplät
ze des Speichers einen Sperr- oder Abschaltbefehl für
die Wickelmaschine (13) und ein Signal zu erzeugen ver
mag, das den das Überwachungssignal erzeugenden Faden
wächter identifiziert.
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