DE10103892A1 - Verfahren zur Optimierung der Abzugsgeschwindigkeit an einem Gatter und Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Optimierung der Abzugsgeschwindigkeit an einem Gatter und VorrichtungInfo
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Abstract
Beim Abzug von Fäden von Spulen über Kopf und über Umlenkstellen bilden die Fäden Ballone, deren Größe mit zunehmender Abzugsgeschwindigkeit wächst. Die Ballongröße darf jedoch nicht größer sein als die Hälfte des geringsten Abstandes der Spulenachsen benachbarter Spulen. Größere Ballone können zum Ineinanderschlagen der Ballone benachbarter Spulen und dadurch zu Fadenbrüchen führen. Es soll eine möglichst hohe Abzugsgeschwindigkeit ohne Anstieg von Fadenbrüchen ermöglicht werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Ballongröße an mindestens einer Spulstelle mit Meßmitteln erfaßt und durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen Ballongröße eingestellt. Die Einstellung der Ballongröße erfolgt auf einen Wert in einem Bereich kleiner oder gleich einer maximalen Ballongröße und größer oder gleich einer minimalen Ballongröße. DOLLAR A Verfahren und Vorrichtung zum Einsatz an einem Gatter.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit, d. h.
der Geschwindigkeit, mit der Fäden von an Spulstellen eines Gatters angeordneten
Spulen abgezogen werden, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
entsprechende Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Beim Abzug der Fäden von Spulen über Kopf und über Umlenkstellen eines
Spannergitters bilden die Fäden an den Spulstellen, und zwar im Bereich um die
Spulen bis zu den Umlenkstellen, Ballone, deren Größe mit zunehmender
Abzugsgeschwindigkeit wächst. Die Ballongröße, d. h. der größte Abstand des
Fadens von der Spulenachse, darf jedoch nicht größer sein als die Hälfte des
geringsten Abstandes der Spulenachsen benachbarter Spulen. Größere Ballone
können zum Ineinanderschlagen der Ballone benachbarter Spulen und dadurch zu
Fadenbrüchen führen. Zur Verhinderung von Fadenbrüchen ist der Anmelderin
bekannt, die Abzugsgeschwindigkeit soweit zu reduzieren, daß gemäß Augenmaß
keine Gefahr des ineinanderschlagens von Ballonen mehr besteht. Da Fadenbrüche
aufwendig zu beheben sind, werden dabei gut sichtbare Abstände der Ballone
voneinander eingehalten.
Als Maßnahme zum Verringern der Ballongröße ist es der Anmelderin bekannt, den
Abstand der Umlenkstellen von den Spulen durch Verfahren des Spannergitters
nach außen zu vergrößern. Ein mit Hilfe eines Handrades und einer Kurbel
verfahrbares Spannergitter ist zum Beispiel aus der DE 31 46 636 A1 bekannt. Der
erreichbare Abstand der Umlenkstellen von den Spulen ist durch die baulichen
Gegebenheiten des Gatters begrenzt.
Desweiteren sind Einrichtungen zur Ballonbegrenzung bekannt. In der
DE 28 41 210 C2 sind beispielsweise zwei einander parallele Stangen, die parallel
zur Spulenebene zwischen dieser und einer Fadenumlenkeinrichtung angeordnet
sind, und in der DE 296 05 326 U1 sich zwischen zwei Spulenreihen erstreckende
Trennelemente, beschrieben. Derartige Einrichtungen zur Ballonbegrenzung können
im allgemeinen nicht verhindern, daß die verbleibenden Ballone bei entsprechend
hoher Abzugsgeschwindigkeit über ihre maximal zulässige Größe ansteigen
können.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine entsprechende Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 zu entwickeln, die möglichst hohe
Abzugsgeschwindigkeiten ohne Anstieg der Fadenbrüche ermöglichen.
Die Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 8
gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Ballongröße von sich durch die Fäden bildenden
Ballonen an mindestens einer Spulstelle mit Meßmitteln erfaßt. Als Spulstelle ist der
Bereich des Gatters definiert, der sich einem Spulenhalter bzw. einer darauf
angeordneten Spule zuordnen läßt. Eine Spulstelle erstreckt sich entlang der Spule
und über diese hinaus bis zur Umlenkstelle. Die Umlenkstellen befinden sich
üblicherweise an einem Spannergitter. Sie könnten jedoch auch separat, z. B. an
einem anderen Rahmen angeordnet sein. Die Spulstellen benachbarter Spulen
grenzen aneinander. Die Erfassung der Ballongröße erfolgt innerhalb einer
Spulstelle oder genau auf der Grenze zwischen zwei benachbarten Spulstellen.
Als Meßmittel kann ein Monitor eingesetzt werden. Mit einem Monitor kann die
aktuelle Ballongröße ständig erfaßt werden. Als Meßmittel können auch eine oder
mehrere Lichtschranken, mit denen das Tangieren oder Überschreiten einer
bestimmten Ballongröße erfaßt werden kann, eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß wird weiterhin die Ballongröße durch Verändern der
Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen Ballongröße
I eingestellt, wobei die Ballongröße auf einen Wert in einem Bereich kleiner oder
gleich einer maximalen Ballongröße und größer oder gleich einer minimalen
Ballongröße eingestellt wird. Dabei ist die maximale Ballongröße möglichst hoch und
die minimale Ballongröße geringfügig kleiner.
Bei einem Gatter ohne Versatz, bei dem die Spulen in mehreren Etagen
übereinander und in mehreren Reihen hintereinander angeordnet sind, entspricht
üblicherweise der Abstand der Spulenachsen benachbarter Etagen dem der
Spulenachsen benachbarter Reihen und wird Teilung T genannt.
Bei einem Gatter mit Versatz, bei dem die Spulen beispielsweise in mehreren
Etagen ebenfalls übereinander, jedoch von Etage zu Etage versetzt zueinander
angeordnet sind, entspricht üblicherweise der Abstand der Spulenachsen
benachbarter Spulen einer Etage dem der Spulenachsen benachbarter Spulen
übereinanderliegender Etagen. Auch hier wird dieser Abstand Teilung T genannt.
Die Ballongröße darf bei beiden Gattern nicht größer sein als T/2. Als maximale
Ballongröße kann daher der Wert T/2 und als minimale Ballongröße ein um einen
geringen Wert x geringerer Wert T/2 - x gewählt werden. Der Wert x kann zwischen
1 und 10 mm liegen. Wesentlicher Vorteil dieses Verfahren ist, das neben der
sicheren Begrenzung der Ballongröße nach oben und der Vermeidung von
Ineinanderschlagen der Ballone und von Fadenbrüchen auch eine untere
Begrenzung der Ballongröße erfolgt. Die untere Begrenzung der Ballongröße stellt
sicher, daß die Fäden mit der größtmöglichen Abzugsgeschwindigkeit abgezogen
werden.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Einstellung der Ballongröße durch eine
Steuereinheit. Bei einer ständigen Messung der Ballongröße, z. B. mit einem
Monitor, kann die Einstellung der Ballongröße erfolgen, indem sie mit Hilfe einer
Steuereinheit auf einen, beispielsweise im Bereich zwischen T/2 und T/2 - x,
vorgegebenen Sollwert durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit in
Abhängigkeit des Vergleiches von Meßwert und Sollwert geregelt wird.
Die Messung der Ballongröße kann gemäß Anspruch 2 auch erfolgen, indem das
Tangieren oder das Überschreiten einer vorgegebenen, im Bereich von der
minimalen bis zur maximalen Ballongröße liegenden Ballongröße, z. B. mit einer
Lichtschranke, erfaßt wird. Beim Einsatz einer Lichtschranke zur Messung der
Ballongröße kann die Ballongröße eingestellt werden, indem ausgehend von einem
niedrigen Wert die Abzugsgeschwindigkeit mit Hilfe der Steuereinheit solange
erhöht wird, bis durch die Lichtschranken das Überschreiten der vorgegebenen
Ballongröße angezeigt wird. Vorteil dieser Erfassung ist, daß das einfache
Meßmittel, wie eine auf Höhe der vorgegebenen Ballongröße angeordnete
Lichtschranke, eingesetzt werden können.
Die Messung der Ballongröße kann gemäß Anspruch 3 erfolgen, indem das
Überschreiten der minimalen Ballongröße und das Überschreiten der maximalen
Ballongröße erfaßt wird. Die Ballongröße kann dabei eingestellt werden, indem die
Abzugsgeschwindigkeit erhöht wird, bis durch die Meßmittel das Überschreiten der
minimalen Ballongröße angezeigt wird. Bei einer Anzeige des Überschreitens der
maximalen Ballongröße durch die Meßmittel wird die Ballongröße wieder erniedrigt.
Dies ermöglicht eine sichere und genaue Einstellung einer möglichst großen
Ballongröße sowie einfache Meßmittel, z. B. zwei im Abstand von minimaler und
maximaler Ballongröße angeordneter Lichtschranken.
Insbesondere bei Gattern mit einer hohen Anzahl von Spulstellen ist es zur sicheren
Erfassung der Ballongröße von Vorteil, die Ballongröße gemäß Anspruch 4 an
mindestens zwei Spulstellen zu erfassen. Dabei wird die Größe des größten
gemessenen Ballons eingestellt.
Die Einstellung der Ballongröße wird gemäß Anspruch 5 bei Erreichen einer
maximalen Abzugsgeschwindigkeit und gemäß Anspruch 6 bei Erreichen eines
Maximalwertes einer gemessenen Fadenzugkraft beendet. Die Maximalwerte für die
Geschwindigkeit und die Fadenzugkraft des jeweiligen Abzugsprozesses können in
der die Ballongröße einstellenden Steuereinheit mit einem Datenspeicher hinterlegt
sein.
Bei Gattern, bei denen es möglich ist, die Ballongröße durch Vergrößerung des
Abstandes der Umlenkstellen von den Spulen durch Verfahren des Spannergitters
zu verringern, kann in einer Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 dieser
Abstand schrittweise verändert werden und nach jedem Schritt die Ballongröße
durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit eingestellt werden.
Eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 8 bis 16 ist zur Durchführung eines
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7 geeignet, wobei eine Vorrichtung gemäß
Anspruch 8 besonders zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, eine
Vorrichtung gemäß der Ansprüche 9, 10 und 11 zur Durchführung eines Verfahrens
nach Anspruch 2, eine Vorrichtung gemäß dem Anspruch 12 zur Durchführung
eines Verfahrens nach Anspruch 3, eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 13
und 14 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 4, eine Vorrichtung
gemäß Anspruch 15 zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 6 und eine
Vorrichtung gemäß dem Anspruch 16 zur Durchführung eines Verfahrens nach
Anspruch 7 geeignet sind.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit, mit
der die Fäden von an Spulstellen eines Gatters angeordneten Spulen über Kopf und
über Umlenkstellen eines Spannergitters abgezogen werden gemäß Anspruch 8
weist neben einer üblichen Geschwindigkeitssteuereinrichtung Meßmittel mit
mindestens einer Meßeinheit zur Erfassung der Ballongröße von sich durch die
Fäden bildenden Ballonen an mindestens einer Spulstelle und eine Steuereinheit mit
Verbindungsleitungen zu den Meßmitteln, die an die Geschwindigkeitssteuer
einrichtung angeschlossen ist, auf. Eine übliche Geschwindigkeitssteuereinrichtung
ist z. B. mit Mitteln zum Anfahren, Abbremsen und zur Ermöglichung eines
Kriechganges für den Fadenabzug versehen. Die Meßmittel weisen einer oder
mehreren Spulstellen zugeordnete Meßeinheiten auf. Als Meßeinheit kann ein
Monitor, beispielsweise eine Kamera, oder eine oder mehrere Lichtschranken oder
ähnliche Meßeinheiten, die eine Bewegung, ein Tangieren oder ein Überstreichen
eines Faden erfassen können, eingesetzt werden. Eine geeignete Steuereinheit
umfaßt z. B. einen Mikroprozessor und einen Datenspeicher für empirisch ermittelte
Maximalwerte. Sie kann als separate Einheit oder als Teil der Geschwindigkeits
steuereinrichtung ausgebildet sein.
Zwei im Abstand x zueinander angeordnete Lichtschranken gemäß Anspruch 12
können zwei Lichtstrahlen mit Fotozellen, zwei Laserstrahlen oder einen
aufgespaltenen Laserstrahl aufweisen.
Das Vorsehen von Meßmitteln an mindestens zwei Spulstellen in verschiedenen
Etagen oder in verschiedenen Reihen des Gatters gemäß Anspruch 13 erhöht die
Sicherheit der Einstellung der Abzugsgeschwindigkeit. Das Vorsehen von
Meßmitteln an Spulstellen in verschiedenen Reihen des Gatters ist besonders für
lange Gatter geeignet.
Die Meßeinheiten können sich gemäß Anspruch 14 über zwei oder mehr Spulstellen
des Gatters erstrecken. Die Meßeinheiten können dazu auf der Grenze zweier
Spulstellen angeordnet sein oder sich bei zweiseitigen Gattern über zwei einander
gegenüber angeordneter Spulstellen erstrecken oder sich bei Gattern ohne Versatz
über eine Etage oder eine Reihe oder einen Teil davon erstrecken. Vorteil dieser
Anordnung ist, daß mit einer Meßeinheit mehrere Spulstellen überwacht werden
können. Die Einstellung der Abzugsgeschwindigkeit erfolgt aufgrund des größten
gemessenen Ballons dieser überwachten Spulstellen.
Eine Leitung der Steuereinrichtung zu einer Meßeinrichtung zur Messung der
Fadenzugspannung gemäß Anspruch 15 ermöglicht ein Beenden der Einstellung
der Abzugsgeschwindigkeit bei Erreichen einer maximalen Fadenzugspannung.
Eine Leitung der Steuereinrichtung zu einem Antrieb des Spannergitters gemäß
Anspruch 16 ermöglicht ein automatisches Verfahren des Spannergitters zur
Einstellung der Abzugsgeschwindigkeit. Der Antrieb des Spannergitters kann
beispielsweise einen elektrischen Motor, insbesondere einen Schrittmotor,
aufweisen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Beispiels weiter erläutert. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine
Draufsicht einer Anlage mit einem Gatter und mit einer Zettelmaschine. In Fig. 1
sind Meßmittel und in Fig. 2 zusätzlich eine Steuereinheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung skizziert. In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäße Meßmittel zeigender
Ausschnitt des Gatters in Seitenansicht und in Fig. 4 ein horizontaler Schnitt AB
durch diesen Gatterausschnitt der Fig. 3 dargestellt.
Eine Anlage für die eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung der
Abzugsgeschwindigkeit eingesetzt werden kann, umfaßt ein Gatter 1 und eine
Zettelmaschine 2 mit einem Zettelbaum 3 und eine Geschwindigkeitssteuerung 4.
Das als Wagengatter ausgebildete Gatter 1 erstreckt sich in den Fig. 1 und 2
von links nach rechts ausgehend vom Gatteranfang, an dem ein Schaltschrank 5
angeordnet ist, bis zum Gatterende. Das Gatter 1 weist ein quaderförmiges Gestell
mit mindestens zwei beabstandeten oberen, sich entlang des Gatters 1
erstreckenden, horizontalen Streben 6, mit jeweils mehreren sich von den Streben 6
bis zum Boden erstreckenden vertikalen Streben 7 und mit mehreren oberen, sich
senkrecht zum Verlauf des Gatters 1 erstreckenden, an beiden Seiten über die
Streben 6 hinausragenden Querträgern 8 auf.
Spulenwagen mit an Spulenhaltern 9 befestigten Spulen 10 sind in das Gestell
verfahrbar ausgebildet und im Betrieb des Gatters im Gestell direkt hintereinander
angeordnet. Die Spulenwagen weisen Spulenrahmen mit horizontalen und
vertikalen Streben 11, 12 auf, wobei die Spulenhalter 9 an den vertikalen Streben 12
befestigt sind. Die Spulenhalter 9 und damit die Spulen 10 sind beidseitig, d. h. in
zwei vertikalen Ebenen jeweils in vertikalen und horizontalen Reihen angeordnet,
wobei die horizontalen Reihen Etagen genannt werden. In diesem Beispiel sind
sechs Etagen vorgesehen. Die Anzahl der vertikalen Reihen ist abhängig von der
benötigten Spulenanzahl. Die Spulen 10 sind im Gatter 1 ohne Versatz und mit einer
Teilung T angeordnet. Der maximale Durchmesser D der Spulen 10 ist in Fig. 3 zu
sehen.
An den Querträgern 8 des Gestells sind auf beiden Seiten jeweils vor den Spulen 10
ein oder je nach Größe des Gatters 1 mehrere Spannergitter hintereinander
angeordnet. Das oder die Spannergitter sind entlang der Querträger 8 in Richtung
des Pfeils 13 fahrbar. Ein Spannergitter weist mindestens eine obere, horizontale
Strebe 14 auf. An dieser Strebe 14 ist ein Fahrwerk mit an einem der entsprechend
geformten Querträger 8 geführten Führungsrollen 15 und mit einem Antrieb mit
einem Elektromotor 16 befestigt. Das Spannergitter weist weiterhin vor den Spulen
10 verlaufende, vertikale Streben, Spannerleisten 17 genannt, auf. An den
Spannerleisten 17 sind etagenweise Fadenbremsen 18 mit Fadenösen 19
angeordnet. Die Fadenösen 19 befinden sich auf den den Spulen 10 abgewandten
Seiten der Fadenbremsen 18 und bilden die Umlenkstellen für die von den Spulen
10 abgezogenen Fäden 20 zur Zettelmaschine 2 hin.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit
weist Meßmittel mit mindestens einer Meßeinheit zur Erfassung der Ballongröße an
mindestens einer Spulstelle auf. In diesem Beispiel ist eine Meßeinheit zur
Erfassung des Überschreitens einer vorgegebenen Ballongröße vorgesehen, die
sich über zwei Spulstellen erstreckt. Die Meßeinheit ist gemäß der Fig. 1 und 2
den beiden vorderen, oberen Spulen 10 auf den beiden Seiten des Gatters 1
zugeordnet. Die Meßeinheit weist zwei im Abstand x zueinander angeordnete, durch
einen zweistrahligen Laser gebildete Lichtschranken mit einem Sender 21, einem
Empfänger 22 und im Betrieb zweier Strahlen 23, 24 auf. Der Sender 21 und der
Empfänger 22 befinden sich an den beiden Enden eines Flacheisens 25, das
parallel zu den Spulenachsen 26, d. h. senkrecht zum Verlauf des Gatters 1,
verlaufend an den beiden vorderen vertikalen Streben 7 des Gestells befestigt ist
und sich über die Querträger 8 des Gestells hinaus erstreckt. Dadurch befinden sich
Sender 21 und Empfänger 22 für die beiden Strahlen 23, 24 außerhalb der maximal
äußeren Lage des Spannergitters, die in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Das
Flacheisen 25 mit dem Sender 21 und dem Empfänger 22 ist so angeordnet, daß
sich der den Spulen 10 abgewandte Strahl 23 auf Höhe der Spulenmitte und im
Abstand T/2 von den Spulenachsen 26 befindet. Der zweite im Abstand x zum
ersten Strahl 23 verlaufende Strahl 24 hat dementsprechend zu den Spulenachsen
26 einen Abstand T/2 - x.
In Fig. 4 sind die Fäden 20a, 20b, 20c verschiedener Betriebszustände mit
unterschiedlichen Ballongrößen eingezeichnet. Der gestrichelt eingezeichnete
Faden 20a zeigt eine kleine, der durchgezeichnete Faden 20b eine mittlere und der
strichpunktierte Faden 20c eine große Ballongröße.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zusätzlich eine Steuereinheit 27 mit
Verbindungsleitungen 28 zu den Meßmitteln auf. In diesem Beispiel ist eine
Verbindungsleitung 28 zum Empfänger 22 der Meßeinheit der Meßmittel
vorgesehen. Die Steuereinheit 27 umfaßt einen Mikroprozessor und einen
Datenspeicher. Die Steuereinheit 27 ist an die Geschwindigkeitssteuerung 4
angeschlossen, indem sie mit dieser über eine Leitung 29 verbunden ist. Die
Steuereinheit 27 ist über eine weitere Leitung 30 mit einer am Schaltschrank 5
angeordneten Meßeinrichtung 31 zur Messung der Fadenzugkraft und über eine
Leitung 32 mit dem Antrieb, und zwar mit der Ansteuerung 33 des Elektromotors,
des Spannergitters verbunden.
Eine Meßeinheit kann sich auch über drei oder mehrere Spulstellen erstrecken, z. B.
kann sich bei Gattern ohne Versatz eine Meßeinheit bei einer horizontalen
Anordnung über mehrere Reihen und bei einer vertikalen Anordnung über mehrere
Etagen erstrecken. Es können auch, insbesondere bei größeren Gattern, mehrere
Meßeinheiten in verschiedenen Etagen und in verschiedenen Reihen angeordnet
sein.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ist auch für Anlagen mit allen anderen
Gattertypen, wie V-Gatter, Magazingatter oder für Anlagen mit einem Gatter und mit
einer Schärmaschine geeignet.
Die Steuereinheit 27 kann auch in die Geschwindigkeitssteuerung 4 integriert sein.
Im Betrieb der Anlage werden die Fäden 20 von den an den Spulstellen des Gatters
1 angeordneten Spulen 10 über Kopf abgezogen, nach Durchlaufen der
Fadenbremsen 18 in den die Umlenkstellen bildenden Fadenösen 19 umgelenkt und
dem Zettelbaum 2 der Zettelmaschine 3 zugeführt.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit
wird die Ballongröße der Ballone an den vorderen, oberen beiden Spulstellen mit
Meßmitteln erfaßt und die größere Ballongröße durch Verändern der
Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen Ballongröße auf einen
Wert im Bereich von einer maximalen Ballongröße T/2 bis zu einer minimalen
Ballongröße T/2 - x eingestellt. Die Erfassung der Ballongröße erfolgt, indem das
Überschreiten des Wertes T/2 - x und das Überschreiten des Wertes T/2 durch die
größere der beiden Ballongrößen gemessen wird. Wenn die größere Ballongröße
den Wert T/2 - x überschreitet, gelangt der Faden 20b durch die Ballonbildung in
den vom Sender 21 ausgehenden Strahl 24 und löst ein Signal an Empfänger 22
aus, das der Steuereinheit 27 übermittelt wird. Überschreitet die Ballongröße auch
den Wert T/2, so gelangt der Faden 20c auch in den Strahl 23 und löst ein weiteres,
an die Steuereinheit 27 übermitteltes Signal aus.
Zur Einstellung der Ballongröße wird beispielsweise die Abzugsgeschwindigkeit so
lange erhöht, bis eine der beiden Ballongrößen den Wert T/2 - x überschreitet und
anschließend konstant gehalten. Sobald eine Ballongröße auch den Wert T/2
überschreitet wird die Abzugsgeschwindigkeit erniedrigt.
Die Einstellung der Ballongröße wird beendet, wenn eine maximale
Abzugsgeschwindigkeit erreicht ist. Die maximale Abzugsgeschwindigkeit, d. h. die
maximal zulässige Abzugsgeschwindigkeit der Anlage, ist im Datenspeicher der
Steuereinheit 27 hinterlegt.
Die Einstellung der Ballongröße wird auch beendet, wenn eine maximale
Fadenzugkraft erreicht ist. Der Wert der in der Meßeinrichtung 31 gemessenen
Fadenzugkraft wird der Steuereinheit 27 übermittelt, in deren Datenspeicher auch
die maximale Fadenzugkraft hinterlegt ist.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird, gegebenenfalls nach einer ersten
Einstellung der Ballongröße durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit, der
Abstand der Umlenkstellen des Spannergitters von den Spulen 10 schrittweise
verändert und nach jedem Schritt die Ballongröße erneut durch Verändern der
Abzugsgeschwindigkeit eingestellt.
Da die Ballongröße von einer Vielzahl von Größen, wie dem Spulendurchmesser,
der Abzugsgeschwindigkeit, der Bewicklungsart der Spulen 10, dem Material der
abzuziehenden Fäden 20, z. B. dem Titer, und dem Abstand der Umlenkstellen zu
den Spulen 10 abhängig ist, kann zu Beginn eines Abzugsprozesses die größte
Ballongröße im Bereich zwischen T/2 und T/2 - x (Fall 1), darunter (Fall 2) und
darüber (Fall 3) liegen.
Im Fall 1 entsteht beim Start der Anlage ein Fadenverlauf, bei dem der Faden 20b
des Ballons den ersten Strahl 24 durchschneidet und den zweiten Strahl 23 noch
nicht berührt. Die Erfassung der Ballongröße ergibt einen optimalen Wert zwischen
T/2 - x und T/2. Die Abzugsgeschwindigkeit ist bereits eingestellt. Nun wird das
Spannergitter in einem ersten Schritt in Richtung Pfeil 13 nach außen verfahren. Der
Ballon wird gestreckt, es kann sich ein Fadenverlauf einstellen, bei dem der Faden
20a des Ballons auch den ersten Strahl 24 nicht mehr durchschneidet. Die
Erfassung der Ballongröße ergibt einen Wert kleiner als T/2 - x. Die
Abzugsgeschwindigkeit wird erhöht, bis sich ein neuer Fadenverlauf einstellt, bei
dem der Faden 20b den ersten Strahl 24 wieder durchschneidet und den zweiten
Strahl 23 noch nicht berührt. In weiteren Schritten kann zunächst das Spannergitter
nach außen gefahren werden und die Ballongröße durch Erhöhen der Abzugs
geschwindigkeit auf einen optimalen Wert eingestellt werden, bis die maximale
Abzugsgeschwindigkeit oder die maximale Fadenzugkraft erreicht ist.
Im Fall 2 entsteht beim Start der Anlage ein Fadenverlauf, bei dem der Faden 20a
des Ballons keinen der beiden Strahlen 24, 23 durchschneidet. Die Erfassung der
Ballongröße ergibt einen Wert kleiner als T/2 - x. Die Abzugsgeschwindigkeit wird
wie im Fall 1 nach dem Verfahren des Spannergitters im ersten Schritt erhöht, bis
sich ein neuer Fadenverlauf mit einem Faden 20b einstellt. Nun kann analog zum
Fall 1 verfahren werden.
Im Fall 3 entsteht bei Start der Anlage ein Fadenverlauf, bei dem der Faden 20c des
Ballons beide Strahlen 24, 23 durchschneidet. Die Erfassung der Ballongröße ergibt
einen Wert größer als T/2. In diesem Fall wird die Abzugsgeschwindigkeit
herabgesetzt, bis sich ein neuer Fadenverlauf mit einem Faden 20b einstellt.
Anschließend kann wie im Fall 1 weiterverfahren werden. Die Erhöhung und die
Herabsetzung der Abzugsgeschwindigkeit kann ebenfalls schrittweise erfolgen.
Die unterschiedlichen Fadenverläufe in den drei oben beschriebenen Fällen können
bei sonst gleichen Bedingungen durch unterschiedliche Materialien des
abgezogenen Fadens bedingt sein. Die bei der Steuerung der
Abzugsgeschwindigkeit ermittelten Werte der Abzugsgeschwindigkeit und der
Stellung des Spannergitters können in dem Datenspeicher der Steuereinheit 27
abgespeichert werden und bei erneuter Verarbeitung des gleichen Materials
aufgerufen und automatisch eingestellt werden. Sie sollten beim Start der Anlage
automatisch, und zwar durch Erfassung der Ballongröße, kontrolliert werden.
Während eines Abzugsprozesses werden die Durchmesser d der Spulen 10
ausgehend vom maximalen Durchmesser D und damit auch die Ballongröße kleiner.
Sobald ein Fadenverlauf entsteht, bei dem der Faden 20c des Ballons auch den
Strahl 24 nicht mehr durchschneidet, d. h. bei dem die Erfassung der Ballongröße
einen Wert kleiner als T/2 - x ergibt, kann die Abzugsgeschwindigkeit erhöht
werden. Dies sollte, gegebenenfalls schrittweise, solange erfolgen, bis sich ein
Fadenverlauf mit einem Faden 20b wieder einstellt. Die Erfassung der Ballongröße
und die Einstellung der Abzugsgeschwindigkeit während des Betriebes, d. h. bei
abnehmender Spulengröße, kann ebenfalls automatisch erfolgen.
1
Gatter
2
Zettelmaschine
3
Zettelbaum
4
Geschwindigkeitssteuerung
5
Schaltschrank
6
horizontale Streben des Gestells
7
vertikale Streben des Gestells
8
Querträger des Gestells
9
Spulenhalter
10
Spulen
11
horizontale Streben des Spulenrahmens
12
vertikale Streben des Spulenrahmens
13
Pfeil, Bewegungsrichtung des Spannergitters
14
horizontale Streben des Spannergitters
15
Führungsrollen
16
Elektromotor
17
Spannerleisten
18
Fadenbremsen
19
Fadenösen
20
Faden
21
Sender
22
Empfänger
23
Strahl
24
Strahl
25
Flacheisen
26
Spulenachse
27
Steuereinheit
28
Verbindungsleitung
29
Leitung
30
Leitung
31
Meßeinrichtung der Fadenzugkraft
32
Leitung
33
Ansteuerung
Claims (16)
1. Verfahren zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit, mit der Fäden von an
Spulstellen eines Gatters angeordneten Spulen über Kopf und über
Umlenkstellen eines Spannergitters abgezogen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ballongröße von sich durch die Fäden bildenden Ballonen an mindestens einer Spulstelle mit Meßmitteln erfaßt wird und
die Ballongröße durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen Ballongröße eingestellt wird,
wobei die Ballongröße auf einen Wert in einem Bereich kleiner oder gleich einer maximalen Ballongröße und größer oder gleich einer minimalen Ballongröße eingestellt wird.
die Ballongröße von sich durch die Fäden bildenden Ballonen an mindestens einer Spulstelle mit Meßmitteln erfaßt wird und
die Ballongröße durch Verändern der Abzugsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der gemessenen Ballongröße eingestellt wird,
wobei die Ballongröße auf einen Wert in einem Bereich kleiner oder gleich einer maximalen Ballongröße und größer oder gleich einer minimalen Ballongröße eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Erfassung der
Ballongröße das Tangieren oder das Überschreiten einer vorgegebenen
Ballongröße, im Bereich kleiner oder gleich der maximalen Ballongröße und
größer oder gleich der minimalen Ballongröße ist, gemessen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Erfassung der Ballongröße das Überschreiten der minimalen
Ballongröße und das Überschreiten der maximalen Ballongröße gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ballongröße an mindestens zwei Spulstellen mit Meßmitteln erfaßt wird und die
Ballongröße des größten gemessenen Ballons eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellung der Ballongröße bei Erreichen einer maximalen
Abzugsgeschwindigkeit beendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Fadenzugkraft
gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Ballongröße
bei Erreichen einer maximalen Fadenzugkraft beendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Umlenkstellen des Spannergitters von den Spulen (10) schrittweise
verändert wird und nach jedem Schritt die Ballongröße durch Verändern der
Abzugsgeschwindigkeit eingestellt wird.
8. Vorrichtung zur Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit, mit der Fäden von an
Spulstellen eines Gatters angeordneten Spulen über Kopf und über
Umlenkstellen eines Spannergitters abgezogen werden, zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7
mit einer Geschwindigkeitssteuereinrichtung
gekennzeichnet durch,
Meßmittel mit mindestens einer Meßeinheit zur Erfassung der Ballongröße von
sich durch die Fäden bildenden Ballonen an mindestens einer Spulstelle und
einer Steuereinheit (27) mit Verbindungsleitungen (28) zu den Meßmitteln, die
an die Geschwindigkeitssteuereinrichtung (4) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch mindestens eine
Meßeinheit zur Erfassung des Tangierens oder Überschreitens einer
vorgegebenen Ballongröße.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinheit im
Abstand der halben Teilung T/2 des Gatters (1) zu einer Spulenachse (26)
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinheit als
Lichtschranke ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinheit
eine zweite, in einem Abstand x zur ersten und in einem Abstand T/2 - x zur
Spulenachse (26) angeordnete Lichtschranke aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet durch
mindestens zwei Meßeinheiten zur Erfassung der Ballongröße an mindestens
zwei Spulstellen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
sich eine Meßeinheit über mindestens zwei Spulstellen erstreckt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (27) eine Leitung (30) zu einer Meßeinrichtung (31) zur
Messung der Fadenzugspannung aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (27) eine Leitung (32) zu einem Antrieb des Spannergitters
aufweist.
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|
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