Sicherungsvorrichtung an Werkzeugmaschinen zur Verhinderung eines übermässigen Ansteigens des Drehmomentes der Arbeitsspindel. Bei Werkzeugmaschinen, bei welchen die Hauptarbeitsbewegung eine drehende ist und vom Werkzeug ausgeführt wird, die also eine Arbeitsspindel aufweisen, wie dies zum Bei spiel bei Bohrmaschinen und dergleichen der Fall ist, besteht die Gefahr, dass durch über mässiges Ansteigen des Drehmomentes der Ar beitsspindel das Werkzeug beschädigt wird. Ursache kann eine allzu grosse Vergrösserung des Schnittwiderstandes entweder durch Stumpfwerden des Werkzeuges, z.
B. des Boh rers, der Reibahle, des Gewindebohrers und dergleichen, oder durch das Vorhandensein von harten Kernen in der Struktur des zu be arbeitenden Materials bzw. durch übermässiges Ansammeln von Spänen, welche das Werkzeug plötzlich abbremsen, sein.
Der letzte Fall kommt namentlich beim Bohren von langen Löchern vor, und es wird dieser Mangel dadurch beseitigt, dass die Späne in bestimmten Zeitintervallen aus dem zu bohrenden Loch durch Herausziehen des Bohrers entweder von Hand aus oder selbst tätig durch Verwendung eines Zeitrelais, das den Vorschubmechanismus betätigt, beseitigt werden. Diese Art ist sehr kompliziert und nicht gerade wirtschaftlich, da das Entfernen der Späne in beliebig eingestellten Intervallen und nicht in jenem Moment erfolgt, in wel chem das Drehmoment der Arbeitsspindel dem gefährlichen Wert sich nähert. Dies hat zur Folge, dass das Entfernen ge gebenenfalls unnütz häufig erfolgt und die Arbeitszeit verlängert wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine Siche rungsvorrichtung an eine Arbeitsspindel auf weisenden Werkzeugmaschinen zur Verhinde rung eines übermässigen Ansteigens des Dreh momentes der Arbeitsspindel. Die erfindungs gemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeich net, dass das Drehmoment über eine Feder übertragen wird, welche zwischen einem an treibenden und einem von diesem angetrie benen Teil der Maschine angeordnet ist, wobei bei Überschreiten des noch zulässigen Dreh momentes infolge gegenseitiger Verdrehung des antreibenden und des angetriebenen Ma schinenteils ein elektrischer Stromkreis be tätigt wird.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes, an einer Bohrmaschine ange bracht, ist in der Zeichnung dargestellt.
Abb. 1 stellt die Gesamtanordnung der mit. dem Beispiel versehenen Maschine dar, Abb. 2 einen Teilschnitt durch die Siche rungsvorrichtung gemäss der Linie II-II in Abb.1.
Das Werkzeug 1, im vorliegenden Falle ein Bohrer, ist in der in den Lagern 3, 4 des Spindelstockes gelagerten Arbeitsspindel 2 festgespannt. Die Arbeitsspindel wird von dem Elektromotor 5 über die Wechselräder 6, 7 angetrieben, durch deren Auswechslung die geforderte Drehzahl eingestellt werden kann. Das Zahnrad 6 ist auf der Motorwelle auf gekeilt und steht mit dem Zahnrad 7 im Ein griff, welches auf der mit der Arbeitsspindel 2 koaxialen und in den Lagern 9,10 des Spindel stockes gelagerten Welle 8 aufgekeilt ist.
Das Drehmoment wird von der Welle 8, auf welcher ein zylindrischer Körper 11 auf gekeilt ist, über die Feder 13 auf die Scheibe 12 übertragen, welche auf der Spindel 2 auf gekeilt ist. Die Feder 13 ist derart angeordnet, dass ein Ende derselben gegen die Stell schraube 14 abgestützt ist, die von dem auf dem Flansch des Körpers 11 befestigten La ger 15 getragen wird, während ihr zweites Ende sich gegen den auf der Scheibe 12 be festigten Anschlag 16 stützt. Die Feder 13 ist zwecks Einstellung der Grösse des noch zuläs sigen Drehmomentes durch die Schraube 14 einstellbar und für verschiedene Grössen des Drehmomentes auswechselbar.
Die gegensei tige Bewegung des Körpers 11 und der Scheibe 12 ist durch den Anschlag 17 und die Stell schrauben 18, 19 beschränkt, wobei 17 an 11 und die Teile 18, 19 an 12 befestigt sind.
Auf der Scheibe 12 befindet sich weiters der Zapfen 20, auf welchem der Hebel 21 dreh bar gelagert ist, der mittels der Feder 22, die sich gegen den an der Scheibe 12 befestigten Anschlag 23 stützt, mit seinem einen Arm gegen den am Körper 11 befestigten Anschlag 24 gedrückt wird. Der zweite Arm des Hebels trägt einen elektrischen Kontakt 25, der mit einem weiteren, auf der Scheibe 12 befestig ten Kontakt 26 zusammenarbeitet.
Die Kontakte 25, 26 sind mittels der Klem men 27, 28 derart in einen Stromkreis einge schaltet, dass der Strom zu dem Kontakt 26 von der Klemme 27 über die Bürste 29 zu geführt wird, welche mit dem Sammelring 30 zusammenarbeitet, der auf der Spindel 2 auf gekeilt und gegen dieselbe elektrisch isoliert ist. Vom Sammelring 30 führt eine isolierte Leitung zum Kontakt 26. Zu dem Kontakt 25 wird der Strom von der Klemme 28 über die Bürste 31 zugeführt, welche mit dem auf der Welle 8 aufgekeilten zylindrischen Sammel- ring 32 zusammenarbeitet, und über den Kör per 11 und weiter über den Anschlag 21 und den Hebel 21, dessen Zapfen 20 gegen die Scheibe 12 abisoliert ist.
Damit ein Schwingen der Feder 13 ver hindert wird, ist die gegenseitige Bewegung des antreibenden Körpers 11 und der von ihm ; angetriebenen Scheibe 12 durch eine derart. angeordnete Reibungsbremse abgebremst, dass die Scheibe 12 mit ihrer Stirnfläche an einer Lamelle 33 anliegt, die auf ihrem äussern L m fang mit Zähnen versehen ist, die in am Kör-, per 11 ausgebildete Nuten eingreifen, so dass die Lamelle 33 von diesem Körper mitgenom men wird. Die Anpresskraft, welche zwischen den Teilen 11, 12, 33 die Reibungskraft er zeugt, wird von Druckfedern 34 erzeugt, die , sich mit einem Ende gegen die Lamelle 33 und mit dem andern Ende gegen den Kranz des Körpers 11 stützen.
Die Druckkraft der Fe dern 34 kann nach Bedarf in geeigneter, nicht dargestellter Weise eingestellt werden. Vor teilhaft kann auch eine hydraulische, pneu matische oder eine andere bekannte Bremse benützt werden.
Bei Vergrösserung des Drehmomentes über die zulässige Grenze durch die Wirkung des erhöhten Widerstandes des Werkzeuges wird die Feder 13 zusammengedrückt, so dass sich der Körper 17. und die Scheibe 12 um einen durch den Spielraum zwischen der Stell schraube 18 und dem Anschlag 17 gegebenen Winkel gegeneinander verdrehen und der An schlag 17 mit der Stellschraube 18 in Berüh rung kommt. Gleichzeitig berühren sich die Kontakte 25, 26 unter Einwirkung des An schlages 24, welcher ein Ausschwenken des Hebels 21 bewirkt hat, und das Schliessen des Stromkreises wird entweder zum Signalisie ren, z.
B. zum Aufleuchten eines farbigen Signallichtes, welches die Bedienungsperson auf das gefährliche Ansteigen des Drehmomen tes aufmerksam macht, oder unmittelbar zum selbsttätigen Ausschalten des Antriebselektro motors benützt, oder es wird zur Betätigung des Vorschubmechanismus des Werkzeuges benützt, und zwar zum Beispiel beim stufen weisen Bohren, von langen Löchern, im Sinne eines Herausziehens des Bohrers aus dem zu bohrenden Loch zwecks Entfernung der an gesammelten Späne.