<B>Verfahren zur Herstellung eines direktziehenden</B> Azofarhatoffes. Es wurde gefunden, dass man zu einem wertvollen, direktziehenden Azofarbstoff ge langt, wenn man 2 Mol des Aininomotioazo- farbstoffes,
der durch Kupplung einer Diazo- verbindung der bei der Disulfonierung von 3-Aminopyren mittels konzentrierter Schwe- felsäure entstehenden 3-Aminopy rendistilfon- säure mit 1 Ainino-2,5-dimethylbenzal erhält lich ist, mittels Phosgen zum Harnstoffderivat kondensiert.
Der neue Farbstoff bildet ein bräunliches Pulver, das sieh in Wasser und verdünnten Alkalien mit oranger, in konz. Schwefelsäure mit blauer Farbe löst und Cellulosefasern aus natriumsulfathaltigem Bade in rotorangen Tönen von sehr guter Liehteehtheit färbt.
Die zur Herstellung des Aminomonoazo- farbstoffes dienende 3-A.minopyrendisitlfon- säure wird durch Sulfonieren des 3-Amino- pyrens mit konz. Schwefelsäure erhalten. Dieses Stilfonierungsprodukt ist kein einheit- lieher Stoff.
Bei der Einwirkung von kon- zentrierter, z. B. 1.00 %iger Schwefelsäure auf 3-Aminopyren treten die Sulfonsäure- gruppen nach bisheriger Erfahrung zuerst. in 8- oder 10-Stellung in den Pyrenkern ein.
Aus diesen 3-Aminopyren-inonosulfonsäuren entstehen durch weitere Einwirkung von Schwefelsäure sehr leicht die entsprechenden Disulfonsäuren, wobei die zweite Sulfonsäetre- gruppe in 5-Stellung eintritt. Je nach Ar beitsbedingungen kann der Eintritt der zwei ten Sulfonsäuregruppe etwas mehr oder weniger vollständig sein, so dass gegebenen ; falls noch etwas Monosulfonsäure vorhanden ist.
Das durch Sulfonieren von 3-Aininopj r en erhältliche Produkt stellt also sehr wahr scheinlich eine Mischung der beiden Distilfon- säuren der Formeln
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dar, welches noch etwas 3-Aminopyreii-3- und/oder -10-monosulfonsäure enthalten kann.
Die Diazotierung der 3-Aminopyrensul- fonsäure kann nach üblichen, an sieh bekann ten Methoden erfolgen. Es ist zweckmässig, für die Diazotierung direkt die beim Verdün nen des Sulfonierungsgeinisches und Abfil- trieren des hierbei ausgeschiedenen. Produk tes erhältliche, wasserhaltige Paste zu ver wenden. Diese enthält. in der Regel bereits so viel Schwefelsäure, dass ein weiterer Säure zusatz für die Diazotierung nicht nötig ist.
Die Kupplung mit :dem 1-Amino-2,5-di- methylbenzol wird zweckmässig in saurem Medium durchgeführt. Es ist vorteilhaft, die Diazoverbindung mit der Kupplungskompo- nente in stärker saurem, z. B. mineralsaurem Medium zu vereinigen und dann die Mineral säure durch geeignete Zusätze, wie z. B. Na triuma,eetat, Natriumformiat oder Natrium- carbonat abzustumpfen, so dass das Kupp lungsgemisch schliesslich schwach sauer bis neutral reagiert.
Der so erhältliche Amino- monoazofarbstoff wird mit Vorteil aus dem Kupplungsgemisch ausgesalzen, abfiltriert und als feuchte Paste weiterverwendet.
Die Kondensation mittels Phosgen zum Harnstoffderivat kann nach an sich bekann ten Methoden vorgenommen werden, z. B. indem man in eine schwach alkalische Lösung des Aminomonoazofarbstoffes bei leicht er höhter Temperatur so lange Phosgen ein leitet, bis keine XII.-gruppenhaltige Ver bindung mehr nachweisbar ist.
Beispiel: Die feuchte, saure Paste des Sulfonie- rungsproduktes aus 21,7 Teilen 3-Amino- pyren wird in 300 Teilen Wasser von 80 ge löst und nach dem Abkühlen auf 30 mit. Eis versetzt, bis die Temperatur auf 1. bis 311 fällt. Nun gibt man in Portionen die Lösun von 7 Teilen Natriumnitrit in 35 Teilen Wasser zu und erhält eine Diazoverbindung, die sich zum Teil ausscheiden kann.
Dazu gibt. man die auf 5 gekühlte Lösung von 12,2 Teilen 1-Amino-2,5-dimethyibenzo.l, ge löst in 200 Teilen Wasser und 15 Teilen 30 ohiger Salzsäure. Nach einiger Zeit wird die Mineralsäure durch Zugabe von NTatrium- acetat, Natriumformiat oder Natriumearbonat abgestumpft, so dass nur noch schwach saure bis neutrale Reaktion vorhanden ist. Nach einigen Stunden ist die Bildung des Amino- monoazofarbstoffes beendet.
Man erwärmt die Farbstofflösung auf 60 und bringt durch Zugabe von Natriumchlorid (z. B. 10 Teile pro 100 Raumteile Kupplungsgemisch) den Farbstoff vollständig zur Abscheidung.
Nun löst mar_ den Aminoazofa.rbstoff in 800 Teilen Wasser von 50 auf, gibt 5,5 Teile wasserfreies Natriumcarbonat zu und leitet im Verlaufe von mehreren Stunden unter Rühren Phosgen ein bis zur kongosauren Re aktion. Darnach neutralisiert man das Kon densationsprodukt und erneut Glas Einleiten von Phosgen, bis kein diazotierbarer Amino- azofarbstoff mehr nachweisbar ist.
Dann gibt man zur neutralen Lösung des Kondensations- Produktes 80 bis 100 Teile Natriumichlorid, worauf der Farbstoff ausfällt und filtriert und getrocknet werden kann.
Die als Ausgangsstoff verwendete 3-,zlniino- pyrendisulfonsä.ure lässt sich wie folgt her stellen: 21,7 Teile 3- A minopyr en v -erden in 220 Teile 100 o/oige Schwefelsäure (Mono hydrat) eingetragen, wobei die Temperatur auf etwa 10 steigt.
Die anfänglich dfnne Lösung wird nach einigen Stunden dick flüssig unter Abseheidung von Kristallen. Man kann nun das Reaktionsgemisch in Eis und Wasser eintragen, wobei ein Nieder- schlag entsteht, der beinahe die Czesamtmenge des entstandenen Sulfonierurr < produl@tes ent hält. Dieser Niederschlag wird abfiltriert. und zweckmässig als saure Paste direkt weiter verwendet (siehe oben).
Gewünsehtenfa.lls kann man diese saure Paste auch in Wasser lösen, die Lösung mit Natriumhy droxyd, Natriuinearbonat oder Ammoniak neutralisieren und durch Zusatz von Natriumehlorid das Produkt a-15 Na trium- bzw. Ammoniumsalz abscheiden, ab filtrieren und trocknen. Die so erhältlielien Alkalisalze sind in Wasser sehr leicht löslieli, und die Lösungen zeigen eine charakteri stische, starke grüne Fluoreszenz.
Praktisch dasselbe Produkt erhält man, wenn man die Sulfonierung bei 80 bis 1.0011 durchführt; sie ist in diesem Falle schon nach ein bis zwei Stunden beendet.