Auf aufeinanderfolgende Impulszyklen mit vorgegebener Impulszahl ansprechende Vorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche auf aufeinanderfolgende Impulszyklen mit. einer vorgegebenen Anzahl von Impulsen pro Zyklus anspricht und in welcher eine Kaltkathodenröhre mit einer An zahl von Entladungsstrecken verwendet wird. Solche Röhren sind eingehender im Patent Nr. 271240 beschrieben.
Die im erwähnten Patent. beschriebenen Röhren weisen eine Reihe von drei oder mehr so angeordneten Entladungsstrecken auf, dass nach Einleitung der Entladung in einer dieser Strecken die von dieser Entladung herrüh rende Ionisation die Minimalspannung ver mindert, bei welcher in einer benachbarten Strecke infolge der in dieser Strecke dureb die Entladung in der ersten Strecke bewirk ten Ionisation des Gases eine Entladung er folgt.
Wenn Impulse gemeinsam an die Ent ladungsstrecken einer solchen Röhre angelegt erden, so werden aufeinanderfolgende Im pulse die Entladung aufeinanderfolgender Strecken der Röhre bewirken, bis alle gezün det sind.
Eine vorgegebene Entladungsstrecke, und zwar gewöhnlich die erste, kann so bemessen und angeordnet sein"dass die Impulsspannung ihre Zündung bewirkt, ohne dass eine Ionisa tion des Glases vorhanden ist, so dass ein erster an die Röhre angelegter Impuls bei entioni- sierter Röhre nur die Zündung dieser vor gegebenen Entladungsstrecke verursacht. Eine solche Entladungsstrecke kann als Startstrecke bezeichnet werden, und die eben beschriebene Arbeitsweise kann auf ver schiedene Arten erreicht werden, von denen hier drei erwähnt sein mögen: 1. Die bete achtete Entladungsstrecke wird kürzer als die andern gemacht.
2. Eine Elektrode dieser Strecke besitzt eine von den andern Strecken getrennte Zu führung und in diese wird eine Vorspannung eingeschaltet, so dass die Spannung während des Vorhandenseins eines Impulses für diese Strecke einen höheren Pegel aufweist als für die andern Strecken.
3. In der Nähe der Startstrecke wird eine Hilfsstrecke angeordnet, welche dauernd lei tend ist, während die Röhre im Betrieb steht, so dass durch die von der Hilfsstrecke erzeug ten Ionen die Zündspannung der Startstrecke verringert wird.
Wenn solche Röhren sich im Betriebszu stand befinden, kann an alle Strecken dauernd eine Spannung angelegt. werden, welche ge nügt, um eine einmal ein < -eleitete Entladung aufrechtzuerhalten, welche aber nicht genü gend gross ist, um an und für sich eine Ent- la.dun- herbeizuführen, selbst wenn eine Ioni sation vorhanden ist.
Wenn Impulse an die Entladungsstrecken einer solchen Röhre angelegt werden, so zün den die Strecken nacheinander, und der Ent- ladungszustand hält während des Restes der Folge von Entladungen in der Röhre an.
Es ist jedoch möglich, die Röhre auch ohne eine die Entladung aufrechterhaltende Brenn- spannung zu betreiben, wie dies später be schrieben wird.
Wo es wünschenswert ist, eine dauernde Folge von Impulsen an die Röhre anzulegen, ist es notwendig, dass nach der Zündung der letzten Strecke alle Entladungen in der Röhre gelöscht werden und das Gas in der Röhre ent- ionisiert wird, bevor ein weiterer Impuls an die Röhre angelegt wird.
Dieser weitere Impuls zündet dann die Startstrecke, und die Folge von Entladungen setzt wieder ein. Dieser Vorgang kann dann beliebig oft wiederholt werden.
Die Röhren können so ausgebildet und die Spannungsverhältnisse so gewählt werden, dass entweder jede Entladungsstrecke erlischt, bevor der nächste Impuls die folgende Strecke zündet, oder dass durch eine Impulsreihe ge zündete Strecken leitend bleiben und nach Zündung der letzten Strecke alle zusammen gelöscht werden.
Im letztgenannten Falle stehen zur Lö schung der Entladungen zahlreiche Mittel zur Verfügung, von denen einige später beschrie ben werden.
Nach der Unterbrechung oder Löschung der Entladungen muss das Gas in den Strecken (ausgenommen die Startstrecke, wenn eine Hilfsstrecke verwendet wird) entionisiert sein, bevor ein weiterer Impuls angelegt wird. Ist diese Entionisation nicht genügend weit fortgeschritten, so besteht .die Gefahr, dass andere Strecken als die Startstrecke durch den weiteren an die Röhre angelegten Impuls gezündet werden.
Es besteht, eine kritische Frequenz, unter halb welcher der Impulsabstand in einer steti gen Impulsfolge lang genug ist, um die Ent- ionisieriuig der. Röhre zwischen den Impulsen zu ermöglichen, während oberhalb dieser Fre quenz die Röhre nicht einwandfrei arbeitet.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Verwendung höherer Impulsfrequenzen als diese kritische Frequenz zu ermöglichen, ohne dass die Arbeitsweise der Röhre gestört wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist ge kennzeichnet durch eine Gasentladungsröhre mit kalter Kathode, welche eine Anzahl Ent- lungsstrecken aufweist; die bei Anlegung einer Impulsfolge an alle Entladungsstrecken nach einander in vorgegebener Reihenfolge begin nend bei einer bestimmten Startstrecke zün den, wobei die Anzahl der Strecken kleiner als ,die Anzahl Impulse eines Zyklus ist, und durch ein Mittel, um,die Zündung von Ent ladungsstrecken der Röhre durch den bzw. die übrigen Impulse eines Zyklus zu verhin dern.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von beispielsweisen Ausführungsformen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher er erläutert.
In der Zeichnung zeigt die Fig. 1 das Schaltschema einer ersten Aus führungsform und die Fig. 2 das Schaltschema einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
In Fig. 1 weist die Gasentladungsröhre 1 eine gemeinsame Anode 2 auf, welche aus einem geraden, drahtförmigen Stab oder Streifen besteht, und eine Kathodenanord nung, welche acht Kathoden aufweist, die mit der Anode die acht Entladungsstrecken 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 bilden.
Die Entladungsstrecke 3 ist die Start strecke und etwas kürzer dargestellt als die übrigen Strecken. Die Kathode dieser Strecke ist getrennt aus der Röhre herausgeführt, was jedoch nicht unbedingt nötig ist. Die Katho den der Strecken 4, 5, 6, 7, 8 und 9 werden durch vorspringende Teile eines gemeinsamen Trägerstabes gebildet. Die Kathode der Strecke 10 ist separat aus ,der Röhre heraus geführt.
Die Kathoden der Strecken 4 bis 9 können irgendeine der im Patent Nr. 271240 beschrie benen Formen annehmen, beispielsweise kann ein finit sägezahnförmiger Oberfläche versehe- ner Streifen verwendet werden, wobei die der Anode am nächsten liegenden Scheitelstellen des Streifens die Kathoden .der einzelnen So-ecken bilden.
An alle Strecken wird @reineinsani aus der Batterie 11 eine Spannung angelegt, und zwar an die Anode über den Widerstand 12, an die Kathode der Startstrecke 3 über den Wi- derstand 13, an die Kathoden der Strecken 1 bis 9 über den Widerstand 1.1 und an die Ka thode der Strecke 10 über den Widerstand 15 und gegebenenfalls über an die Ausgangs klemmen 16 angeschlossene Apparate.
Über den Kondensator 17 werden von den Klemmen .18 aus Impulse an die Röhre ange legt.
Die Zündung der Startstrecke 3 infolge eines ersten Impulses bei erstionisiertem Gas in der Strecke wird dadurch sichergestellt, dass diese Strecke kürzer als die übrigen ist; in der Zeichnung ist dieser Längenunter schied übertrieben dargestellt.
Falls andere Mittel verwendet werden, um die Zündung der Startstrecke durch den ersten Impuls sicherzustellen, könnte die Strecke 3 die gleiche Länge aufweisen wie die andern Strecken, und zum Widerstand 13 könnte eine Vorspann rn@gsquelle in Serie ge schaltet sein. In der in @Fig. 1 dargestellten Ausbildung könnte der Widerstand 13 weg gelassen und die Kathode der Strecke 3 über den Widerstand 11 gespeist. werden.
Beim Anlegen von Impulsen an die Klein- inen 18 zündet zuerst. die Startstrecke 3 und dann die verbleibenden Strecken, und zwar nacheinander infolge von aufeinaiiderfolgen- den Impulsen, wobei nach der Zündung die Entladungen infolge der Batterie 11 aufrecht erhalten werden. Die Batterie 11 ist, so be messen, dass sie keine Entladung einleitet, je.- doch eine einmal eingeleitete Entladung auf rechterhält.
Die Kathode der Strecke 10 kann etwas breiter sein als die andern Kathoden. Wenn diese Strecke zündet, durchläuft ein Strom stoss diese Strecke, welcher den Kondensator 19 entlädt, der vorher auf eine Spannung a.uf- 'eladen war, welche etwas kleiner als die #',uniine der Spannung der Batterie 11 und der Impulsspannung ist, Dadurch wird die Spantiun-,r zwischen Anode und Kathode kurzzeitig herabgesetzt, und zwar unterhalb der zur Aufrechterhal tung der Entladungen notwendigen Span nung,
wodurch sämtliche Entladungen ge- löseht werden.
Die Zeit, während welcher die Spannung herabgesetzt bleibt, hängt von den Werten des Kondensators 19, des Widerstandes 12 und des Widerstandes 15 und ausserdem bis zu einem gewissen Ausmass von den an die Klein- men 16 angeschlossenen Stromkreisen ab, so fern solche überhaupt vorhanden sind.
Falls die Frequenz . und der Impulszwi- sehenraum :der an die Klemmen 18 angelegten Impulsfolge derart ist, da.ss die Röhre wäli.- rend der Zeit, zwischen zwei benachbarten Im pulsen erstionisiert werden kann, wird die Zeitkonstante des die Spannung herabsetzen den Stromkreises so gewählt, dass sie annä hernd gleich dein Impulszwischenraum ist, so dass im Zeitpunkt der Ankunft des nächsten Impulses nach demjenigen Impuls, der die Strecke 10 gezündet. hat, die zwischen den Elektroden vorhandene Spannung annähernd wieder auf die Spannen- der Batterie 11 an gestiegen ist.
Wenn jedoch bei gleichbleibenden Werten der Stromkreiselemente die Geschwindigkeit, mit der die Impulse aufeinanderfolgen, erhöht wird, hat die zwischen den Elektroden lie gende Spannung im Zeitpunkt der Ankunft des Impulses, der auf denjenigen Impuls folgt, welcher die Strecke 10 gezündet hat, noch nicht, den Wert der Spannung der Batte rie 11 erreicht, und wenn die genannte zwi schen den Elektroden vorhandene Spannung im betrachteten Zeitpunkt unterhalb eines kritischen Wertes liegt, so wird die Start strecke durch den nächsten oder durch meh rere der folgenden Impulse nicht gezündet, je nachdem wie hoch die Impulsfrequenz ist.
Die Röhre wird daher einige der die An zahl der Entladungsstrecken übersteigenden Impulse nicht erfassen.
Dieser Umstand kann zur Erzielung voii zwei Vorteilen ausgewertet werden, und zwar, erstens ist. die Verwendung einer Impulsge- schwindigkeit von solchem Wert möglich, dass die Entionisierung zwischen auffeinanderfol- genden Impulsen nicht beendigt werden kann und zweitens kann eine Zählung bezüglich einer Basis ermöglicht werden, welche grösser als die Anzahl Entladungsstreeken in der Röhre ist.
Die Schaltung der Fig. 1 kann als Zäh ler mit einem an die Klemmen 16 oder 20 (in diesem Falle sind die Klemmen 16 kurzzu schliessen) angeschlossenen Zählstromkreis verwendet werden und die Aufzeichnung aufeinanderfolgender Entladungen in der Strecke 10 veranlassen.
In gewissen Fällen entstehen Schwierig keiten dadurch, dass die an der Röhre liegende Spannung infolge des schrittweise zuneh menden Anodenstromes nicht genügend kon stant ist.
Es ist deshalb empfehlenswert, zwischen die Anode und eine Anzapfung der Batterie 11 eine Drossel 21 in Serie mit einem Gleich richter 22 einzuschalten. Die Anzapfung ist so gewählt, dass der Gleichrichter 22 gerade sperrt, wenn alle Strecken brennen, das heisst, wenn der Spannungsabfall im Widerstand 12 ein Maximum ist.
Wenn eine geringere Anzahl Entladungs strecken brennen, ist der Gleichrichter 22 lei tend, weil die Anode positiver als die Anzap- fungsstelle an der Batterie 11 ist. Dadurch ergibt sich ein leitender Weg über die Drossel 21 und den Gleichrichter 22 von der Anode zur erwähnten Anzapfungsstelle, wodurch eine Stabilisierung der Anodenspannung auf einen Wert, der ungefähr demjenigen der Anzap- fungsstelle entspricht, erfolgt.
Wenn die Strecke 10 zündet, bewirkt je doch der Stromstoss einen weiteren Spannungs abfall im Widerstand 12, welcher ,den Gleich richter sperrt, so dass der zur Löschung der Röhre erforderliche Spannungsabfall durch den die Elemente 21 Lind 22 enthaltenden Stabilisierungsstromkreis nicht beeinflusst wird.
Die Drossel 21 dient hauptsächlich dazu, den Durchgang der Impulse durch den Gleichrichter und die Batterie zu verhindern. Ausserdem stellt sie eine zusätzliche Vorsichts massnahme gegen eine Abflachung des Lösch stromstosses dar.
In der in Fig. 2 gezeigten Anordnung ist das Prinzip der Verhinderung der Zündung der Röhre durch einen Impuls oder Impulse, die auf den Impuls folgen, welcher die letzte Strecke gezündet hat, eine Stufe weiterge trieben, indem sowohl die Impulse als auch die Batteriespannung von der betrachteten Röhre abgeschaltet und an eine andere gleich artige Röhre umgeleitet werden, welche eine Zündfolge beginnt, wenn die erste Röhre ihren Zyklus beendigt hat, wobei nach Be endigung dieser Zündfolge die Impulse wie der an die erste Röhre angelegt werden, so dass die beiden Röhren abwechslungsweise arbeiten.
In der Fig. 2 weist .die Röhre 23 eine Anode 24 in der Form eines Drahtes, eines Streifens oder einer Platte und eine Katho denanordnung 25 mit individuellen Kathoden auf, welche die Form von Stäben haben, die auf der gemeinsamen Sammelschiene 26 wie die Zähne eines Kammes angeordnet sind. Alle Entladungsstrecken der Reihe weisen gleiche Länge auf, -Lind ferner ist eine ge sonderte Hilfsstrecke 27 vorgesehen, um die sich am linken äussern Ende der Reihe befin dende Startstrecke 28 vorzubereiten.
Eine separate Kathode 29 ist am andern Ende der Reihe vorgesehen, deren Abstand von der ihr benachbarten Kathode gleich dem Abstand der übrigen Kathoden unter sich ist und deren zugeordnete Entladungsstrecke die gleiche Länge aufweist wie die übrigen Entlädungs, strecken. Die Röhre 30 arbeitet in praktisch der gleichen Weise wie die Röhre 23, sie weist jedoch eine andere Form von Elektroden auf zwecks Illustration einer andern möglichen Röhrenkonstruktion. Die Anode 31 besteht wiederum aus einem Draht, einem Streifen oder einer Platte, während die Kathoden reihe 32 aus einem sägezahnförmigen Metall streifen besteht, welcher mit Ausnahme der Spitzen der Sägezähne mit Tonerde oder mit einem ähnlichen Stoff überzogen ist.
An einem Ende arbeitet der erste Zahn des Streifens 32 mit einer gesonderten Anode zusammen, um die Ililfsstreeke 33 und die Startstreeke 34 zu bilden. Am andern Ende ist eine geson derte Kathode 35 vorgesehen in gleicher Weise wie die Kathode 29 in der Röhre 23.
Die Kathodenreihen 25 und 32 der beiden Röhren sind geerdet und die Anoden 24 und 31 sind über getrennte Leiter 36 und 37 mit den beiden Seiten des Weehselkontaktes ca, des polarisierten Relais _l verbunden, welches gegeneinander wirkende Wicklungen aufweist und so eingestellt ist, dass sein Anker ein seitig- aufliegt.
Die Leiter 36 und 37 führen ausserdem über die beiden Impulssper rdros,- sein 38 und 39 auf verschiedene Seiten des Kontaktes a., des Relais _1 und über die Ab leitwiderstände 40 und 41 naeli Erde.
In der dargestellten Lage der Kontakte a, und a., ist die Anode 21 über den Kondensator 42 mit der Impulseingangsklemme 43 und über die Drossel 39 mit dem positiven Pol der Batterie 44 verbunden, deren negativer Pol geerdet ist. Die Hilfsentla,dungsstreeken 27 und 33 sind über die variablen Widerstände 45 bzw. 46 mit den Batterien 47 bzw.
48 ver- bunden. Ausgangskathoden 29 und 35 sind über die beiden entgegengesetzten Wieklun- gen des Relais mit der Aufzeichnungsvorrich tung 49 verbunden. Die Batterie 44 könnte durch irgendeine zweekmässige, spannttngs- regulierte Stromquelle ersetzt. werden. Ausser dem würden in einer praktischen Schaltung Stabilisierungsmittel wie die Elemente 21 und 22 .der Fi-. 1 vorgesehen.
Die Schaltung arbeitet wie folgt. Die Batterie 44 sollte eine hinreichende und kon stante Spannung ab;-eben, um Entladungen in den Strecken der Röhren 23 und 30 auf rechtzuerhalten, ohne jedoch die Zündung irgendeiner Strecke (mit Ausnahme der Start strecke) ztt verursaehen, selbst dann, wend Impulse von der Klemme 43 an die entspre chenden Anoden angelegt werden. Mittels der Widerstände 45 und 46 können die Ströme in den Hilfsstrecken 27 und 33 eingestellt werden.
Es soll nun angenommen werden, dass an die Klemme 43 positive Impulse an gelegt werden, wobei die Relaiskontakte a, und cc., die in der Zeichnung dargestellte Stellung einnehmen. Der erste Impuls zündet die Strecke 28, welche durch die Batterie 44 im Entladungszustand bleibt, auch nachdem der Impuls vorüber ist.
Im Zeitpunkt der Ankunft des zweiten Impulses ist das Gas in der nächsten Str eeke durch die kurz vorher in der Strecke 28 eingeleitete Entladung ioni siert, und die Spannung dieses zweiten Im pulses verbunden. mit, der Spannung aus der Batterie 44 zündet die der Strecke 28 benach- harte Streeke; der dritte Impuls zündet die nä,ehste Strecke usw., bis die Entladung an der Kathode 29 erfolgt.
Der Entladungsstrom über die Kathode 29 betätigt das Relais A und auch die Vorriehtung 49, so dass die Beendigung der ersten Entladungsfolge auf gezeichnet wird. Infolge der Betätigung des Relais A wird die Anode 24 von der Klemme 43 und der Batterie 44 abgeschaltet. Die Ent ladungen in allen Strecken der Röhre 23 mit Ausnahme derjenigen der Hilfsstrecke 27 brechen daher zusammen. Es muss jedoch eine gewisse Zeit vex-ehen, bevor die Ionisierungs- pegel auf ihre urspünglichen, vor der Ent ladungsfolge bestehenden Werte zurückge kehrt, sind.
Um eine Ionisierun- in der Röhre 23 ohne Unterbruch des Impulsaufzeichnungs- vorganges zu ermöglichen, tritt die Röhre 30 in Aktion, bis die Entladungsfolge die Kathode 35 erreicht, in welchem Zeitpunkt das Relais a erregt wird und die Röhre 30 abgeschaltet und die Röhre 23 wieder angeschaltet wird, wobei gleichzeitig die Aufzeichnungsvorrieh.- tung 49 um einen Schritt weiter geschaltet wird.
Es wäre jedoch selbstverständlich möglich, jede der Röhren der Fig. 2 mittels eines Kon- densatorstromkreises, wie er in .der Fig. 1 verwendet wird, zu löschen, wobei diese Strom kreise gleichzeitig die Impulse von einer Röhre zur andern Röhre umleiten und die Brennspannung kurzzeitig vermindern müss ten, um die Entladungen zu löschen. In einer solchen Anordnung könnte die konstante Brennspannung mit beiden Röhren verbun den sein.
Um die Arbeitsweise .der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtungen besser zu verstehen, ist es zweckmässig, die Arbeitsweise der beschriebenen Röhren etwas eingehender zu betrachten.
Wenn die Schaltung der Fig. 1 mit einer Röhre mit, nur drei Entladungsstrecken ver wendet werden soll, so kann eine aufeinander folgende Zündung und ein ausreichender Spannungsabfall für die Löschung erhalten werden, wenn die Kathodenoberfläche der letzten Strecke die gleichen Dimensionen wie die übrigen Kathoden aufweist.
Der Pegel, auf welchen die Ionisation ver mindert werden muss, um eine Fehlzündung der Röhre im nächsten Impulszyklus zu ver hindern, kann in gewissen Grenzen durch Veränderung der Dimensionen der Strecken und durch die Zusammensetzung und den Druck der Gasatmosphäre eingestellt werden. Beispielsweise kann dafür gesorgt werden, dass die von der Startstrecke verschiedenen Strecken zur Zündung einen höheren Ener giepegel benötigen, so dass sie selbst beim Vor handensein einer Restionisation nicht ausser halb ihrer Reihenfolge zünden.
Es besteht jedoch eine Grenze für der artige Vorkehrungen, und in einer gut aus- gebildeten Röhre, welche mit zweckmässigen Spannungen und innerhalb praktischer Tole ranzen arbeitet, sind derartige Möglichkeiten bereits erschöpft.
Impuls mit einer Wiederholungsgeschwin digkeit, welche derart ist, dass während der Zeit zwischen zwei Impulsen nicht. genügend Zeit für die Entionisierung vorhanden ist, können an die Röhre angelegt werden, voraus gesetzt, dass die Zeitkonstanten des Kreises mit dem Kondensator 19 -und den Widerstän den 12 und 15 so gewählt sind, dass die Span nung über .den Elektroden unterhalb des Pegels gehalten wird, welcher für die Einlei tung einer Entladung in der Startstrecke nötig ist, und zwar während einer für den Ab bau der Ionisation hinreichend langen Zeit.
Die Wirkung des oben Gesagten besteht darin, dass ein Impuls oder Impulse, welche auf .denjenigen Impuls folgen, welcher die letzte Strecke gezündet hat, die Spannung zwischen den Elektroden nicht auf den Zünd- wert der ersten Strecke erhöht.
Die Anzahl der auf diese Weise ausgelassenen Impulse kann jedoch nicht beliebig gross gemacht wer den, da die Wiederherstellung der Ansprecli- bereitschaft von der Wiederaufladung des Kondensators 19 abhängig ist, welche einem EYponentialgesetz folgt, und der Zeitpunkt der Ansprechbereitschaft nährend jedes Im pulszyklus nicht mehr genügend genau erfol gen kann, so lange das Zeitintervall zwischen Impuls und Impuls bezüglich der Wieder herstellungszeit des Stromkreises nicht gross ist.
Wenn es erwünscht ist, die Impulswieder- holungsgeschwindigkeit bis zui einem Punkt zu erhöhen, welcher die Unterdrückung einer , beträchtlichen Anzahl von Impulsen benötigt, so wird man deshalb der Anordnung der Fig. 2 den Vorzug geben.
Wenn die Zahl der Entladungsstrecken in der Röhre erhöht wird, so ergeben sich bei der Erzielung eines hinreichenden Span nungsabfalles aus der Entladung in der letz ten Strecke zur Löschung aller Entladungen grössere Schwierigkeiten, so dass zu Mitteln, die eine Erhöhung des Stromes in der letzten Strecke ergeben, gegriffen werden muss. Die in der Fig. 1 dargestellte Röhre hat zu diesem Zwecke für die letzte Entladungsstrecke eine breitere Kathode.
Der zulässigen Erhöhung des Stromes in der letzten Strecke ist jedoch eine Grenze ge setzt, weil die sich aus dieser Entladung er gebende beträchtliche Ionisation das Bestre ben hat, die Brennspannung der Strecken in gleichem Ausmass zu vermindern, wie sie die angelegte Spannung herabsetzt, wodurch nicht nur die Löschung der Entladungen verun- möglicht, sondern auch eine längere Zeit zum Abbau der erhöhten Ionisation auf den er forderlichen Pegel benötigt wird.
Diese Tatsachen begrenzen die Anzahl der Entladungsstrecken, welche in einer Röhre verwendet werden können, die in die Schal tung der Fig. 1 eingefügt ist, und für eine grössere Anzahl von Entladungsstrecken ist die Anordnung der Fig. 2 vorzuziehen. rs ist möglich, mehr als zwei Röhren in einer Kaskadenanordnung ähnlich der der Fig. 2 zu verwenden.
Beispielsweise kann eine äussere Quelle reehteekiger Impulse, die mit der Entladung der letzten Strecke der Röhre svnehronisiert ist, in entgegengesetztem. Sinn zur Batterie spannung an die Röhre angeschaltet werden, so class die Röhre während der zur Entionisie- rung erforderlieheli Zeit. gesperrt bleibt, wo bei diese Zeit so bemessen ist, dass sie eine ganze Zahl von aufzeichnenden Impulsen um 1'asst.
Ein selbsttätig zurückkippender Strom kreis irgendeiner zweckmässigen Art, beispiels weise ein Eeeles-.Iordan-Stromkreis, könnte zii diesem Zweck verwendet werden, der rnit dem äusseren Stromkreis der letzten Strecke verbunden ist, so dass die Entladung in dieser Strecke die Kippschaltung auslöst und diese zur Erzeugung eines Löschimpulses veran- lasst, welcher während der Zeit bis zum selbst tätigen Zurückkippen der Schaltung andauert.
Mit einer derartigen Anordnung könnte die Grenze der Anzahl von Entladungs strecken in der Sehaltuno, der Fig. 1 erweitert werden.
Der Hauptvorteil aller dieser Anordnun gen besteht darin, mit einer Röhre von vor gegebener Entionisierungseharakteristik Im pulse höherer Wiederholungsgeschwindigkeit festzustellen und zu zählen.
Es wurde jedoch bereits angegeben, dass eine grössere Zählungsbasis als die Anzahl der Entladungsstrecken in der Röhre erhalten wird.
Auf diese Vorteile kann man jedoch nicht zählen in Fällen, wo eine nicht kontinuierliche Zählung (das heisst .die Zählung einer diskre ten Impulsfolge, wie z. B. eine Folge von Teleplionwalilimpulseri) erforderlich ist, weil die Röhre bei dem ersten an sie angelegten Impuls mit Bezug auf eine Basis zählt, welche gleich der Anzahl. ihrer Entladungsstrecken ist, wenn das Ausgangssignal von der Ent ladung der letzten Entladungsstrecke gewon nen wird. Diese Einschränkung kann durch Verwendung einer Kippschaltung vermieden werden, wobei dann das Ausgangssignal beim Zurückkippen der Schaltung erhalten wird.
Wenn jedoch eine kontinuierliche Zählung (das heisst die Zählung einer ununterbrochen andauernden Folge von Impulsen) erforder lich ist, so erweist sieh diese Fehlzählung des ersten Zv klus für gewisse Anwendungsarten als unwichtig, beispielsweise bei Frequenz teilung, bei welehey eine Phasenänderung nicht wichtig ist. Dagegen kann die Erhöhung der Zählungsbasis Vorteile bieten.
Die Schaltung- der Fig. 1, welche beispiels weise eine Rölu-e rillt acht Entladungsstrecken verwendet, wird oft eine Zählung bezüglich der Basis 10 vornehmen und kann in einem Dezimalsv stein verwendet werden.
In den beschriebenen Ausführungsformen ist an die Röhre oder die Röhren eine kon stante Spannung angelegt, so dass eine einmal ,gezündete Strecke weiter brennt, bis sie am Ende der Zündfolge gelöscht wird.
Es ist selbstverständlich möglich, diese Röhren ohne eine die Entladungen aufrecht erhaltende Spannung zu betreiben, wenn sie in der beschriebenen Art verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Impulsamplitude so er höht wird, dass die Strecken ohne Unterstüt zung der konstanten Spannung zünden.
Mit einer .derartigen Anordnung löscht eine einmal. "#@ezündete Entladungsstrecke zwi schen den Impulsen und wird durch den nächsten Impuls wiedergezündet., vorausge setzt, dass der Impulsabstand nicht so gross ist, dass das Gas in den genannten Strecken und in der nächsten durch den nächsten Im puls zu zündenden Strecke nicht entionisiert wird. Diese Entionisierung tritt ein und un terbricht die Entladungsfolge bei kleinen Impulswiederholungsgeschwindigkeiten. Wenn die Impulsgeschwindigkeit jedoch derart ist, dass die Periode von mehr als einem Impuls zur Entionisierung benötigt wird, wird die konstante Spannung nicht. benötigt.
Da bei einer derartigen Anordnung die Entladung der Röhre als Ganzes durch die Fernhaltung oder Unterdrückung des letzten Impulses ge löscht wird, besteht keine Notwendigkeit, zu diesem Zweck besondere Mittel vorzusehen. Irgendein Mittel, wie beispielsweise ein durch die Entladung der letzten Strecke aus gelöster Eccles-Jordan-Stromkreis, wäre selbst verständlich gleichwohl notwendig, um wäh rend .der Dauer eines oder mehrerer Impulse eine Einwirkung auf die Röhre zu verhindern und beispielsweise die Verbindung des Im pulsstromkreises zur Röhre während dieser Dauer zu unterbrechen.