Verfahren zur Herstellung eines Biguanid-Derivates. Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ist ein Verfahren zur Herstellung eines Biguanidderivates, nämlich des Nl-p-Chlor- phenyl-NS-isopropyl-biguanids, welches als Chemotherapeutikum oder als Zwischenpro dukt für die Herstellung von Chemothera- peutika wertvoll ist. Es ist insbesondere gegen Malariaparasiten hoch aktiv.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung des Nl-p-Chlorphenyl-NS-isopro- pyl-guanids ist dadurch gekennzeichnet, dass man Isopropylguanidin mit einem N-p-Chlor- phenyl-S-alkyl-isothioharnstoff zur Umsetzung bringt.
NI-p-Chlorphenyl-S-alkyl-isothioharnstoffe können durch Alkylierung von N-p-Chlor- phenylthioharnstoff hergestellt werden, der seinerseits durch Umsetzung von p-Chlorani- lin-hydrochlorid mit Ammonitimthiocyanat nach denn von Clermont (Berichte .der deut schen Chelnisehen Gesellschaft, 1876, Bd. 9. Seite 446) beschriebenen Verfahren erhalten werden kann.
N-p-Chlorphenyl-S-alkyl-isothioharnstoffe, welche für das erfindungsgemässe Verfahren verwendet, werden können, sind beispielsweise die S-Methyl-, S-Äthyl- und S-Benzyl-Deri- vate. Das für das erfindungsgemässe Verfahren verwendete Isopropylguanidin kann durch Umsetzung von Isopropylaminhydroehlorid mit Cyanamid nach dem von Braun (Journal of the American Chemical Soeiety, 1933,
Bd. 55, Seite 1282) beschriebenen Verfahren oder durch Umseizung von Isopropylamin. mit S-lIethvlisothioharnstoff nach dem von Phil- lips & Clarke (Journal of the American Che- mical Society, 1923, Bd.45, Seite 1755) be schriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die Anwesenheit. eines Entschwefelungs- mittels im Reaktionsgemisch kann von. Vor teil sein, da dadurch die Reaktion unter Um ständen bei einer tieferen Temperatur ver läuft. Als Entschwefelungsmittel sind bei spielsweise die Oxyde und die Salze der Schwermetalle, insbesondere diejenigen von Blei, Kupfer, Silber und Quecksilber, zu nennen.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens werden die Reaktionsteilnehmer zweckmässig zusammen erhitzt., z. B. in Gegen wart eines Lösungs-bzw. Verdünnungsmittels, wie z. B. Methanol, Äthanol oder ss-Ätlioxy - äthanol. Der N-p-Chlorpheny 1-S-alky 1-isothio- harnstoff, wie auch das Isopropy lguanidin, können auch in Form ihrer Salze, beispiels weise der Hydrochloride, verwendet werden.
Im letzteren Falle kann man den N-p-Chlor- phenyl-S-alkylisothioharnstoff bzw. das Iso- propylguariidin in sitze durch Zugabe einer äquivalenten Menge eines basischen Mittels, wie z. B. Natriumäthoxy d oder Nat.rium- methoxy d, in Freiheit setzen.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfah ren erhaltene Nl-p-Chlorphenyl-NS-isopropyl- biguanid ist eine starke Base, die mit orga nischen utnd anorganischen Säuren beständige Salze bildet, die in vielen Fällen in Wasser leicht löslich sind. Diese Salze können da durch erhalten werden, dass man das Nl-p- Chlorphenyl-N5-isopropyl-biguanid in wäss- rigen_ Lösungen der Säure löst und hierauf das Wasser abdampft. Man stellt sie jedoch zweckmässiger trocken her, indem man die Komponenten in einem organischen Lösungs mittel, wie z. B. in Aceton oder einem Alko hol, in welchem die Salze schwer löslich sind, mischt.
Auf diese Weise kann man mit Leich tigkeit beispielsweise die Salze der Essig säure, Milchsäure, 14lethansulfonsäure, Me- thylendisalicylsäure, l@Zethylen -bis - 2,3 - oxy- naphthoesäure und Salzsäure erhalten.
Im folgenden Beispiel sind unter Teile Gewichtsteile zu verstehen.
<I>Beispiel:</I> 3,0 Teile Isopropylguanidin-sulfat werden mit 20 Teilen absolutem Alkohol, der 0,8 Teile Natriumhydroxyd enthält, während 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Man versetzt mit 4,0 Teilen N-p-Chlorpheny 1-S-methyl-iso- thioharnstoff und erhitzt das Gemisch wäh rend 30 Stunden am Rückfluss. Das Gemisch wird hierauf abgekühlt,
mit 100 Teilen Was ser verdünnt und durch Zusatz von 35 % iger Salzsäure sauer gestellt. Die Lösung wird mit Kohle geklärt und dann alkalisch gestellt. Das ausgeschiedene Öl wird mit Benzol extra hiert. Man schüttelt die Benzollösung mit ammoniakalischer Kupfersulfatlösung und Iässt die wässrige Schicht ab. Die Benzol- lösung wird mit Wasser gewaschen, filtriert und dann mit 7%iger Salzsäure geschüttelt. Die saure Lösung wird mit Natriumsulfid be handelt, bis kein Kupfersulfid mehr anfällt.
Man filtriert das Gemisch, stellt das Filtrat mit 40%iger Natriumhydroxydlösung stark alkalisch und extrahiert die Lösung hierauf mit Benzol. Der Benzolextrakt wird über Ka- liumcarbonat getrocknet, filtriert und dann eingedampft. Man löst den Rückstand in trockenem Äthylessigester, klärt .die Lösung und versetzt diese tropfenweise mit Eisessig, bis sie gegen Lackmus neutral reagiert.
Die Lösung wird hierauf stehengelassen, wobei sich farblose Kristalle ausscheiden, welche abfiltriert, mit trockenem Äthylessigester ge waschen und dann getrocknet werden; diese bestehen aus N'-p-Chlorphenyl-N5-isopropyl- diguanidin-acetat vom Smp. 188 C. Die freie Base vom Smp. 129 C kann daraus nach ge wöhnlichen Methoden der Basifizierung er halten werden. Das Hydrochlorid schmilzt bei 243-2440 C.