CH263644A - Verfahren zur Reinigung von Anthracen. - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Anthracen.

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CH263644A
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    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description


  Verfahren zur Reinigung von     Anthracen.       Die vorliegende Erfindung bezieht sich  auf die Reinigung von rohem     Anthraeen    mit  tels Lösungsmitteln.  



       Das    gewöhnlich zugängliche, handelsüb  liche, rohe     Anthracen    enthält etwa 40% An  thracen neben annähernd 15 bis 40%     Carb-          azol    und etwa     ?0    bis 45     ,0,1        Phenant.hren    und  andern     Kohlenwasserstoffen.    Vor der Ver  wendung dieses 40     %        igen    rohen     Anthracens     zur     Darstellung    von     Anthraehinon    und     insbe-          sondere    in jenen Fällen,

   in denen man nach  üblichen     Feuehtoxydationsrnethoden    durch  Oxydation daraus     Anthraehinon    herzustellen       beabsichtigt,    muss das rohe     Anthracen    gerei  nigt und das darin vorhandene     Carbazol          weitmöglichst    entfernt werden, um ein gerei  nigtes     Anthraeen    mit weniger als 1     %        Carb-          azolgehalt    zu erhalten.  



  Es     wurden    bereits verschiedene Methoden  zum Reinigen von rohem     Anthraeen    vorge  schlagen, wobei sämtliche bisher gebräuch  lichen Methoden für die Reinigung in grossem       Massstabe    als eine Stufe des Reinigungspro  zesses eine     Lösungmittelextraktion    oder Kri  stallisation erforderlich machen. Für diesen  Zweck wurden schon unzählige Lösungsmittel  vorgeschlagen, wobei als bisher geeignetste       Lösungsmittel        Furfural    und Basen der     Py-          ridinreihe    allein oder in Beimischung mit       Kohlenwasserstofflösungsmitteln    in Frage  kommen.

   Werden indessen bei der Reinigung  von rohem     Anthraeen        Furfural    oder     Pyridin-          basen        verwendet    und wird bei solchen Reini-         gungsbedingungen    gearbeitet, dass eine     zufrie-          denstellende    Ausbeute bzw.

       Wiedergewinnung     von rohem     Anthracen    erzielt wird, so wird  im allgemeinen ein gereinigtes     Anthraeen    er  halten, welches mehr als 1     %        Carbazol    und  häufig bis zu 5     %        Carbazol    enthält. Das so  erhaltene     gereinigte        Anthracen    bedarf einer  weiteren     Behandlung,    z.

   B. der Sublimation  in Gegenwart von     Ätzka.li,    um den     Carba7ol-          gehalt    auf weniger als 1     %    zu senken und ein       Produkt    zu ergeben, welches sich zur Oxy  dation     zit        Anthraehinon    nach den üblichen       Feuelitoxydationsmethoden    eignet.  



  Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die       Sehaffung    eines     Reinigungsverfahrens    für       Rohanthracen    mit Hilfe eines Lösungsmittels,  dank welchem ein gereinigtes, zur Oxydation  zu     Anthrachinon    geeignetes     Anthracen    ohne  irgendwelche Weiterbehandlung desselben  zwecks Senkens des     Carbazolgehaltes    erhal  ten wird.  



  Es     wurden    zur Reinigung von organischen  Verbindungen, z. B. von     Rohanthracen,    ge  wöhnlich     Aminoverbindimgen    als Lösungs  mittel verwendet: als solche kamen beispiels  weise in Frage Anilin,     o-Toluidin,        Cyelohexyl-          amin,        lfethy        leyelohexy        lamin,    Mono-,     Di-    und       Triäthanolamin.     



  Es konnte indessen nicht erwartet werden,  dass     Cyelohexylamin    in seinen Eigenschaften  als technisches Lösungsmittel von den andern  oben aufgezählten     Aminoverbindungen    ab  weichen würde, doch wurde überraschender-      weise festgestellt,

   dass     Cyclohexylamin    ausser  ordentlich wertvolle Eigenschaften als Lö  sungsmittel zur Verwendung bei der Reini  gung von rohem     Anthracen    aufweist und dass  durch eine stufenweise Kristallisation von       Rohanthracen    aus diesem Lösungsmittel     ge-          reinigtes        Anthracen        in    guter Ausbeute und in       ziüriedenstellender        Qualität    erhalten     wird,

       welches sich für     eine        direkte        Oxydation    ohne  weitere     Behandlung    eignet.. Dieses     unerwartete     Resultat dürfte dem ausserordentlich hohen,  selektiven Lösevermögen des     Cyelohexylamins     gegenüber     Carbazol        und    andern im     Rohanthra-          cen    enthaltenen     Verunreinigungen        zuzusehrei-          ben    sein.

      Das     erfindungsgemässe    Verfahren zur     Rei-          nigung    von     Anthracen    ist dadurch gekenn  zeichnet, dass     Rohanthracen    mindestens zwei  mal aus einem     Cyclohexylamin    enthaltenden  Lösungsmittel kristallisiert wird.  



  Man kann sich dieses Verfahrens zur Rei  nigung von     Rohanthracen    irgendwelcher Zu  sammensetzung bedienen, wobei man chemisch  reines oder technisch reines     Cyelohexylamin          verwenden    kann.     Gewünschtenfalls    können  dem     Cyclohexylamin    andere     Lösungsmittel    bei  gemischt werden.         ZurDuuchführimg    des     erfindungsgemässen     Verfahrens kann das rohe     Anthracen    mit       Cyclohexylamin    erhitzt und. die so erhaltene       Suspension    bzw.

   Lösung hierauf     gekühlt,    wo  bei     Anthracen        auskristallisiert,    und die Mutter  lauge     abfiltriert    werden. Der     Filterkuchen     kann auf dem Filter vor dem weiteren Er  hitzen mit     weiteren        Lösiuigsmittelmengen    ge  waschen oder aber ohne einen solchen Wasch  vorgang mit weiteren Mengen     Lösungsmitteln     erhitzt werden. Nach diesem erneuten Er  hitzungsvorgang     wird    das Gemisch gekühlt,  wobei wieder     Anthracen        auskristallisiert,    und  filtriert.

   Der Filterkuchen kann auf dem Fil  ter gewaschen und hierauf das zurückbleibende       Lösungsmittel    gemäss üblichen Methoden be  seitigt werden; anderseits kann der Filter  kuchen, gewaschen oder ungewaschen, mit  weiteren Mengen     Lösungsmittel    behandelt  werden.    Das Erhitzen in Gegenwart des Lösungs  mittels lässt sich unter normalem oder erhöh  tem Druck durchführen, während die Menge  des     Lösungsmittels    und die Temperatur, auf  welche das Gemisch zu erhitzen ist, dermassen  gewählt werden können, dass das feste Produkt  vollständig oder nur     partiell    gelöst. wird.

   Die  besten Resultate erzielt man, wenn     unter    sol  chen     Bedingungen        erhitzt        wird,    dass eine voll  ständige     Auflösung    des festen Produktes er  folgt.  



  Enthält das     Rohanthracen    oder das Lö  sungsmittel     eine        beträchtliche    Menge Wasser,  so mag es in gewissen Fällen vorteilhaft sein,  eine gewisse Menge eines     Lösungsmittels    zu  zusetzen, welches mit Wasser nicht mischbar  oder nur spärlich mischbar ist, und das Was  ser sowie das zugesetzte Lösungsmittel durch       azeotrope    Destillation aus dem     Anthracen-          Cyelohexylamin-Gemisch    zu entfernen.  



       Erforderlichenfalls    kann das Filtrat aus  der Kristallisation von einer Menge Roh  anthracen für die Kristallisation einer weite  ren Menge     Rohanthracen    verwendet werden.  So wurde insbesondere festgestellt, dass beim       Reinigen    von     Rohanthracen    mit Hilfe einer       Zweistufen-Kristallisationsmethode    es vorteil  haft ist,

   das 'Filtrat     aus    der zweiten Kristalli  sation der einen Menge     Rohanthracen    für die  erste Kristallisation einer zweiten Menge Roh  anthracen zu verwenden und für die zweite       Kristallisation        frisches    Lösungsmittel     zii    ver  wenden.

       Auf    diese Weise bedarf es einer  kleineren Menge Lösungsmittel in Form von  Filtraten     und    Waschflüssigkeiten, welche für  die Wiederverwendung in diesem Verfahren  gereinigt werden müssen, wobei die im Lö  sungsmittel in Lösung belassene     Anthracen-          menge    gleichfalls vermindert wird, so dass die  Wiedergewinnung von     Anthracen    erhöht wird.  



  Die Ausbeute an     Anthracen    lässt sich er  höhen, indem man das Lösungsmittel aus dem  Filtrat aus der ersten     Kristallisationsstufe     teilweise verdampft, die Lösung kühlt, fil  triert und das so isolierte unreine     Anthracen     an Stelle einer äquivalenten Menge rohen An  thracens     in        einem    darauffolgenden Arbeits  gang verwendet.

        Das Lösungsmittel kann in Form des Fil  trates oder der     Wasehflüssigkeit    für die Wie  derverwendung     imerfindun        gsgemässenVerfa.h-          ren    durch Destillation, Extraktion mit Säure  oder mit Hilfe einer andern bekannten Me  thode oder durch Kombinieren solcher Me  thoden gereinigt werden.    Die vorliegende Erfindung wird durch die  folgenden Beispiele, in denen die Teile Ge  wichtsteile     bedeuten,    erläutert.  



  <I>Beispiel 1: .</I>  



  300 Teile rohes     Anthracen,    enthaltend       39,6 %        Anthracen    und<B>18,3%</B>     Carbazol,    wer  den mit 560 Teilen     Cycloliexylamin    gemischt.  Das Gemisch wird unter Rühren auf 99 bis       104"C    erhitzt und während 30 Minuten bis  zur     Erreiehung    einer vollständigen     Atiflösun-          bei    dieser Temperatur gerührt. Die so erhal  tene Lösung wird dann auf 30  C gekühlt und  filtriert und der Filterkuchen dreimal mit  85 Teilen     Cyclohexylamin    bei 20  C gewaschen.  



  Hierauf versetzt man mit genügend     Cyclo-          hexylamin,    um mit dem gewaschenen Filter  kuchen ein Gemisch von 555 Teilen zu er  geben. Das Gemisch wird so lange unter Rüh  ren auf 122  C erhitzt, bis vollständige Lö  sung eingetreten ist. Die so erhaltene Lösung  wird     darin    auf 20  C gekühlt und filtriert und  der Filterkuchen dreimal mit 64 Teilen     Cyclo-          hexylainin    bei 20  C gewaschen. Der     ge-          wasehene    Filterkuchen wird hierauf getrock  net.

   Das so erhaltene Produkt. enthält 96,6       Anthracen    und 0,6 %     Carbazol    und eignet sieh  zur     Direktoxvdation    zu     Antlirachinon    ohne  weitere Behandlung. Die     Wiedergewinnung-          an        Anthracen    entspricht 87,5     %    des theoreti  schen Wertes.

      560 Teile des Filtrates und Waschflüssig  keiten ans     der    zweiten     Stufe    des Reinigungs  prozesses können an Stelle von 560 Teilen  neuem, das heisst frischem     Cyclohexylamin     für die     erste    Stufe der Methode für eine dar  auffolgende Reinigung von 300 Teilen Roh  anthracen     verwendet,    werden. Die zweite Stufe  der Reinigungsmethode erfolgt in der oben  erwähnten Weise.

   Man erhält eine Ausbeute    von     91,3%    gereinigtem     Antliracen.    Das Pro  dukt enthält<B>96,1 7,</B>     Anthracen    und 0,65       Carbazol.    Versuche mit     Pyriclin    an Stelle von       Cyclohexylamin    bei sonst gleichbleibenden  Bedingungen ergaben eine     Ausbeute    von<B>8770</B>       Antliraeen,    während das Produkt 92,6 bis  <B>93,2%</B>     Anthracen    und 2,2 bis     2,6/001'        Carbazol     enthielt.

   Versuche unter Verwendung von       Furfural    ergaben eine Ausbeute von     91,6%     und ein Produkt, enthaltend 91 bis     9570        An-          thraeen    und 2,4 bis 6,3     %        Carbazol.       <I>Beispiel 2:</I>  300 Teile     Rohanthracen,    enthaltend 39,9       Anthracen    und 22,1%     Carbazol,    werden mit  465 Teilen     Cyclohexylamin    gemischt. Das Ge  misch wird unter Rühren bei Atmosphären  druck oder in einem verschlossenen Gefäss un  ter vermindertem Druck so lange auf 120 bis  1250 C erhitzt, bis vollständige Lösung einge  treten ist.

   Die so erhaltene Lösung wird dann  auf     35     C gekühlt und filtriert und der Fil  terkuchen viermal mit 114 Teilen     Cyclohexyl-          amin    bei 350 C gewaschen.  



  Hierauf versetzt man den gewaschenen  Filterkuchen mit genügend     Cy        clohexylamin,     um das Gemisch auf 645 Teile einzustellen.  Das     CTemisch    wird gerührt und bei     At.mo-          sphärendruck    oder in einem verschlossenen  Gefäss unter vermindertem Druck auf 120 bis       1250    C erhitzt. Die so erhaltene Lösung wird  auf 350 C gekühlt und filtriert und der Filter  kuchen viermal mit 114 Teilen     Cyelohexyl-          amin    bei 350 C gewaschen. Dann wird der ge  waschene Filterkuchen getrocknet.

   Das so er  lialtene Produkt enthält 96,9     %        Anthracen    und  0 bis     0,8%        Carbazol.    und     eignet        sieh        ziir    Di  rektoxydation zu     Anthrachinon    ohne weitere  Behandlung. Die Wiedergewinnung des An  thracens beträgt. 80,3     %    der Theorie.  



  Die Filtrate und Waschflüssigkeiten aus  der zweiten Stufe des     Reinigungsverfahrens     werden an Stelle äquivalenter Mengen von  frischem     Cyelohexylamin    für die Kristallisa  tion und das Waschen der ersten Stufe dieser  Methode für eine anschliessende Reinigung von  300 Teilen rohem     Anthracen    verwendet. Die       zweite    Reinigungsstufe wird in der gleichen      Weise     durchgeführt,    wie     bereits    oben beschrie  ben     wurde,    wobei man<B>91,0%</B>     Anthracen        zu-          rückgewinnt.     



  Die     Anthracenausbeute    in den Beispielen  1     und    2 kann     dadurch    erhöht werden, dass das  Lösungsmittel aus den Filtraten und     Wasch-          flüssigkeiten    der ersten Stufe durch Erhitzen  teilweise verdampft wird, worauf die     umreine          Anthracenfraktion,    welche nach dem Kühlen,       Filtrieren    und Waschen     auskristallisier    t an  fällt,     in        einem    anschliessenden Reinigungsver  fahren an Stelle einer äquivalenten Menge  rohen     Anthracens    verwendet wird.

   Dadurch  wird die     Anthracenwiedergewinnung    auf  97,7     %    des theoretischen     Wertes    erhöht. Die  Qualität des Produktes wird durch diese Be  handlung nicht     beeinträchtigt.     



       Beispiel   <I>3:</I>       Rohanthracen    wird wie in Beispiel 1 in  zwei Stufen gereinigt. Der Filterkuchen     wird     dann ohne vorheriges Trocknen mit 430 Tei  len     Cyclohexylamin    gemischt und das Gemisch    unter Rühren so lange auf 1200 C erhitzt, bis  eine vollständige Auflösung     stattgefunden    hat.  Die so erhaltene Lösung wird dann auf 200 C       gekühlt    und filtriert und der Filterkuchen  viermal mit 127 Teilen     Cyelohexylamin    bei  200 C gewaschen. Der gewaschene Filterkuchen       -wird    getrocknet.

   Das so erhaltene     Produkt     enthält 98,3     %        Anthracen    und kein     Carbazol     und eignet sich zur     Direktoxydation    zu     An-          thrachinon    ohne weitere Behandlung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Anthracen, dadurch gekennzeichnet, dass Rohanthracen mindestens zweimal aus einem Cyclohexylamin enthaltenden Lösungsmittel kristallisiert wird. UNTERANSPRUCH: Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet., dass das Filtrat, herrührend von der Kristallisation von einer Menge Roh anthracen, bei der Kristallisation einer weite ren Menge Rohanthracen verwendet wird.
CH263644D 1946-05-01 1947-04-30 Verfahren zur Reinigung von Anthracen. CH263644A (de)

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