Es sind Einrichtungen zur Abgleiehung einer Waage bekannt, bei welchen der Waage balken ein elektrisches Schaltelement verstellt, das von den von einer Weehselstromquelle gelieferten Wechselströmen durchflossen wird, die für die Abgleiehung der Waage verwendet werden. Man hat zu diesem Zweck die > inde- rungen der Stromstärke der Wechselströme gemessen, die durch das vom Waagebalken verstellte Sehaltelement fliessen.
Da die prozentualen Änderungen des Wechselstromwider- standes des vom aageba]ken verstellten Schaltelementes entsprechend der angestrebten Genauigkeit nur sehr klein sein können, sind Wechselstromkompensatoren zur Messung dieser geringen Änderungen verwendet worden. Ferner hat man das vom Waagebalken verstellte Sehaltelement unmittelbar in den einen Arm einer elektrischen Weehselstrom- messbrücke gelegt und mit lTilfe derselben die Änderungen des Wechselstromwiderstandes des Schaltelementes und damit die Abweichun- gen des Waagebalkens von seiner Nullage bestimmt.
Eine weitere, ebenfalls bekannte Einrichtung sieht einen Rückkopplungsoszillator vor, bei welchem das vom Waagebalken verstellte Schaltelement als Reaktanz ausgebildet und einen Teil des die Eigenfrequenz bestimmenden Resonanzkreises ist. Für die Abgleichung der Waage werden hierbei die Änderungen der Eigenfrequenz des Rüekkopp- lungsoszillators verwendet.
Diese bekannten Einrichtungen, die aus nahmslos auf einer direkten Frequenzmessung oder auf einer direkten Widerstandsmessung basieren, sind nun nicht in allen Fällen anwendbar. Die mit ihnen erzielte Genauigkeit lässt sieh nur auf Kosten eines entsprechend grösseren Aufwandes an Hilfsmitteln steigern und solche Einrichtungen mit elektrischer Abgleichung sind infolgedessen nur bei grossen und kostspieligen Waagen verwendet worden, um besonderen Anforderungen, wie beispielsweise einer Fernanzeige der AIesswerte und dergleichen, Genüge zu leisten.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, Einrichtungen für den elektrischen Abgleich von Waagen zu schaffen, deren Genauigkeit ohne Zuhilfenahme von grossem Aufwand an elektrischen Hilfsmitteln gesteigert werden kann, so dass dieselben auch bei Analysenwaagen, beispielsweise an der Stelle der optischen Anzeigevorrichtungen, verwendet werden können.
Dies wird erfindungsgemäss bei Einrichtungen zur Abgleiehung einer Waage mit wenigstens einem vom Waagebalken verstellbaren elektrischen Sehaltelement, das von den von einer Wechselstromquelle gelieferten Weehselströmen durchflossen ist, dadurch erreicht, dass die Wechselstromquelle ein elektrisches Netzwerk mit frequenzabhängigem Übertragungsmass speist und an zwei verschiedenen Stellen dieses Netzwerkes Wechselströme gleicher Frequenz abgenoninien und in einem Modulator gegenseitig moduliert werden, dass das vom Waagebalken verstellbare Schalteledient derart an die Wechselstromquelle und an Einrichtung zur Abgleichung einer Waage. das Netzwerk angeschlossen ist,
dass die Verstellung des Schalteleinentes eine entspreehrende Änderung der Phasendifferenz zwisehen den beiden vom Netzwerk abgenommenen Wechselströmen hervorruft und dass ferner Mittel vorgesehen sind, mit denen der im Modulator durch die gegenseitige Ilodulation erzeugte Gleichstrom für die Abgleiehung der Waage herangezogen wird.
Im Gegensatz zu den vorbekannten Ein- richtungen wird somit nicht eine direkte Frequenz- oder Widerstandsmessung verwendet, sondern die Stellung des Waagebalkens wird durch die Phasendifferenz von zwei Wechsel- strömen gemessen, welche Phasendifferenz ausserdem durch einen reinen Gleichstrom abgebildet ist.
Zwei Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindimg sind in der Zeichnung schematisch wiedergegeben, und zwar sind in den Fig. 1 und 2 für einander entsprechende Teile jeweils gleiche Bezugszeiehen verwendet worden. Bei dem in der Fig. 1 angegebenen Beispiel ist der Waagebalken 1 auf der Schneide 2 beweglich abgestützt und trägt an seinem einen Ende die ebenfalls auf einer Schneide aufgehängte Waageschale 3, auf welcher die zu wägenden Körper aufgelegt werden. Am andern Ende des Waagebalkens ist eine senkrecht zur Zeiehnungsebene sich ersteekende Schneide 4 argebracht, auf welcher die Gewichte abgesetzt werden.
Das Absetzen der Gewichte erfolgt mit einer nicht näher angegebenen Vorriehtlmg 5 auf meehanisehem Wege mittels drehbarer Nockenwellen, welche die Gewichte auf der Schneide 4 absetzen bzw. von der Schneide 4 wieder abheben. Diese Vorrichüuig 5 ist dabei mit Vorteil so ausgeführt, dass durch die Drehung der Welle 6 in der einen Richtung die Gewichte selbsttätig nacheinander in Stufen der kleinsten Gewichtseinheit aufgelegt und durch die Drehung der Welle 6 in entgegengesetzter Richtung wieder abgehoben werden. Am Waagebalken 1 ist ferner ein Isolierstück 7 starr befestigt, das mit einem U-förmigen Metallbügel 8 versehen ist.
Dieser Bügel 8 bildet in Verbindung mit den beiden feststehend angeord neten Metallplattenpaaren 9 und 9' einen ver änderbaren elektrischen Kondensator, dessen Reaktanz von der jeweiligen Stellung des Waagebalkens 1 bestimmt wird. Der Kondensator 8, 9, 9' ist nun der Spule 10 parallelgeschaltet und bildet mit dieser zusammen den einen der hier benützten Sehwingungskreise.
Dieser Sehwingungskreis ist vermittels einer kleinen Kapazität 11 an einen zweiten aus der Spule 12 und dem Kondensator 13 bestehenden Schwingungskreis angekoppelt. Diese beiden gekoppelten Resonanzkreise bilden ein elektrisches Netzwerk mit frequenzabhängigem iJbertragungsmass und stellen in diesem Fall ein Bandfilter dar, dessen Durehlassbereich die beiden Eigenfrequenzen der Sehwingimgs- kreise enthält, wenn diese nicht zu weit auseinanderliegen. Dieses Bandfilter wird nun von einem als Weehselstromquelle dienenden Röhrengenerator gespeist, der hier aus einer rückgekoppelten Triode 14 besteht.
Der Röhrengenerator kann dabei mit dem genannten Netzwerk gemeinsame Sehaltelemente aufweisen irnd der Sehwingungskreis 12, 13 ist hierzu über den Kopplungskondensator 15 und den Gitterableitwiderstand 16 an Gitter und Kathode der Triode 14 angeschlossen.
Im Anodenkreis der Triode 14 ist ferner die Rückkopplungsspule 17 eingeschaltet, die mit der Spule 12 des einen der beiden Schwingungskreise des Netzwerkes induktiv gekoppelt ist. Der Röhrengenerator wird dabei mittels eines Netzanschlussgerätes betrieben, das einen Netztransformator 18 mit Heizwicklung
19 und Anodenspannungswicklung 20, eine
Gleichrichteranordnung 21 und ein aus der
Drossel 22 und dem Kondensator 23 be stehendes Tiefpassfilter enthält. Eine weitere Wicklung 24 kann für - die Speisung von l-Iilfsgeräten, auf welche weiter unten noch näher eingegangen wird, vorgesehen sein.
Die Einrichtung enthält ferner einen Älo- dulator, der die beiden Spulen 25 und 26 aufweist, die induktiv an die Spulen 10 und 12 der vorgenannten Resonanzkreise angekoppelt sind. Der Modulator enthält ferner die beiden Trockengleichriehter 27 und 28 und eine mit cleltriseheiu Mittelpunkt verseheneBelastungs- impedanz, welche sich aus den beiden Kondensatoren 29 und 30, der Gleichstromwick- lung 31 eines polarisierten Relais und eines Gleiehstromvoltmeters 32 zusammensetzt. Der dargestellte Modulator ist ein sogenannter Gegentaktmodulator, in welchem die beiden in den Spulen 25 und 26 induzierten Wechsel- ströme gegenseitig moduliert werden.
Da das Modulationsprodukt die Summen-und Differenzfrequenzen der beiden miteinander modulierten Wechselströme enthält, fliessen in den beiden reihengeschalteten Kondensatoren 29 und 30 Weehselströme der doppelten Frequenz, wie sie vom Triodenoszillator 14 erzeugt werden. Die Relaiswieklung 31 und das Voltmeter 32 werden hingegen von den durch die gegenseitige Modulation erzeugten Gleichströmen durchflossen. Die am Voltmeter 32 auftretende Gleichspannung ist dabei proportional dem Amplitudenprodukt der an den Spulen 25 und 26 herrschenden Wechsdspan- nungen multipliziert mit dem Kosinus des Phasenuntersehiedes der beiden Wechselspannungen.
Der Ruhestrom des Modulators, das heisst derjenige Strom, der bei einem Phasenunterschied von 900 als Gleichstromanteil erzeugt wird, ist beim Gegentaktmodulator kompensiert. Bei einem Phasenunterschied von 900 zeigt demnach das Voltmeter 32 gerade keine Spannung mehr an, während die in den beiden Teilwicklungen 31 fliessenden Gleichströme gleich gross und entgegengesetzt ge richtet sind. Der polarisierte Anker 33 verbleibt dann in der ausgezogen angegebenen Ruhelage.
Bei dieser Ruhelage des Relaisankers 33 ist der die Welle 6 antreibende Motor 34 ersiehtlich von der Wicklung 24 des Transformators 18 einpolig abgeschaltet. Ist hingegen der Phasenunterschied zwischen den beiden in den
Spulen 25 und 26 induzierten Wechselspannungen grösser oder kleiner als 90 , so ent steht am Voltmeter 32 eine nach Grösse und Vorzeichen der Phasendifferenz entsprechende Gleichspannung, das polarisierte Relais spricht an und der eine der beiden Kontakte 35 oder
36 wird geschlossen.
Da die beiden Kontakt- paare an die entgegengesetzten Enden der mit. einem elektrischen Mittelpunkt versehenen Erregerwicklung 37 des 3Iotors 34 verbunden sind, wird derselbe in der einen oder andern Drehrichtung zu laufen beginnen, je nachdem, welches der beiden Kontaktpaare 35 oder 36 durch den Relaisanker kurzgeschlossen worden ist.
Wie bereits angegeben wurde, sind die Spulen 25 und 26 je mit einer der beiden Spulen 10 und 12 der vorgenannten Schwin- gungskreise induktiv gekoppelt. Der Modula- tor wird somit von Wechselströmen gespeist, die am beschriebenen Netzwerk bzw. am Bandfilter an zwei verschiedenen Stellen ab- genommen werden. Es sei nun angenoninien, dass der Waagebalken 1 gerade seine Nullage einnimmt und dass bei dieser Nullage die im Schwingungskreis 12, 13 von der Triode 14 sdbsterregte Schwingung genau mit der Re sonanzfrequenz des durch die Spule 10 und die vom Waagebalken 1 verstellbare Kapazität 9, 8, 9' gebildeten zweiten Schwingungskreises übereinstimmt.
Da die beiden das Bandfilter bildenden Schwingnngskreise des netzwerkes durch einen reinen Blindwiderstand, nämlich durch die kleine Kapazität 11, miteinander gekoppelt sind, herrscht dann zwisehen den Weehselspannungen an den Spulen 10 und 12 und damit auch an den Spulen 25 und 26 des Modulators ein Phasenunterschied von 90'. womit die Spannung am Voltmeter 32 gerade verschwindet. Für kleine Verstellungen des Waagebalkens, das heisst für kleine Verstimmungen des die Spule 1.0 ent haltenden Resonanzkreises, befindet sich offenbar die Frequenz des Triodenoszillators 14 noch innerhalb des Durchlassbereiches des Bandfilters.
Das frequenzabhängige itbertra gungsmass des Bandfilters äussert sieh dann darin, dass die Amplitude der Wechselspannung an der Spule 10 zwar näherungsweise konstant bleibt und sich lediglich ihre Phase gegenüber der Wechselspannung an der Spule 12 ändert. Die am Voltmeter 32 auftretende Gleichspannung ist somit nach Grösse und Vorzeichen weitgehend proportional der Abweichung des Waagebalkens von seiner Nulllage. Das Voltmeter 32 kann daher an der Stelle einer optischen Ablesvorrichtung, die üblicherweise eine stark vergrössernde Optik besitzen muss, zur Ablesung der letzten Gewichtsdezimale verwendet werden.
Beim Abgleichen der Waage zeigt die Richtung des Zeigerausschlages des Voltmeters ferner an, ob noch auf der Schneide 4 Gewichte aufgelegt oder abgehoben werden müssen. Vermittels der Relaiskontakte 35 und 36 und des Motors 34 kann auch eln. selbsttätiger Ab gleich der Waage herbeigeführt werden. Der Motor 34 verstellt die Vorrichtung 5 so lange, bis diese die für den Abgleich erforderlichen Gewichte auf der Schneide 4 aufgesetzt oder abgehoben hat.
Die Empfindlichkeit der beschriebenen Einrichtung ist sehr hoch. Beispielsweise erreicht das Voltmeter 32 die grössten verwendbaren positiven oder negativen Ausschläge schon dann, wenn sich die : Kapazität 9, 8, 9' nur etwa um den Q-ten Teil ihres Wertes bei der Nullage des Waagebalkens ändert, in welchem Fall sich Phasendifferenzen von etwa 45 bzw. 1350 zwischen den Wechsel spannimgen an den Spulen 25 und 26 ergibt.
Die Grösse Q stellt dabei die lÇreisgüte für die Resonanzkreise dar. Wird der Triodenoszillator 14 mit einer Frequenz von einigen Megahertz betrieben, so lassen sich unter Verwendung üblicher Schaltelemente leicht Q Werte von 50 bis 200 erreichen. Da die untere Genauigkeitsgrenze beispielsweise bei etwa + 2 Grad Phasenabweichung liegt, was etwa 1/20 des vorgenannten grössten Zeigeraussehlages des Voltmeters 32 entspricht, können somit Kapazitätsänderungen des vom Waagebalken verstellten Kondensators 9, 8, 9' von rund 1/2000 noch leicht festgestellt werden.
Beträgt die Eintauchtiefe des beweglichen Bügels 8 in die feststehenden Plattenpaare 9, 9' etwa 20mm, so bedeutet das, dass Ausschwenkun- gen des Waagebalkenendes von 0,01 mm am Gleichstrominstrument 32 noch leicht gemessen werden können. Durch die Wahl entsprechender Q-Werte hat man es somit in der Hand, die Empfindlichkeit der Einrichtung den jeweiligen Anforderungen anzupassen.
Um die Empfindlichkeit regelbar zu gestalten, können zusätzliche ämpfungswider- stände vorgesehen sein, die den Spulen 10 iuid 12 etwa parallel geschaltet werden können.
In der in Fig. 1 gezeigten Anordnung ist ersichtlich die vom Triodenoszillator 14 gelieferte Wechselspannung hinsichtlich ihrer Frequenz praktisch konstant, da die Ver stimmiing des die Spule 10 enthaltenden Resonanzkreises wegen der schwachen Ankopplung mittels des kleinen Kondensators 11 fast ohne Einfluss ist. Anderseits kann die Frequenz des Triodenoszillators gegebenenfalls mittels eines elektromechanischen Resonators, wie beispielsweise eines Quarzkristalles, stabilisiert werden, ohne dass sich die angegebene Wirkungsweise der Einrichtung ändert.
Anstatt mit konstanter Frequenz zn arbeiten iuid den angekoppelten Schwingungs- kreis durch das vom Waagebalken verstellbare Schaltelement zu verstimmen, kann auch umgekehrt mit veränderlicher Frequenz im Oszillator und mit einem fest abgestimmten, angekoppelten Kreis im Netzwerk die angestrebte Wirkungsweise erzielt werden. Der feste Kondensator 13 in Fig. 1 wird dann parallel zur Spule 10 und der vom Waagebalken verstellbare Kondensator 9, 8, 9' parallel zur Spule 12 des Oszillators geschaltet.
Die Wirkungsweise bleibt grundsätzlich dieselbe, es ändert sich lediglich das Vorzeichen der am Instrument 32 angezeigten Gleiehspan rang. Arbeitet die Einrichtung in diesem Sinne mit veränderlicher Frequenz, dann können im Netzwerk fest abgestimmte Schwin- gungskreise und insbesondere solche mit elektromechanisehen Resonatoren verwendet werden. Das Netzwerk kann in diesem Fall ein Quarzkristall-Brüekenfilter enthalten, welches eine sehr starke Frequenzabhängigkeit des Übertragungsmasses besitzt. Da derartige Resonatoren Q-Werte von einigen Tausend besitzen, lässt sich die Empfindlichkeit noch ganz beträchtlich steigern. Allerdings werden dann auch sehr hohe Anforderungen an die Konstanz der Betriebsspannimgen des Netz anschlussgerätes notwendig.
Eine Erhöhung der Empfindlichkeit kann ferner noch dadurch erreicht werden, dass an der Stelle eines leistungsverbrauchenden Mo dulators an das Netzwerk Mischröhren auge- schlossen werden, die als Modulator geschaltet sind. I) adureh wird nicht nur eine sonst vor handele Dämpfung der Schwingungskreise des Netzwerkes vermieden, sondern auch der durch die gegenseitige Slodulation hervorgerufene Gleiehstrom infolge der Verstärkerwirkung der Mischröhren zusätzlich verstärkt.
Eine derartige Einriehtung ist in Fig. 2 angegeben. Auf dem am Isolierstüek 7 angeordneten Teil des Waagebalkens 1 sind zwei Uförmige Bügel 8 und 8' voneinander isoliert befestigt. Der Bügel 8 bildet mit den beiden Platten 9, 9, einen ersten vom Waagebalken verstellbaren Kondensator und der Bügel 8' mit den ebenfalls feststehenden Platten 13, 13' einen zweiten solchen Kondensator. Durch die Bewegung des Waagebalkens werden diese beiden Kondensatoren ersichtlich in zueinander gegenläufigem Sinn verstellt; sie sind ferner zweckmässig so ausgeführt, dass sie bei der Nullstellung des Waagebalkens 1 genau gleiche Kapazitäten besitzen. Hierdurch wird vermieden, dass auf den Waagebalken 1 irgendwelche einseitig wirkenden elektrostatischen Kräfte ausgeübt werden könnten.
Der Kondensator 9, 8, 9' ist unmittelbar der Spule 10 parallel geschaltet und bildet mit dieser einen ersten Resonanzkreis eines Netzwerkes. Ferner liegt der Kondensator 13, 8', 13' über die ver gleichsweise sehr grossen Kopplungskapazitäten 15, 15' 15" parallel zur Spule 12, welche Parallelsehaltung einen zweiten Rcsonanzkreis des Netzwerkes darstellt. Der Ableitwiderstand 16' dient dazu, eine Gleichspannung vom Kondensator 13, 8', 13' femizuhalten. Die beiden genannten Resonanzkreise sind nun mit einander kapazitiv gekoppelt, wobei als Kopp- lungskapazität die gegenseitige Kapazität der beiden Bügel 8 und 8' dienen kann.
Wie in Fig. 1 ist der die Spule 12 enthaltende Resonanzkreis gleichzeitig das frequenzbestimmende Element eines Röhrengenerators, der in der Fig. 2 aus den zueinander parallel geschalteten ersten und zweiten Gittern von zwei Oktoden 27' und 28' besteht. Dementsprechend sind die beiden parallelgeschalteter1 zweiten Gitter der Oktoden an eine Rückkopp lungsspulc 17 angeschlossen, die mit der Spule 12 des einen Resonanzkreises induktiv gekoppelt ist. Die beiden Oktoden dienen gleichzeitig als Modulator und Verstärker.
Der die Spule 10 enthaltende Resonanzkreis ist an eine mit elektrischem Alittelpwlkt versehene
Spule 26 angekoppelt, deren Enden über Gitterkondensatoren 38 und Ableitwiderständen 39 an die beiden vierten Gitter der Oktoden angeschlossen sind. Die beiden Oktoden arbeiten in dieser Schaltung somit als Gegentaktmodulator mit kombiniertem Schwingungserzeuger; die in den Anodenströmen auftretenden Modulationsprodukte sind infolgedessen zueinander um 1800 verschoben. Dementsprechend ist die an den Modulator angesehlossene Belastungsimpedanz 29, 30, 31, 32 wie in Fig. 1 mit einem elektrisehen Nullpunkt versehen, welcher hier am Pluspol der Anodenspan iiiingsquelle liegt.
Der Ruhestrom. dieses Modnlators ist durch die beiden Anodenruheströme der Röhren 27' und 28 gegeben und wird in der Gegentaktwicklung 31 des Relais kompensiert. Bei genau gleich grossen Anodenruheströmen der beiden Oktoden zeigt das Voltmeter 32 keine Spannung an. Die genaue Kompensation der Anodenruheströme kann hierbei etwa durch gegensinnige Regelung der beiden Gitterableitwiderstände 16 herbeigeführt werden, wenn der Waagebalken die genaue Nullstellung einnimmt.
Bei dieser Nullstellung stimmen die Resonanzfrequenzen der die Spulen 10 und 12 enthaltenden Schwingungskreise überein, die Wechselspannungen an den Spulen 10 und 12 sind zueinander um 90 verschoben, wobei die Spannung am vierten Gitter der Röhre 27'gegenüber derjelligen an ihrem ersten Gitter beispielsweise +90 und die Spannung am vierten Gitter der Röhre 28'gegenüber ihrem ersten Oitter -90" phasenverschoben ist. Die Gleichstromkomponenten der Modulationsprodukte verschwinden dann in beiden Röhren, und es fliessen nur die Anodenrnheströme.
Wird nun der Waagebalken 1 aus seiner Nullage gebracht, dann verschieben sich die Resonanzfrequenzen der beiden die Spulen 10 und 12 enthaltenden Schwingungskreise in gegenläufigem Sinne. Die dabei auftretende Phasenversehiebung zwischen den Spannun- gen an den Spulen 10 und 12 wird doppelt so gross, wie wemi nur der eine der beiden Schwingnngskreise durch den Waagebalken verstemmt ivirde. Dementsprechend wird die Empfindlichkeit der Eiiirichttmg grösser.
Eine weitere Steigerung der Empfindlichkeit ergibt sich, weil die Eingangsimpedanzen der Röhren 27' und 28' die angekoppelten Schwin gungslireise bei weitem nicht so stark dämpfen, wie das durch den in Fig. 1 angegebenen Modulator der Fall ist. Es lassen sich somit hohe Q-Werte bei den Schwingungskreisen verwirkliehen.
Schliesslich arbeiten die beiden Oktoden mit ihrer Überlagerungssteilheit noch als Gegentalftverstärker für die Gleichstromkomponenten der Modulationsprodukte. Bei gleicher Schwingungsleitung des Oszillators kann mit der Einrichtung nach Fig. 2 gegen über derjenigen nach Fig. 1 eine Erhöhung der Empfindlichkeit um etwa den Faktor 50 erreicht werden, und zwar unter Verwendung üblicher Schaltelemente und Röhren.
Die Anzeigevorrichtung 32 sowie die an den Modulator angeschlossene Relaiseinrichtung 31, 33, 35, 36 und die von ihr mittels des drehrichtungsumschaltbaren Motors 34, 37 angetriebene Vorrichtung 5 für den selbsttätigen Abgleich der Waage können gleich wie in Fig. 1 ausgebildet sein, bei der Einrichtung nach Fig. 2 kann es jedoch zweckmässig wer den, die Anodenspannung der Oktoden mittels eines Stabilisators 40 konstant zu halten. Ist dieser als Glimmstahilisator ausgebildet, dann wird mit Vorteil ein Ohmscher Filterwiderstand in Verbindung mit eingangs- und ausgangsseitigen Filterkapazitäten 23 und 23' verwendet.
Die Einrichtung gemäss Fig. 2 ist weitgehender Abwandlungen fähig, ohne das ihr zugrundeliegende Prinzip zu verlassen. So kann man beispielsweise die Oktode 28' weg- lassen und die an ihre Anode angeschlossene Leistung der Belastungsimpedanz 29, 30, 31, 32 an einen Gleichstromkompensator. legen, um den Ruhestrom der verbleibenden Oktode 27' zu kompensieren. An der Stelle einer speziell vorgesehenen Kopplungskapazität zwisehen den beiden die Spulen 10, 12 enthaltenden Resonanzkreise können bei genügend hoher Frequenz die dynamischen Röhrenkapazitäten der. Oktode für diese Kopplung verwendet werden, wodurch sich eine weitere Vereinfachung ergibt.
Als gemeinsame Os zillator- und Mischröhre kann auch eine Röhre mit weniger als acht Elektroden in geeigneten Schaltungen verwendet werden. Es zeigt sich indessen, dass für die durch die vorliegende Erfindung angestrebten Zwecke Röhren mit weniger als fünf Elektroden als kombinierte Misch-und Oszillatorröhren nicht geeignet sind.