-
Wiegevorrichtung mit mechanischem Lastausgleich Die Erfindung betrifft
eine Wiegevorrichtung mit mechanischem Lastausgleich mittels einer durch Fremdkraft
betätigbaren Lastzuführ- oder Lastaus-.gleichsvorrichtung und einem die Lastzuführ-
oder Lastausgleichsvorrichtung steuernden, von der Differenzkraft zwischen Lastkraft
und Lastausgleichskraft beaufschlagten, der Differenzkraft proportionale elektrische
Meßwerte erzeugenden Geber sowie einer von der Lastausgleichsvorrichtung und der
Differenzkraft gesteuerten Anzeige-, Registrier- und/oder Kontrollvorrichtung.
-
Es sind bereits Wiegevorrichtungen bekannt, bei denen sowohl der
Lastausgleich als auch der Anzeigemechanismus durch die Lastkraft verstellt wird.
Hierbei muß der Wägemechanismus verhältnismäßig große dynamische Bewegungen ausführen,
was in Anbetracht der zu bewegenden Massen zu wesentlichen Einspielzeiten des Lastausgleichsmittels,
z. B. eines Neigungspendels oder einer Ausgleichsfeder führt.
-
Hierbei ergibt sich durch die Bewegungen zwangläufig eine die Genauigkeit
beeinträchtigende Abnutzung der Lager, die sich auf die Empfindlichkeit der Vorrichtung
auswirkt. Zur digitalen Auswertung der Wägeergebnisse, die in Form von Winkeln oder
linearen Wegen analog angezeigt werden, sind komplizierte mechanische oder elektrische
Umsetzer nötig.
-
Es sind weiterhin bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen Geber
durch die Differenz zwischen Lastkraft und Ausgleichskraft beaufschlagt werden und
der Differenzkraft proportionale elektrische Meßwerte erzeugen, die zur Steuerung
der Lastkraft oder der Lastausgleichskraft durch Fremdkraft, z. B. einen Motor oder
Magnete, herangezogen werden. Die Erzeugung der elektrischen Meßwert erfolgt jedoch
auch hierbei wieder unter Ausnutzung einer entsprechenden Bewegung des Wägemechanismus
mit den bereits erwähnten Nachteilen.
-
Schließlich ist es bereits bekannt, clektrische Kraftmeßdosen verschiedener
Ausführungen für die Durchführung von Wägungen zu benutzen. Hierbei wird mit Hilfe
der quasistarren Kraftmeßdosen die Lastkraft in proportionale elektrische Meßwerte
umgeformt. Für höhere Genauigkeiten, insbesondere wenn mehr als tausend Unterteilungen
des Wägebereiches verlangt werden, sind aber elektrische Kraftmeßdosen ungeeignet.
-
Die obengenannten Nachteile der bekannten Vorrichtungen werden nun
dadurch vermieden, daß erfindungsgemäß der Geber in an sich bekannter Weise als
quasistarres, von der Differenzkraft verformbares Meßglied ausgebildet ist. Die
Verwendung des bekannten Prinzips des mechanischen Lastausglciches
unter Verwendung
von Hebelübertragungen bringt den Vorteil höchster Genauigkeit, während durch die
quasistatische Ermittlung der Kraftdifferenz der Vorteil größter Geschwindigkeit
der Wägung, Vermeidung dynamischer Bewegung, Lagerreibung und Abnutzung des Wägemechanismus
erzielt wird.
-
Zufolge der Ermittlung der Kraftdifferenz auf elektrischem Wege ist
es weiterhin möglich, durch Erfassung der Größe der Schwingungsamplituden eine Mittelwertbildung
durchzuführen und dadurch Wägungen unter Schwingungseinwirkung mit großer Genauigkeit
vorzunehmen.
-
Durch die direkte Erfassung der Lastkraft über den mechanischen Lastausgleich
und die Differenz zwischen Lastkraft und Kraft des mechanischen Lastausgleiches
auf elektrischem Wege ergibt sich weiterhin die Möglichkeit einer direkten digital-dezimalen
Auswertung der Lastkraftgröße ohne Umsetzung der Kräfte in Bewegungen und damit
Wege. Bei dem annähernd statischen Verhalten des quasistarren Hebelsystems der Waage
sind diese Auswertungen kurzzeitig durchführbar, wobei eine schnelle Anzeige und
Übergabe der ermittelten Gewichtswerte an Druckwerke und sonstige wertverarbeitende
Einrichtungen möglich ist.
-
Die Differenzkraft kann auch in Abhängigkeit von einem voreingestellten
Lastausgleich gemessen und der Meßwert für verschiedene Zwecke, z.B. Füllungs-,
Toleranz-, Klassifizierungs- und Kontrollvorgänge,
Proportionalsteuerungen
und/oder beliebige Schaltvorgänge herangezogen werden.
-
In vorteilhafter Weise ist in Weitcrbildung der Erfindung das Meßglied
durch die Differenzkraft m an sich bekannter Weise in seinen elektrischen Eigenschaften
durch Längenänderungen oder Innenspannungen veränderbar, und das Meßglied wird in
an sich bekannter Weise durch Anschläge oder federnde Lagerungen gegenüber Überlastung
geschützt.
-
Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn das verformbare Meßglied in an
sich bekannter Weise zwischen einem ortsfesten Bauelement und einem lastabhängig
bewegten Hebel angeordnet ist oder durch ein verformbares Element eines Hebels zwischen
einem ortsfesten Lager und dem Hebel gebildet ist.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein zweites verformbares
Meßglied zusätzlich zu dem ersten Meßglied mit einem größeren Meßbereich als das
erste angeordnet, welches das erste Meßglied durch Vorsteuerung des mechanischen
Lastausgleiches entlastet.
-
Ferner ist vorteilhaft so vorzugehen, daß der Meßbereich des verformbaren
Meßgliedes größer ist als der durch eine mechanische Lastausgleichsstufe hervorgerufene.
-
Weiterhin ist durch die Differenzkraft bei auf einen Sollwert voreingestelltem
mechanischem Lastausgleich die Abweichung des Istwertes vom Sollwert darstellbar.
-
Schließlich ist es zweckmäßig, wenn die der Differenzkraft proportionalen
elektrischen Meßwerte mit Toleranz- oder Vorgabewerten in an sich bekannten Vorrichtungen
vergleichbar sind.
-
Da die Unteransprüche nur allgemein bekannte Merkmale kennzeichnen,
sind diese Ansprüche nur als echte Unteransprüche, welche einen selbständigen Patentschutz
nicht begründen, anzusehen.
-
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen, in welchen Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt sind, erläutert. In den Zeichnungen stellt dar F i g.
1 eine automatische Kontrollwaage für Stück-und Schüttgüter, F i g. 2 eine automatische
Füllwaage mit Grob-und Feindosierung, F i g. 3 eine Großwaage und F i g. 4 eine
besondere Ausführungsform einer Lastausgleichsvorrichtung, die an die Stelle der
Lastausgleichsvorrichtung nach F i g. 3 treten kann.
-
Mit 1 ist in F i g. 1 ein Stückgut bezeichnet, das von einer Bahn
2 über ein auf einer Wägebrücke 3 abgestütztes Transportband 4 zu einer Bahn 5 transportiert
wird. Die Wägebrücke 3 stützt sich auf Lasthebel 6 ab, die in einem Rahmen 7 liegen.
Die Lastkraft wird über eine Zugstange8 und ein mechanisch-hydraulisches Frequenzfilter,
bestehend aus einem hydraulischen Dämpfer 10 und einem Federglied 11, auf eine mechanische
Lastausgleichsvorrichtung9 übertragen. Diese besteht aus einem bei 14 ortsfest gelagerten
Hebel 12, der in eine Zunge 13 ausläuft. Der Hebel 12 ist an der Zunge 13 durch
einen kombinierten Zug- und Drucklenker 15 gefesselt und trägt ein auf ihm verschiebbares
Taralaufgewicht 16. Ferner greift an dem Hebel 12 über ein Gehänge 19 ein Hebel
17 mit einem auf diesem verschiebbaren Laufgewicht 24 an. Der Hebel 17 ist um eine
Achse 17a drehbar gelagert. Der Kern eines Elektromagneten 18 bewegt sich bei Erregung
des Magneten in Richtung des Pfeiles 18a. Mit 20 und 21
sind Spulen eines induktiven
Gebers bezeichnet, in deren Luftspalt eine Verlängerung der Zunge 13 hineinragt.
Die Zunge 13 ist durch Verstellung eines Hebels 22, die durch Muttern 23 vorgenommen
wird, gegen die Geber 20 und 21 zur Nulleinstellung justierbar. Der Laufgewichtshebel
17 ist derart justiert, daß er bei Nullstellung des Laufgewichts 24 indifferent,
d. h. ohne Kraftwirkung, ist. Die Ziffer 25 weist auf eine elektrische Steuerung
hin, die mit den Gebern 20 und 21 einerseits und dem Magneten 18 andererseits elektrisch
verbunden ist.
-
In F i g. 2 ist mit 30 ein Behälter bezeichnet, der unterhalb von
Magnetventilen 31 und 32 für eine Grob- und Feindosierung angeordnet ist. Der Behälter
30 steht auf einer von einem Wägehebel 34 getragenden Wägebrücke 33. An dem Hebel
34 ist eine Zugstange 35 angelenkt, die mit einem um eine Achse 46 drehbaren Hebel
36 gelenkig verbunden ist. In die Zugstange 35 kann mittels eines Magneten37, der
einen um eine Achse 38a drehbaren Hebel 38 gegen eine Feder 39 nach unten zieht,
ein Schaltgewicht 40 eingehängt werden. Das Schaltgewicht 40 ruht, wenn der Magnet
nicht betätigt wird, auf einer Gabel des Hebels 38. An dem Hebel 36 ist ein durch
einen Verstellmotor 41 über ein Zahnradgetriebe 41a drehbares Neigungsgewicht 42
gelagert. An diesem ist ein Zeiger43 angebracht, der sich längs einer Skala 44 bewegt.
Auf dem rechten, gabelförmig gestalteten Ende des Hebels 36 ist ein Schiebegewicht
45 angeordnet. Der Hebel 36 kann sich zwischen ortsfesten Einstellschrauben 47 und
48 geringfügig hin- und herbewegen. Will er sich aufwärts bewegen, so übt er einen
Druck auf einen piezoelektrischen Geber 50 aus, der in bekannter Weise durch eine
von einem verstellbaren Anschlag beaufschlagbare Druckfeder 51 eine Vorspannung
erhält. Mit 52 ist ein Vorgabewertgeber bezeichnet und mit 54 eine elektrische Steuerung,
die mit dem Vorgabewertgeber52, den beiden Magnetventilen 31 und 32, dem Magneten
37 und dem Verstellmotor 41 elektrisch verbunden ist.
-
Mit der Steuerung 54 und dem Verstellmotor 41 ist schließlich noch
ein Stellungsgeber 53 elektrisch verbunden.
-
Bei der in F i g. 3 schematisch dargestellten Großwaage ist mit 60
eine Wägebrücke bezeichnet. Die Lastkraft wird über Lasthebel 61, einen Ubertragungshebel
62 und einen Parallelschalthebel63 auf eine elektrische Kraftmeßdose 64 übertragen;
ferner über den Parallelschalthebel 63 auf einen Lastausgleichshebel 65, der an
seinem freien Ende mit einer Schaltgewichtsschneide 66 versehen ist und mit seinem
anderen Ende mit einer elektrischen Kraftmeßdose 67 in mechanische Wirkverbindung
tritt. Die in geometrischer Reihenfolge, z. B. im Verhältnis 1, 2, 4, 8 ... gestaffelten
Schaltgewichte 68 hängen an Hebeln 69. Sie können mit Hilfe von Magneten 70 auf
die Schneide 66 abgesetzt werden. Die Kraftmeßdosen 64 und 67 sind als verformbare
Glieder mit Widerstandsmeßwertgebern ausgebildet. Auf dem Hebel 62 ist ein Taralaufgewicht
73, das durch einen Motor 72 verstellbar ist, angeordnet. Der Verstellmotor 72 für
das Taralaufgewicht 73, die Kraftmeßdosen 64 und 67 und die Magnete 70 werden von
einer elektrischen Steuerung 71 aus geschaltet bzw. gesteuert.
-
In F i g. 4 ist ein Lastausgleichshebel 80, der an die Stelle des
Hebels 65 der F i g. 3 treten kann, in einer Blattfeder 81 gelagert, die an dem
Lagerbock 81a befestigt
ist. An dem Hebel 80 ist eine Feder 83
befestigt, an der ein Parallelschalthobel 82, der die gleiche Aufgabe wie der Hebel
63 in F i g. 3 erfüllt, aufgehängt ist. Eine horizontal liegende Blattfeder 84 stellt
die Verbindung mit einem festen Lager 85 her.
-
Auf der Oberseite der Blattfeder 84 sind Dehnungsmeßstreifen 86 und
87 und auf ihrer Unterseite Dehnungsmeßstreifen 88 und 89 angebracht. Die Dehnungsmeßstreifen
sind zu einer Meßbrücke geschaitet, wobei in der Brückendiagonalen 90 ein Steuerverstärker
91 liegt.
-
Im folgenden wird an Hand der Zeichnungen die Wirkungsweise der Waage
einzeln beschrieben.
-
Ist das Laufgewicht 24 der Kontrollwaage, die in E i g. 1 dargestellt
ist, auf das gewiinschte Gewicht für das Stückgut 1 eingestellt, kann dieses über
die Waage transportiert werden. Die durch den Bandtransport und das Auf- und Abschieben
des Gutes auftretenden Schwingungskräfte werden durch das Frequenzfilter 10, 11
eliminiert. Die Kraftdifferenz zwischen dem eingestellten und dem tatsächlichen
Gutgewicht, durch die die Zunge 13 verformt wird, ist über die Geber 20 und 21 meßbar.
Diese übertragen den Meßwert zur Steuerung 25, in der durch eine elektrische Vergleichsschaltung
mit voreingestellten Toleranzwertgebern die Über- oder Unterschreitung der Toleranzen
für die Kraftdifferenz erfaßt wird, um entweder Signallampen zwecks Anzeige der
Unter- und Übergewichte zu schalten oder Sortiervorgänge zu steuern. Da die Größe
der Kraftdifferenz durch die Geber erfaßt wird, ist auch die Anzeige oder Erfassung
der Differenzgewichte mittels Schreibgeräten oder Druckwerken über Auswerter in
bekannter Weise möglich. Schwingungen, die nicht durch das mechanisch-hydraulische
Frequenzfilter ausgesiebt werden, können hierbei auf elektrischem Wege, z.B. durch
RC-Glieder oder Amplitudenverschiebung oder Umkehrung über Mittelwertbildung eliminiert
werden. Zur Tarakontrolle kann der Laufgewichtshebel 17 mittels des Magneten 18
abgeschaltet werden, wodurch dann die Geber 20 und 21 nur die Kraftdifferenz gegenüber
der Taragrundeinstellung durch das Gewicht 16 erfassen. Diese kann in gleicher Weise,
wie bereits angegeben, toleranzkontrolliert werden.
-
Werden an Stelle von Stückgütern Schüttgüter über das Transportband
gefördert, so können Abweichungen von dem am Laufgewicht 24 eingestellten Sollgewicht
ununterbrochen über die Geber 20 und 21 als Kraftdifferenz in ihrer Größe auf elektrischem
Wege gemessen werden. Diese Meßwerte sind einerseits in ihrer Größe anzeigbar oder
können mittels Schreiber festgehalten werden. Ferner können diese Meßwerte als Differenz
in bekannter Weise direkt oder durch Umwandlung in Impulse auf Zählwerke übertragen
werden. Die Zählwerke zeigen dann entweder die Differenzmenge gegenüber der Sollmenge
an oder, sofern die Sollmenge als Grundwert laufend in die Zählwerke eingegeben
wird, erfassen die Istmenge. Beim Überschreiten der durch die Geber 20 und 21 erfaßbaren
Kraftdifferenzen kann durch Vergleich mit an der Steuerung 25 voreingestellten,
maximal und minimal zulässigen Differenzüberschreitungen eine Signalgabe oder Abschaltung
des Transportbandes veranlaßt werden.
-
Die Meßwerte der Geber 20 und 21 können auch zur Steuerung der Geschwindigkeit
des Transportbandes 4 herangezogen werden. Es ist hierdurch eine
Regulierung des
Materialflusses entweder in beliebiger oder in einer zum Meßwert proportionalen
Größe möglich.
-
An Stelle des auf der Wägebrücke 3 abgestützten Transportbandes können
beliebige andere Fördereinrichtungen, z.B. Rollenbahnen, Plattenbänder od. dgl.,
auf der Brücke 3 angebracht sein oder Teile der Fördereinrichtungen auf der Brücke
abgestützt werden, wobei z. B. die Brücke nur aus einer Tragrolle eines Transportbandes
bestehen kann.
-
Der Füllvorgang bei der Füllwaage nach F i g. 2 verläuft wie folgt:
Die Waage wird ohne Behälter 30 bei abgesetztem Schaltgewicht 40 mittels Schiebegewicht
45 tariert, bis durch eine mit der Steuerung 54 verbundene Signallampe oder eine
andere Signalvorrichtung angezeigt wird, daß durch den Geber 50 eine bestimmte Vorbelastung
gemessen wird, die der Einstellung des an der Steuerung 54 befindlichen Vorgabewertgebers
52 entspricht. Jetzt wird der Behälter 30 aufgebracht. Durch die Belastungsänderung
am Geber wird eine Abschaltung des Magneten 37 und damit eine Abschaltung des Gewichtes
40 aus der Zugstange 35 veranlaßt, wodurch das Gewicht des Behälters 30 zum Teil
ausgeglichen wird. Zur Nulleinstellung wird der Vorgabewertgeber52 von Hand oder
mittels eines Verstellmotors verstellt, bis der Vorgabewert dem Wert des Gebers
50 entspricht.
-
Dann wird durch die Steuerung 54 der Verstellmotor 41 eingeschaltet,
wodurch dieser die am Stellltngsgeber 53 eingestellte Stellung einnimmt und damit
eine entsprechende Verstellung des Neigungsgewichtes 42 durchführt. Hierdurch ist
der Lastausgleich für das Füllgewicht eingestellt. Nach Öffnen des Ventils 31 durch
die Steuerung 54 beginnt die Grobfüllung.
-
Wird eine bestimmte, über den Geber 50 meßbare Kraftdifferenz erreicht,
die einem in der Steuerung 54 voreingestellten Vorgabewert entspricht, so erfolgt
Umschaltung auf das Ventil 32 und damit die Feindosierung. Bei einer dem Nachlauf
entsprechenden, gleichfalls voreinstellbaren Kraftdifferenz erfolgt vor Erreichen
des eingestellten Füllgewichtes die Endabschaltung des Ventils 32.
-
Sofern Über- oder Untergewichte bei der Füllung eingetreten sind,
können diese an Hand der Gebermeßwerte auf elektrischem Wege mit voreingestellten
Toleranzwerten für die Kraftdifferenz verglichen und bei Toleranzüberschreitungen
entsprechende Umschaltungen über die Steuerung 54 veranlaßt werden. Anschließend
wird der Verstellmotor 41 über die Steuerung 54 je nach Belastung des Gebers S0
in der einen oder anderen Drehrichtung eingeschaltet und dadurch das Neigungsgewicht
verstellt, bis der Wert des Gebers 50 mit dem Vorgabewertgeber 52 übereinstimmt.
Wenn diese Nachverstellung sdrnell erfolgen soll, kann sie durch Regelung der Verstellgeschwindigkeit
proportional zur gemessenen Kraftdifferenz vorgenommen werden. Das tatsächliche
Füllgewicht kann jetzt an der Skala 44 abgelesen und zur Übertragung in Druckwerke,
in Fernanzeigevorrichtungen usw. in bekannter Weise abgeiastet werden.
-
An Stelle des Neigungsgewichtes können auch L.aufgewichte, Schaltgewichtseinrichtungen
od. dgl. vorgesehen werden.
-
Bevor bei der in F i g. 3 schematisch dargestellten Großwaage die
Last auf die Brücke 60 aufgebracht werden kann, muß die Tarierung der Waage die
automatisch erfolgt, vorgenommen werden. Zu diesem
Zweck wird an
der Steuerung 71 die automatische Tarierung eingeschaltet, worauf der Motor 72 das
Taralaufgewicht 73 auf dem Hebel 62 in Richtungsabhängigkeit von negativen oder
positiven Meßwerten der Kraftmeßdose 67 so lange verstellt, bis diese einen dem
Nullwert entsprechenden Widerstandswert abgibt. Um einen schnellen Tariervorgang
zu erreichen, kann die Verstellgeschwindigkeit des Taralaufgewichts in Abhängigkeit
von dem Meßwert der Kraftmeßdose 67, die die Taralastdifferenz erfaßt, geregelt
werden. Die Beendigung der automatischen Tarierung wird durch ein Signal an der
Steuerung 71 angezeigt, worauf die Last auf die Brücke 60 aufgebracht werden kann.
Schon während des Aufbringens der Last werden durch Auswertung der Meßwerte der
Kraftmeßdose 64 in der Steuerung 71 die der Gesamtlast proportionalen Meßwerte in
einen Binär-Code umgeschlüsselt und der Last entsprechende raligewichte 68 auf den
Hebel 65 mittels der Magnete 70 abgesetzt. Die verbleibende, durch die Schaltgewichte
nicht ausgeglichene Kraftdifferenz belastet die Kraftmeßdose 67. Wenn der Meßwert
der Kraftmeßdose 67 eine gewisse kurzzeitige Konstanz erkennen läßt, die sich am
Ende der Lastauloringung ergibt, und welche über eine Vergleichsschaltung, . B.
mit einem Kondensator od. dgl., feststellbar ist, wird eine digitale Auswertung
der Meßwerte und Schaltgewichtswerte vorgenommen.
-
Der Meßbereich der Kraftmeßdose 67 ist zweckmäßig größer als der
durch das kleinste Schaltgewicht 68 erfaßte Lastkraftbereich. Hierdurch wird erreicht,
daß bei Grenzwerten eine überdeckende Erfassung des kleinsten Schaltgewichtsbereiches
durch den Meßbereich der Kraftmeßdose 67 eintritt. Es werden dabei nur dann Schaltgewichte
zugeschaltet, sofern der Meßwert der Kraftmeßdose 67 eine größere Kraftdifferenz
erfaßt, als dem Gewichtswert des kleinsten Schaitgewichtes 68 und damit der Lastausgleichsstufung
entspricht. Die Gewichtswerte der Schaltgewichte 68, die den mechanischen Ausgleich
der Last darstellen, und der Meßwert der Kraftmeßdose 67, der die Kraftdifferenz
erfaßt, können in bebekannter Weise über Direkt- und Vergleichsschaltungen mit Dezimal-
und BinärCode in Zahlenwerte umgeschlüsselt und auf Anzeige- und Druckwerke übertragen
werden.
-
Vor Beginn der Wägung können auch die Schaltgewichte 68 auf den Hebel
65 aufgesetzt und während der Wägung nur die überschüssigen Gewichte abgehoben werden.
Hierdurch werden Stöße beim Wägevorgang vermieden. Die Kraftmeßdose 67 kann nicht
überlastet werden. Eine Überlastung kann auch durch zusätzlic'ne mechanische Abschaltvorrichtungen
vermieden werden.
-
An Stelle der Schaltgewichte können auch Lauf-oder Neigungsgewichte
Verwendung finden. Es können neben Kraftmeßdosen Meßglieder in jeder beliezeigen
Art, z. B. Frequenz-, kapazitive, induktive, magnetoelastische Geber, vorgesehen
werden.
-
Die horizontale Blattfeder 84, die in F i g. 4 den Lastausgleichshebel
80 mit dem festen Lager 85 ver-Ündet wi.d infolge der Kraftdiffeienz bei der Belastung
jeweils geringfügig verformt, wodurch die auf ihr angebrachten Dehnungsmeßstreifen
ebenfalls verformt werden. Es werden jeweils die Delmungsmeßstreifen 86 mit 88 und
87 mit 89 mittels des in der Brückendiagonalen 90 liegenden Steuerverstärliers 91
verglichen. Die Widerstände sind hierbei derart abge-
glichen, daß, sofern keine
Kraftdifferenz besteht, die Diagonalspannung gleich Null ist. Der Verstärker 91
dient zur Messung der durch die Kraftdifferenz bewirkten, sich als änderung der
Widerstände ergebenden Verformungen der Blattfeder 84, wobei einerseits der Nullwert
der Diagonalspannung und andererseits die Größe der Diagonalspannung als Regelwert
für den Tarier- und Wägevorgang gemessen wird. An den als elastisch verformbaren
Lagern verwendeten Federn 81 und 83 können in gleicher Weise Dehnungsmeßstreifen
angebracht werden. Auch kann die Lage des Kraftmeßgliedes 84 beliebig senkrecht
oder schräg sein. Schließlich kann der Hebel 80 selber als Kraftmeßglied ausgebildet
werden. In diesem Falle wäre die Verformung des Hebels ein Maß für die Größe der
Kraftdifferenz. An Stelle der Dehnungsmeßstreifen können auch induktive oder andere
entsprechende Geber Verwendung finden.