Auslauf-Synchronisiervorrichtung für beidseitig elektrisch gekuppelte Asynchronmotoren. Bei elektrischen Mehrmotorenantrieben mit beidseitig elektrisch gekuppelten Asyn- chronmotoren, insbesondere für Krempelsätze, müssen bekanntlich die Motoren synchron an- und auslaufen und ausserdem auch während des Betriebes in Gleichlauf bleiben.
Die Be dingung des genauen Synchronismus für den An- und Auslauf ist nicht schwer zu er fitllen, dagegen sind für die Erzielung eines synchronen Laufes während des Betriebes be sondere Massnahmen erforderlich, da das syn chronisierende Moment mit der Drehzahl der Motoren abnimmt und bei Synchronismus gleich Null ist. Für den Gleichlauf der Ma schinen. ist es daher erforderlich, einen Zu satzschlupf von mindestens<B>10%</B> zu haben, und dies bedeutet eine unliebsame Kompli kation für die Anlage.
In letzter Zeit ist man aber zu der Er kenntnis gekommen, dass die Antriebe wäh rend des Betriebes nicht in Synchronismus bleiben müssen. Der Verzicht auf diese Be dingung hat jedoch zur Folge, dass Massnah- tnen getroffen werden müssen, um den An trieb vor dem Auslauf wieder zu synchroni sieren, und die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine solche Auslauf-8ynchronisier- vorrichtung.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung be steht aus Mitteln, die von der Rotorspannung der zu synchronisierenden Motoren derart ge steuert werden, dass das Synchronisieren der Motoren bei annähernder Phasengleichheit der Rotorspannungen erreicht wird. An Hand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert, und zwar zeigt die Figur in schematischer Weise als Ausführungsbeispiel ein Mehrmotorenantrieb mit zwei Asynchron motoren für den Antrieb eines Zweikrempel- Satzes.
In der Figur bedeuten 1, 1' .die zwei Asynchronmotoren, die stä-nderseitig vom Dreiphasennetz 2 aus gespeist werden und rotorseitig elektrisch miteinander gekuppelt s;nd. Mit 3 und 4 sind die Schütze für Syn chronauslauf bzw. Synchronanlauf und Be trieb bezeichnet, während 5 bzw. 5' die An lasswiderstände für die Motoren 1, 1' bedeu ten. Diese Widerstände 5, 5' werden durch die Schütze 8, 8' ein- bzw. ausgeschaltet.
Im Rotorkreis der Motoren ist ferner noch ein Schütz 6 vorgesehen, dessen Erregerspule einerseits über den Transformator 7 und anderseits direkt an der Rotorspannung liegt und in Abhängigkeit von :der resultierenden Rotorspannung anspricht.
Die Wirkungsweise .der Synchronisiervor- r;chtung ist nunmehr wie folgt: Während des normalen Betriebes sind die beiden Rotoren der Motoren 1, 1' über die Widerstände 5, 5' kurzgeschlossen und laufen getrennt voneinander mit ihrem normalen Schlupf weiter, wobei das Schütz 4 geschlos sen und die Schütze 3 und 6 offen sind: Die Schütze B. 8' der Widerstände 5, 5' sind eben falls @vährend dieser Zeit geschlossen.
Beim Auslauf -der Motoren wird zunächst das Sohütz 4 geöffnet, wobei die Schütze 8, 8' für die Anlasswiderstände 5, 5' ebenfalls ausfal len, da diese Schütze mit dem Schütz 4 ent sprechend verriegelt sind. Anschliessend wird dann das Auslaufschütz 3 geschlossen. Durch das Schliessen des Schützes 3 tritt an den Schleifringen der Motoren eine Spannung auf, die gleichzeitig als Erregerspannung für das Schütz 6 dient und deren Wert von der Lage der Rotoren abhängt.
Da die Antriebe vor dem Synchronisieren nur mit kleiner Dreh zahldifferenz laufen, wird sich die Summen spannung an der Spule des Schützes 6 lang sam zwischen Null und dem maximalen Wert ändern. Über den Transformator 7 er hält der Erregerkreis .des Schützes 6 vom Motor 1' auch eine Spannungskomponente, die gegenüber der Motorspannung um 180 ver dreht ist. Bei Phasengleichheit beider Rotor spannungen wird daher das Schütz 6 mit dop pelter Rotorspannung erregt.
Beim Erreichen dieses Maximalwertes spricht dann das Schütz 6 an und synchronisiert die Motoren bei an nähernd -Phasengleichheit der Rotorspannun- gen, und zwar ohne jeglichen Stoss.
Selbst verständlich kann die Einrichtung auch so ge troffen werden, dass das Schütz 6 nicht beim Maximalwert der resultierenden Rotorspan- nungen anspricht, sondern bei irgendeinem andern bestimmten Wert, oder auch bei der minimalen Differenzspannung bzw. bei Span nung Null.
Um das Schütz 6 auf minimale Spannung ansprechen zu lassen, kann beispielsweise folgende Anordnung getroffen werden: Das Schütz 6 wird mit einer zweiten Spule ver sehen, eine Haltespule, die durch einen Schliesskontakt am Schütz 3 betätigt wird. Solange das Schütz 3 offen ist, wird auch das Schütz 6 durch die Haltespule offen ge halten.
Durch Öffnen des Schützes 4 und Schliessen des Schützes 3 wird der Synchroni- siervorgang eingeleitet, wobei die Haltespule durch den dazugehörigen Schliesskontakt am Schütz 3 spannungslos wird. Das Schütz 6 fällt ab, sobald die Spannung an seiner an- lern Spule etwa Null geworden ist. Diese Spule wird von der Differenz der Rotorspan- nungen gespeist, und der Transformator 7 fällt in diesem Falle weg.
Der Schliesskontakt für die Haltespule wird noch mit einer Zeit verzögerung versehen, so dass das Schliessen des Schützes 6 erst kurz nach dem Schliessen des Schützes 3 erfolgt.
Die beschriebene Auslauf-Synchronisier- vorrichtung kann auch zum Synchronisieren der Motoren beim Anlauf benutzt werden. Beim Anlaufen wird das Schütz 4 geschlos sen und dadurch das Schütz 6 in analoger Weise wie bereits beim Auslaufen beschrieben worden ist ebenfalls zum Ansprechen ge bracht. Nachdem das Schütz 6 die Motoren synchronisiert hat, wird es abfallen, sobald die Rotoren nach vollendetem Anlauf durch die Widerstände 5, 5' liurzgesahlossen sind.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung kann ohne weiteres auch bei Dreikrempel sItzen zur Anwendung kommen.