Radioempfangsapparat mit gegengekoppelter Ausgangsröhrenstufe und einer parallel zur Belastung liegenden Tonblende.
In Rundspruchempfänbgern ist es vielfach üblich, eine einstellbare frequenzabhängige Impedanz Parallel zur Belastungsimpedanz der Ausgangsröhre vorzusehen, um für die hörbaren Frequenzen eine variable Dämpfung zu erreichen., so da'ss der Benützer des.
Emp- fängers die durch den Lautsprecher erzeugte Tonqualität verändern kann. In Ra.dioemp,- fängern mit Gegenkoppl'ung ist die Anwen dung dieser einfachen Art der Tonregelung w chwierig.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Anwendung einer solchen Tonblende auch auf gegengekoppelte Empfänger zu -ermöglichen.
Der erfindungsgemässe Radioempfangs- apparat mit gegengekoppelter Aus.gangsröh- renstufe und einer parallel zur Belastung lie genden Tonblende ist dadurch ,gekennzeissh- net,
dass die Tonblende un d der Gegenkopp- lungskrevs eineinstellbares Element geme n sam haben, wLlches derart bemessen und an- geordnet ist, dass bei Einstellung des genann ten Elementes;
in die eine Grenzlage, bei der .die Unterdrückung der hohen Frequenzen ge genüber den tiefen Frequenzen am grössten ist, die Gegenkopplungswirkung für alle Fre quenzen praktisch gleich gross' ist, während bei -der Einstellung in die andere Grenzlage die Gegenkopplun@gswirkung mit steigender Frequenz abnimmt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindung,-, gegenstandes isst nachstehend an Hand der Fig. 2 der Zeichnung näher beschrieben.
Die Fig. 1 ,stellt ,eine schematische Schal tung einer typischen Tonblendenanordnung dar, wie sie bisher vorzugsweise angewendet wurde Mit Y ist die Ausgangsröhre des: Empfän- gem bezeichnet.
Im Anodenkreis ist über einen Transformator T der Lautsprecher LS eingeschaltet. Die Röhre Y ist gewöhnlich, wie dargestellt, .eine Pentode mit indirekt ge heizter Kathode, die, wie üblich, durch einen Widerstand mit parallel geschaltetem Kon densator vorgespannt ist.
Die Tonblende weist einen Kondensator C und einen Widerstand B in Reihenschaltung auf, die als Ganzes zur Belastungsimpedanz parallel liegt. Es kann R oder C in Stufen oder kontinuierlich veränderbar sein;
gewöhn- lich. ist P variabel und besteht beispielsweise aus einem Widerstand mit Kohlegleitbahn und ist von Null bis. z.
B. 100 000 Ohm ein- stellbar. Die Werte von R und C werden ge wöhnlich derart gewählt, dass' beieinem maxi malen Wert von B die parallel zum Aus- gangstransformator T liegende Belastung mit steigender Frequenz die Zunahme der Iaut- sprecheri:
mpedanz, wie sie sich über den Transformator T Tür den Anodenkreis ergibt, begrenzt.
EMI0002.0001
Diese- <SEP> Tonblende <SEP> hat <SEP> verschiedene <SEP> Nach teile, <SEP> von <SEP> denen <SEP> die <SEP> folgenden <SEP> erwähnt <SEP> seien:
<tb> 1. <SEP> Die <SEP> Belastung, <SEP> wie <SEP> sie <SEP> ,sich, <SEP> für <SEP> den
<tb> Anodenkreis <SEP> der <SEP> Röhre <SEP> ergibt, <SEP> wird <SEP> durch <SEP> die
<tb> Einstellung <SEP> des <SEP> Widerstandes <SEP> R <SEP> veränderlich,
<tb> wodurch <SEP> Verzerrungen <SEP> im <SEP> Bereich <SEP> der <SEP> ge dämpften <SEP> Frequenzen <SEP> und <SEP> Modulationspro dukte <SEP> auftreten <SEP> können.
<tb>
2. <SEP> Ftir <SEP> jede <SEP> Einstellung <SEP> des <SEP> variabler). <SEP> Ele mentes <SEP> R <SEP> ist <SEP> die <SEP> Frequenzabhängigkeit <SEP> der
<tb> Dämpfung <SEP> relativ <SEP> gering, <SEP> so <SEP> dass <SEP> neben <SEP> den
<tb> höheren <SEP> Frequenzen <SEP> auch <SEP> die <SEP> mittleren <SEP> Fre quenzen <SEP> in <SEP> unerwünschter. <SEP> Weise <SEP> beeinflusst
<tb> werden.
<tb>
Diese <SEP> Nachteile <SEP> werden <SEP> durch <SEP> die <SEP> Anwen dung <SEP> einer <SEP> Gegenkopplung <SEP> teilweise <SEP> noch
<tb> mehr <SEP> hervorgehoben. <SEP> Die <SEP> durch <SEP> die <SEP> Tonblende
<tb> der <SEP> Fig. <SEP> 1 <SEP> in <SEP> den <SEP> Anodenkreis <SEP> eingeführte
<tb> Dämpfungsbevorzugüug <SEP> der <SEP> hohen <SEP> Frequen zen <SEP> wird <SEP> durch <SEP> die <SEP> Wirkung <SEP> der <SEP> Gegenkopp lung <SEP> herabgesetzt, <SEP> so <SEP> dass <SEP> die <SEP> gewünschte
<tb> Dämpfung <SEP> der <SEP> höheren <SEP> Frequenzen <SEP> nur <SEP> durch
<tb> die <SEP> Verwendung <SEP> von <SEP> extremen <SEP> Werten <SEP> für <SEP> 1$
<tb> und <SEP> C <SEP> erreicht <SEP> werden <SEP> kann, <SEP> was, <SEP> time <SEP> Ein führung <SEP> der <SEP> unter <SEP> 1.
<SEP> .erwähnten <SEP> Mängel <SEP> in
<tb> verschlimmerter <SEP> Form <SEP> nach <SEP> sich <SEP> ziehen <SEP> kann.
<tb>
Die <SEP> Fig, <SEP> 2 <SEP> zeigt, <SEP> -wie <SEP> diese <SEP> Nachteile <SEP> cleT
<tb> Tonblende <SEP> -trotz <SEP> Gegenkopplung <SEP> überwunden
<tb> werden <SEP> können. <SEP> Die <SEP> Ausgangsstufe <SEP> weist <SEP> 'wie
<tb> in <SEP> zig. <SEP> 1 <SEP> die <SEP> Röhre <SEP> V <SEP> zusammen <SEP> mit <SEP> dem
<tb> Transformator <SEP> T <SEP> und <SEP> dem <SEP> Lautsprecher <SEP> LS
<tb> auf. <SEP> Die <SEP> vorangehende, <SEP> ebenfalls <SEP> dargestellte
<tb> Stufe <SEP> weisst <SEP> Mine <SEP> Röhre <SEP> Vl <SEP> auf, <SEP> deren. <SEP> Anode
<tb> A, <SEP> mit <SEP> dem <SEP> Gitter <SEP> der <SEP> Röhre <SEP> Y <SEP> durch <SEP> den
<tb> üblichen. <SEP> Kondensator <SEP> C3 <SEP> und <SEP> Gitterableit widerstand <SEP> ,R6 <SEP> gekoppelt <SEP> ist.
<SEP> Die <SEP> Anöde <SEP> A,
<tb> ist <SEP> über <SEP> einen <SEP> Widerstand <SEP> R3 <SEP> mit <SEP> einer <SEP> Hoch spannungsquelle, <SEP> verbunden. <SEP> Beide <SEP> gathoclen
<tb> wei.,den <SEP> durch <SEP> den <SEP> -üblichen, <SEP> .von <SEP> einem <SEP> Kon densator <SEP> überbrickten <SEP> Widerstand <SEP> vorge spaumt.
<tb>
Bis <SEP> hieher <SEP> handelt <SEP> @es <SEP> sich <SEP> um <SEP> eine <SEP> be kannte <SEP> Anordnung. <SEP> Im <SEP> weiteren <SEP> isst <SEP> nun <SEP> ein
<tb> einstellbarer <SEP> Gegaukopplungskreiis <SEP> vorgeo.eheu"
<tb> welcher <SEP> die <SEP> Widerstände <SEP> R,, <SEP> B2,. <SEP> R4 <SEP> und. <SEP> .B,
<tb> und <SEP> die <SEP> gondeaa.s'atoren <SEP> _0z <SEP> und. <SEP> C2 <SEP> enthält; <SEP> die
<tb> -eia).. <SEP> :die <SEP> Anoden <SEP> A <SEP> und <SEP> A,. <SEP> und <SEP> die <SEP> Erde <SEP> ver bindendes <SEP> Dämpfungsglied <SEP> bilden. <SEP> R, <SEP> ist <SEP> ein.
variables Potentiometer, welches gestattet, die Frequenzkennlinie der Dämpfung in wei ten Grenzen zu verändern.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandest wurden die fol- genden Werte- für die einzelnen Stromkreis- elemente gewählt:
EMI0002.0018
B, <SEP> = <SEP> 2.0 <SEP> 0'90 <SEP> Ohm <SEP> <B>B,:=</B> <SEP> 1000 <SEP> Ohm
<tb> R@ <SEP> = <SEP> 500 <SEP> 00:0 <SEP> Qhm <SEP> C,= <SEP> 0,005 <SEP> Mikrofarad
<tb> = <SEP> 50 <SEP> 000 <SEP> Ohm <SEP> C2 <SEP> = <SEP> 0;05 <SEP> Mikrofarad
EMI0002.0019
Es <SEP> ist <SEP> leicht <SEP> ersichtlich, <SEP> dass <SEP> für <SEP> diese <SEP> Werte
<tb> ,die <SEP> Impedanz <SEP> fier <SEP> die <SEP> hohen <SEP> Frequenzen <SEP> zwi schen <SEP> der <SEP> Anode <SEP> A <SEP> und <SEP> Erde <SEP> verhältnis mässig <SEP> klein <SEP> ist, <SEP> wenn. <SEP> sich <SEP> der <SEP> -Gleitkontakt
<tb> auf <SEP> R. <SEP> in <SEP> der <SEP> Nähe <SEP> von <SEP> .C? <SEP> befindet.
<tb>
Wenn <SEP> sich <SEP> der <SEP> Gleitkontakt <SEP> von <SEP> X <SEP> an
<tb> dem <SEP> C, <SEP> benachbarten <SEP> Ende <SEP> befindet, <SEP> wer den <SEP> die <SEP> hohen <SEP> Frequenzen <SEP> am <SEP> stärksten
<tb> gedämpft, <SEP> während <SEP> de <SEP> G.egenkopplungs spannung, <SEP> die <SEP> vom <SEP> Punkt <SEP> P <SEP> über <SEP> B2 <SEP> dem
<tb> Eingang <SEP> der <SEP> Röhre <SEP> Y <SEP> zugeführt <SEP> wird, <SEP> nur <SEP> ge <U>rin</U>ge <SEP> Frequenzabhän@gigkeit <SEP> zeigt <SEP> und <SEP> znmit
<tb> die <SEP> Frequenzabhängigkeit <SEP> der <SEP> Dämpfung <SEP> im
<tb> wesentlichen <SEP> den <SEP> gleichen <SEP> Verlauf <SEP> hat <SEP> wie <SEP> in
<tb> Fig. <SEP> 1.
<tb>
Wenn <SEP> sich <SEP> der <SEP> Gleitkontakt <SEP> von <SEP> R, <SEP> an
<tb> .dem <SEP> Cl <SEP> benachbarten <SEP> Ende <SEP> befindet, <SEP> sso <SEP> ist <SEP> im
<tb> Punkte <SEP> P <SEP> das. <SEP> Potential <SEP> der <SEP> hohen <SEP> Frequen zen <SEP> gegenüber <SEP> Erde <SEP> we@eutlich <SEP> kleiner <SEP> als, <SEP> an
<tb> der <SEP> Anode; <SEP> während <SEP> die <SEP> niedrigen <SEP> Frequen zen <SEP> am <SEP> Punkte <SEP> P <SEP> pTaktis!eh <SEP> noch <SEP> Anoden potential <SEP> haben, <SEP> so <SEP> dass;
<SEP> die <SEP> Gegenkopplung
<tb> für <SEP> die <SEP> höhen <SEP> Frequenzen <SEP> im <SEP> Verhältnis <SEP> her abgesetzt <SEP> wird <SEP> und <SEP> durch <SEP> die <SEP> Wirkung <SEP> :der
<tb> Gegenkopplung <SEP> nur <SEP> Dämpfungsbevorzugung
<tb> der <SEP> tiefen <SEP> Frequenzen <SEP> !auftritt, <SEP> die <SEP> unter <SEP> U.m ständen <SEP> so <SEP> gross <SEP> sein <SEP> kann, <SEP> da;ss; <SEP> die <SEP> totale.
<tb> Verstärkung <SEP> der <SEP> hohen <SEP> Frequenzen <SEP> grösser
<tb> wird <SEP> :als <SEP> die <SEP> :der <SEP> niedrigen <SEP> Frequenzen.
<tb>
Man <SEP> erkennt <SEP> daher, <SEP> dass, <SEP> mit <SEP> .der <SEP> Anord nung <SEP> & e <SEP> Möglichkeit <SEP> gegeben <SEP> ist, <SEP> .den <SEP> Pegel
<tb> der <SEP> hohen <SEP> Frequenzen, <SEP> verglichen <SEP> mit <SEP> dem.der
<tb> niederen <SEP> Frequenzen, <SEP> zu <SEP> erhöhe).). <SEP> -oder <SEP> herab. zusetzen. <SEP> je <SEP> nach <SEP> der <SEP> Stellung <SEP> des <SEP> Kontaktes
<tb> von <SEP> B4.
<tb>
Die <SEP> ".oben <SEP> angegebenen <SEP> Werte <SEP> :der-2trom kreiselemente <SEP> gelten <SEP> nur <SEP> fair <SEP> eine <SEP> bessti@e, Ausführungsform, da der richtige Wert für g von der ,Steilheit der Röhre V abhängt und auch die andern Elemente je nach den Kennlinien der verwendeten Röhren zu wäh len sind.
In Radioempfängern, die für den Betrieb auf verschiedenen Wellenbändern ausgebildet sind, ist es gelegentlich vorteilhaft, die Ge- genkoppluug beim Betrieb in einem oder meh reren Bändern der kürzeren Wellenlängen wegzulassen.
Die Schaltung ,der Fig. 2 ist für solche Empfänger geeignet, denn, wie klar ersichtlich ist, kann der Gegenkoppluugskreis leicht durch einen einfachen Schalter abge trennt werden.
Dieser Schalter kann z. B. so angeordnet sein, dass er die Verbindungen im Punkt P unterbricht, wodurch die Tonblende wie in r' 1,o". 1 arbeitet.