Verfahren zum Herstellen von Schuhen und Zwickmaschine zur Durchführung des Verfahrens. Die Erfindung bezieht sich auf die Her stellung von Schuhen und betrifft insbeson dere das Befestigen der Schuhschäfte in der Zwicklage während des Zwickvorganges.
Beim Zwicken von Schuhen wird der Schuhschaft zunächst angespannt, um ihn dem Leisten entsprechend zu formen, und sein Randteil wird einwärts über den Rand teil einer Brandsohle geschoben, worauf der Schaft auf der Brandsohle in Zwicklage be- festigt wird, während der Randteil des Schaftes in dieser Lage unter dem Druck der Zwickwerkzeuge gehalten wird.
Es wurde nun erwogen, dass die Verwendung eines rasch abbindenden Klebstoffes zum Befestigen des Schuhschaftes in der Zwick lage, ohne da.ss dabei der Schaftrand zu lange unter dem Druck der Zwickwerkzeuge zu stehen braucht, die Schuhherstellung wesentlich verbilligt und weiterhin die Qualität der Arbeit verbessert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schuhen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Schuhschaft und eine Brandsohle auf einen Leisten aufge setzt werden und deren Randteile mit einem durch Erwärmen klebrig werdenden und schnell abbindenden Klebstoff eingestrichen werden, diese Randteile dann längs der Kante des Schuhbodens zusammengedrückt werden und während der Druckausübung an der Druckstelle ein Hochfrequenzfeld er-' zeugt wird, wodurch der Klebstoff klebrig gemacht wird und den Schaft mit der Brand sohle verbindet.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Zwickmaschine zum Ausführen des erfin- dungsgemä.ssen Verfahrens. Diese Maschine hat, wie bekannt, ein zum Umlegen des Randteils des Schuhschaftes dienendes Zwickwerkzeug und einen an der Brand sohle anzugreifen bestimmter Abstützteil, wobei erfindungsgemäss das Zwickwerkzeug und der Abstützteil mit den beiden Seiten eines Hochfrequenzoszillators verbunden sind, um ein Hochfrequenzfeld zwischen sich zu erzeugen.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Z rickmaschine dargestellt, an Hand welcher auch das Verfahren beispielsweise erläutert wird, und zwar zeigt: Fig. 1 ein Schaubild eines Schuhes, nach dem die Brandsohle und der Schaft auf dem Leisten vorgeheftet worden sind und der Schaft überholt worden ist, Fig. 2 eine Schnittansicht eines Schuhes unter Erläuterung des Seitenzwickvorganges, wobei die Seitenzwickwerkzeuge in der Seitenansicht dargestellt sind,
Fig. 3 eine Vorderansicht einer Bett- zwiekmaschine bekannter Bauart, an der die Erfindung veranschaulicht ist.
Fig. 4 und 5 sind Schaubilder von Teilen der in Fig. 3 dargestellten Maschine und erläutern das Zwicken der Spitzen- und Fer senteile eines Schuhes, wohci die Teile in ihren Endlagen bei dem Spitzen- und Fersen zwickvorgang dargestellt sind.
Fig. 6 ist ein Schaubild eines Schuhes nach Beendigung der Zwickarbeiten längs den Seiten und um die Spitzen- und Fersen enden herum.
Fig. 7 ist ein senkrechter Schnitt durch einen Teil eines aufgezwickten Schuhes der in den andern Figuren dargestellten Art. nach der Befestigung eines Rahmens an dem Schuh durch eine Naht, und Fig. 8 ist ein senkrechter Schnitt durch einen Seitenteil eines fertiggestellten Schu hes, der gemäss der Erfindung hergestellt worden ist.
Die Erfindung ist mit Bezug auf die Herstellung eines Rahmenschuhes dargestellt und beschrieben, jedoch sei darauf hinge wiesen, dass sie in ihrer Verwendung nicht auf Schuhe dieser besonderen Art beschränkt ist, sondern es kann auch das Oberleder an der Schuhsohle angeklebt oder allgemein irgendein Schuhteil mit einem andern durch Kleben verbunden werden.
Der Schuhschaft besteht, wie dargestellt, aus dem gewöhnlichen Oberleder 20, dem Zwischenfutter 22, dem Futter 24, der Spitzensteifkapps 26 und der Fersenkappe 28. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, sind der Schuhschaft und eine Brandsohle 30 mit einem Randteil 32 und einer Lippe 34 auf einem Leisten 36 vorgeheftct worden, und der Schaft ist in der bekannten Art und Weise überholt worden.
Somit ist die Brandsohle auf dem Leistenboden durch Täckse 38 be- festigt und der Spitzenteil des Schaftes wird durch Täckse 40 festgehalten, die von der Überholmaschine eingeschlagen worden sind.
Der Schuh ist nun fertig für die Zwick arbeiten längs der Seiten und um die Spitzen- und Fersenende herum. Bei der Ausführung dieser Zwickarbeiten wird gemäss der Er- findung ein Film von durch Erwärmen klebrig werdendem Klebstoff zwischen dem Randteil des Schaftes und der Brandsohle angebracht.
Vorzugsweise -wird der Kleb stoff auf den Randteil 32 und die Aussen- fläche der Brandsohlenlippe 34 und auf die verschiedenen Schichten des Schuhschaf tes aufgetragen, ehe diese Teile auf den Leisten vorgeheftet -werden.
Obwohl irgend eine thermoplastische Vinylharzverbindung verwendet werden kann, -wird auf Grund ihres schnellen Abbindungsvermögens, vor zugsweise eine wärmehärtende Harzverbin dung aus Harnstoff- oder Phenolformaldehyd verwendet, insbesondere zum Seitenzwicken. Dieser Klebstoff gewährleistet eine hinrei chend starke Verbindung zum Festhalten des Schaftes in der Zwicklage, bis dieser mit der Brandsohle durch die Naht bei dem darauffolgenden Einstechen dauernd ver bunden wird.
Die beiden Seiten des Schuhs zwischen den Spitzen- und Fersenenden werden in der .dargestellten Art und Weise an ver schiedenen Stellen längs der gante des Schuhbodens gez-,;#-ickt. Bei der Ausführung des Verfahrens wird der Schuh von dem Arbeiter in verschiedenen Stellungen zum AufzRricken von verschiedenen Teilen des Schuhschaftes gehalten, -wobei die Boden fläche der Brandsohle und die Innenfläche der Lippe 34 in Eingriff mit einer Elektrode 42 stehen.
Während der Schuh so eingestellt ist, wird der Schuhschaft von einer Zange 44 zunächst in der Höhenrichtung des Leistens und dann einwärts von der Kante des Leistenbodens über den Randteil 32 der Brandsohle gezogen.
Sodann wird der Rand teil des Schaftes., während er nachgiebig von der Zange festgehalten wird, einwärts über die Brandsohle gelegt und in den Winkel zwischen dem Randteil der Brand sohle und der Aussenfläche der Lippe durch eine zweite Elektrode 46 gearbeitet, die bei dem Überlegen des Schaftes sich schräg ab wärts nach der Bodenfläche der Brandsohle und einwärts von der gante der Brandsohle bewegt. Der Schaft wird von der Zange freigegeben, wenn sein RandteiI gegen den Randteil der Brandsohle und die Aussen fläche der Lippe 34 fest angedrückt wird. Die.
Elektroden 42 und 46 sind mit beiden Seiten eines nicht dargestellten Hochfre- quenzoszillators verbunden und folglich wird, wenn die Elektrode 46 auf den Rand teil des Schaftes einwirkt, ein Hochfrequenz feld zwischen den zwei Elektroden erzeugt. Der zuvor auf die Schaftteile, den Brand sohlenrandteil und die Aussenfläche der Lippe aufgetragene Klebstoff kommt in diesem Feld zu liegen, wodurch der Kleb stoff erweicht wird und dann abbindet und die Schaftteile in der Zwicklage befestigt.
Selbstverständlich werden die Elektroden 42 und 46 so geformt, dass die Gefahr einer Funkenbildung verhindert wird, die besteht, wenn die Elektroden mit scharfen Kanten oder dünnen Ansätzen versehen sind. Diese Funkenbildung würde natürlich möglicher weise das Werkstück beschädigen oder ver sengen, insbesondere die Aussenschicht 20 des Schuhschaftes. Folglich haben die Elek troden 42 und 46 die Form von Blöcken aus einem leitenden Material, vorzugsweise Kupfer, mit polierten Flächen und abgerun deten Kanten.
Vorzugsweise ist die Elek trode 46 mit der Hochspannungsseite des Oszillators verbunden und ist von ihrem, sie betätigenden Schlitten 48 isoliert. Die Enden und der Boden der Elektrode 46 sind vor zugsweise eben, so dass der Schuhschaft glatt gegen den Randteil der Brandsohle und die Aussenfläche der Lippe 34 beim Überlegen a.ngearbeitet wird, wobei die Endfläche 46 parallel zu dem ebenen Ende der. Elektrode 42 ist, die vorzugsweise mit dem 11laschinen- gestell in Leitungsverbindung steht.
Die Elektrode 42 ist ein feststehender Teil der Maschine, der durch Angriff an der Boden- fläehe der Brandsohle die Höhenlage des Schuhes in der Maschine bestimmt und den Schuh gegen den nach oben gerichteten Zug der Zange 44 abstützt und ebenfalls durch Angriff an der Innenfläche der Lippe 34 diese Lippe gegen den einwärts gerichteten Druck der Elektrode 46 abstützt.
Die Vor- richtungen zum Betätigen der Zange 44 und zum Hin- und Herbewegen des der Elektrode 46 entsprechenden Teils im Gleichtakt mit den Bewegungen der Zange sind bereits be kannt und zum Teil beispielsweise in dem schweizerischen Patent Nr. 126809 darge stellt und beschrieben.
Es versteht sich, da.ss die beschriebenen Tätigkeiten nacheinander an verschiedenen Stellen längs der Seiten des Schuhes aus geführt werden, wobei der Zwickeinschlag des Schaftes an jeder Stelle durch den Kleb stoff auf dem Randteil der Brandsohle und an der Aussenfläche der Lippe 34 befestigt wird. Wie ersichtlich, wird der so auf der Brandsohle befestigte Schaft in der Zwick lage unter Spannung gehalten, ohne dass die Lippe 34 derart belastet wird, dass sie nach aussen, nach der Brandsohlenkante hin, um gebogen würde.
Der Innenrand des Schaftes und die Lippe bleiben aufrecht auf der Bodenfläche der Brandsohle in geeigneter Lage für das Innennahtbeschneiden stehen.
Gewisse Schuhfabrikanten ziehen es vor, die obenbeschriebene Zwickarbeit um das Spitzenende des Schuhes herum fortzusetzen, während andere es vorziehen, das Zwicken des Spitzenteils des Schaftes in einem sepa raten Arbeitsgang auszuführen. Im vorlie genden Beispiel wird der seitengezwickte Schuh dann in eine sogenannte Bettzwick- maschine eingesetzt und die Überholtäckse 40 werden entfernt.
Der Leisten und der Schuh werden in der Maschine von einem Träger 50 mit einem Leistenzapfen 52 (Fig. 4), der in das Zapfenloch in dem Fersenende des Leistens eingreift, und einem Spitzenauflager 54, das an dem Oberteil der Schuhspitze angreift, abgestützt.
Die dar gestellte Maschine ist mit einer Elektrode 56 aus einem leitenden Material versehen, die an der Bodenfläche der Brandsohle an dem Spitzenende auf der Innenseite der Lippe 34 angreift und eine Kantenfläche 58 hat, die an der Innenfläche der Lippe um das Spitzenende der Brandsohle herum an greift. Zum Zwicken des Spitzenendes sind zwei drehbar gelagerte Elektroden 60, 62 (Fig. 4) vorgesehen, deren Vorderkanten in Anpassung an den Umriss des Spitzenendes des Schuhes geformt sind.
Die Elektroden 60; 62 bestehen ebenfalls aus einem leitenden Material und sind so angeordnet, dass sie gemeinsam in der Längsrichtung des Schuhes vorbewegt und gleichzeitig aufeinander zu oder voneinander hinweg in. der Querrich- tung des Schuhes mittels einer Vorrichtung mit einem Handhebel 63 (Fig. 3) geschwun gen werden können,
wodurch der Randteil des Schaftes um das Spitzenende herum ein-.ärts über den Brandsohlenrandteil und gegen die Aussenfläche der Lippe 34 geschoben wird. Die Elektroden werden von einem Spitzenzwickkopfstück 64 getragen, das ebenfalls ein Spitzenband 66 hat, das den Schuh um das Spitzenende herum er fasst und den Schaft gegen die Seiten und das Ende des Leistens klemmt, wenn die Elektroden. 60,
62 zum TUberschieben des Schaftrandteils einwärts über die Brand sohle betätigt werden. Das Kopfstück mit den Elektroden 60, 62 und dem Spitzenband 66, wird durch einen Trethebel 65 in der Höhenrichtung des Schuhes bewegt, wobei die Elektroden dazu dienen, den Schaft in der Höhenrichtung des Leistens hochzuwal- ken, um ihn entsprechend der Form des Spitzenendes des Leistens zu formen, ehe er einwärts über die Brandsohle geschoben wird.
Wie insbesondere aus Fig. 3 hervor- _.geht, ist der Trethebel 65 ein doppeltwirken- der Trethebel, der durch eine Stange 61 mit einem Schlitten 69 verbunden ist, auf dem das Kopfstück 64 sitzt.
Die Aufwärtsbewegung der Elektroden 60, 62 wird durch eine Dreh bewegung des Trethebels 65 im Gegenuhr zeigersinn erzeugt, wonach durch Drehung des Trethebels in der entgegengesetzten Richtung der Arbeiter die Elektroden gegen den Schuhboden während oder nach der Einwärtsschiebbewegung andrücken kann.
Wie in Fig. 3 schematisch dargestellt ist, sind die Elektroden 60, 62 mit der Hoch spannungsseite eines Hochfrequenzoszillators 57 verbunden, mit dessen anderer Seite die Elektrode 56 verbunden ist. Der Oszillator sitzt auf einer Säule 59, die auf einer Seite der Maschine angeordnet ist. Wie dargestellt .
ist, wird der Hochfrequenzstromkreis durch .einen Schalter 67 geschlossen, der gewöhnlich offen ist, aber bei der Abwärtsbewegung des Trethebels 65 zum Erhöhen des Druckes der Elektroden 60, 62 gegen den aufgezwick- ten Randteil des Schaftes nach ihrer Hoch schieb- und Überschiebbewegung betätigt wird. Zu diesem Zwecke besteht die Stange 61 aus zwei Teilen, wobei der untere Teil in ein Axialbohrloch in dem obern Teil 71 der Stange eingreift.
Auf dem Oberende des untern Stangenteils ist ein Kragen 73 be festigt, der durch eine verhältnismässig starke Feder 75 gewöhnlich gegen das Oberende der Axialbohrung gehalten wird. Die Feder umgibt den untern Stangenteil in der Axial bohrung zwischen dem Kragen 73 und einer Vorsteckscheibe 77, die in das Unterende der Axialbohrung eingeschraubt ist.
Die Bauart ist so, dass bei der Schwingung des Tret- hebels 65 im Gegenuhrzeigersinn (Fig. 3) zum Hochhewegen des Schlittens 69 und der Elektroden die Stange 61 als ein aus einem Stück bestehender Teil wirkt. Wird jedoch sodann der Trethebel 65 in der umgekehrten Richtung gedreht, um den Druck der Elek troden auf den übergezwicktenSchaftrandteil zu erhöhen, so bewegt sich der untere Stan genteil bezüglich des obern Stangenteils 71 gegen den Widerstand der Feder 75.
Wie dargestellt ist, ist der Schalter 67 auf dem obern Stangenteil 71 befestigt, wobei auf dem untern Stangenteil eine Nocke 79 verstellbar befestigt ist, die den Schalter schliesst, nach dem der erwünschte Walkdruck auf den aufgezwickten Schaftrandteil ausgeübt wor den ist.
Folglich werden die Elektroden 60, 62 und 56 unter Spannung gesetzt, nachdem der Form- und Klemmdruck auf den Schaft ausgeübt worden ist und während dieser in der Zwicklage gehalten wird, wobei ein Wechselfeld in dem auf die Schaftrandteile, den Brandsohlenrandteil und die Aussen fläche der Lippe 34 aufgetragenen Klebstoff erzeugt wird, so dass dieser erweicht wird und abbindet und somit die verschiedenen Schichten des Schaftrandes miteinander und mit der Brandsohle verbindet.
Die Elektrode 56 sitzt auf dem Ende eines Armes 68, durch den sie von dem Arbeiter in und aus einer Lage über dem Spitzenende der Brandsohle und dann ab wärts in Eingriff mit dem Spitzenende der Brandsohle bewegt werden kann.
Der Arm 68 ist auf dem Oberende einer Stange 81 befestigt, die in einem Lager in dem Ma schinengestell senkrecht beweglich ist und an ihrem Unterende durch einen Lenker 81' (Fig. 3) mit einem Trethebel 85 verbunden ist, der von einer nicht dargestellten Feder 7ewöhnlich in der Hochlage gehalten wird, und der in der Tieflage durch eine Ratschen- und Klinkenvorrichtung 87 gesperrt wird. Wie ersichtlich,
wird bei der Abwärtsbewe gung des Trethebels 85 die Elektrode 56 fest gegen die Bodenfläche der Brandsohle edrückt und wird während des Spitzen g<B>o</B> zwickvorganges in dieser Lage durch die Ratschen- und Klinkenvorrichtung festge halten.
Da das Erwärmen und das darauf folgende Abbinden des wärmeerhärtenden Harzes sehr rasch von statten geht, kann der Arbeiter fast sofort den Trethebel 65 zum Offnen des Schalters 6 7 und Hochheben der Elektroden 60, 62 betätigen, worauf durch den Handgriff 63 die Elektroden aus ihrer Lage über dem Schuhboden herausbewegt werden. Weiterhin gibt er den Trethebel 85 frei, so dass der Arm 68 hochbewegt und dann nach aussen geschwungen werden kann, wodurch die Elektrode 56 in ihre Aussenlage von dem Schuhboden hinweg bewegt wird.
Sodann wird der Fersenteil des Schuh schaftes über den Fersenteil der Brandsohle gezwickt und die verschiedenen Lagen des Schaftes werden miteinander und mit der Brandsohle durch das Erweichen und Abbin den des vorher aufgetragenen Klebstoffes verbunden, wobei der Schaft seine Zv@-ieklage einnimmt. Für diese Arbeit ist die darge stellte Maschine mit zwei drehbar gelagerten Elektroden 70, 72 (Fig. 5) versehen, deren Vorderkanten in Anpassung an den Umriss des Fersenendes des Schuhes geformt sind.
Die Elektroden 70, 72 sind weiterhin so angeordnet, dass sie durch eine Vorrichtung mit einem Handhebel 74 (Fig. 3) gemeinsam in der Längsrichtung des Schuhes bewegt und gleichzeitig in der Querrichtung des Schuhes aufeinander zu geschwungen wer den. können, wodurch der Randteil des Schaftes einwärts über die Brandsohle um das Fersenende herum übergeschoben wird.
Die Elektroden 70, 72 bestehen aus einem leitenden Material und sitzen in einem Fer- senzv,-ickkopf 76, der ebenfalls ein Fersen band 78 zum Anwalken des Schaftes an den Leisten um das Fersenende des Schuhes her um hat.
\Wie ersichtlich, bewegt der Arbeiter, wie üblich in Bettzn-ickmasehinen dieser Art, durch Drehung eines Handrades 80 den Schuh träger 50 nach rechts (Fig.3), wodurch der Schuh in seiner Längsrichtung in Eingriff mit dem Yersenba nd 7 8 bewegt wird, und wei terhin hebt .er dabei den Leistenzapfen 52 an, wodurch der Schuh in der richtigen Höhen lage mit Bezug auf die Elektroden 70, 7 2 eingestellt wird. Zum Zwicken des Fersen- endes schiebt der Arbeiter die Elektroden 70,
72 vor und schliesst diese vermittels des Handhebels 74, wobei der Randteil des Schaftes einwärts über die Bodenfläche der Brandsohle geschoben wird.
Die Elektroden. 70, 72 sind mit der Hochspannungsseite eines Hochfrequenz- oszillators 90 verbunden, dessen andere Seite mit dem Leistenzapfen 52 verbunden ist. Eine Säule 100 auf der rechten Seite der Maschine (Fig. 3) trägt den Oszillator. Der dargestellte Leisten besitzt eine ver längerte Spindel 84 an seinem Fersenende, die in Eingriff mit einer Metallplatte auf dem Boden des Fersenendes steht. Diese Metallplatte bildet eine Elektrode 86, die mit den Elektroden 70, 72 zusammenwirkt.
Der Hochfrequenzstromkreis wird, wie dar gestellt, durch einen Schalter 88 geschlossen, der gewöhnlich offen ist, jedoch zur rich tigen Zeit bei dem Fersenzwicken geschlos sen wird, -wodurch der Stromkreis zwischen den Elektroden 70, 72 und der Plattenelek- trode 86 geschlossen wird.
Vorzugsweise wird, wie dargestellt, der Schalter bei dem Herabdrücken eines Trethebels 82 geschlos sen, der in den Maschinen der dargestellten Art gewöhnlich dazu dient, dem Leisten zapfen 52 eine weitere Hochbewegung zu erteilen.
Dadurch wird der Leisten und Schuh hochgehoben, wobei der überge zwickte Randteil des Schaftes gegen die Elektroden 70, 72 angewalkt wird, nachdem diese ihre Überschiebbewegung vollendet haben, und während sie sich über dem Fer- senende des Schuhes in ihrer Schlussstellung befinden.
Wie gewöhnlich ist der Trethebel 82 mit einer Stange 91 verbunden, deren Oberende gegen eine nicht dargestellte, dreh bare Keilplatte stösst, wobei der Leisten zapfen durch die Aufwärtsbewegung der Stange 91, hervorgerufen durch die Ab wärtsbewegung des Trethebels, angehoben wird. Die Stange 91 besteht, wie dargestellt, aus zwei Teilen, die durch eine Muffe 93 miteinander verbunden sind.
Die Muffe ist auf dem obern Teil der Stange befestigt und hat eine Axialbohrung, in die das Ober ende des untern Stangenteils eingreift. In der Axialbohrung der Muffe 93 sitzt eine verhältnismässig starke Druckfeder 95, die mit ihrem Unterende gegen einen Kragen 97 anliegt, der auf dem Oberende des Unter teils der Stange 91 befestigt ist. In die Axialbohrung der Muffe ist eine Mutter 99 eingeschraubt, die diese Maschinenteile zu sammenhält.
Bei dem Abwärtsschieben des Trethebels 82 wirkt die Feder 95 zunächst. wie ein starrer Teil, gibt jedoch nach, wenn der auf -den aufgezwickten Schaftrand um -das Fersenende herum gegen die Boden flächen der Elektroden 70, 72 ausgeübte Druck ansteigt. Auf dem untern Teil der Stange 91 ist ein Nockenfinger 101 verstell bar befestigt, der, bei der Bewegung des untern Teils der Stange mit Bezug auf den obern Teil gegen den Widerstand der Feder 95, den Schalter 88 schliesst.
Somit wird ein Wechselfeld zwischen den Elektroden 70, 72 und der Fersenplattenelektrode 86 er zeugt, das durch den zuvor auf die Rand teile der Schaftschichten und der Brand- sohle aufgetragenen Klebstoff geht. Der Klebstoff wird somit weich gemacht und bindet ab, wobei die Schichten des Schaftes miteinander und mit der Brandsohle ver bunden werden.
Der Arbeiter senkt darauf hin den Träger 50, wodurch der Schalter 88 geöffnet wird, und zieht die Elektroden, 70, 72 von dem Schuhboden zurück, hebt den Schuh von dem Träger ab und nimmt ihn aus der Maschine heraus. Die in den Zeich nungen dargestellte Bettzwickmaschine ist in ihrer Bauart bekannt und im schweizeri schen Patent Nr.80692 beschrieben.
Fig. 6 zeigt den Schuh, nachdem er längs der Seiten und um die Spitzen- und Fersenteile herum gezwickt worden ist. Ausser den Vorteilen, die sich aus der Ab wesenheit von Zwickbefestigungsmitteln in oder in der Nähe der Einstechnahtlinie bei der darauffolgenden Rahmeneinstecharbeit ergeben, sind noch weitere Vorteile vorhan den, die sich aus der oben beschriebenen Arbeitsweise ergeben.
Da der Schaftrand fest in den Winkel zwischen dem Brand sohlenrandteil 32 und der Aussenfläche der Brandsohlenlippe eingearbeitet ist und in dieser Stellung längs der Seiten und um das Spitzenende des Schuhes herum mit der Brandsohle verbunden ist, wird der Schaft wirkungsvoller in der Zwicklage gegen irgendein Loswerden des Zwickzuges fest gehalten als das bei der Verwendung von Zwickbefestigungsmitteln möglich ist,
die in gewissen Abständen voneinander in der Längsrichtung des Schuhes stehen und not wendigerweise an der Brandsohlenlippe 34 oberhalb der Bodenfläche der Brandsohle sitzen. Das trägt nicht nur dazu bei, da.ss der Schuh strammer aufgezwickt wird, sondern. der Schaftrandteil überspannt nicht mehr bogenförmig den Winkel zwischen Brandsohlenrandteil 32 und Brandsohlen lippe 34, wie das gewöhnlich vorkommt,
wenn der Schaft durch in Abständen von einander stehende Zwickbefestigungsmittel beim Zwickvorgang an der Lippe befestigt wird.
Wie sich aus der vorstehenden Beschrei- bung ergibt, lässt sich somit durch das Ver fahren nach der Erfindung ein Schuh her stellen, der nicht nur stramm aufgezwickt ist, sondern ebenfalls keinerlei Befestigungs mittel, wie Klammern, Täckse oder Binde draht auf beiden Enden und längs der Schuhseiten aufweist. Weiterhin ist der auf gezwickte Schuh in .einer Verfassung, die sich am besten für das darauffolgende Rah meneinstechen und Einstechnahtbeschneiden eignet.
Fig. 7 zeigt den Schuh, nachdem ein Rahmen W an dem Schaft und der Brand sohle durch eine Naht befestigt worden ist, und Fig. 8 zeigt diesen Schuh, nach dem Innennahtbeschneiden und nachdem eine Laufsohle 0 auf dem Schuhboden angebracht worden ist.
Da der Schaftrand und die Brandsohle in dem Winkel zwischen dem Brandsohlenrandteil und der Bra.ndsohlen- lippe miteinander verbunden worden sind, ist eine im wesentlichen wasserdichte Naht längs der Seiten und um das Spitzenende des fertigen Schuhes herum geschaffen wor den.
Weiterhin kann, sollte bei der sich anschliessenden Sohlenbefestigung die Sohle mit dem Rahmen durch Klebstoff verbunden werden, ein Hochfrequenzfeld ohne Gefahr verwendet werden, um den Klebstoff weich zu machen, da durch die Abwesenheit von metalligen Befestigungsmitteln in dem Schuhboden keine Funkenbildung entsteht und somit der Schuh nicht beschädigt oder versengt wird.
Wenn beim Zwiekvorgang ein wärmehärtender Klebstoff für die Ver bindung von Schaltrand und Brandsohle verwendet wird, ist die Gefahr eines Loekerns des Schaftes aus der Zwicli:la.ge, besonders um das Fersenende des Schuhes herum, bei der darauffolgenden Sohlenbefe stigung ausgeschlossen, bei der ein Hoch frequenzfeld zum Erweichen des Klebstoffes für die Sohlenbefestigung verwendet wird.