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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bearbeiten
der Seitenkanten eines auf einen Leisten aufgespannten Schuhschaftes gemäß dem Oberbegriff
der unabhängigen
Patentansprüche
1 und 21.
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Bei
der Herstellung von Schuhwerk besteht ein Arbeitsschritt darin,
die Laufsohle auf einen auf einen Leisten aufgespannten Schuhschaft
aufzukleben. Um eine dauerhafte Klebung zu erreichen, wird dazu
das Leder des Schuhschaftes in dem von der Laufsohle überdeckten
Bereich mittels eines Rauwerkzeugs aufgeraut. Dabei ist die Automatisierungsgrad
bereits so weit fortgeschritten, dass der Rauvorgang von einer Werkzeugmaschine
ausgeführt
wird.
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Zu
diesem Zweck ist es bekannt, den aufgeleisteten Schuhschaft mit
der Brandsohle nach oben in einer Haltevorrichtung in vorbestimmter
definierter Bearbeitungsposition auszurichten und zu fixieren. Die
Haltevorrichtung besitzt dazu ein Stützelement im Fersenbereich
und ein Stützelement
im Kappenbereich, die den Schuhschaft nach oben gegen einen Anschlag
in vorbestimmter Höhe
einstellen. Eine Zentrierung des Schuhschaftes in dazu senkrechter Richtung,
also in der Ebene der Sohle, erfolgt durch Anschlagelemente im Kappenbereich,
Fersenbereich und Seitenbereich, die gegen dessen Seiten gefahren
und festgestellt werden.
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Zum
Rauen des Schuhschaftes wird bei diesen bekannten Vorrichtungen
das Rauwerkzeug auf die Brandsohle abgesenkt und mikroprozessorgesteuert über die
zu rauenden Bereiche der Brandsohle geführt. Neben der exakten Steuerung
des Rauwerkzeuges spielt die Zentrierung und Fixierung des Schuhschaftes
in der Bearbeitungsposition eine ausschlaggebende Bedeutung für die Qualität dieses Bearbeitungsschrittes.
Bearbeitet das Rauwerkzeug Bereiche, die später nicht von der Sohle überdeckt werden,
so ist der davon betroffene Schuhschaft nicht mehr brauchbar.
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Der
Nachteil dieser bekannten Rauvorrichtungen besteht darin, dass sich
damit lediglich der Sohlenbereich rauen lässt. Bei Schuhschäften, die mit
einer Schalensohle verklebt werden sollen, die Sohle sich also über die
Seitenkanten hinaus erstreckt, ergibt sich jedoch die Notwendigkeit,
auch diese Bereiche zur Ausführung
einer qualitativ hochwertigen Verklebung aufzurauen. Wegen der seitlichen
Anschlagelemente der Haltevorrichtungen bekannter Vorrichtungen
und der sich daraus ergebenden Kollision des Bearbeitungswerkzeuges
mit den Anschlagelementen sind bekannte Vorrichtungen nur zum Rauen
der Brandsohle geeignet. Das Seitenkantenrauen wird in einem nachfolgenden
Arbeitsschritt manuell durchgeführt,
was infolge des damit verbundenen Zeitaufwands die Wirtschaftlichkeit
solcher Systeme stark beeinträchtigt.
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Eine
alternative Art einer Befestigung eines aufgeleisteten Schuhschaftes
in einer Haltevorrichtung ist in der
DE
103 43 620 offenbart. Zur Zentrierung des Schuhschaftes
senkrecht zur Sohle ist dort der Leisten von einem hinteren und
einem vorderen Stützelement
getragen. Das hintere Stützelement
ist dabei mit einem Dorn ausgestattet, der sich in eine vom Leistenkamm
ausgehende Öffnung
erstreckt. Diesem Dorn kommt die Aufgabe zu, den Schuhschaft während seiner
Bearbeitung in der Sollposition zu zentrieren und zu fixieren.
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Diese
Lösung
setzt allerdings die Verwendung von Spezialleisten voraus, die aufgrund
ihres hohen Anschaffungspreises und der großen Anzahl an benötigten Leisten
große
Investitionen auf Seiten des schuhherstellenden Gewerbes erforderlich macht.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Bearbeiten der Seitenkanten eines
auf einen Leisten aufgespannten Schuhschaftes anzugeben, das ein
automatisiertes Rauen der Seitenbereiche des Schuhschaftes ermöglicht und
dabei für
alle Arten von Leisten gleichermaßen geeignet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen
der Patentansprüche
1 und 21 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Fixieren des Schuhschaftes nach dessen Zentrierung in der Bearbeitungsposition
durch Ausübung
eines kontinuierlich wirkenden Anpressdrucks gegen die Stützelemente
erreicht. Dazu werden mindestens zwei Anpresselemente eingesetzt,
die wechselweise auf die Sohle des Schuhschaftes absenkbar sind,
wobei zur Aufrechterhaltung eines konstanten Anpressdruckes während des
Wechsels beide Anpresselemente kurzzeitig aktiv gegen die Stützelemente
drücken.
Auf diese Weise bleibt der die Fixierung bewirkende Anpressdruck
zu jedem Zeitpunkt der Bearbeitung erhalten.
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Da
die Anpresselemente in räumlichem
Abstand zueinander angeordnet sind, ist es durch den Wechsel der
Anpresselemente möglich,
das Rauwerkzeug unbehindert entlang der Seitenkanten zu bewegen,
da sich das aktive Anpresselement immer in dem dem momentanen Bearbeitungsbereich
entfernten Abschnitt der Seitenkantenlinie befindet.
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Auf
diese Weise erlaubt die Erfindung das Rauwerkzeug entlang der gesamten
Seitenkanten kontinuierlich und ohne Störung entlang zu führen und
dabei den Schuhschaft vollständig
aufzurauen. Ein manuelles Nacharbeiten an den Stellen der Zentrierelemente
ist nicht mehr notwendig.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, den Abstand der beiden Anpresselemente
so groß zu
wählen,
dass das Bearbeitungswerkzeug bei einem Wechsel der Anpresselemente mit
unveränderter
Vortriebsgeschwindigkeit entlang der Seitenkantelinie betrieben
werden kann. Auf diese Weise lässt
sich ein maximaler Raufortschritt erzielen.
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Dies
wird vorteilhafterweise dadurch erreicht, dass die beiden Anpresselemente
jeweils ausgehend von sich gegenüberliegenden
Umfangsabschnitten der Umfangslinie einen Anpressdruck auf die Sohle
bewirken. Vorteilhafterweise entsprechen dabei die Umfangsabschnitte
den sich gegenüberliegenden
Längsseiten
des Schuhschaftes.
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Bevorzugt
ist ferner eine Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Anpresselemente von Schwenkhebeln gebildet
werden, die um eine horizontale Achse schwenkbar sind und mit ihrem
freien Ende auf die Sohle drücken.
Dadurch ergibt sich eine Bewegung der Anpresselemente in vertikalen
Ebenen. Im Rahmen der Erfindung liegen dabei sämtliche denkbaren Anordnungen
der Schwenkachsen über
den gesamten Sohlenumfang des Schuhschaftes.
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In
Weiterbildung diese Gedankens ist dabei die Schwenkachse quer zur
Mittellinie des Schuhschaftes angeordnet und dabei insbesondere
derart, dass die Schwenkebene des Anpresselements in etwa parallel
zur Längsseite
des Schuhschaftes neben diesem verläuft. Um in diesem Fall einen
Anpressdruck auf den Schuhschaft ausüben zu können, ist das Ende des Anpresselements
in Richtung zur Mittellinie des Schuhschaftes gekröpft. Eine
solche Ausführungsform
der Erfindung zeichnet sich durch eine äußerst kompakte und damit platzsparende Bauart
aus.
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Eine
alternative Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, die Anpresselemente um vertikale Achsen
zu schwenken und nach Erreichen der Anpressposition oberhalb der
Sohle vertikal nach unten zu verstellen, um einen Anpressdruck aufzubauen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung besitzt stehende Schwenkachsen, die nach oben zur Mittellinie
des Schuhschaftes hin geneigt sind. Dadurch wird erreicht, dass
mit einer Schwenkbewegung des Anpresselements in Richtung zur Mittellinie des
Schuhschaftes gleichzeitig ein Absenken des Schwenkhebels auf die
Sohle erfolgt und dabei ein Anpressdruck erzeugt wird.
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Der
von den Anpresselementen definierte Druckbereich auf die Sohle des
Schuhschaftes liegt vorteilhafterweise in der hinteren, dem Absatz
zugeordneten Hälfte
der Sohle und dabei vorzugsweise über dem Leistenkamm. Durch
die Ausbildung der Enden der Anpresselemente besitzt der Druckbereich
eine Längserstreckungsrichtung
quer zur Mittellinie der Sohle. Dadurch wird ein Kippen des Schuhschaftes
um die Längsachse
verhindert beziehungsweise ein Ausrichten des Schuhschaftes durch
Drehen um seine Längsachse
erreicht.
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Um
den Schuhschaft in der richtigen Höhe für seine Bearbeitung auszurichten,
sieht eine weitere Ausführungsform
der Erfindung eine auf den Fersenbereich der Sohle wirkende Anschlagklappe
vor, gegen die das hintere Stützelement
unter Zwischenschaltung des aufgeleisteten Schuhschaftes wirkt.
In diesem Fall kommt den Anpresselementen lediglich eine Anpressfunktion
zu. Im Rahmen der Erfindung liegen jedoch auch Ausführungsformen,
bei denen die Anpresselemente die Funktion eines Anschlags in Sollhöhe zum Ausrichten
des Schuhschaftes in der erforderlichen Bearbeitungsposition übernehmen.
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Die
Stützelemente
werden vorteilhafterweise von einem vorderen, im Kappenbereich und
einem hinteren, im Absatzbereich des Schuhschaftes wirkenden Stützelement
unterteilt. Der Druckbereich der Anpresselemente liegt vorzugsweise
in dem dazwischen liegenden Bereich. Daraus ergibt sich eine hohe
Stabilität
des Schuhschaftes in Bearbeitungsposition bei verhältnismäßig geringen
Druckkräften.
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Die
Zentrierelemente besitzen eine im wesentlichen horizontale Verstellmöglichkeit,
so dass sie während
des Bearbeitungsvorgangs aus dem Bearbeitungsbereich des Bearbeitungswerkzeuges
gefahren werden können.
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Von
Vorteil erweist sich eine prismenförmige Ausgestaltung der Zentrierelemente
im Kontaktbereich zum Schuhschaft, mit der sich eine selbsttätige Zentrierung
des Schuhschaftes zum Scheitel des Prismas hin erreichen lässt.
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Eine
weiterhin bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung besitzt ein Zentrierelement im Kappenbereich des Schuhschaftes,
das die Kappe des Schuhschaftes hintergreift. Dadurch wird ein in
vertikaler Richtung wirkender Anschlag für die den Kappenbereich verwirklicht.
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Durch
die erfindungsgemäße Möglichkeit das
Zentrierelement in seiner Höhe
einzustellen, kann der Schuhschaft auch im Kappenbereich auf Sollhöhe einjustiert
werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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die 1a–c eine
Seitenansicht, Draufsicht und einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
ohne Anpresseinheit,
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die 2a und
b eine Seitenansicht und Draufsicht der in den 1a–c dargestellten
Vorrichtung mit Anpresseinheit bei der Ausführung des ersten Verfahrensschrittes,
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die 3a–c eine
Vorderansicht, eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anpresseinheit,
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die 4a und
b eine Seitenansicht und Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der Ausführung
des zweiten Verfahrensschrittes,
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die 5a und
b eine Seitenansicht und Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der Ausführung
des dritten Verfahrensschrittes,
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die 6a und
b eine Seitenansicht und Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der Ausführung
des vierten Verfahrensschrittes und
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die 7a und
b eine Seitenansicht und Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei
der Ausführung
des fünften
Verfahrensschrittes.
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Die 1a–c zeigen
die Erfindung ohne Darstellung der Anpresseinheit 60. Diese
ist in den 3a–c im Einzelnen dargestellt.
Die 2a und b sowie die 4–7 zeigen die komplette Erfindung mit integrierter
Anpresseinheit 60. Die 1 bis 7 enthalten die wesentlichen Komponenten
der Erfindung, die an einem Maschinengrundrahmen befestigt sind. Der
besseren Übersichtlichkeit
wegen ist der Maschinengrundrahmen in den Figuren nicht oder nur
andeutungsweise gezeigt.
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Einen
ersten Überblick über die
Erfindung geben die 1a–c, die eine erfindungsgemäße Vorrichtung
für einen
Schuhschaft 1 zeigen. Der Schuhschaft 1 ist auf
einen Leisten 2 aufgespannt und in umgekehrter Gebrauchslage
in der Haltevorrichtung angeordnet, so dass die Brandsohle 3 des
Schuhschaftes 1 nach oben und der Leistenkamm 4 nach unten
zeigt.
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In 1b ist
der Sohlenumfang mit dem Bezugszeichen 5 gekennzeichnet,
wobei die Spitze des Schafts 1 als Kappenbereich 6 bezeichnet
ist, dem der Fersenbereich 7 gegenüberliegt. Eine Mittellinie 8 trennt
die Sohle 3 in eine innere Längsseite 9 und eine äußere Längsseite 10.
In 1a ist zudem die Seitenkantenlinie 11 eingezeichnet.
Diese Linie 11 markiert den Bereich, den eine nicht dargestellte
und in einem nachfolgenden Klebeprozess aufzubringende Schalensohle überdeckt.
Damit eine dauerhafte Verklebung zwischen Schalensohle und Schuhschaft 1 möglich ist,
muss der Sohlenbereich und der Bereich von Sohlenumfang 5 bis
zur Seitenkantenlinie 11 geraut werden.
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Als
Basis besitzt die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine ortsfeste Linearführung 12,
die im wesentlichen von zwei achsparallelen Führungsstangen 13 gebildet
wird, deren Enden fest mit dem bei 14 angedeuteten Maschinengrundrahmen
befestigt sind. Auf den Führungsstangen 13 ist
ein Schlitten 15 verschieblich gelagert. Der Schlitten 15 besitzt
im Grundriss etwa U-förmige
Gestalt, wobei dessen Schenkel 16 die Gleitstücke bilden.
Mittels einer Zylinderkolbeneinheit 17, deren Kolbenstange 18 mit dem
Schlitten 15 gekoppelt ist, ist ein Nachstellen des Schlittens 15 entlang
der Linearführung 12 ausführbar.
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Der
Schlitten 15 trägt
an seiner Oberseite einen mittig angeordneten, stehendes Halteprofil 19 mit
U-förmigem
Querschnitt, dessen Stegbereich dem Fersenbereich 7 des
Schuhschafts 1 zugeordnet ist. Das Halteprofil 19 ist über jeweils
zwei parallele am oberen Rand eines jeden Profilschenkels angeordnete
Schwenkhebel 21 mit einer planparallelen Anschlagplatte 22 gelenkig
verbunden. Infolge des sich dabei ergebenden parallelogrammartigen
Mechanismus lässt
sich die Anschlagplatte 22 unter Beibehaltung einer horizontalen
Lage auf den Fersenbereich 7 des Schuhschaftes 1 absenken.
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Die
Anschlagplatte 22 weist an ihrem dem Schuhschaft 1 zugewandten
Rand an ihrer Unterseite eine Kontaktleiste 23 auf, die
beim Absenken der Anschlagplatte 22 auf die Sohle 3 zu
einer linienförmigen
Kontaktfläche
mit der Sohle 3 führt.
Dadurch ergibt sich ein selbsttätiges
Ausrichten des Schuhschafts 1 an der Kontaktleiste 23 durch
Teilrotation um die Mittellinie 8.
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Den
Schwenkvorgang der Anschlagplatte 22 besorgen Zylinderkolbeneinheiten 24,
die auf die Schwenkhebel 21 einwirken.
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An
der dem Schuhschaft 1 zugewandten Seite des Stegs des Halteprofils 19 ist
zudem ein Zentrierelement 25 angeordnet, dessen Kontaktfläche mit
dem Schuhschaft 1 prismenförmig ausgebildet ist, das heißt die Kontaktfläche wird
von zwei vertikalen, im Winkel zueinander angeordneten Flächen gebildet,
so dass der Fersenbereich 7 des Schuhschaftes 1 beim
Anlegen an die Kontaktfläche
zum Scheitel des Zentrierelements 25 hin zentriert wird.
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Die
Linearführung 12 dient
ferner zur Aufnahme eines weiteren Schlittens 30, der mittels
einer Zylinderkolbeneinheit 31 entlang der Führungsstangen 13 bewegt
werden kann und der mittels eines Feststellgliedes 32 in
einer vorgewählten
Position arretierbar ist.
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Der
Schlitten 30 trägt
das Zentrierelement 33 für den Kappenbereich 6 des
Schuhschaftes 1. Das Zentrierelement 33 besteht
aus einem Schwenkelement 34, das um eine horizontale und
quer zur Mittellinie 8 verlaufende Lagerachse 35 am
Schlitten 30 schwenkbar ist. Das Schwenkelement 34 wird
von zwei planparallel und deckungsgleich angeordneten Armen gebildet,
die auf ihrer dem Schuhschaft 1 abgewandten Seite von einem
klammerartigen Halteelement verbunden sind, das zur Koppelung mit
einer Zylinderkolbeneinheit 36 als Schwenkantrieb einen winkelförmigen Fußbereich
besitzt.
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Die
dem Schuhschaft 1 zugewandte Seite des Schwenkelements 34 weist
ein in der Höhe
verstellbares Halteelement 37 auf, dessen oberer Rand einen
den Kappenbereich 6 des Schuhschaftes 1 umgreifenden
Ansatz besitzt. Durch Betätigen
der Zylinderkolbeneinheit 36 lässt sich das Zentrierelement 33 um
die Achse 35 zur Zentrierung und Fixierung auf den Kappenbereich 6 des
Schuhschaftes 1 schwenken oder kann diesen freigeben.
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Die
seitliche Zentrierung und Fixierung des Schuhschaftes 1 in
Bearbeitungsposition wird von Klemmbacken 40 besorgt, die
im Ballenbereich des Schuhschaftes 1 von beiden Längsseiten 9 und 10 gegen
den Schuhschaft 1 wirken.
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Die
Klemmbacken 40 sitzen jeweils am oberen freien Ende des
langen Schenkels eines winkelförmigen
Schwenkhebels 41, der um eine horizontale Längsachse 42 am
Maschinengrundrahmen drehbar gelagert ist. Eine Zylinderkolbeneinheit 43 wirkt
zur Ausführung
der Schwenkbewegung mit den beiden Schwenkhebeln 41 zusammen,
wobei ein gelenkig mit beiden Schwenkhebeln 41 verbundenes
Synchronisationselement 44 den Gleichlauf der beiden Schwenkhebel 41 gewährleistet
(1c).
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Zur
Unterstützung
des aufgeleisteten Schuhschaftes 1 in vertikaler Richtung
ist ein erstes Stützelement 50 vorgesehen,
das von einer Zylinderkolbeneinheit 51 gebildet wird, die
sich fußseitig
am Maschinengrundrahmen abstützt.
Die Kolbenstange 52 der Zylinderkolbeneinheit 51 wirkt
unter Zwischenschaltung eines allseitig beweglich gelagerten Druckkopfes 53 auf
den Leistenkamm 4. Mit Hilfe eines Feststellgliedes 54 lässt sich
die Kolbenstange 52 in einer vorgegebenen Position verriegeln.
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In
analoger Weise ist ein zweites Stützelement 55 im Kappenbereich 6 aufgebaut.
Auch dieses wird im wesentlichen von einer Zylinderkolbeneinheit 56 gebildet,
die sich fußseitig
am Maschinengrundrahmen abstützt.
Die Kolbenstange 57 der Zylinderkolbeneinheit 56 wirkt
unter Zwischenschaltung eines Druckstücks 58 gegen den Kappenbereich 6 des Schuhschaftes 1.
Das Druckstück 58 kann
dabei eine prismenförmige
Kontaktfläche
zum Schuhschaft 1 aufweisen, um auf diese Weise eine zusätzliche
seitliche Zentrierung des Schuhschaftes 1 zu erreichen. Ein
Feststellglied 59 sorgt für die Arretierung der Kolbenstange 57 in
der erforderlichen Höhe.
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Um
die in 1 noch unvollständig dargestellte
Vorrichtung in erfindungsgemäßer Weise
zu vervollständigen
bedarf es der Ergänzung
der Erfindung um die in den 3a) bis
c) dargestellten Anpresseinheit 60, was zum Gegenstand
der 2 und 4 bis 7 führt.
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Wie
insbesondere aus den 3a bis c ersichtlich ist, ist
die Anpresseinheit 60 aus zwei nahezu spiegelbildlich Komponenten 66, 66' aufgebaut. Diese
sind innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
oberhalb der Führungsstangen 13 auf
jeweils einer Grundplatte 62, 62' angeordnet. Jede Grundplatte 62, 62' überspannt
das Gleitstück
des Schlitten 15 brückenartig
und ist an dem einen Ende mit dem Rahmen 5 verbunden, während das
andere Ende von einem auf den Führungsstangen 13 sitzenden
Stützelement 63, 63' getragen ist.
Somit ist jede Grundplatte 62, 62' ortsfest am Maschinengrundrahmen 5 verankert.
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Mit
ihren Oberseiten tragen die Grundplatten 62, 62' jeweils einen
Lagerbock 64, 64',
der eine horizontale Lagerachse 65, 65' bereitstellt,
die quer zur Längsachse
der Führungsstangen 13 verläuft.
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Die
Anpresselemente 66, 66' bestehen im Wesentlichen aus zwei
im Abstand planparallel und deckungsgleich zueinander angeordneten
Schwenkhebeln 67, 67'. Jeder Schwenkhebel 67, 67' ist in der Schwenkebene
dreifach wechselseitig gekröpft,
woraus sich eine in etwa W-förmig
Umrisslinie ergibt. Die Schwenkhebel 67, 67' umgreifen infolge
ihres gegenseitigen Abstandes jeweils den Lagerbock 64, 64' und sind an
diesem um dessen Achse 65, 65' drehbar gelagert. Das gegenüberliegende
Ende der Schwenkhebel 67, 67' bildet ein stabförmiges Druckstück 68, 68', das die beiden
Schwenkhebel 67, 67' verbindend
quer zur Schwenkebene der Schwenkhebel 67, 67' verläuft. Die
Länge des
Druckstücks 68, 68' ist dabei so
bemessen, dass sich das Druckstück 68, 68' beim Absenken
auf den Schuhschaft 1 über die
gesamte Breite der Sohe 3 des Schuhschaftes 1 erstreckt
(2b und 7b). Auf
diese Weise kommt es zu einer Überlappung
der Endabschnitte der Druckstücke 68, 68'. Durch eine
reduzierte Breite der Druckstücke 68, 68' im Überlappungsbereich wird
deren Kollision während
des Schwenkvorgangs vorgebeugt (3).
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Den
Antrieb für
die Anpresselemente 66, 66' übernimmt jeweils eine Zylinderkolbeneinheit 69, 69', die über Befestigungslaschen 70, 70' mit den Grundplatten 62, 62' verbunden und
deren Kolbenstange 71, 71' mit der die Schwenkhebel 67 bzw. 67' verbindenden
Achse 72, 72' gekoppelt
ist.
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Im
folgenden wird der Arbeitsablauf einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Zunächst ist
ein zu bearbeitender Schuhschaft 1 in Bearbeitungsposition
auszurichten und zu fixieren. Dazu wird der Schlitten 15 mittels
der Zylinderkolbeneinheit 17 in eine vordere dem Schlitten 30 angenäherte Position
gefahren. Die Anschlagplatte 22 ist dabei nach hinten geschwenkt
und die Klemmbacken 40 sind geöffnet. Das Zentrierelement 33 ist
in eine vordere Halteposition gebracht.
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In
dieser Ausgangsstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird der auf
den Leisten 2 aufgespannte Schuhschaft 1 in umgekehrter
Gebrauchslage von Hand in die Vorrichtung gebracht. Dabei kommt
der Fersenbereich 7 des Schuhschaftes 1 im Zentrierelement 25 zu
liegen, wobei infolge dessen prismenartiger Ausbildung eine seitliche
Ausrichtung erfolgt. Mittels der Zylinderkolbeneinheit 31 wird
sodann der Schlitten 30 in Richtung des Schuhschaftes 1 gefahren,
bis dessen Kappenbereich 6 in dem Zentrierelement 33 zu
liegen kommt. Mit Hilfe des Feststellglieds 32 wird der
Schlitten 30 in dieser für den Schuhschaft 1 charakteristischen
Position festgestellt. Lediglich zur Bearbeitung anderer Schuhtypen
oder anderer Schuhgrößen ist
eine Verstellung des Schlittens 30 zur Anpassung an andere Schuhgeometrien
notwendig.
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Nachfolgend
werden die Klemmbacken 40 durch Aktivierung der Zylinderkolbeneinheit 43 auf die
Seiten 9, 10 des Schuhschaftes 1 gefahren,
so dass auch der Kappenbereich 6 des Schuhschaftes 1 eine
Zentrierung in der Ebene der Sohle 3 erfährt.
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Zur
Zentrierung und Fixierung des Schuhschaftes 1 in vertikaler
Richtung wird die Anschlagplatte 22 nach vorne geschwenkt,
wobei sich die Kontaktleiste 23 auf die Sohle 3 absenkt.
Dabei gibt die Kontaktleiste 23 die Sollhöhe im Fersenbereich 6 des
Schuhschaftes 1 vor. Anschließend wird der Druckkopf 53 des
Stützelements 50 gegen
den Leistenkamm 4 gefahren, wobei der Schuhschaft 1 gegen die
Kontaktleiste 23 gedrückt
wird. Eventuell vorhandene Kipptoleranzen um die Längsachse
des Schuhschaftes 1 werden an der Kontaktleiste 23 korrigiert. Über das
Feststellglied 54 wird der Druckkopf 53 in dieser
vorgegebenen Höhe
fixiert und somit die Höhe des
Leistens 2 für
die Bearbeitung weiter Schuhschäfte
gleichen Typs und Größe vorgegeben.
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Im
Kappenbereich 6 des Schuhschaftes 1 wird die Sollhöhe durch
das die Spitze des Schuhschafts 1 hintergreifende und in
der Höhe
einstellbare Zentrierelement 33 bestimmt. Das Stützelement 55 spannt
den Kappenbereich 6 des Schuhschaftes 1 gegen
das Zentrierelement 33, wobei diese Position des Stützelements 55 mit
Hilfe des Feststellglieds 59 für die Bearbeitung nachfolgender
Schuhschäfte
fixiert wird.
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Damit
ist eine Zentrierung und Fixierung des Schuhschaftes 1 sowohl
in der Ebene der Sohle 3 als auch in senkrechter Richtung
dazu erreicht. Dieser Zustand ist in den 1a bis 1c dargestellt,
wobei die Anpresselemente 66, 66' (in 1 nicht
dargestellt) in eine Ruheposition außerhalb des Bereiches des Schuhschaftes 1 nach
hinten geschwenkt sind.
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In
einem nächsten
Schritt wird das Anpresselement 66 durch Ausfahren der
Zylinderkolbeneinheit 69 auf die Sohle 3 abgesenkt,
während
das Anpresselement 66' noch
in Ruheposition verbleibt. Mit dem Absenken des Anpresselements 66 kommt
das Druckstück 68 annähernd über die
gesamte Breite der Sohle 3 in Kontakt mit dem Schuhschaft 1.
Der sich dabei ergebende Druckbereich liegt über dem Leistenkamm 4 zwischen
den Stützelementen 50 und 55.
Diesen Zustand zeigen die 2a und 2b.
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Aus
den 4a und 4b geht
der nächste
Arbeitsschritt hervor, der darin besteht den Fersenbereich 7 des
Schuhschaftes 1 durch nach hinten Fahren der Anschlagklappe 22 freizugeben.
Zusätzlich
wird durch Einfahren der Zylinderkolbeneinheit 17 der Schlitten 15 vom
Schuhschaft 1 weg bewegt, so dass sich das Zentrierelement 25 vom
Schuhschaft 1 löst.
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Der
sich dabei einstellende Spalt zwischen Schuhschaft 1 und
Zentrierelement 25 ermöglicht
es, ein Bearbeitungswerkzeug 80 in Form eines Rauwerkzeugs
von oben auf den Schuhschaft 1 abzusenken und im Zuge der
Bewegung entlang der inneren Längsseite 9 des
Sohlenumfangs 5 die Seiten des Schuhschaftes 1 bis
zur Seitenkantenlinie 11 aufzurauen. Diesen Zustand zeigen
die 5a und 5b.
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Um
Kollisionen des Bearbeitungswerkzeugs 80 mit den Klemmbacken 40 oder
dem Zentrierelement 33 auszuschließen, ist es möglich diese
Komponenten sukzessive oder auf einmal vom Schuhschaft 1 wegzuschwenken
(6a und b), so dass das Bearbeitungswerkzeug 80 ungehindert
der Sohlenumfang 5 folgen kann.
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Mit
Erreichen der gegenüberliegenden äußeren Längsseite 10 durch
das Bearbeitungswerkzeug 80 erfolgt ein Wechsel der Anpresselemente 66, 66', indem zunächst das
Anpresselement 66' auf
die Schuhsohle 3 abgesenkt wird. Zur Aufrechterhaltung eines
kontinuierlich wirkenden Anpressdrucks auf die Sohle 3 drücken somit
für eine
kurzen Moment beide Anpresselemente 66, 66' gegen den Schuhschaft 1, bevor
anschließend
das Anpresselement 66 nach hinten in Ruheposition geschwenkt
wird. Dadurch wird der Sohlenumfang 5 im Bereich der äußeren Längsseite 10 des
Schuhschaftes 1 für
das Bearbeitungswerkzeug 80 frei gegeben. Dieser Zustand
ist in den 7a und 7b dargestellt.
Zur Lagesicherung können
auch bestimmte Zentrierelemente, in deren Bereich bereits die Bearbeitung
der Seitenkanten abgeschlossen ist, wieder an den Schuhschaft 1 heran
gefahren werden.
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Nachdem
das Bearbeitungswerkzeug 80 den kompletten Umfang 5 des
Schuhschaftes 1 bearbeitet hat, wird dieses nach oben weg
gefahren und das Anpresselement 66' nach hinten in Ruheposition geschwenkt.
Nach Öffnen
der Klemmbacken 40 und Aufschwenken des Zentrierelements 34 kann
der fertig bearbeitete Schuhschaft 1 entnommen und der nächste für die Bearbeitung
vorgesehene Schuhschaft in die Vorrichtung eingelegt werden. Falls
es sich dabei um einen Schaft gleichen Typs und gleicher Größe handelt,
kann der aufgeleistete Schuhschaft direkt auf die Stützelemente 50 und 55 gesetzt werden,
nachdem zuvor der Schlitten 15 mit dem Zentrierelement 25 in
die vordere Ausgangsstellung für
den Bearbeitungszyklus gefahren worden ist.