Verfahren zur Herstellung eines trockenen, löslichen Iiaffee-Extraktes. Es ist bekannt, die Aromastoffe trockener, löslicher Kaffee-Extrakte dadurch festzuhal ten, dass man zu der durch Auslaugung von geröstetem Kaffee mittels Wasser erhaltenen Flüssigkeit mindestens einen löslichen Stoff zusetzt, der die Fähigkeit besitzt, in Trocken form die in dem wässrigen Kaffeeauszug ent haltenen. Aromastoffe zu binden und dauernd festzuhalten, und darauf die Mischung durch Zerstäubung in ein trockenes Pulver über führt.
Wenn man, nun eine Mischung ver schiedener Kaffeesorten, bestehend wie üblich aus einer kleineren Menge einer aromareichen Kaffeesorte und einer grösseren Menge ver- sehiedener Kaffeesorten minderer Qualität, nach obigem Verfahren behandelt, so hat sich gezeigt, dass die Qualität der Extrakte nicht den Eigenschaften der einzelnen verwendeten Kaffeesorten entspricht. Wenn man eine Mi schung von Kaffeesorten gemeinsam röstet, auslaugt und gemäss dem bekannten Verfah ren weiter verarbeitet, so ist es unmöglich, jede Kaffeesorte entsprechend ihrer Eigen- sehaften zu behandeln und diese im Extrakt voll zur Geltung zu bringen.
Es ist ferner zu 2s vermuten, dass während der eine gewisse Zeit dauernden Auslaugung chemische Einwir kungen bestimmter Kaffeebestandteile einer der in der Mischung vorhandenen Kaffee sorte auf Kaffeebestandteile einer andern so Kaffeesorte stattfinden, wodurch sowohl der Aromagehalt wie auch der Geschmack der Auslaugung beeinträchtigt wird.
Es ist bekannt, dass die Kaffeebohnen, je nach Bezugsland und Höhenlage der Pflan zungen, grosse Qualitätsunterschiede aufwei sen. Es gibt sehr aromatische Kaffeesorten, wie zum Beispiel Mokka und andere weniger aromatische Sorten, die aber geschmackvoller sind. Deshalb ist es handelsüblich geworden. den Kaffee ausschliesslich in Mischung zu verkaufen, zum Beispiel in einer Mischung, die aus 20-40% aromareichem und 80-60 gewöhnlichem, wenn nicht minderwertigem Kaffee besteht. Die Mischung der einzelnen Sorten erfolgt hierbei meistens vor dem Rösten.
Die nach dem bekannten Verfahren aus einer solchen Mischung hergestellten trocke nen, löslichen Kaffee-Extrakte entsprechen, wenn in Lösung, bezüglich Geschmack lind Aroma nicht vollständig den in der Mischung vorhandenen Kaffeesorten.
Überraschender weise hat sich nun gezeigt, dass, wenn die einzelnen Kaffeesorten separat geröstet, aus gelaugt und nach Zusatz eines aromabinden- den Stoffes in einen trockenen, löslichen Ex trakt überführt und die in dieser Weise erhal tenen Extrakte innig gemischt werden, dieses Extraktgemisch, wenn aufgelöst, viel ge- schmacks- und aromavoller ist als der aus den vor dem Rösten gemischten gleichen Kaffee sorten gewonnene Extrakt. Es hat sich fer ner gezeigt, dass man bei einem solchen Vor gehen sogar gegebenenfalls auf den Zusatz eines aus einem aromareichen Kaffee gewon nenen Extraktes überhaupt verzichten kann.
Ein Extraktgemisch, bestehend zum Beispiel aus einem Santos-Extrakt und einem Rio- Extrakt, ist geschmackvoller und aromareicher als der Extrakt, der aus einer Mischung von geröstetem brasilianischem Kaffee mit einem Zusatz von zum Beispiel 25 % eines aroma- reichen Kaffees gewonnen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines trockenen, löslichen Kaffee- Extraktes ist nun dadurch gekennzeichnet, dass man Kaffeesorten von verschiedener Qualität und Herkunft durch Wahl der Tem peratur und Dauer des Röstungsprozesses der art einzeln röstet, dass der Röstungsverlust <B>26</B>% des Ausgangsgewichtes nicht übersteigt, die gerösteten Kaffeesorten separat mahlt, das Pulver jeder Sorte einzeln auslaugt,
die so gewonnenen wässrigen Extrakte einer Tief kühlung unterwirft und unter Zusatz von aromalbindenden Stoffen und nachfolgender Trocknung unter Zerstäubung in pulverige Trockenextrakte überführt, worauf die so ge- w onnenen Trockenextrakte der verschiedenen Sorten miteinander vermischt werden.
Als aromabindende Stoffe können bei spielsweise die im schweizerischen Patent Nr. 201940 aufgeführten Substanzen, wie zum Beispiel lösliche Kohlehydrate, unter anderem das durch Hydrolyse mittels Säure eines bereits ausgelaugten Kaffeesatzes her gestellte Produkt, ferner die durch die Mal- tierung bis zu einem bestimmten Grad eines bereits ausgelaugten Kaffeesatzes erhaltene Dextrose, Maltodextrine oder Maltose sowie verschiedene aus anderer Quelle stammende lialtodextrine, Maltose, Glukose, andere Kohlehydrate oder deren Abbauprodukte ver wendet werden.
Das Rösten der Kaffeeboh nen von verschiedener Qualität und Herkunft je nach ihrem Gehalt an Aromastoffen. Ge- schmackstoffen und Farbstoffen kann nach den bekannten Grundsätzen durchgeführt werden, wobei die Menge der Aromastoffe sowie deren mehr oder weniger rasche Bil dung oder Entwicklung sowie Flüchtigkeit zu beriicksiehtigen ist.
Vorzugsweise werden aromareiche Kaffeesorten in hellbraun bis braun geröstetem Zustande verwendet, wo bei der Röstungsverlust höchstens 20 % be trägt. tvogegen geschmacksreiche Kaffeesor ten zweckmässig in dunkelbraun bis schwarz geröstetem Zustande mit entsprechend höhe rem Rö stungsverlust verwendet werden.
Die bei der Auslaugung zu verwendende ,assermengc sowie deren Temperatur und die Dauer des Auslaugens können je nach dem Grad des für jede einzelne Kaffeesorte ermittelten Röstungsverlustes und je nach der Art des Atislaugens gewählt werden. Zweck mässig werden die einzelnen gerösteten Kaffeesorten zuerst mit 20-40% der insge samt vorgesehenen Auslaugungswassermenge extrahiert und die so gewonnenen Extrakte separat bis zur völligen Trocknung weiter be handelt und innig gemischt.
Hierdurch erhält man einen sehr aromareichen Extrakt, da die leichtfliichtigen Aromastoffe beim Auslau gen zuerst in Lösung gehen. Die restlichen Auslaugungen von 80-60% werden ihrer seits zu Trockenextrakten verarbeitet, deren illischung dann eine andere Qualität ergibt.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren lassen sich die eingangs erwähnten Nachteile der bekannten Verfahren beheben. Beispiele: 1. 100 kg eines guten mexikanischen Kaffees werden mit einem Röstungsverlust von 15-17 % geröstet und darauf in bekann ter Weise ausgelaugt, tiefgekühlt und nach Zusatz von aromabindenden Stoffen in einen pulverigen Trockenextrakt unter Zerstäubung überführt. Nebenbei werden 100 kg Santos- Kaffee mit einem Röstungsverlust von 18 bis 20 % geröstet und die Auslaugung wie die jenige des mexikanischen Kaffees in pulve rigen Trockenextrakt überführt.
Die beiden Trockenextrakte werden dann innig gemischt. Bei Auflösung dieses Mischtrockenextraktes ergibt sich ein Kaffee, der viel geschmack voller und aromavoller ist, als wenn man die beiden verwendeten Kaffeesorten vor dem Rösten gemischt und dann die Mischung in gleicher Weise in einen Trockenextrakt über führt hätte.
Diese Arbeitsweise erlaubt somit die Ei genschaften jeder Kaffeesorte voll auszu nützen und damit einen Extrakt herzustellen, dessen Aroma und Geschmack jeweils den Anforderungen der Käuferschaft entspricht.
2. 65 kg Tanganika-Kaffee werden mit einem Röstungsverlust von l4-15 % geröstet und darauf in bekannter Weise ausgelaugt, tiefgekühlt und nach Zusatz von aromabin- denden Stoffen in einen pulverigen Trocken extrakt unter Zerstäubung überführt. Separat werden 35 kg Santos-Kaffee bis zu einem Rö- stungsverlust von 17-19 % geröstet und die Auslaugung wie diejenige des Tanganika- Kaffees in pulverigen Trockenextrakt über führt.
Die beiden Extrakte werden dann innig gemischt.
3. 50 kg Kouillou-Kaffee werden bis zu einem Röstungsverlust von 22-23 % gerö stet, 30 kg Haiti-Kaffee bis zu einem Rö- stungsverlust von 17-18 % und 20 kg Santos- Kaffee bis zu einem Röstungsverlust von 16 %. Jede einzelne Kaffeesorte wird einzeln ausgelaugt, tiefgekühlt und nach Zusatz von aromabindenden Stoffen in" einen pulverigen Trockenextrakt unter Zerstäubung überführt.
Die drei in dieser Weise gewonnenen Trok- kenextrakte werden dann innig gemischt: