Vorrichtung zum Richten von Dachrinnen. Die Vorrichtung zum Richten von Dach rinnen gemäss der Erfindung besitzt ein zum Zusammenwirken mit der Rinneninnenseite bestimmtes Widerlager, an welchem ein Klemmhebel und ein Bedienungshebel ge lagert sind, wobei der Klemmhebel dazu be stimmt ist, mittels des Bedienungshebels gegen die Rinnenaussenseite gedrückt zu wer den, zwecks Festklemmung der Dachrinne zwischen dem Widerlager und dem Klemm hobel, wobei durch gleichsinniges Weiter bewegen des Bedienungshebels die Dachrinne gerichtet werden kann.
Das Richten kann sich auf die Lagen- oder auf die Formänderung bezw. der Wie- derherstellung der normalen Form der fest gemachten Dachrinne beziehen.
Eine Lagen änderung der Dachrinne kann erforderlich werden, wenn dieselbe zum Beispiel einierends zu tief lieg, so dass kein einwandfreier Was serablauf vorhanden ist; die unerwünschte Tieflage der Dachrinne kann zum Bei spiel infolge Montagefehlers entstanden sein oder infolge nachträglichen Senkens durch unmittelbare Lasteinwirkung, zum Beispiel infolge Begehens der Dachrinne oder durch Eis- und Schneelast, oder auch durch mittel bare Auswirkungen, zum Beispiel infolge Gewichts- und Feuchtigkeitseinflusses an hölzernen Tragteilen.
Auch kann die Dach rinne infolge vorübergehender grössererDruck- wirkungen, zumBeispiel durch aufschlagende Gerüststangen, durch Eis und Schnee örtlich so verformt werden, dass ein Zurückbiegen derselben in die normale Form notwendig wird, um einwandfreien Wasserablauf zu sichern. Zur Ausführung derartiger Arbeiten fehlten bisher geeignete mechanische Hilfs mittel, -so dass durch den Erfindungsgegen- stand eine entsprechende Lücke ausgefüllt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes ver- a nse 'haulie Iii.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht von rechts der Fig. 2 her, Fig. 2 zeigt einen Schnitt in der Längs richtung des Widerlagers und Klemmhebels, Fig.3 ist eine Oberansicht mit. Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 und Fig.4 ein Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2.
Die gezeichnete, aus Metall bestehende Richtvorrichtung besitzt ein Formstück 1 mit Bagenfläehe 2 und einerends tangential an schliessender gerader Fläche 3; in der Quer richtung ist das Formstück 1 U-förmig. An das zweite Ende schliesst an die Bogenfläche 2 ein zu ihr winklig stehender, gerader Stirn schenkel 4 an. Am Formstück 1 ist aussen- seitig ein zweites Formstück 5 an seinen Enden mittels Schrauben 6 und 7 lösbar be festigt.
Das äussere Formstück 5 hat. eine Bogenfläche 8, an die einerends tangential eine gerade Fläche 9 anschliesst, während sie andernends in einen zu ihr winklig stehenden Stirnschenkel 10 übergeht. Mit seinem ge raden Teil 9 liegt dass äussere Formstück<B>5</B> auf der geraden Fläche 3 des Formstückes 1 und mit seinem Stirnschenkel 10 auf dem Stirnschenkel 4 des Formstückes 1 auf. Das äussere Formstück 5 hat im Bereich seines Stirnschenkels 10 und im anschliessenden Teil seiner Bogenfläche 8 U-förmigen Quer schnitt, und zwar liegen die Schenkel gemäss Fig.4 seitlich ausserhalb der Schenkel des innern Formstückes 1.
Die Verbindungs schrauben 6 sitzen am Stirnschenkel 4 des Formstückes 1. Die Bogenfläche 8 des äussern Formstückes 5 hat einen um ein bestimmtes Mass grösseren Radius als die Bogenfläche \? des FQrmstüekes 1. Auf der Zwischenstrecke ist der bogenförmige Teil 8 des äussern Form stückes 5 innenseitig mit einem Steg 1.1 (Fig. 2) versehen, welcher zur Abstützung auf dem Formstück 1 dient, so dass man für das Formstück 5 mit schwächerem Quer- schnitt auskommt.
Der bogenförmige Teil 8 des äussern Formstückes 5 ist durch ein mit tels Schrauben 12 lösbar hefestigtes Ansatz stück 13 verlängert, dessen Bogenfläche 1-1 die Fortsetzung der Bogenfläche 8 des Form stückes 5 bildet. Das Ansatzstück 13 sitzt mittels eines an -seiner innenseitigen \Tand vorgesehenen Endschenkels 15 auf dem Stirnschenkel 4 des Formstückes 1, mit dem es ebenfalls durch die schon erwähnten Schrauben 6 lösbar verbunden ist.
An seinem i geraden Endteil hesitzt das Formstück 1 zu-ei rechtwinklig al)stehende, zueinander parallele Lappen 16.
zwischen denen der auf einem (Iue rbolzen 17 gelagerte, z-#veiarmige Klemmhebel 1.8 angeordnet ist, mit dessen einem Arm der zweiarmige Bedienungshebel 19 durch Anschlagen zum Zusammenwirken gebracht werden kann.
Der Bedienungshebel 10 liegt in einem am zweiten Ende des Form- stückes 1 vorhandenen Ausschnitt, der von einem Bolzen 20 iiberbriickt wird, welcher in am Formstuck 1 gebildeten Augen 21 sitzt, zwischen denen der Bedienungshebel 19 auf dem Bolzen \20 gelagert ist. Durch ent6pre- ehendes Versebwenken des Bedienungshebels 19 kann der zwischen den Enden des -Form- st.ückes 1 o@elaoerte Klemmhebel 18 so ver- schwenkt werden.
dass dessen nveiter Arm geegen das For-mstiiek 5 schwingt. An diesem Arm des Klemmhebels 18 ist mittels Schra.u- lien 22 eine Platte 23 lösbar befestigt, welche eine Verlängerung bezw. eine Vergrösserung der Angriffsfläche des Klemmhebels 1.8 an cler, Rinne darstellt.
In Fig. 2 ist von einer halbrunden Dach rinne A ein Teil, und zwar -ungefähr die Hälfte vom Randwulst B aus gezeichnet, der von dem mit der Dachsrinne ausgerüsteten. Teil bezw. Gebäude frei absteht. C ist ein Rinnenbaken und D die daran befestigte Feder, welche den freien Randwulst B der Rinne < 4 übergreift.
Fig. 2 gibt im wesentlichen von selbst die Erklärungen über die Art der Anwendung der beschriebenen Richtvorrichtung, welche so an die züi behandelnde Dachrinne angesetzt wird. dass deren freier Randwulst 13 im Sinne dieser Darstellung zwischen das von den Formstücken 1 und 5 gebildete Widerlager und den Klemmhebel 18 kommt.
In der Folge lässt man die Richtvorrichtung mittels des erwähnten Widerlag-ers 1, 5 in der Dach rinne aufsitzen, deren normaler Wölbung die jenige des Widerlagers, unter Berücksich- tigung des infolge Eigenfederung möglichen Zurückbiegen von Rinne und Rinnenhaken, wenigstens annähernd entspricht.
Der Kraft arm des Bedienungshebels 19 ist so lang ge wählt, dass er von einer Bedienungsperson (Spengler) in stehender Stellung gut mit i einer Hand bedient werden kann, so .dass .die andere Hand zur Sicherung der Bedienungs person auf dem Dache hezw. in der Rinne frei ist. Die Bedienungsperson setzt zweck mässig die eine Fussspitze auf das Widerlager, um dieses fest gegen die Rinne zu drücken.
Die Bedienungsperson schwenkt den Bedie nungshebel 1.9 in der in Fig.2 eingezeich neten Pfeilrichtung gegen sich, so dass durch dessen kurzen zweiten Arm der Klemmhebel 18 so verschwenkt wird, dass- Rinne A und Rinnenhaken C zwischen dem Wi.derlager 1, 5 und .dem Klemmhebel 18 festgeklemmt wer den;
infolge Aufdrückens des Widerlagers auf die Rinne kann der Haken C sich nir gends verfangen, sondern muss bei richtigem Ansetzen der Vorrichtung an die Rinne zwi schen die vom Widerlager 1, 5 und .dem Klemmhebel 18 gebildeten Zangenbacken kommen.
Dadurch bekommt die Bedienungs person die Rinne fest in ihre Gewalt und kann alsdann zufolge grosser Hebelüberset zung mit geringem Kraftaufwand gut arbei ten; durch Ausnutzung des Eigengewichtes der Bedienungsperson an der RieUtvorrich- tung und demgemäss an Rinne und Rinnen haken wird gegebenenfalls auch ohne wei teres wieder ein richtiges Aufsitzen der Rinne bezw. des Rinnenhakens an der Bogenrinnen leiste am betreffenden Gebäude bewirkt.
Durch gleichsinniges Weiterbewegen des Be dienungshebels 19 können dann Rinne A und Haken C, indem .das Widerlager 1, 5 auf der Befestigungsseite der Rinne an dieser selbst Anschlag findet, nach oben gezogen werden, sei es um die Rinne hinsichtlich ihres Grun des höher zu bringen, oder gegebenenfalls um die an dieser Stelle verformte Rinne samt Haken wieder in die normale Form zurück zulegen.
Durch naehheriges entgegengesetztes Verschwenken des Bedienungshebels 19 wird dessen Druckwirkung auf den Klemmhebel 18 aufgehoben, der dann infolge entsprechen der Gewichtsverteilung von selbst von der Rinne weg schwingt, worauf die Richtvor- richtung :sich ohne weiteres von. der- Rinne ab heben lässt.
Statt im Bereich eines Rinnenhakens, kann die Richtvorrichtung selbstverständlich eben sogut auch ausserhalb eines solchen, also lediglich an :der Rinne selbst angesetzt wer ,den, so dass zum Beispiel jede nachträglich entstandene, örtliche Ausbiegung der Rinne beseitigt werden kann.
Wenn am Befestigungsrand der Rinne-ein Traufbleelh vorhanden ist, wird das Ansatz stück 13 vom Widerlager 1, 5 weggenommen, um der Gefahr einer Verletzung des Trauf- bleches beim Gebrauch der Riclktvorrichtung vorzubeugen.. Sind keine Traufbleehe vorhan den und besitzt die Rinne an ihrem Befesti gungsrand keinen Wulst,
dann leistet das An- satzstück 13 beim Gebrauch der Richtvorrich- tung insofern einen guten Dienst, als durr.ch dasselbe die mit der Rinne zum Zusammen wirken bringbare. Auflagefläche und somit die Arbeitsfläche des Widerlagers entspre- chend verlängert bezw. vergrössert ist.
Die am Klemmhebel 18 vorgesehene Ver- längerungsplatte 23 kann gewünschtenfalls mit einem, zum Beispiel aus Leder bestehen den, weichen Überzug versehen werden, um gegebenenfalls einen an Rinne und Rinnen haken angebrachten Farbaustrieb zu schonen. Wenn die zu behandelnde Rinne in,der Weite bezw. in Wölbung nicht- dem Formstrick 5, sondern derjenigen des Formstückes 1 ent spricht, dann wird (ausser dem Ansatzstück 13)
das Formstück 5 vom Formstück 1 weg genommen. Ebenso wird die Verlängerungs platte 23 vom Klemmhebel 18 weggenommen und gegebenenfalls durch eineVerlängerungs- platte ersetzt, deren Wölbung derjenigen. der zu behanidelnden engeren Rinne angepasst ist. Gewünsclhtenfalls kann, wenn keine Verlän gerungsplatte angebracht ist, unmittelbar am betreffenden Endteil des Klemmhebels 18 selbst ein weicher :Schutzüberzug festgemacht werden.
Die beschriebene Richtvorrichtung gibt bei verhältnismässig einfacherBauart mannig fache Anwendungsmöglichkeiten. Wie ohne weiteres klar ist, können mehrere auf das Formstüek 1 aufsetzbare, zusätzliche Form stücke ä vorrätig gehalten werden, die je auf eine vom Formstück -1 abweichende, besondere Rinnenweite abgestimmt sind und nach Be darf verendet werden können.
Ebenso kann ein Satz von der Vergrösserung der Auflage fläche des Widerlagers dienenden Ansatz stückes 13 vorgesehen sein, welche in bezu- a.uf die Bogenfläche auf je ein zusätzliches Formstück abgepasst sind; diese Ansa.tzstüeke können gewünschtenfalls in verschiedenen Längen ausgeführt sein.