Behälter-Kippvorrichtung, insbesondere zum Kippen von Behältern in Öfen zum Schmelzen von 1Vletallen. Die bisher bekannt gewordenen Vorrich tungen zum Kippen von Behältern in Ofen zum Schmelzen von Metallen lassen sich in folgenden Gruppen zusammenfassen.
Erstens: Der Behälter ruht wiegenartig. auf Kufen, die sich entweder in einer Ebene abwälzen oder auf Rollen abrollen. Im einen Falle beschreibt der Mittelpunkt des Kufen radius eine Bewegung nach vorn bezw. rück wärts. Daraus ergibt sich, dass die Giess schnauze des Behälters eine entsprechende Bewegung nach vorn bezw. nach rückwärts ausführt. Im andern Falle dreht sich der Be hälter um den Mittelpunkt der Kufenkrüm- mung, so dass, falls dieser MittelpLmkt mit dem Abgussrand der Giessschnauze zusam menfällt, der Behälter um diesen kippt.
Zweitens: Eine bekannte Ausführung zeigt den Behälter in Lagern an Drehzapfen aufgehängt. In diesem Falle führt die Giess schnauze nur dann keine ortsverändernde Be wegung aus, wenn die Drehzapfen auf einer Achse liegen, die durch die Schnauze geht. Geht die Drehachse nicht durch die Schnauze, hat das den Nachteil, dass der Giessstrahl ' seine Bahn bei fortschreitender Kippung des Behälters verändert, so dass ein enges Auf fanggefäss, zum Beispiel eine Kokille, bestän dig in die Giessstrahlbahn eingestellt werden muss.
Läuft anderseits die Aufhängeachse durch die Giessschnauze des Behälters, so er gibt sich bei der genannten Ausführung der Nachteil, dass die Auffanggefässe nicht nahe an den Giessbehälter herangebracht werden können, so dass man genötigt ist, stark vor springende Giessschnauzen vorzusehen, was wiederum die Konstruktion der Lagerung der Drehzapfen insofern ungünstig gestaltet, als dann auch die Drehlager weit nach vorn ver legt werden müssen.
Es ist aber beim Giessen vorteilhaft, wenn der Weg des Giessstrahls, zur Vermeidung der Oxydation, des Schmelzmetalles, mög lichst kurz ist, was sich nur bei einer ge drungenen Giessschnauze erreichen lässt. Die vorliegende Erfindung ist nun eine Vorrichtung zum Kippen von Behältern, ins besondere zum Kippen von Behältern in Ofen, zum Schmelzen von Metallen, bei welcher es möglich ist, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden.
Gemäss der Erfindung ist der Be hälter um zwei Achsen drehbar, in der Weise, dass er beim Kippen in einer ersten Bewe gungsphase nur um die am untern Teil des Behälters vorgesehene erste Drehachse ge dreht wird, wobei die Giessschnauze des Be hälters nach vorn verlegt wird, bis sie in die zweite Drehachse zu liegen kommt, wor auf der Behälter in einer zweiten Bewegungs phase nur um die zweite Drehachse gedreht wird, damit die Giessschnauze während dieser Phase keine örtliche Veränderung erfährt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs- beispiel der erfindungsgemässen Kippvorrich tung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 den Behälter in der Ausgangsstel lung, Fig. 2 denselben Behälter am Ende der ersten Bewegungsphase, unmittelbar vor dem Abguss und Fig. 3 den Behälter am Ende der zweiten Bewegungsphase, das heisst nach Vollendung des Abgusses.
Am Kippbehälter a sind zwei Drehzapfen e vorgesehen, an welchen die Aufhängestan gen b angelenkt sind. Letztere können so an geordnet sein, dass, von der Schnauze her ge sehen, die eine rechts und die andere links vom Behälter liegt. An ihrem andern Ende sind die Aufhängestangen in Zapfen c ge lenkig gelagert. Die Zapfenlager sind auf einem Fundament l oder einem festen Unter lager abgestützt.
Während der ersten Bewegungsphase be halten die Aufhängestangen b ihre Schräg lage von unten nach oben bei, da sie gegen ein Widerlager 1e, das in der Richtung des Abstützdruckes verstellbar ausgebildet sein kann, anliegen. Der Behälter a wird um die Drehzapfen e so lange verschwenkt, bis er mit den am Behälter angebrachten Puffern f, welche >;i der Bewegungsbahn der Aufhänge- star.----- b liegen und vorteilhaft in der Rieh- tung des Abstützdruckes verstellbar und federnd ausgebildet sind, zum Anliegen ge langt.
Die Anordnung der Puffer f ist ferner so getroffen, dass der Behälter a in der ersten Bewegungsphase nur so weit verschwenkt werden kann, bis der Abgussrand der Schnauze d in die Achse der obern Drehzapfen c zu liegen kommt. Während der zweiten Bewe gungsphase, das heisst wenn die Puffer f gegen die Aufhängestangen b abgestützt sind, werden letztere zusammen mit dem Be hälter a um die Zapfen c verschwenkt, bis der Inhalt des Behälters entleert ist.
Die Kippbewegung wird beim gezeich neten Ausführungsbeispiel durch einen Ket tenzug (siehe Pfeil Z) bewirkt. der zwei über Kufen g laufende Ketten i. welche über Um lenk-rollen 1a gezogen sind, besitzt. Statt eines Kettenzuges könnte selbstverständlich auch ein Seilzug, ein Zahnstangenantrieb. ein An trieb durch hydraulische Stempel oder der gleichen in Frage kommen.
Die beschriebene Vorrichtung, bei der eine zweiphasige Kippbewegung des Giessbehäl ters vorgesehen ist, bietet den Vorteil. dass das Auffanggefäss in dienlicher Entfernung vom ungekippten Behälter aufgestellt werden kann, da sich die Abgusssehnauze erst wäh rend der ersten Bewegungsphase, in der noch kein Abguss stattfindet, nach vorn und somit gegen das Auffanggefäss hinbewegt. In der ersten Neigungsperiode erfolgt näm lich noch kein Abgiessen. da der Behälter nur bis auf eine bestimmte Höhe gefüllt sein soll. Diese Leerlaufperiode hat den Zweck, die Giessschnauze dem Auffanggefäss entgegen zubewegen.
In der zweiten Bewegungsphase, in der die Giessschnauze annähernd keine örtliche Veränderung erfährt, erfolgt der Ab- en Da während der Abgussphase praktisch keine örtliche Veränderung der Giessschnauze mehr erfolgt. wird ein treffsicheres Ein giessen ermöglicht. Weitere Vorteile bestehen darin, dass das Gewicht von Behälter und Einsatz in der Nähe des Behälterbodens auf gefangen wird, so dass die durch die Aufhän gung an den Drehzapfen e entstehenden sta tischen Kräfte von der Bodenpartie des Be- hälters aufgenommen werden, wodurch der selbe verhältnismässig leicht dimensioniert werden kann.
Der Behälter kann in einer Ver- senkgrube angeordnet sein, welche nur auf der Seite der Giessschnauze offen zu sein braucht, im übrigen sich beinahe spiellos dem Behälter anschmiegen kann.