Einrichtung zur Gewinnung des Keims aus Weizenmehl. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gewinnung des Keims aus Weizenmehl.
Weizen enthält l1/2 bis 2 % Keim, aber gewöhnlich ist es nicht möglich, mehr als einen kleinen Anteil dieses Prozentsatzes aus dem Weizen zu trennen. Der maximale Keim anteil, der bis jetzt in reinem Zustand ge wonnen wird, ist nicht grösser als 0,5 % des Gewichtes des gemahlenen Weizens. Der verbleibende Keimanteil, der nicht ausge schieden werden kann, geht in die Kleie oder in die Abfälle und wird zum Preis der Kleie verkauft.
Man versteht, dass die Trennung des Keims in einer so reinen Form als möglich und die Gewinnung eines maximalen Keim anteils aus den folgenden Gründen vorteil haft ist: 1. Der Keim hat einen beträchtlich höheren Handelswert als andere Nebenpro dukte des Weizens, weil er nach dem Kochen in der Herstellung von Spezialbroten und Frühstücknahrungsmitteln verwendet wird. 2.
In natürlichem Zustand besitzt der Keim eine schädliche Wirkung auf die Back qualität des Mehls. Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Gewinnung des Keims aus Weizenmehl ist gekennzeichnet durch einen ersten und einen zweiten Schrotwalzenstuhl, in welchen der Weizen geschrotet wird, durch Abstreifsiebe zur Trennung,des feinen Materials aus dem Produkt der Schrotwalzenstühle, durch eine Sichtmaschine, zur Ausscheidung von zerklei nertem Keim und Kleie und etwas geschrote tem Endosperm aus dem Durchfall der Ab- streifsiebe,
durch eine mit Feinriffelwalzen versehene Auflösemaschine zur Zerkleinerung des von der Sichtmaschine ausgeschiedenen Materials, durch eine Siebvorrichtung zur Ausscheidung des feineren Materials aus dem Produkt der Auflösemaschine, und durch einen Aspirator, dessen Luftstromgeschwin- digkeit 115 bis 135 m pro Minute beträgt, um aus dem von der Siebvorrichtung herkom- menden Durchfall das leichte Material vom Keim zu trennen.
Die Schrotw a-lzen bestehen vorzugsweise aus Riffelstahlwalzen, welche mit verschie denen Geschwindigkeiten drehen, so dass eine Scherwirkung entsteht, welche das Endo- sperm von der Kleie und dem Keim ab schabt, aber den Keim nicht fettig werden lässt. Eine gewisse Keimmenge wird in die sen Walzenstühlen genügend fein zerkleinert, um mit dem zerkleinerten Endosperm durch die Siebe zu passieren, aber der grössere Teil geht im wesentlichen im ganzen Zustand über die Siebe,
zusammen mit grossen Kleiestücken. Das feinere Siebgut oder der Durchfall vom ersten und zweiten Schrotwalzenstuhl enthält geschrottete Endospermpartikeln, zerkleinerte Kleie und zerkleinerten Keim, und der Über gang enthält grosse Stücke von Kleie, ganze Keime und einen kleinen Anteil an Endo- sperm.
Zweckmässig ist ein dritter Schrotwalzen- stuhl zur Aufnahme des ersten Überganges der Abstreifsiebe des zweiten Schrotwalzen stuhls vorgesehen, dessen Mahlgut, welches anschliessend durch ein Nr. 16 feines Draht gewebe und über ein feineres Sieb zur Tren nung des feineren Materials gelassen werden kann, zur Ausscheidung des Keims vom leichteren Material mittels eines Luftstromes vorzugsweise in einem Aspira.tor behandelt wird, welcher ein grosses Luftvolumen mit einer Geschwindigkeit von 117 bis<B>13,5</B> m pro Minute benützt. um den Keim in dieser Weise zu gewinnen.
Der Aspirator kann Mittel auf %veisen, um das den Keim enthaltende Gut aufeinander folgenden Saugwirkungen von allmählich zu nehmender Stärke zu unterwerfen, wobei in dieser Weise eine sehr wirksame Trennung des leichten Materials (welches 40 bis 9:5 des Ganzen bilden kann) vom Keim erhalten wird.
In der Zeichnung ist eine Ausführungs form der erfindungsgemässen Einrichtung bei spielsweise dargestellt.
Fig. T ist eine schematische Darstellung dieser Einrichtung. Fig. :,) ist eine Schnittansicht eines Aspi- rators, welcher in der in Fig. 1 schematisch dargestellten Einrichtung benützt wird.
Wie dargestellt ist, besitzt die Einrich tung nach Fig. 1 drei Schrot- oder feine Rif- felwalzenstühle a, b und c, wobei nach jedem Schrotwalzenstuhl Abstreifsiebe <I>d,</I> e und<I>f</I> angeordnet sind, und einen Aspirator g. Um den zerkleinerten Keim vom geschro teten Endosperm und der zerkleinerten Kleie zu trennen, welche den Durchfall der Siebe der ersten und zweiten Schrotwalzenstühle ra und b bilden,
wird dieser Durchfall in eine Sichtmaschine lz, die eine Putzmaschine oder ein Sichter sein kann, gelassen (mittels wel cher der Hauptanteil des Endosperms ge trennt und bei lt, abgelassen wird), welche im Falle einer Putzmaschine eine Siebfläche auf - -eist, die feineres lIahlgut als der Durchfall durch ein Nr. 14 feines Drahtgewebe und gröberes Mahlgut als der Durchfall durch ein Nr. 30 feines Drahtgewebe, und im Fall eines Sichters feineres Mahlgut als der Durchfall durch ein Nr. 20 feines Drahtgewebe und gröberes Mahlgut als der Durchfall durch ein Nr.
36 feines Drahtgewebe zu einer mit Feinriffelwalzen, das heisst mit Walzen, die 7 bis 14 Riffel pro Zentimeter aufweisen, versehenen Auflösemaschine i passieren lässt. Dieses Gut, welches aus zerkleinertem Keim und Kleie und etwas geschrottetem Endo- sperm besteht, passiert dann eine Siebvorrich tung j, welche eine Siebfläche aufweist, die feiner ist, als ein Nr. 20 feines Drahtsieb.
Der Übergang von j wird nun in einem Saug äpparat k, dessen Luftstromgeschwindigkeit 1b bis 130 m pro Minute beträgt, einer Sang wirkung ausgesetzt, welche den Keim aus scheidet, der einen kleinen Anteil Endosperm enthalten kann und ihm bei in ablässt, wäh rend das die Kleie enthaltende Material bei na., abgelassen wird. Der Apparat<I>k</I> kann von der in Fig. 2 gezeigten Bauart sein. Von in geht der Keim zu einem glatten Walzenstuhl oder wird als solcher verkauft.
Der Durch fall von j besteht hauptsächlich aus Endo- sperm. Das Kleie enthaltende Material, welchem Endosperm anhaftet, kann aus dem zweiten Schrotwalzenstuhl in zwei Grössen, grob und fein, getrennt werden. Das feinere Gut, wel ches durch ein Nr. 14 Drahtsieb und über ein Nr. 20 Drahtsieb gehen würde, würde bei nahe den gesamten Keimanteil enthalten, welcher an den ersten und zweiten Schrot walzenstühlen nicht aufgeschnitten wurde. Dieses Produkt wird im dritten Schrotwalzen stuhl c behandelt und durch ein Nr. 16 feines Drahtsieb und über ein Nr. 28 feines Draht sieb gelassen.
Es enthält 5 bis 20 % Keim bei Gewicht. Es wird jetzt in einem Aspira- tor g (der gemäss Fig. 2 gebaut sein kann), einer Saugwirkung. durch Luft ausgesetzt, welche sich mit einer Geschwindigkeit von 115 bis 135 m pro Minute bewegt. Ein gro sses Luftvolumen wird benützt, um die grosse Menge von leichtem Material vom Keim zu entfernen.
Der in Fig. 2 schematisch dargestellte Aspirator unterwirft das Mahlgut drei ver schiedenen Saugwirkungen, wobei die Luft geschwindigkeit bei den aufeinanderfolgen den Saugwirkungen zunimmt, aber immer in der angegebenen Grössenordnung, nämlich 115 bis 135 m pro Minute verbleibt. Das Gut tritt bei n in den Aspirator ein und verlässt ihn bei o. Die erste Saugwirkung, welche bei p stattfindet, besitzt eine kleinere Geschwin digkeit und entfernt leichtes Material ohne irgendwelchen Keim, denn die Luftgeschwin- digkeit,genügt nicht zur Mitnahme des Keims, auch wenn dieser im leichten Material mitgeht.
Die zweite Saugwirkung findet bei q statt mit einem geringeren Anteil an leich tem Material; es besteht daher eine geringere Möglichkeit zur Mitnahme des Keims, so dass eine höhere Luftgeschwindigkeit ohne Gefahr benützt werden kann. Die dritte Saugwirkung findet bei r statt und besteht in der Ausscheidung von Grenzpartikeln bei einer Geschwindigkeit, welche die beste Tren nung ergibt.
Diese Trennung kann mit maxi maler Wirkung durchgeführt werden, weil nur noch ein minimaler Anteil von sich schnell bewegenden leichten Partikeln vor- handen sind und infolgedessen ein maximaler Unterschied zwischen diesen Partikeln be steht.
Das Mischgut aus der Leitung n wird mittels einer- Speisewalze -s in die erste Saug leitung p gefördert, durch .welche die Saug luft passiert; am Oberende der Saugleitung p wird das Gut nach unten in einen Auffang behälter t geleitet, welcher. allen drei Saug leitungen gemeinsam ist. Am untern Ende der ersten Saugleitung p wird das schwerere Material durch eine Speisewalze u in die zweite vertikale Saugleitung q geführt, durch welche der zweite Saugluftstrom passiert. Am obern Ende dieser zweiten Saugleitung wird das leichte Material , nach unten in den ge meinsamen Auffangbehälter t geleitet.
Am untern Ende der zweiten Saugleitung q wird das schwerere Material in die dritte vertikale Saugleitung r gefördert, in welcher es einer dritten Saugwirkung unterworfen wird. Däs Material, welches zum untern Ende o der dritten Saugleitung gelangt, besteht praktisch ausschliesslich aus Keim. Das abgesogene Material aus der dritten Saugleitung geht ebenfalls in den Auffangbehälter t.
Es wird verstanden, dass, weil praktisch der gesamte Keim vor der feineren Vermah- lung getrennt und abgeschieden wird, ein Übergang von 'Öl, welches bei der feineren Vermahlung vom Keim ausgepresst würde, in das entstehende Mehl verhindert wird.
Durch geeignete Anordnung des Mahl diagrammes der Einrichtung kann der Keim konzentriert werden, so dass ein verhältnis mässig kleiner Aspirator benützt werden kann, um die Keimausscheidung wirksam durchzuführen.