Antriebsvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit hydrodynamischer Kupplung. Die Erfindung bezieht sich auf eine An triebsvorrichtung, insbesondere für Kraft fahrzeuge, bei welcher in den Antrieb eine hydrodynamische Kupplung eingeschaltet ist. Derartige Kupplungen üben eine schwin- gungsdämpfende Wirkung auf den Antrieb aus und gestatten ein weiches, stossloses Anfahren.
Sie haben jedoch im allgemeinen den Nachteil eines verhältnismässig geringen Wirkungsgrades und demgemäss einer ver hältnismässig hohen Verlustleistung, die sich in hohen Temperaturen der Kupplungsflüs sigkeit und der Kupplung auswirkt. Infolge dieser Nachteile haben die hydrodynamischen Kupplungen trotz ihrer sonstigen Vorteile bisher im Kraftfahrzeugbau nur geringe An wendung gefunden, da hier auf hohe Wir kungsgrade besonderer Wert gelegt wird. Vor allem machen sich die Nachteile auf lan gen, mit hohen Geschwindigkeiten durchfah renen Strecken, z. B. auf Autobahnen, be sonders ungünstig bemerkbar, indem die Kupplungen unzulässig heiss werden.
Hierzu kommt, dass bei den bisher üblichen Wechsel getrieben eine Abschaltung des Getriebes vom Motor erforderlich ist. Infolgedessen müssen entweder die hydrodynamischen Kupplungen als ausrückbare, z. B. entleerbare, Flüssig keitskupplungen ausgebildet werden, was je doch den Antrieb kompliziert und mit Rück sicht auf schnelles Schalten im allgemeinen keine brauchbare Lösung darstellt, oder es müssen zusätzliche ausrückbare, also in der Regel mechanische Reibkupplungen vorge sehen werden, welche die Unterbrechung des Antriebes gestatten.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile und ermöglicht darüber hinaus eine besonders leichte und bequeme Schaltungsweise des Kraftfahrzeuges. Sie besteht im wesentlichen darin, dass der treibende und der getriebene Teil der hydrodynamischen Kupplung durch eine elektromagnetische Kupplung kuppelbar sind. Letztere kann hierbei derart in das Kupplungsaggregat eingebaut werden, dass eine zusätzliche Baulänge oder ein vergrösser- tes Baugewicht ganz oder nahezu vermieden werden kann.
Besondere, die Kupplung ver stellende Schalthebel brauchen nicht vorhan den zu sein.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Schaltung des Wechselgetriebes derart er folgt, dass beim Schalten aus dem einen in den andern Gang der Antrieb zwischen Mo tor und Wechselgetriebe nicht unterbrochen zu werden braucht, die Getriebegänge also insbesondere ebenfalls auf elektromagneti schem Wege ein- und ausgeschaltet werden. Jede mechanische Schaltung von Getriebe und Kupplung wird dadurch vermieden und gleichzeitig ein ausserordentlich leichtes Schalten erzielt.
Das Einschalten der elektromagnetischen Kupplung kann willkürlich oder selbsttätig erfolgen, zum Beispiel in Abhängigkeit von der Temperatur der Kupplungsflüssigkeit der hydrodynamischen Kupplung mittels eines den Stromschluss bewirkenden Temperatur fühlers oder dergleichen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung schematisch darge stellt.
Es ist A der zum Beispiel im vordern Teil des Fahrzeuges angeordnete Motor, B das aus der hydrodynamischen Kupplung B1 und der elektromagnetischen Kupplung B2 beste hende Kupplungsaggregat,<B>C</B> das Wechsel getriebe und D das mit ihm zum Beispiel zu einem Gehäuseblock vereinigte Hinterachs getriebe.
Auf der Motorwelle a ist der Schwung radteil b befestigt, welcher einerseits die trei bende Kupplungshälfte c der hydrodynami schen Kupplung B1 und anderseits die einen Lamellen des Lamellenpaketes d der elektro magnetischen Reibkupplung B2 trägt. In den Teil b ist ferner die Erregerwicklung e der elektromagnetischen Kupplung eingebaut. Zwei zum Beispiel parallel geschaltete Schleifringe f und g sind am Teil b befestigt.
Von ihnen ist der Schleifring f beispielsweise unmittelbar mit der Erregerwicklung verbun- den und erhält den Strom von der Bürgte f., während der Stromkreis des reit der Bürste j g1 in Schleifkontakt stehenden Schleifringes g in der Regel zwischen diesem und der Er regerwicklung unterbrochen ist.
Ein in die Kupplungsflüssigkeit hineinragender Tem peraturfühler h kann jedoch den Stromkreis an der Stelle i schliessen, sobald die Flüssig keit eine bestimmte Temperatur angenom men hat: Der getriebene Teil k der hydrodynami schen Kupplung ist auf die Kupplungswelle 1 fest aufgekeilt.
Undrehbar, aber verschieb bar sind auf ihr bezw. auf der Nabe des ge triebenen Kupplungsteils k oder einer auf ihnen gelagerten Muffe mittels Keilen m die andern Lamellen des Lamellenpaketes d ge lagert, derart; dass bei Erregung der Erreger wicklung e die Wellen a und l durch die Lamel len d unmittelbar gekuppelt werden.
Die An ordnung kann hierbei derart, getroffen sein, wie zum Beispiel in der Figur dargestellt; dass der die Lamellen enthaltende Raum mit dem Arbeitsraum der hydrodynamischen Kupplung in offener Verbindung steht, die Lamellen also von der Kupplungsflüssigkeit, z. B. Öl, bespült werden.
Von der Welle t wird des weiteren durch die Kardanwelle n die Antriebswelle o des Wechselgetriebes angetrieben. Das Wechsel getriebe ist zum Beispiel -- abgesehen vom Rückwärtsgang - als Vierganggetriebe aus gebildet.
Von den dauernd in Eingriff be findlichen Zahnradpaaren ist zum Beispiel das Zahnradpaar p für die konstante Über setzung zwischen Antriebswelle o und Vor legewelle q, das Zahnradpaar r für den dritten und das Zahnradpaar s für den zweiten Gang dargestellt.
Die obern Räder der Paare r, s sitzen lose auf der Welle w. Die Schaltung erfolgt durch elektromagnetisch betätigte Lamellenkupplungen, von denen die Lampl- lenkupplung t bezw. u. zur Einsch'ä,ltung des direkten vierten Ganzes,
also zur direkten Kupplung der Welle o mit der Getriebe- hauptwelle w bezw. des dritten. Ganges dar gestellt ist. Der die Erregerwicklungen tra- gende, auf der Hauptwelle w undrehbar an geordnete Muffenteil x ist mit den beiden Schleifringen y und z versehen, welche zur Abnahme des Stromes von den Schleifbürsten y, und z, dienen.
Zur Schaltung des Wechselgetriebes dient ein zum Beispiel auf der Lenksäule des Fahr zeuges oder am Schaltbrett .angeordneter He bel E, welcher in den angegebenen Schaltstel lungen für den ersten bis vierten Gang (I bis IV) oder für den Rückwärtsgang (B) den Stromkreis über die Bürsten und Schleif ringe zu den Erregerwicklungen der betref fenden Schaltkupplungen schliesst und da durch die Einschaltung des gewählten Gan ges bewirkt.
Gleichachsig zum Hebel E ist beispielsweise ein Hebel F gelagert, welcher -- abgesehen von einer gegebenenfalls vorge sehenen neutralen Stellung - in die beiden Stellungen F, und G, gebracht werden kann und dadurch den Stromkreis entweder über die Bürste<I>f,</I> und den Schleifring f oder über die Bürste g, und den Schleifring g schliesst. Im ersteren Falle (Stellung F, des Hebels F) wird die Erregerwicklung e und damit die elektromagnetische Kupplung B. unmittelbar in Wirkung gesetzt, während im zweiten Fall (Stellung G, des Hebels F) die Erregerwick lung e nur dann erregt wird, wenn die Tem peratur der Kupplungsflüssigkeit in der Kupplung B, einen bestimmten Wert über schreitet und der Temperaturfühler h in folgedessen den Kontakt i schliesst.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt. Statt einer elektro magnetisch betätigten Lamellenkupplung kann auch eine andere geeignete elektro magnetische Kupplung vorgesehen sein. Das Wechselgetriebe kann auch unmittelbar an schliessend an das Kupplungsaggregat oder an einer sonstigen Stelle des Antriebes an geordnet sein. Ferner kann der Motor sich im Heck des Fahrzeuges befinden und das gesamte Antriebsaggregat zu einem Block vereinigt sein. Für diese Anwendungsart hat die Erfindung ganz besondere Bedeutung, da sie mechanische Gestänge vom Führersitz sowohl zu dem hinten liegenden Getriebe als auch zu der hinten liegenden Kupplung Ar spart.
Die Erfindung ist ferner nicht auf die Verwendung elektromagnetisch geschalteter Getriebe beschränkt, sondern auch bei andern beliebigen Getrieben anwendbar. Die Erfin dung kann ausser bei Fahrzeugen auch Für andere Zwecke Anwendung finden.
An Stelle von Schalthebeln E, F können auch Druckknöpfe oder dergleichen vorge sehen sein. Auch kann die Schaltung der elektromagnetischen Kupplung B, mit der Schaltung des Getriebes kombiniert werden, zum Beispiel derart, dass vor jedem Ein schalten eines andern Ganges, also beim Überschalten des Hebels E oder dergleichen von dem einen zum andern Kontakt gleich zeitig der Stromkreis zur Erregerwicklung e unterbrochen wird und durch eine Verzöge rungsvorrichtung so lange unterbrochen bleibt, bis die Gangschaltung im Wechselgetriebe vollendet oder im wesentlichen vollendet ist.