Magnetzünder. Es gibt Magnetzünder, in deren Zünd- anker bei einer Umdrehung des Zünder läufers drei Änderungsperioden des magneti schen Flusses möglich sind, und zwar laufen diese Perioden ab beim Anwachsen, beim Richtungswechsel und beim Abnehmen des Flusses im Zündanker. An sich kann bei jeder dieser Flussänderungen ein Zündfunke entstehen; die beste Zündleistung erhält man jedoch dann, wenn eine Richtungsänderung der magnetischen Kraftlinien im Zündanker zur Erzeugung von Zündfunken ausgenützt wird.
Die bei den andern Flussänderungen entstehenden sogenannten "falschen Funken" können den Gang einer Brennkraftmaschine zum Beispiel dadurch empfindlich stören, dass sie das Brennstoff-Luftgemisch in ihren Zylindern vorzeitig entzünden und ausser dem auch wesentlich zum Abbrand der Zünd kerzenelektroden beitragen. Zur Vermeidung der falschen Funken wurde schon vorge schlagen, die Magnet- und die Ankerpol- Schuhe derart unsymmetrisch auszubilden, dass die nicht zur Erzeugung von Zündfun ken ausgenützten Flussänderungen nicht sprunghaft, sondern stetig verlaufen.
Durch ein unsymmetrische Ausbildung der Pol schuhe allein kann aber ein stetiger Verlauf der Flussänderungen im Zündanker eines Magnetzünders nicht erreicht werden, wohl aber können dadurch die nicht zur Erzeu gung von Zündfunken benötigten Flussände rungen verlegt werden, so dass die dadurch verursachten falschen Funken lediglich bei einer andern Stellung der Kolben in den Zylindern der Brennkraftmaschine über schlagen als bei symmetrischer Ausbildung der Polschuhe.
Ein stetiger Verlauf der nicht zur Er zeugung von Zündfunken benötigten Fluss- änderungen im magnetischen Kreis eines Magnetzünders ist gemäss der Erfindung da durch erreicht, dass mindestens einer der mit einem Magnet zusammenarbeitenden Pol- schuhe länger ist als die andern, und dass der Abstand der Magnetflanke zu den Anker polschuhen höchstens gleich der radialen Magnetstärke ist. Nur durch die Kombina tion dieser beiden Massnahmen werden die falschen Funken auch bei hohen Drehzahlen unterdrückt.
Um die Wirkungsweise des Erfindungs gegenstandes zu veranschaulichen, ist in den Fig. 1 und , 2 das Magnetsystem eines Schwungradmagnetzünders bekannter Bau art in zwei verschiedenen Stellungen des Schwungrades gegenüber dem Zündanker dargestellt und in den Fig. 3 und 4 die Magnetsysteme von Schwungradmagnetzündern nach der Erfin dung.
In den Fig. 1 und 2 ist a ein Magnet schwungrad aus Aluminium mit zwei um einen Teil des Schwungradumfanges ausfül lenden, segmentförmigen Dauermagneten b und c, welche beide mit ihren gleichnamigen Polen an einem zwischen ihnen liegenden Magnetpolschuh d anliegen. Die Magnete b, c und der Polschuh d füllen nur einen Teil des Schwungradumfanges aus. An ihrem dem Polschuh d abgewandten Ende schliessen an die beiden andern, gleichfalls gleichnami gen Magnetpole der Magnete b und c zwei Polschuhe e und f an, welche nicht in direk ter Berührung miteinander stehen.
Innerhalb des Magnetschwungrades a ist auf einer feststehenden Ankerplatte ein Zündanker h mit zwei Ankerpolschuhen i und i' angeordnet.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist bei der hier dargestellten Stellung des Schwung rades<I>a</I> der vom Magnet<I>b</I> ausgehende ma gnetische Fluss über den Ankerpolschuh i geschlossen. Dreht sich dagegen das Schwung rad a nur um wenig weiter in die in Fig. 2 dargestellte Stellung, so wird der Zündanker <I>h</I> schon von dem gesamten vom Magnet<I>b</I> ausgehenden magnetischen Fluss durchsetzt. Die Änderung des magnetischen Flusses im Zündanker erfolgt also sehr sprunghaft, so bald sieh auch nur Teile der Ankerpolschuhe i, i und der Magnetpolschuhe d und e gegen überstehen.
Anders liegen die Verhältnisse bei den Magnetsystemen nach den Fig. 3 und 4, deren Magnetpolschuhe k und l bezw. m in der Umfangsrichtung breiter sind als die Magnetpolschuhe e und f in Fig. 1 und 2. In diesem Falle wird bei der. in Fig. 3 dar gestellten Stellung des Schwungrades a zum Zündanker h, welche der Stellung nach Fig. 1 entspricht, der Zündanker h schon von einem beträchtlichen, aus dem Magnet b seitlich austretenden und über den Luftweg r in den Ankerpolschuh i eintretenden Fluss durchsetzt. In Fig. 3 ist dies durch einge zeichnete Kraftlinien veranschaulicht.
In der Stellung nach Fig. 4 nimmt das Schwungrad dabei ebenso wie bei dem in Fig. 2 dargestellten Magnetsystem eine Stel lung ein, bei welcher die magnetischen Kraftlinien den Anker h voll durchsetzen. Durch Vergleiche der Fig. 1 und 2 mit den Fig. 3 und 4 ergibt sich deutlich der grund sätzliche Unterschied in der Wirkungsweise der beiden Magnetsysteme.
Dieser besteht darin, dass durch die Verwendung breiterer Magnetpolschuhe k und l und durch einen möglichst klein gehaltenen Abstand r (Fig. 3) zwischen den Flanken der Magnete b und c und den Ankerpolschuhen i, i' (der höchstens gleich der radialen Magnetstärke ist) ein stetiges und über einen grösseren Winkelbereich sich erstreckendes, langsames Anwachsen und Abfallen des magnetischen Flusses im Zündanker h herbeigeführt wird.
Die Entstehung von falschen Funken auch bei hohen Drehzahlen wird durch die Ver längerung der Polschuhe dann am sichersten verhindert, wenn der Abstand r zwischen den Flanken der Magnete b und c und den Ankerpolschuhen i, i' so klein gemacht wird, als dies der konstruktive Aufbau der Ma schine überhaupt zulässt. Versuche haben er geben, dass die Magnetpolschuhverlängerung aber auch bei einem Abstand von r = 5 mm zwischen den Flanken der Magnete b und c und den Ankerpolschuhen i, i' noch wirk sam ist.
Zu erwähnen ist noch, dass die beiden verlängerten Polschuhe 7s und l nach Fig. 3 bei der Ausführungsform nach Fig. 4 zu einem einzigen Polschuh m vereinigt sind, welcher denjenigen Teil des Schwungrad umfanges ausfüllt, der nicht von den Ma gneten<I>b,</I> c und dem Polschuh<I>d</I> eingenom men wird.