Elektroden-Hochkessel. Es sind Elektroden-Kochkessel bekannt, bei denen nach Erreichen einer bestimmten Kochguttemperatur durch den Dampfdruck ein Teil des Elektrolyten in ein Standrohr und ein über dem Standrohr befindliches Aufnahmegefäss verdrängt wird. Der Dampf erzeuger steht unter Druck dieser Wasser säule. Nach Beendigung des Kochprozesses wird ein in diesem Standrohr befindliches Ventil geschlossen, das den Rückfluss des Elektrolyten und damit einen Stromstoss beim Wiedereinschalten verhindert.
Diese Anordnungen haben den Nachteil, ,dass beim vorzeitigen Schliessen dieses Ventils im Dampferzeuger ein unerwünschter Über druck entsteht. Ferner muss beim Öffnen des Nochgutdeckels zuvor stets das Ventil ge schlossen werden, da sonst zuviel Elektrolyt in den Dampferzeuger gelangt und eine starke Dampfentwicklung,denBedienenden belästigt.
Als weiterer Nachteil ist anzuführen, dass beim vorübergehenden Ausbleiben der Span- nung der im Aufnahmegefäss befindliche Elektrolyt in den Dampferzeuger zurückläuft und bei Rückkehr der Spannung ein hoher Stromstoss auftritt. Das über dem Standrohr befindliche Aufnahmegefäss vergrössert die Bauhöhe des Standrohres, und seine Anbrin- gung stösst räumlich häufig auf Schwierig keiten.
Gemäss, ider Erfindung befindet sich das Aufnahmegefäss für den Elektrolyten unter halb des höchsten Punktes .des stets offenen Standrohres, und der Rücklauf des Elektro lyten erfolgt durch ein von Hand zu öffnen des und. sich selbsttätig schliessendes Ventil,
dessen Betätigungsglied gleichzeitig die Ein schaltung .des elektrischen Stromes bewirkt. Trotz des stets offenen und damit einen un zulässigen Überdruck sicher verhindernden. Standrohres ist ein unerwünschter Rücklauf des Elektrolyten verhindert. Kleine Wärme verluste, zum Beispiel durch kurzzeitiges Offnen des Deckels, werden selbsttätig- durch Rückholen eines Teils des Elektrolyten ge deckt. Hingegen ist es ermöglicht, eine Be lästigung des Bedienenden durch zu grosse Dampfbildung zu unterbinden.
Durch die Lage des Aufnahmegefässes unter dem höch- sten; Punkt des Standrohres wird eine niedri gere Bauhöhe und eine günstigere Gesamt anordnung ermöglicht.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Schnitt des Kessels zum Teil eine Ansicht von der Seite gesehen, Fig. 2 .das Ventil in Verbindung mit .dem elektrischen Schalter, Fig. 3 eine Vorderansicht des Kes sels.
Es ist 11 der Innenbehälter zur Auf nahme des Kochgutes, 12 das Aussengehäuse des Kessels, 13 der Kochgutdeckel, 14 der mittels Elektroden beheizte Dampferzeuger, 15 der Probierhahn, 16 der Entleerungshahn und 17 der Fülltrichter für den Elektrolyt, 18 ein Manometer, 19 das Sicherheitsventil für den Dampferzeuger 20 das Standrohr, 21 das Aufnahmegefäss für den Elektrolyten, 22 ein Leitblech, 23 das Abflussrohr für den Elektrolyten aus dem Aufnahmegefäss, 24 ein über den Handgriff 25 mit einem elek trischen Schalter 26 gekuppeltes Ventil, und 30 ein Abflussrohr am Ventil;
27 ist ein Überlaufrohr .des Aufnahmegefässes, 28 das Amperemeter, 29,das Gehäuse für die Stand rohreinrichtung.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Vor Beginn des Kochens befindet sich der Elektrolyt in dem Aufnahmebehälter 21 im obern Teil der Säule. Bei Inbetriebnahme des Kessels wird der Handgriff 25 nach rechts geschwenkt (Fig. 2), wodurch die Einschalttaste des elektrischen Schalters über ein Schütz die Elektroden in bekannter Weise mit dem Leitungsnetz verbindet. Gleichzeitig wird durch diese Bewegung des Handgriffes ,das Ventil 24 so lange geöffnet, wie der Hebel nach rechts herübergedriickt bleibt.
Der Elektrolyt fliesst durch den untern Teil des Standrohres 20 zu den Elek troden. Nachdem das Amperemeter 28 die Beendigung der Füllung anzeigt, wird der Hebel losgelassen und geht selbsttätig auf seine senkrechte Ausgangsstellung zurück. Sobald Druckbildung im Dampferzeuger auf tritt, wird der Elektrolyt in dem stets offe nen Standrohr heraufgedrückt, wodurch der Dampf unter dem durch,die Höhe des Stand rohres bedingten Druck steht, um schliesslich bis auf den zum Fortkochen benötigten Rest über das Leitblech 22 in das Aufnahmegefäss 21 zu fliessen.
Wird der Deckel 13 geöffnet, so wird zur Deckung des Wärmeverlustes in folge Heberwirkung ein durch die Länge des abfallenden Schenkels bestimmter Teil des Elektrolyten selbsttätig durch das Stand rohr zurückbefördert. Grössere Mengen Elek trolyt können aber nur nach Willen des Be dienenden durch Herüberlegen des Handgrif fes 25 nach rechts dem Elektrodenraum zu fliessen. Nach Beendigung,des Kochprozesses wird der Hebel kurzzeitig nach links gelegt und hierdurch in an sich bekannter Weise der Strom ausgeschaltet. Auch aus dieser Lage geht der Hebel selbsttätig in seine Aus gangsstellung zurück.
Das in dem Anwendungsbeispiel mecha nisch betätigte Ventil lä.sst sich auch durch ein magnetisch gesteuertes ersetzen. Die Be dienung kann dann durch Druckknopf erfol gen, wobei sich die Zeit für das Herabfliessen des Elektrolyten auch durch ein Quecksilber- verzögerungsschaltrohr oder eine andere be kannte Vorrichtung mit Zeitverzögerung überbrücken lässt.