CH218343A - Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Geweben aus natürlicher Seide. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Geweben aus natürlicher Seide.

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CH218343A
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Spinnhuette G M Mitteldeutsche
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  • Textile Engineering (AREA)
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Description


      Verfahren    zur Herstellung von hochwertigen     Geweben    aus natürlicher Seide.    Bei den bekannten Verfahren zur Her  stellung von Geweben aus natürlicher Seide  geht man meist so vor, dass die Fäden meh  rerer Kokons zu einem     Grege-Faden    gespon  nen werden. Dieses     Material    wird dann     un-          gezwirnt    in der Kette, verarbeitet.

   Der Faden  für den Schuf besteht ebenfalls aus mehreren       Grege-Fäden,    die jedoch verzwirnt sind und  denen vor dem     Verweben    der gesamte Gehalt  an     Sericin    (Seidenleim) entzogen wurde (so  genannte     Entbastung).     



  Die auf diese Weise hergestellten     Gewebe     erfüllen nicht. alle Anforderungen hinsichtlich  Gleichmässigkeit und Festigkeit gegen Zer  reissen und Zerplatzen. Ausserdem ist. ein so  hergestelltes Gewebe nicht an allen Stellen  gleichmässig dehnbar.  



  Es gibt eine ganze     Reihe    von Verwen  dungszwecken, bei denen an die Gewebe sehr  hohe Anforderungen     in    den angedeuteten  Richtungen gestellt werden. Solche     Anwen-          dungszwecke@    sind z. B. die     Fabrikation    von  Fallschirmen,     fernervonBespannungen        bezw.       Umhüllungen für Flugzeuge, Luftschiffe,       Ballons    usw.  



  Bei einem Fallschirm muss z. B. das zu  seiner Herstellung     verwendete    Gewebe nicht  nur vollkommene Sicherheit bieten gegen  ein Zerplatzen, wenn sich der Fallschirm  öffnet,     sondern    es muss auch nach Überwin  dung der zunächst sehr hohen Beanspruchun  gen die Luft auf seiner ganzen     Ausdehnung     gleichmässig     durchtreten    lassen, damit der  Fallschirm ruhig und gleichmässig zu Boden  sinken kann.  



  Gegenstand der Erfindung ist ein Ver  fahren zur     Herstellung    von Geweben aus  natürlicher Seide,     diel    für alle in Frage kom  menden Zwecke mit     Vorteil    benutzt werden  können, die sieh aber in     besonderem    Masse  für die geschilderten     speziellen    Anwendungs  zwecke eignen.  



  Die Erfindung besteht     darin.,    dass zur  Herstellung derartiger     hochbeanspruchter    Ge  webe als     Material    für die     Kette    Fäden be-      nutzt werden, von denen jeder aus einem  mehrfachen Faden aus einfach gesponnener,  d. h.     unverzwirnter        Grege    besteht, und zwar  in rohem, d. h.

   nicht     entbastetem    Zustand,  und dass mit einer solchen Kette ein     Schuss-          material    verwebt wird, das aus mehreren       Grege-Fäden    besteht, die schwach     gedreht     (gezwirnt) sind, denen     jedoch    nach dem Zwir  nen und vor dem Verweben ein Teil des Sei  denleims     (Sericin)    entzogen wurde. Dem     er-          erfindungsLremäss    hergestellten Gewebe kann  dann nach dem Weben ,der den Fäden noch  anhaftende Seidenleim voll entzogen werden.  Für die Durchführung dieser     Entbastung     selbst wird vorliegend kein Erfindungsschutz  beansprucht.  



  Zahlreiche Versuche mit einem nach einem  derartigen Verfahren hergestellten Gewebe  haben zu der überraschenden Feststellung ge  führt, dass die Verwendung eines rohen, nicht       entbasteten        Kettfadens    auf der einen Seite  und die     Verwendung    eines nach dem Zwirnen       teilweise        entbasteten        Schussfadens,    auf der  andern Seite die Eigenschaften des Gewebes  in bezug auf die Zerplatz- und Zerreissfestig  keit sowie auf eine überall gleichmässige       Dehnungsfähigkeitgünstigbeeinflussen.    Hin  zu kommt,

       dass    sich     diese    im Hinblick auf  die     bevorzugten    Anwendungsgebiete beson  ders wertvollen Ergebnisse erzielen lassen  ohne     komplizierte    Behandlung und ohne  wesentliche Mehraufwendungen für die mecha  nischen Einrichtungen zur Herstellung des  Gewebe.

      Es ist ferner festgestellt     worden.,    dass sich  mit dem Verfahren     nach    der Erfindung dann  ein besonders günstiges Ergebnis erreichen  lässt, wenn man ein     Schussmaterial    verwen  det, das jeweils aus     vier    oder fünf     Grege-          Fäden    besteht, die mit nur vierzig bis sechzig  Drehungen pro Meter gezwirnt sind, und  denen nach dem Zwirnen 10 bis 15 7     des     Gehaltes an Seidenleim     (Sericin)    entzogen  wurde.  



  Bei der praktischen Durchführung des  reuen Verfahrens wird beispielsweise wie  folgt vorgegangen:    Die Herstellung der Fäden für     die        Kette     bedarf keiner     ins        einzelne    gehenden Beschrei  bung.  



  Es genügt, darauf hinzuweisen, dass für  die     Kette    Fäden verwendet werden, die aus  mehreren     Kokons    ohne     Zwirnung    zu einem       sogenannten        Grege-Faden        gesponnen    sind.  Das Material wird dann gewunden, zur Kette  geschert und roh, d. h. ohne dass ihm etwa  Seidenleim entzogen würde, als     Grege    verar  beitet.  



  Um das mit dieser Kette zu     verwebende          Schussmaterial        herzustellen,    benutzt man  einen Faden, der vorzugsweise aus vier oder  fünf von den Kokons abgezogenen Fäden in  der     Grege        hergestellt    und dann aber schwach  gedreht, d. h.     gezwirnt    wird. Unter schwa  cher Drehung wird vorliegend     eine    Drehung  oder     Zwirnung        verstanden,    bei der 40 bis 100  Drehungen pro Meter Faden vorgenommen  werden.

   Innerhalb dieses Bereiches der Dre  hungen pro     Meter    hat sich das     Schussmaterial     als besonders zweckmässig erwiesen.  



  Nachdem diesem so vorbereiteten     Schuss-          material    ein Teil des Seidenleims entzogen  wurde, wird es mit dem oben beschriebenen       Kettfaden        verarbeitet.    Für die Herstellung  von hochwertigen Geweben empfiehlt es sich  ferner, den     Schussfaden    aus     mehreren    Spulen  einzutragen, und zwar werden besonders gün  stige     Ergebnisse    erzielt,     wenn    man von vier  den     Schussfaden    tragenden Spulen     wechsel-          weise    je zwei Schuss pro Spule einträgt.

   Es  kann dies ohne weiteres mit Hilfe von Web  stühlen geschehen, die mit einer sogenannten  Wechsellade ausgerüstet sind und die in  Form     sogenanuter        Mischwechselstühle    bereits  für andere Zwecke üblich sind.  



  Diese Art des     Verwebens    trägt ebenfalls  in     gewissem    Umfang zur Erzielung der ge  wünschten     Wirkungen    bei. Es kommt näm  lich vor, dass der auf verschiedenen Spulen  befindliche     Schussfaden    Verschiedenheiten in  der Spannung hat. Eine     ganze    Spule kann  z. B. sehr     stark    gespannt sein, während eine  andere Spule eine     nur        geringe    Spannung hat.

    Dementsprechend legt sich dann auch beim  Weben der Faden, der von der     Spule    mit ge-           ringerer    Spannung kommt,     entsprechend    die  ser Spannung in das Fach, und es bildet sich  an dieser Stelle ein Gewebe, das lockerer ist  als bei einer Spule,     clie    stärker gespannt ist.       BeiweichselweisemEintragenvonvierversehie.          denen.    Spulen, wie es vorliegend vorgeschla  gen wird, gleichen sich die unvermeidlichen  Spannungsunterschiede bei den einzelnen  Spulen aus.  



  Nach dem     Verweben,    kann das     Gewebe     durch     Behandlung    in einem oder mehreren  entsprechenden Bädern in üblicher Weise  voll     entbastet    werden.  



  Es ist gefunden worden, dass überall dort,  wo besonders hohe Anforderungen an     ein    aus  natürlicher Seide bestehendes Gewebe     .gestellt     werden, also in erster Linie für die Herstel  lung von Fallschirmen, ein Gewebe am besten  geeignet ist, das bestimmte Eigenschaften in  bezug auf die Fadendichte, die Fadendicke  und die     Stärke    der Verdrehung     (Verzwir-          nung)    besitzt.

   Wie durch     eingehende    Ver  suche festgestellt wurde, ergibt sich ein Maxi  mum der in bezug auf die     geschilderten    Eigen  schaften erreichbaren     günstigsten    Werte  dann, wenn bei einem nach dem Verfahren  gemäss der Erfindung hergestellten Gewebe  die Kette pro     Zentimeter    aus 42 Fäden aus  dreifacher     Grege    19/21'     Denier    ohne Drehung  besteht, während der     .Schuss    pro     Zentimeter     34 Fäden aus fünffacher     Grege    17/19     Denier     mit fünfzig bis sechzig Drehungen pro Meter  enthält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung von hochwerti gen Geweben aus natürlicher Seide, bei wel chem für die Kette Fäden benutzt werden, von denen jeder aus einem mehrfachen Faden aus einfacher gesponnener, also unverzwirn- ter Grege besteht, und zwar in rohem, d. h. nicht entbastetem Zustand, und mit dieser Kette ein Sehussmaterial verwebt wird, das, ausmehrerenGrege-Fä.denbesteht, dieschwach gezwirnt sind und denen nach dem Zwirnen ein Teil des Seidenleims entzogen wurde.
    _ UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, bei welchem das Schussmaterial jeweils aus vier oder fünf Grege-Fäden besteht, die mit vier zig bis sechzig Drehungen pro Meter gezwirnt sind. 2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Schussfäden verwendet werden, denen nach dem Zwirnen 10 bis 15 % des Gehaltes an Seidenleim entzogen worden sind. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, bei welchem der Schussfaden aus mehreren Spu len eingetragen wird. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 3, bei welchem von vier den Schussfaden tragenden Spulen wechselweise je zwei Schuss pro Spule eingetragen werden. PATENTANSPRUCH H- Gewebe, das nach,dem Verfahren gemäss Patentanspruch I hergestellt ist.
    UNTERANSPRUCH: 5. Gewebe nach Patentanspruch II, das insbesondere für Fallschirme geeignet ist, da durch gekennzeichnet, dass seine Kette pro Zentimeter aus 42 Fäden aus dreifacher Grege 19/21 Denier ohne Drehung besteht, und dass sein Schuss pro Zentimeter 34 Fäden aus fünffacher Gregei 17/19 Denier mit vier zig bis sechzig Drehungen pro Meter enthält.
CH218343D 1936-03-21 1936-03-21 Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Geweben aus natürlicher Seide. CH218343A (de)

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