Vorrichtung zum selbsttätigen Wägen und Abfüllen von schüttbarem Gut.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Wägen und Abfüllen von schüttbarem Gut, z. B. von körnigem, pulverigem oder flockigem Material.
Um die gewünschte Genauigkeit zu erzielen, wird bei bekannten Ausführungen der Materialzufluss in einen Grob- und einen Feinstrom unterteilt, wobei der Grobstrom beim Erreichen eines Näherungsgewichtes, der Feinstrom dagegen erst bei Erreichen des Sollgewiohtes je durch ein besonderes Organ abgestellt wird. Dadurch wird bezweckt, dass im kritischen Moment, d. h. bei dem Erreichen des Sollgewichtes, nur nooh ein feiner Strahl in die Waagschale fliesst, und dass dadurch das Mehrgewicht, verursacht durch die Verzögerung im Absperren des Zuflusses vom Zeitpunkt des Erreichens des Sollgewichtes bis zum Schliessen des Schiebers vernachlässigbar klein wird.
Soll mit grosser Geschwindigkeit gewogen werden, so genügt diese Massnahme nicht mehr. Dann ist e3 einerseits nötig, den Grobstrom sehr kräftig einzustellen, damit in kurzer Zeit das Näherungsgewicht erreicht wird und für die empfindliche Feinfüllung genügend Zeit zur Verfügung bleibt. Anderseits soll das Näherungsgewicht möglichst nahe an das Sollgewicht herangebracht werden, damit die Feinfüllung rasch beendet ist.
Duroh den Aufprall des kräftigen Grob stromes erhält aber bei zunehmendem Gewicht der Waagbalken eine solche Besehleu- nigung, dass die geringe Gewichtsdifferenz zwischen Näherungs-und Sollgewicht durchschlagen wird und die Waage den Feinstrom zu früh unterbricht.
Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung wird dieser Nachteil dadurch behoben, dass Steuerorgane für das Schliessen des oder der Grobstromschieber vorgesehen sind, die einen praktisch allmählichen Übergang vom Grobzum Feinstrom gestalten, wobei der Feinstrom kurz vor Erreichen des Sollgewichtes vom Waagbalken aus sehr schnell geschlossen wird.
Der Absperrschieber des Grobstromes kann beispielsweise durch ein mechanisches rriebwerk mittels Kurvenscheiben nicht nur swangsläufig geöffnet, sondern auch zwangshäufig geschlossen werden. Damit hat man es in der Hand, durch Wahl geeigneter Rurven Formen das Öffnen des Grobstromes, wie 3uch den Ubergang vom Grob- zum Feinstrom so allmählich zu gestalten, dass die Waagschale gleichmässig entsprechend der GFewichtszunahme absinkt.
Zweckmässigerweise wird der Grobstrom lurch eine Mehrzahl von Absperrschiebern gesteuert. Durch zeitliche Staffelung der 3chliesszeiten, was durch entsprechendes Einstellen der gegeneinander verdrehbaren, die Schieber steuernden Kurvenscheiben bewirkt werden kann, ist es dann selbst bei sehr raschem Schliessen jedes einzelnen Absperrschiebers möglich, einen allmählichen ttber- rang zum Feinstrom zu erzielen.
In den beiliegenden Zeichnungen sind drei Xusführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 und 2 einen Auf- und Grundriss Ser Maschine mit Schiebersteuerung für die Schliessung,
Fig. 3 und 4 einen Auf- und Grundriss Jer Maschine mit elektromagnetischer Schle- bersteuerung für die Schliessung,
Fig. 5, 6 einen Auf- und Grundriss einer Maschine mit nur einem Absperrschieber.
Das Füllgut wird in den Trichter 1 ge schüttelt oder ihm durch eine Rohrleitung zugeführt. Von dort gelangt es durch den vertikalen Kanal 3 in das Waaggefäss 5. Ein Rührwerk 2 verhindert Brückenbildung an Jen Wänden des Trichters und sorgt für leiehmässige Materialzufuhr. Am Ausgang Je vertikalen Kanals 3 befinden sich zwei Xbsperrschieber 4a, 4b für den Grobstrom und ein Absperrschieber 4c für den Feinstrom. Das Waaggefäss 5 besitzt unten eine Klappe, welche durch das Triebwerk 6 bei Sollgewicht geöffnet wird, so dass sich das ibgewogene Gut in den Abfülltrichter 7 entleert.
Die Grobstromschieber 4a, 4b, sowie der Feinstromschieber 4c werden durch die Kur- venseheiben 8a und 8b geöffnet, wobei dieses Offnen so allmählich erfolgt, dass kein heftiger Stoss des Wäggutes auf die Waagschale 5 entsteht. Die Kurvenscheiben 8a und 8b sind in bezug aufeinander verdrehbar, wodurch eine Staffelung der einzelnen Schliess- zeiten und damit der gewünschte allmähliche Übergang vom Grob- zum Feinstrom einge- stellt werden kann.
Während der Feinstromschieber 4c durch einen Haken 10 in der Offenstellung verriegelt wird, solange ein Magnet 11 erregt bleibt, schliessen sich die beiden Grobstroraschieber 4a und 4b entsprechend der Form der sie steuernden Kur venscheiben. Bei geschlossenen Grobstromschiebern befindet sich in der Waagschale 5 eine Menge, die wenig kleiner ist als das Sollgewicht. Der Rest muss durch den Feinstrom allein abgefüllt werden. Ist das Sollgewicht erreicht, so unterbrioht der Waagbalken 9 den elektrischen Kontakt 12 und macht damit den Magnet 11 spannungslos, Haken 10 lässt los und der Feinstroraschieber 4c schliesst sofort unter der Wirkung einer Feder.
Es wird also lediglich Schieber 4c durch den Waagbalken 9 beeinflusst, während die Schieber 4a, 4b durch die Eurvenschei- ben 8a und 8b zwangsweise betätigt werden.
Das jetzt noch in der Luft in Bewegung befindliche Wäggut würde ein Mehrgewicht verursachen. Dasselbe kann für gleiches Sollgewicht und bei gleichem Material als konstant angenommen werden; es wird durch den sogenannten Nachstromregler 15 kompensiert. Dieser lässt den Feinstromsehieber schon schliessen, ehe alles Wäggut sich in der Waagschale befindet, und zwar dadurch, dass der Regler die Gewichtsschale etwas anhebt.
Er wird so eingestellt, dass das bereits in der Waagschale befindliche Füllgut und das zwischen dem Absperrschieber und der Waagschale noch fliessende Füllgut zusammen das Sollgewicht ergibt. Mit dem Schlie Ben des Feinstromschiebers wird die mechanische oder elektrische Kupplung 13 einge schaltet. Diese ist so gebaut, dass sie sich nach einer Umdrehung selbsttätig wieder auskup pelt. Bei dieser Dnehung bewirkt sie zuerst aber Hebel 14 das Entleeren der Waagschale 5 und anschliessend das Öffnen der Grobund Feinstronischieber durch die entspre- wenden Kurvenscheiben 8a und 8b.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 wird der Grobstrom lebenfalls durch eine Mehrzahl von Absperrschiebern gesteuert, wobei deren Abschluss zeiten zeitlich verlegt werden.
Wie oben wird das Material in den Trichter 1 gebracht und gelangt, dieses Mal über ein Rüttelwerk 2 in die Kammer 3. Wieder sind zwei Grobstromabsperrschieber 4a, 4b und ein Feinstromschieber 4c angeordnet.
Alle werden wie oben beschrieben durch die Kurvensoheiben 8a, 8b geöffnet, werden aber in der Offenstellung durch je einen hakenförmigen Anker 10a, b, c, der Elektroma guete lla, b, c, gehalten. Nimmt das Gewicht in der Waagschale zu, so öffnen sich nacheinander die Kontakte 12a, b, c, und die Grobsbromsohieber 4a, 4b und zuletzt der Feinstromsehieber 4c gehen unter der Wirkung von Federn in ihre Scbliessstellung. Das Auslösegewicht für jeden einzelnen : Kontakt kann eingestellt werden, so dass der tbergang vom Grobstrom zum Feinstrom den Verhältnissen angepasst werden kann. Im übrigen arbeitet diese Vorrichtung wie diejenige nach Fig. 1 und 2.
Die Ausführung mit nur einem Absperr schieber nach den Fig. 5 und 6 kommt speziell da in Frage, wo sehr kleine Mengen abgewogen werden müssen und daher entsprechend hohe Drehzahlen verlangt werden.
Aus Zeit und vor allem aus konstruktiven Gründen kommt da nur ein einziger Schieber in Frage; dieser wird aber so gesteuert, dass er die Grobschieber ersetzt.
Das Füllgut wird dem Trichter 1 zugeführt. Von dort gelangt es durch den Kanal 3 in das Waaggefäss 5. Der vertikale Kanal 3 ist an seinem Ausgang dadurch den Absperrschieber 4 verschlossen. Dieser Schieber 4 wird durch die Kurvenscheibe 8 gesteuert, und zwar derart, dass er zuerst allmählich den Durchgang freigibt und nach Erreichung der vollen Öffnung allmählich wieder schliesst. Kurz vor Erreichung der Schliessstellung wird der Schieber 4 durch den Haken 10 verriegelt. Der jetzt durch die restliche Öffnung fliessende Feinstrom wird auf gleiche Art wie bei den in der ursprünglichen Fassung beschriebenen Ausführungen, bei Erreichung des Sollgewichtes abgeschnitten.
Der Waagebalken unterbricht den Stromkreis am m Kontakt 12 und macht daher den Magnet 11 spannungslos, so dass der Haken 10 los ist und dieser Schieber 4 unter Federwirkung schlagartig schliesst. Im übrigen arbeitet diese Ausführung wie die früher beschriebenen.
PATENTANSPRITOR:
Vorrichtung zum selbsttätigen Wägen und Abfüllen von schüttbarem Gut, wobei das Abfüllgut in einem Feinstrom und einem oder einer Mehrzahl von Grobströmen, die durch Absperrschieber gesteuert sind, einer Balkenwaage mit sich automatisch entleerender Waagschale zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass Steuerorgane für das Schliess'en des oder der Grobstromschieber vorgesehen sind, die einen praktisch allmählichten tSbergang vom Grob- zum Feinstrom gestalten, wobei der Feinstrom kurz vor Erreichen des Sollgewichtes vom Waagebalken aus sehr schnell geschlossen wird.