Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung von Flüssigkeitsgetrieben. Die gebräuchlichen Flüssigkeitsgetriebe nach dem Verdrängerprinzip bestehen aus einem Primärteil (Flüssigkeitspumpe) und einem Sekundärteil (Flüssigkeitsmotor), die beide durch Verstellung gewisser Teile, bei spielsweise durch aussermittige Verschiebung des Aussengehäuses bei Kapselwerken zu re geln sind. Die Verstellung dieser Teile zum Zwecke der Drehzahlregelung, sowie der Leistungs- oder Drehmomentbeeinflussung kann unmittelbar von Hand oder auch mittel bar mit Hilfe von Servomotoren erfolgen.
Sie kann ferner vollkommen frei oder auch ab hängig von einer Betriebsgrösse des Antriebs motors des Getriebes oder der anzutreibenden Maschine. bewirkt werden. Zur Lösung der verschiedenen Regelaufgaben sind Steuerun gen bekannt geworden, bei denen entweder der Primärteil und der Sekundärteil durch Betätigung getrennter Verstellglieder oder beide durch ein gemeinsames Verstellglied geregelt werden.
In sehr vielen Fällen, in denen Flüssig- keitsgetriebe benutzt werden, ist es zweck mässig, diese einerseits mit möglichst niedri- dem Öldruck und anderseits mit möglichst gleichmässigem Wirkungsgrad zu betreiben.
Zu diesem Zwecke ist bereits eine Steuerung mit einem gemeinsamen Verstellglied für die Flüssigkeitspumpe und den Flüssigkeitsmotor vorgesclhlagen worden, bei der die Förder menge der Pumpe bei grösster Schluckfähig keit des Motors von null aus vergrössert und erst nach Erreichung der vollen Pumpenför derung die Schluckfähigkeit des Flüssigkeits- motors verringert wird. Diese Steuerung hat, soweit sie überhaupt den gewollten Zweck erfüllt, den Vorteil, dass der Antrieb immer mit dem grösstmöglichen Drehmoment an fährt.
Sie hat jedoch auch zwei wesentliche Nachteile Damit der Schaltweg des Bedienungs- organes nicht übermässig gross wird, muss auf die an sich bei Flüssigkeitsgetrieben vorhan dene Feinfühligkeit der Regelung verzichtet werden.
Zum Stillsetzen des Sekundärteils des Getriebes, das heisst also zum Stillsetzen der angetriebenen Maschine, muss zunächst die Schluckfähigkeit des Flüssigkeitsmotors bis zum Grösstwert geregelt und erst dann die Fördermenge der Pumpe verringert wer den, wodurch naturgemäss das Stillsetzen der Maschine entsprechend langsam erfolgt, was für viele Zwecke nicht tragbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu grunde, die anzutreibende Maschine mit .mög lichst grossem bezw. dem grössten überhaupt zur Verfügung stehenden Drehmoment an zulassen und trotzdem auf kürzestem Wege stillzusetzen, ohne dass dabei Fehlschaltungen auftreten können.
Die Erfindung geht hierzu von dem bei Steuerungen mit gemeinsamen Verstellglied für Flüssigkeitspumpe und Flüssigkeitsmotor bekannten Grundsatz aus, die Fördermenge der Pumpe bei grösster Schluckfähigkeit des Motors von null aus zu vergrössern und erst nach Erreichung einer bestimmten vergrösser ten Pumpenförderung die Schluckfähigkeit des Flüssigkeitsmotors zu verringern.
Die Vergrösserung der Fördermenge der Pumpe von der Nullförderung aus braucht hierbei naturgemäss nicht bis zur maximalen Förder menge zu erfolgen, sondern kann auch bis zu einem bestimmten günstigsten Wert getrie ben werden, da es häufig zweckmässig ist, mit Rücksicht auf die innern Verluste des Getriebes und der anzutreibenden Maschine die Förderung der Pumpe zunächst nicht voll auszunutzen, sondern erst mit wachsender Drehzahl.
Die Erfindung betrifft unter anderem ein Verfahren zur Steuerung von Flüssigkeits- wechselgetrieben, die aus Primärteil (Flüssig keitspumpe) und Sekundärteil (Flüssigkeits motor) bestehen, bei dem zum Einrücken des Getriebes die Fördermenge des Primärteils bei grösster Schluckfähigkeit des Sekundär teils von null aus vergrössert und erst nach Erreichen einer bestimmten vergrösserten Fördermenge des Primärteils die Schluck fähigkeit des Sekundärteils verringert wird, und besteht darin, dass beim Stillsetzen des Getriebes Primär- und Sekundärteil gleich- zeitig auf die Ausgangsstellung zurückver stellt werden.
Die Erfindung umfasst ausser dem eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bei der eine Sperre für die Verstellung des Sekundärteils vorgesehen ist, die beim Einrücken so lange wirksam ist, bis die vorgesehene Vergrösserung der Förder menge des Primärteils erreicht ist.
In der Zeichnung sind beispielsweise drei verschiedene Ausführungsformen der Erfin dung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine mechanische Steuerung, bei der die Regelung durch getrennte Verstell glieder bewirkt wird, Fig. 1a bis 1d zeigen Abwicklungen ver schiedener Teile, Fig. 2 eine hydraulische Steuerung, bei der die Regelung durch zwei getrennte Hand hebel bewirkt wird, Fig. 3 eine elektrische Steuerung, bei der zur Regelung zwei Servomotoren vorgesehen sind.
In Fig. 1 ist der verstellbare Teil der Flüssigkeitspumpe mit 1 bezeichnet; 2 ist der verstellbare Teil des Flüssigkeitsmotors eines nicht näher dargestellten Flüssigkeitswechsel getriebes nach Art des in dem U. S. A.-Pa tent Nr. 2 049 092 "Rotary Piston Engine, espesially for Fluid Gear" vom 28.
Juli 1936 beschriebenen. Der verstellbare Teil 1 der Pumpe ist mit einem Gewindestück 4 vor sehen, in das eine mittels des Handhebels 5 drehbare Schraubenspindel 3 eingreift. Der Hebel 5 ist in einem Ringstück 17 befestigt, das mit der eine Verlängerung der Schrau benspindel 3 bildenden Welle 3' mittels eines eine achsia.le Verschiebung zulassenden Keils verbunden ist.
Durch Drehung der Welle 3' kann somit die Förderleistung der Pumpe von null bis zum Höchstwert geregelt werden, Lind zwar je nach dem Drehsinn der Verstel lung, in der einen oder in der andern Dreh richtung des Wechselgetriebes. Der verstell bare Teil 2 des Motors ist mit einem Bolzen 19 versehen, der seinerseits an einem Quer zapfen 20 eine drehbare Rolle 21 trägt. Diese Rolle greift in eine Schlitzführung 22 ein, die in der Trommel 7 vorgesehen ist. Diese Trommel ist auf der Welle 6 fest aufgekeilt, auf der ausserdem das den Handhebel 8 tra gende Ringstück 18 befestigt ist.
Die Welle 6 ebenso wie noch andere Teile sind in dem festen Gestell G der Vorrichtung gelagert. Die Form der Schlitzführung 22 ist aus Fig. 1a ersichtlich, die eine Abwicklung der Trommel 7 zeigt. Die in dieser Figur dar gestellte Lage der Rolle 21 entspricht der Regelstellung, in der der Motor seine grösste Schluckfähigkeit besitzt. In dieser Regel stellung wird der Handhebel 8 .durch eine besondere Vorrichtung gesperrt, so lange die Pumpe auf die Förderung null, also auf Leer lauf, bezw. beim Einrücken auf Fördermen gen unter einem bestimmten Wert eingestellt ist.
Zu diesem Zweck ist auf der Welle 3' eine mit einer Steuerkurve 30 versehene Trommel 21 befestigt. In diese Steuerkurve 30, deren Form aus der eine Abwicklung der Trommel 12 zeigenden Fig. 1b ersichtlich ist, greift das eine Ende eines doppelarmigen Steuerhebels 13 ein, .der an einem Zapfen 26 drehbar gelagert ist. Das andere Ende des Steuerhebels 13 bewegt einen in einer Hülse 25 geführten Bolzen. 28, wobei zwei Federn 29' und 29" die Mittellage dieses Bolzens her zustellen suchen. An einem Querstift 27 des Bolzens 28 ist eine Führungsrolle 24 be festigt; die in einen in dem Ringstück 18 vor gesehenen Führungsschlitz 23 eingreift. Die Form dieses Führungsschlitzes geht aus Fig. 1c hervor, in der die Rolle 24 in der Sperrstellung gezeigt ist.
Die Verstellung des Handhebels 5 wird in gewisser, unten näher beschriebener Weise durch einen Riegel 14 verhindert, der mit einem auf dem Ringstück 17 vorgesehenen Nockenprofil zusammenarbeitet. Die Form dieses Profils ist aus der eine Abwicklung des Ringstückes 17 darstellenden Fig. 1d er sichtlich. Das Ringstück 17 trägt ferner Kupplungsklauen 10, die in die Klauen 11 der einen Hälfte einer Kupplung 9 eingrei- fen, wenn dieses im einen Sinne achsial ver schoben ist. Die Kupplung 9 ist als Rutsch kupplung ausgebildet und trägt ausserdem das Zahnrad 15, das wiederum mit dem auf der Welle 6 aufgekeilten Zahnrad 16 in Ein griff steht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Die Vorrichtung ist in der Leerlaufstellung gezeigt, in der die Pumpe auf die Förderung Null und der Mo tor auf seine grösste Schluckfähigkeit einge stellt ist, wobei die Verstellung des. Motors durch die Vorrichtung 13, 23, 24 verhindert ist.
Wird nun bei Betätigung des Handhebels 5 durch Drehung der Welle 3' eine genügend grosse Fördermenge der Pumpe, beispielsweise die grösste überhaupt mögliche, eingestellt, so wird durch die entsprechend gewählte Form des Führungsschlitzes 30 über ,den Hebel 13 und die Vorrichtung 27, 28 die Sperrung 23, 24 gelöst, und zwar derart, dass bei einer be stimmten Schaltrichtung des Handhebels 5 (z. B. Vorwärtsgang) nur die eine Drehrich tung des Hebels 8 freigegeben wird und die andere gesperrt bleibt. Bei der andern Schalt richtung (z. B. Rückwärtsgang) wird dann sinngemäss die andere Drehrichtung des He bels 8 freigegeben und jene gesperrt.
Gleich zeitig wird durch den Riegel 14 das Ring stück 17 und damit der Handhebel 5 derart gesperrt, dass dieser gar nicht oder nur in der bereits begonnenen Schaltrichtung weiter be wegt werden kann. Nunmehr wird mit Hilfe des Hebels 8 über die Welle 6 und die Kur ventrommel 7 die Schluckfälligkeit des Mo tors geändert, wobei gegebenenfalls gleich zeitig die Pumpenförderung erhöht werden kann. Die Kurventrommel 7 ist symmetrisch ausgebildet, so dass der Flüssigkeitsmotor für beide Drehrichtungen des Hebels 8 von der Stellung der grössten Schluckfähigkeit aus gleichsinnig verstellt wird.
Zum Stillsetzen des Getriebes wird das Ringstück 17 mit dem Handhebel 5 achsial verschoben und dadurch die Kupplung 10, 11 eingerückt und gleich zeitig der nur in einer Drehrichtung des He bels 5 sperrende Riegel 14 unwirksam. Der Hebel 5 kann nun zurückgeschaltet werden, wobei die Pumpenförderung vermindert und gleichzeitig über die Zahnräder 15 und 16 der Flüssigkeitsmotor auf seine grösste Schluckfähigkeit gebracht wird. Die Über- setzung der Zahnräder ist zweckmässig so ge wählt, dass dem Schaltweg der Pumpe der grösste überhaupt vorhandene Schaltweg des Motors entspricht.
Damit, nachdem die Pumpe nur teilweise zurückgeschaltet ist, durch eine Fehlschaltung der Flüssigkeits motor nicht wieder auf geringere Schluck fähigkeit verstellt werden kann, ohne dass gleichzeitig eine grössere Pumpenförderung eingestellt wird. verhindert der Riegel 14 das Ausrücken der Kupplung 10, 11, bis der Schalthebel 5 der Pumpe seine Nullstellung erreicht hat. Gegebenenfalls muss vor oder bei dem Wiedereinschalten des Getriebes der Riegel 141 ausgelöst werden.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für eine hydrau lische Steuerung gemäss der Erfindung. Der Steuerschieber 120 verstellt den Teil 1 der Pumpe und der Steuerschieber 121 den Teil 2 des Flüssigkeitsmotors. Die Verstellrich tung der Pumpe wird durch die Schieber l22, 113, diejenige des Motors durch die Schieber 124, 1.25 festgelegt; die Schieber 122 bis l25 können von Hand mit Hilfe der Hebel 126 und 127 in die jeweils notwendige Stellung gebracht werden, um die Beaufschlagung der Schieber 120 und 121 mit der von einer Hilfs pumpe 128 gelieferten Druckflüssigkeit zu regeln.
Die Druckflüssigkeit gelangt unter Zwischenschaltung eines Überdruckventils 129 durch die Leitungen 180 und 181 unmittelbar zu den Schiebern 122, 123 und 125, dagegen zu dem Schieber 124 durch die Leitung 132 erst, nachdem der Verstellkolben 120 für die Pumpe aus seiner Mittellage verschoben wurde. Der Hilfsschieber 133 dient lediglich zum Druckausgleich innerhalb der Steuerung. Die Steuerung arbeitet folgendermassen: In der Leerlaufstellung des Getriebes, das heisst bei Nullförderung der Pumpe und grösster Schluckfähigkeit des Motors, haben die Steuerschieber 122, 123 und 124,<B>1,25</B> die gezeichnete Stellung.
Die von der Hilfs pumpe 128 aus dem Behälter B geförderte Druckflüssigkeit wirkt über die Leitungen 180, 134 und 135 auf beide Seiten des Kol bens 120, der durch zwei gegeneinander ge spannte Federn 146 und 147 und das Sperr- organ 136 in der dargestellten Mittelstellung, in der die Förderung der Pumpe null ist, ge halten wird. .Das Sperrorgan 186 besteht aus einem unter Federkraft stehenden Bolzen, der in eine in der Kolbenstange 120' vorge sehene Kerbe 186' eingreift.
Die Druck flüssigkeit drückt ferner über die Leitungen 181 sowie<B>138</B> auf die untere Kolbenfläche des Schiebers 121, derart, dass in der einge nommenen Lage der Flüssigkeitsmotor seine grösste Schluckfähigkeit hat. Die über- Schüssige Druckflüssigkeit fliesst durch das Überdruckventil 129 in den Behälter 8 ab. )er Schieber 124, 125 kann von Hand nicht verstellt werden, wenn die Druckkraft auf die untere Fläche des Kolbens 125 genügend gross ist, da der Raum über dem Kolben 124 mit dem Ölbehälter B der Hilfspumpe ver bunden ist.
Zum Einschalten des Getriebes in der einen oder andern Drehrichtung wird mittels des Handhebels 126 der Schieber 122, 128 nach oben oder unten verstellt, so dass entweder die Leitung 134 oder die Leitung <B>135</B> abgesperrt und die Leitung 189 bezw. 140 geöffnet; wird. Damit wirkt aber der Flüssigkeitsdruck nur noch auf die eine Seite des Kolbens 120, und dieser wird zusammen mit dem verstellbaren Teil 1 der Pumpe ent gegen der Wirkung einer der Federn 146, 147 verstellt.
Das Sperrorgan 136 wird ent weder getrennt oder gleichzeitig mit Hilfe des Hebels<B>126</B> oder auch selbsttätig durch den Kolben 120 ausgelöst. Auf diese Weise kann der verstellbare Teil 1 der Pumpe bis zu einer gewollten, zweckmässig durch feste An schläge begrenzten Lage geregelt. werden, die der grössten Fördermenge entspricht.
Um das Getriebe auch mit beliebigen kleineren För dermengen betreiben zu können, kann der Schieber 122, 123 so ausgebildet werden, dass in einer Stellung der Schieber 122 sowohl die Leitung 134 als auch die Leitung 189 oder in einer andern Stellung der Schieber 123 sowohl die Leitung 1411 als auch die Lei- tung 135 abschliesst.
Nachdem der Kolben 120 einen gewollten, beispielsweise den gesamten Verstellweg zurückgelegt hat, öffnet er die :Leitung 182' und verbindet dadurch den Raum über dem Kolben 124 mit der Druckleitung <B>130.</B> Unter Umständen ist es zweckmässig, zwei Leitungen 132' vorzusehen, um die Kolben wege in beiden Richtungen, nach denen diese Leitungen geöffnet werden, unabhängig von einander einstellen zu können.
Der Flüssig keitsdruck auf den Schieber 124, 125 ist nun mehrausgeglichen, so dass dieser nun von Hand durch Betätigung des Hebels 127 nach unten bewegt werden kann, so dass die Leitungen 138 und 141 verschlossen und die Leitungen 137 und 142 geöffnet werden. Dadurch wird die untere Kolbenfläche des Schiebers 121 ent lastet und die obere belastet, so dass sich der Schieber 121 nach unten bewegt und .den Flüssigkeitsmotor auf kleinere Schluckfähig keit verstellt. Ist die gewollte Drehzahl er reicht, so wird der Schieber 124, 125 durch Betätigung des Handhebels 127 in seine Mit- telstellung gebracht, in der er .die vier Lei tungen 137, 13,8, 141 und 142 abschliesst, wo durch der Kolben 121 verriegelt wird.
Auf diese Verriegelungen kann verzichtet werden, wenn zur Vorwählung der höchsten Drehzahl Anschläge für den Verstellweg des Flüssig keitsmotors vorgesehen werden, die entspre chend der gewollten Enddrehzahl eingestellt werden. Die Leitungen 143, 144, 145 dienen zur Abführung der bei der Bewegung der Schieber geförderten drucklosen Flüssigkeit in den Ölbehälter oder Saugraum der Hilfs pumpe. Zum Stillsetzen des Getriebes wird der Schieber 122,<B>123</B> mit Hilfe des Hebels 126 in seine Mittelstellung gebracht, so dass der Flüssigkeitsdruck auf beiden Seiten des Kolbens 120 gleich ist und dieser durch die Federn 146, 147 in seine Mittelstellung zu rückgedrückt wird. Dabei verschliesst der Kolben 120 die Leitung 132', während der Schieber 133 die Leitung 144 öffnet.
Die obere Kolbenfläche von 124 wird also druck los, und der Schieber 124, 125 wird von der über Leitung 131 einströmenden Druck flüssigkeit in seine -gezeichnete obere End stellung gedrückt, derart, dass Leitung 131 mit 138 verbunden, Leitung 141 geöffnet und Leitung 137 gegenüber Leitung<B>132</B> ver schlossen wird. Der Kolben 121 verstellt demnach den Flüssigkeitsmotor auf seine grösste Schluckfähigkeit, womit die Anfangs stellung wieder erreicht ist.
In Fig. 3 ist eine elektrische Steuerung gemäss der Erfindung dargestellt. Die Ver stellung des Teils 1. der Pumpe und des Teils 2 des Motors erfolgt beispielsweise durch je einen Elektromotor 250 bezw. 251, der über Schneckengetriebe 252 bezw. 253 .die Ver stellspindel 254 bezw. 255 antreibt. Mit Hilfe der mit den Verstellteilen 1 und 2 verbun denen Mutternstücke 256, 257 wird dadurch die Exzentrizität des Pumpen- und des Mo torteils geändert.
Auf den Versteldspindeln 254 und 255 sitzen Nocken- oder Kurven scheiben 258 und 259 zur Betätigung :der Schalter 260, 261, 262, 263, 264 und 265, die zusammen mit den -Druckknöpfen (Druck knopfschaltern) 266, 267, 268, 269 und 270 die beiden Wendeschütze 271 und 272 für die Motoren 250, 251 sowie die Hilfsschütze 273, 274 steuern. Die Wirkungsweise der Steuerung ist folgende: In der gezeichneten Anfangsstellung ist die Förderung dar Pumpe null und der Mo tor besitzt seine Schluckfähigkeit. Die Schützspulen sind sämtlich stromlos.
Zum Einrücken des Getriebes wird je nach der ge wollten Drehrichtung entweder der Druck knopf 266 oder der Druckknopf 268 gedrückt, wodurch entweder Spule<I>a 71</I> das Schütz<I>271a</I> oder Spule b 71 das Schütz 271b anzieht. Die Vorgänge sind für beide Drehrichtungen sinngemäss gleich. Es genügt deshalb, die Vorgänge bei einer Drehrichtung näher zu erläutern. Durch Drücken des Knopfes 266 erhält die Spule a 71 über die Schalter 260, 263 und Hilfsschütz 274 Strom und betätigt das Schütz 271a, .so dass der Motor 250 die Pumpenförderung -einschaltet.
Zu Beginn der Drehung der Verstellspindel 254 ist die Nockenscheibe 258 gedreht worden, so dass diese mittels der Brücke 275 den Schalter 262 umgeschaltet hat. Der Flüssigkeitsmotor steht dabei auf seiner grössten Schluckfähig keit. Er kann zunächst nicht verstellt wer den, :denn die Spule b 72 des Schützes 272b bleibt selbst bei Drücken des Knopfes 270 stromlos, da der entsprechende Stromkreis an den Schaltern 261 und 260 unterbrochen ist.
Erst wenn die Pumpe ihre grösste För derung erreicht hat und das Schütz 271a und damit. der Elektromotor 250 durch den Schal ter 260 ausgeschaltet worden sind, kann der Stromkreis für die Spule b 72 durch Drücken des Knopfes 270 über Schalter 265, 260, Druckknopf 267 und Hilfsschütz 274 ge schlossen werden. Es ist natürlich möglich, die beiden Kontakte des Schalters 2f>0 zu trennen, um den Einschaltkontakt für den Stromkreis der Spule b 72 nach einem kürze ren Verstellweg des Pumpenteils zu betätigen als den Ausschaltkontakt für den Stromkreis der Spule a 71..
Die Spule b 72 betätigt das Schütz 272b, wodurch der Motor 251 einge schaltet wird und den Flüssigkeitsmotor ver stellt, und zwar so lange, wie der Knopf 270 gedrückt wird, oder bis der Endausschalter 265 von der mit der Verstellspindel 255 um laufenden Nockenscheibe 259 ausgeschaltet und der Stromkreis für das Schütz<B>272b</B> unterbrochen wird. Inzwischen ist der Schal ter 26.1 eingeschaltet worden, und es kann nunmehr durch Betätigung der Knöpfe 269 und 270 jede beliebige Drehzahl eingestellt werden. Zum Stillsetzen des Getriebes wird der Knopf 267 gedrückt.
Dadurch erhält zu nächst die Spule c 73 des Hilfsschützes 273 über Hilfsschütz 274 Strom und betätigt jenes Schütz. Schütz 273 schliesst den Strom kreis für die Spule c 74, die das Hilfsschütz 274 betätigt und damit den Stromkreis für die Spule c 73 über Hilfsschütz 274 unter bricht. Gleichzeitig wird aber über Schütz <B>73</B> und Schalter 262, 261 Spule b 71 und <B>2</B> damit das Schütz 271b eingeschaltet, so dass Spule c 73 über dieses Schütz eingeschaltet bleibt;. Durch die Betätigung des Schützes 271b läuft der Elektromotor<B>250</B> im umge kehrten Drehsinn wie beim Einrücken des Getriebes.
Er regelt über die Verstellspindel die Pumpe auf Nullförderung. In der Null stellung (Nullförderungsstellung) der Pumpe wird der Stromkreis für die Spule b 71 durch den Schalter 262 unterbrochen. Inzwischen ist gleichzeitig infolge Betätigung des Hilfs- Schützes 214 über Schalter 264 und Schütz 273 der Stromkreis für die Spule a 72 ge schlossen worden. Durch Betätigung des Schützes 272a verstellt der Elektromotor 251 den Flüssigkeitsmotor auf seine grösste Schluckfähigkeit, bis durch den Schalter 264 mit Hilfe der Nockenscheibe 259 der Strom kreis für die Spule a 72 unterbrochen wird.
Damit der Flüssigkeitsmotor beliebig fein fühlig geregelt werden kann, ist ein Strom kreis für die Spule c 74 über den Schalter 264 geführt worden, wodurch das Schütz 274 unabhängig vom Schaltweg der Flüssigkeits pumpe so lange betätigt bleibt, bis die grösste Schluckfähigkeit des Flüssigkeitsmotors er reicht ist.
Um Fehlschaltungen zu vermeiden, sind die Schalter 26<B>2</B> und 263 so ausgebildet und angeschlossen, dass, nachdem die Pumpe in der einen Richtung eingeschaltet worden ist, die Zurückverstellung nur durch Drücken des Knopfes 267 bewirkt werden kann. Zur Si cherung der Nullstellung der Pumpe kann zu sätzlich eine Rast vorgesehen werden, die durch einen Magneten betätigt wird.
Als Beispiel für die Anwendung der Er findung wurden mechanische, hydraulische und elektrische Steuerungen für Flüssigkeits wechselgetriebe beschrieben, bei denen im Betriebe beide Drehrichtungen benötigt wer den. Es ist. selbstverständlich, dass die Steue rungen nach der Erfindung wesentlich ver einfacht werden können, wenn an den Flüs sigkeitsgetrieben nur eine Drehrichtung be nötigt wird, da dann sämtliche Steuerglieder für die zweite Drehrichtung wegfallen und ausserdem die gegenseitige Verriegelung der Steuerungsteile einfacher wird.
Ein besonde rer Anwendungsfall liegt vor, wenn die Re gelung des Flüssigkeitsgetriebes elektrisch ferngesteuert erfolgt, und zwar nur für eine Drehrichtung. Um die anzutreibende Arbeits- inaschine auch in Ausnahmefällen in der andern Drehrichtung betreiben zu können, kann dann eine zusätzliche Handverstellein- richtiuig vorgesehen werden, zum Beispiel in einfachster Weise durch ein mit der Welle r:
es Steuermotors der Pumpe kuppelbares Handrad, das nach Ausrücken eines die Null stellung der Pumpe bestimmenden festen An s 'hlages betätigt werden kann. In diesem e t5 Falle ist es zweckmässig, in der Verbindung zwischen dem Steuermotor und der Verstell spindel der Pumpe eine Rutschkupplung vor zusehen, um die Pumpe mit Hilfe des Elektro inotors bis zu einem festen Anschlag verstel len zu. können und erst dann den Steuermotor abzuschalten.
Bei den als Ausführungsformen beschrie benen Beispielen für die Erfindung werden der Primär- und der Sekundärteil durch ge trennte Verstellorgane geregelt. Der Grund gedanke der Erfindung, beim Einschalten des Getriebes zunächst den Primärteil allein bei grösster Schluckfähigkeit des Sekundärteils zu verstellen und erst dann den Sekundärteil zu regeln, beim Ausschalten dagegen beide gemeinsam zurückzuverstellen, kann jedoch auch bei sogenannten Einhebelsteuerungen angewendet werden; nur wird man im allge meinen dabei den Vorteil aufgeben müssen, bei kleinen Ein- und Ausschaltwegen eine genügende Feinfühligkeit der Regelung zu erreichen.