Verfahren zum vertikalen Zentrifugalgiessen von Metallhohlkörpern mit Hilfe einer rotierenden Form und eines stillstehenden, formbeständigen Kernes. Es ist z. B. aus, der deutschen Patent schrift Nr. 185670 bekannt, Metallkörper mit Kernhohlräumen vertikal zentrifugal zu giessen und dabei während des Eingiessens des geschmolzenen Metalles in die Form einen zylindrischen Kern durch eine in Umdrehung versetzte Giessform zu ziehen, derart, dass Festklemmung des Kernes durch das bereits fest gewordene Metall vermieden wird. Da bei wird entweder der Kern zwangläufig rotiert oder stillstehend gehalten.
In beiden Fällen besteht eine Relativbewegung zwischen Kern und Form, wodurch bei der Erstarrung des eingegossenen Metalles, wenn dieses etwa an der Form oder am Kerne fes.thaftet, grosse Spannungen im Metall hervorgerufen werden können, die an und für sich nach teilig sind und überdies während des Giessens zur Bildung von Löchern und Rissen im Gussstück Anlass geben können.
In der niederländischen Patentschrift Nr. 38755 hat man z. B. vorgeschlagen, diese Nachteile dadurch zu beheben, dass der Kern frei drehbar ,gehalten wird, das heisst dass der Kern die Freiheit hat, sich zu drehen oder stillzustehen, je nachdem er vom Giess metall mitgerissen wird oder nicht, damit, falls das Metall am Kern haften sollte, der Kern sich mitdrehen kann, um die oben erwähnten Spannungen oder Risse zu ver meiden.
Fasst man aber ins Auge, dass diese Massnahme bei einem Verfahren angewendet wird, nach welchem während des Giessens der Kern achsial aus der rotierenden Giess form herausgezogen wird, so ist es klar, dass, wenn Metall am Kern haftet und durch die Drehung des Kernes immer fester anhaftet, zufolge der gleichzeitigen achsialen Entfer nung des Kernes, doch wieder innere Span nungen im Giessmetall hervorgerufen werden, da mit dem Entfernen des Kernes nicht ge wartet wird, bis das Metall ganz fest ge worden ist.
Das Mittel ist hier schlimmer als der Übelstand. Bim Verfahren nach der Erfindung wird eine rotierende Form und ein still stehender, formbeständiger. metallener Kern verwendet, wobei gemäss der Erfindung dieser Kern mit einer vorteilhaft auf schmierbaren, aus einem den Kern gegen Einfressung des Giessmetalles schützenden, feuerbeständigen Material bestehenden Deck schicht versehen und wenigstens so lange im Guss in fester Lage gehalten wird, bis der Guss völlig fest geworden ist und das Schrumpfen angefangen hat.
Kraft dieser Deckschicht des Kernes be steht keine Gefahr mehr für Wegschmelzen des Kernmetalles durch das in die Form ge gossene Metall und ebensowenig Gefahr für Verdrehung des Kernes unter der Wirkung des sich mit der Form drehenden Guss- stückes. Als Material für die Deckschicht kann beispielsweise eine der vielen, im Giessereibetrieb vorhandenen.
feuerbeständigen Stoffe für sich oder mit einem oder mehreren andern Stoffen zu einer pastenartigen Sub- tanz gemischt verwendet werden, z. B. eine Graphitsorte, Bleimennig, Kaolin, Chinesi scher Ton oder dergl., ein Pulver aus der Graphit- oder keramischen Gruppe gemischt mit Leinöl usw. Immer handelt es sich um eine Deckschicht solcher Art, dass der Kern einer Einfressung durch das glühende Metall @Viderstand leisten kann.
Während des Giessverfahrens wird nämlich der Kern durch das flüssige Metall erhitzt, und bei dick- w andigen Gussstücken kann diese Erhitzung bis zur Rotglut gehen. Hierdurch wird der Kern sich maximal ausdehnen, wodurch in Zusammenarbeit mit dem Schrumpfen des Giessmetalles bei der Abkühlung eine wal zende -#Virlkung auf das Metall entstehen wird.
Dadurch, dass der Kern rotglühend wird Lind dazu stillstehend gehalten wird, ist er einer Einfressung durch das bereits fest gewordene geschmolzene Metall sehr aus gesetzt.
ES ist nun überraschend, dass die obenumschriebene Massnahme, Verkleidung des Kernes mit der betreffenden Schicht, es ermöglicht, einen zwangsläufig stillstehen den Kern zu verwenden und diesen so lang im Guss zu halten, bis dieser völlig fest ge worden ist und das Schrumpfen angefangen hat, ohne irgendeine Gefahr der Einfressung, so dass der Kern, der überall die gleiche Dicke haben kann, das Metall verlassen kann,
nachdem er darauf über die ganze Länge seine walzende Wirkung ausgeübt hat und ohne zu unerwünschten Spannun gen im Metall Anlass zu geben.
Das Verfahren hat noch den Vorteil, dass der Kern nach der Benutzung höchstens eine minimale Abweichung von der ursprünglichen geraden Lage zeigt und sogar in vielen Fällen gar nicht nachgerichtet zu werden braucht. Weiter braucht der Kern nicht im Innern gekühlt zu werden, so dass keine ungleichmässige Spannungen darin hervor gerufen werden. Vorzugsweise ist der Kern also ein Vollkern.
Die Erfindung eignet sich insbesondere zum vertikalen Zentrifugalgiessen von hoch phosphorhaltigen Legierungen in der Gestalt von Zylindern grosser Wandstärke, ins besondere auch Nickel- und Monellegierun- gen. Die Gussstücke, durch Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung hergestellt, zeichnen sich aus durch Gleichmässigkeit und Dichtheit der innern Oberfläche, was der Walzwirkung .des Kernes und der vollen Vermeidung einer Einfressung zu ver danken ist.