Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 204537. Leimgerät. Der Patentanspruch des Hauptpatentes hat ein Leimgerät zum Gegenstand, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass der eigent liche Leimes als am vordern Ende mit einer Öffnung für den Leimdurchtritt vereehener Hohlzylinder mit .Saug- bezw. Druckkolben ausgebildet und bei Nichtgebrauch in einen Hohlsitz eines zur Aufnahme von nicht ein- trocknendem Leim bestimmten Behälters her ausnehmbar eingesetzt ist, -derart,
dass er mit der genannten Öffnung des Zylinders GIC11 über einem in den Leim eintauchenden Ein saugkanal befindet, um gleichzeitig -den Ab schluss des Behärlters nach aussen zu vermit- teln und das Einsaugen von Leim in den Zylinder zu ermöglichen.
Beim Gebrauch eines solchen. Gerätes zeigt es sich, dass es mit dem feinsten Ge fühl unmöglich ist, jeweils die :
gewünschte Menge der Flüssigkeit herauszudrücken, indem sich der Kolben stets etwas festsetzt, was besonders bei längerem Nichtgebrauoh in vermehrtem Masse der Fall ist, so .dass der Kolben dann bei der Betätigung ruckweise vorwärtsgleitet wodurch sich ein puts-ch- artibges Ilerauespritzen des Inhaltes ergibt und eine Schmiererei entsteht,
die ein solches Gerät vom praktischen Gebiraueh ausschl-iesst.
Nach vorliegender Erfindung wird nun dieser Nachteil .dadurch behoben, dass der Kolben des Gerätes mit einem Druckstössel versehen und am Kopfende mit einer elasti schen Membran derart ausgestattet ist, dass diese sieh bei Druck auf den .Stössel balg- artig ausdehnt,
um einen leichten Überdruck im Zylinder zur Abgabe selbst .der kleinsten Menge Flüssigkeit hervorzubringen. Mit die ser Einrichtung kann jede gewünschte, selbst die kleinste Menge Flüssigkeit mit dem fein sten Gefühl abgegeben werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus- führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Fig. 1 ist e@n senkrechter Längsschnitt durch den zum Teil mit Flüssigkeit gefüllten Hohlzylinder.
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen ;Schnitt im Zeitpunkt der Flüssigkeitsabgabe bei zu einem Balg ausgedehnter Kolbenmembran.
Fig. 3 zeigt das Gerät im Zusammenhang mit einem F'lüssigkeitsvorratsbehälter. a ist ein Hohlzylinder, der einen längs verschiebbaren Kolben b enthält und am vor dern Ende mit einer Düse c versehen ist.
Ein Stössel d, der am obern Ende mit einem Druckknopf e ausgestattet ist und dessen Druckhub durch einen Anschlag f begrenz;-. wird, geht durch die Kolbenstange g hin durch und trägt am untern Ende einen Druckteller h. Über diesen Teller ist eine Gummikappe i gestülpt, die mit dem Kopf stück des Kolbens b verbunden ist und einer seits eine vollständige Trennung zwischen Flüssigkeit und Druckstössel bildet, so dass das leichte Spiel des Stössels in keiner Weise gehemmt wird, anderseits zugleich als Feder glied zur Rückführung des Druckstössels dient.
Zweckmässig ist die Gummikappe i. am Kolben b auswechselbar angeordnet.
Der eigentliche Leimer, bestehend ans Zylinder a und Saug- bezw. Druckkolben b, ist bei Nichtgebrauch in einen Hohlsitz m eines Leimvorratsbehälters n herausnehmbar eingesetzt, der mit einem Ansaughals o ver sehen ist. Er befindet sich dann mit -der Düse c des Zylinders über dem Saugkanal des Halses o,
um gleichzeitig den Abschluss des Behälters ya nach aussen zu vermitteln und das Einsaugen von Leim in den Zylin der a zu ermöglichen. Zum letzteren Zwecke braucht man nur den Kolben b im Zylinder a hochzuziehen. Will man eine grössere Menge Leim abgeben, so schiebt man den Kolben l) im Zylinder a als Ganzes nach abwärts, um die gewünschte Menge Leim durch die Düse c des Zylinders a herauszudrücken.
.Soll die Leimabgabe feinfühlig erfolgen, so drückt man nur auf den Druckknopf e, so dass die Gummikappe i balgartig aus gedehnt wird, um gewissermassen einen ela stischen Hilfskolben zu bilden, der einen leichten Überdruck im Zylinder schafft und je nach der Grösse des D@ruekes eine Portion Flüssigkeit in mehr oder weniger grossem Ausmasse, z. B. in Form eines Tropfens, durch die Düse c austreten lässt.
Lässt der Druck auf den Druckknopf e nach, so geht der elastische Hilfskolben oder Balg in sich zurück, und es entsteht im Hohlzylinder ein leichtes Vakuum, welches die in der Düse c befindliche Flüssigkeit wieder in den Zylin der hineinsaugt, wodurch dieselbe am Ein trocknen und Verstopfen der Düse verhin dert wird.
Der Kolben b dient im allgemeinen zum Füllen des Gerätes durch Saugwirkung. Wenn auch der Kolben b zur Abgabe von Flüssigkeit dienen mag, so wird man hier die Abgabe von Flüssigkeit eher .durch wie derholtes Drücken auf den Stösseldruck- knopf e bewerkstelligen, indem man damit die Leimabgabe feinfühlig regulieren kann. Nur in Fällen, wo eine massige Abgabe von Flüssigkeit stattfinden soll, kann der Kol ben b direkt als Ganzes niedergedrückt wer den.
Wenn auch das beschriebene Gerät vor nehmlich zur Leimabgabe bestimmt ist, so ist es nicht ausgeschlossen, dass man es auch für andere Flüssigkeiten benutzen kann.