Selbsttätiger Tubenversehluss. Es sind bereits eine Reihe von selbst tätigen Tubenverschlüssen bekannt, bei denen ein Nippel beim Ausdrücken von Tubengut entgegen der Wirkung einer Feder angehoben wird und dadurch die Austrittsöffnung für das Tubengut freigibt. Bei allen diesen Ver schlüssen konnte jedoch die wichtigste Frage, jene der vollkommenen Abdichtung gegen das Eindringen von Luft in das Tubeninnere, nicht einwandfrei gelöst werden.
Diese auto matischen Verschlüsse haben nämlich ausser der vorerwähnten Öffnung für den Austritt des Tubengutes. die sich durch eine Kork- oder Gummieinlage verhältnismässig leicht luftdicht abschliessen lässt, weitere Eintritts möglichkeiten für die Luft, und zwar am äussern Umfang des beweglichen Nippels, respektive Verachlusskörpers entlang durch den Mechanismus in das Tubeninnere, und schon dies allein führt zu einer Austrocknung oder Zersetzung des Tubengutes im Innern des Verschlusses respektive der Tube.
Ein weiterer Übelstand dieser Verschlüsse besteht darin, dass das Tubengut zufolge der Nippel- bewegungen durch die zwischen den Lauf flächen befindlichen Zwischenräume in den Mechanismus eindringt und die Funktion des Verschlusses stört und schliesslich vollständig unterbindet. Im weiteren wurde es als un angenehm empfunden, dass die mit automa tischen Verschlüssen versehenen Tuben auf der Reise und dem Transport sehr vorsichtig behandelt werden müssen, indem auch bei einem unvorgesehenen Druck auf die Tube das Tubengut austritt und ein Beflecken der benachbarten Gegenstände bewirkt.
Versuche zur Abstellung dieses Übelstandes führten zu unzulänglichen und praktisch unangenehm zu handhabenden Sperren, wie Bügeln etc., die auch die Herstellung des. Verschlusses unverhältnismässig verteuern.
Nachstehend beschriebene Erfindung be trifft nun einen selbsttätigen Tubenverschluss, bei welchem diese Übelstände in einfacher Weise beseitigt werden. Erfindungsgemäss ist ein röhrenförmiger Zwischenraum zwischen den Laufflächen des sich bewegenden Ver- schlusskörpers und jenen der: zur zentrischen Führung des Verschlusskörpers dienenden be nachbarten, feststehenden Verschlussteile mit einem Schmierwirkung besitzenden und die Bewegung nicht behindernden Abdichtungs stoff ausgefüllt. Dieser Stoff kann z. B. Va selin, Staufferfett oder eine dem Tubengut entsprechende Fettcreme sein.
Durch diese Ausbildung des Verschlusses ist verhindert, dass Luft in das Innere des Tubenverschlusses respektive die Tube eindringen kann. An den Laufflächen des beweglichen Verschlusskörpers kann noch mindestens eine Ausnehmung vor gesehen sein. Durch die Auf- und Abbewe- gung des Verschlusskörpers wird in diesem Fall zwischen den Laufflächen während län geren Gebrauches eventuell verbrauchter Ab dichtungsstoff aus der erwähnten Amnehrnung automatisch nachgefüllt. Dies verhindert auch ein Eindringen des Tubengutes zwischen die Laufflächen.
Ferner kann der Verschluss einen sogenannten Abstreifer besitzen, der verhin dert, dass Tubengut zwischen die Laufflächen und damit in den Mechanismus eindringt; der Abstreifer kann dadurch gebildet sein, dass das obere Ende des innern Führungs schaftes eine spitzwinkelige Kante aufweist und das Tubengut bei der Abwärts- also der Schliessbewegung des Nippels von demselben abstreift. Um eine ideale Sperre zu erreichen, die gleichzeitig in einfachster Weise zu hand haben ist, kann der Verschlusskörper respek tive Nippel so ausgebildet sein, dass er von Hand drehbar ist, wobei der aus dem Ver- achluss hervorragende Teil des Nippels zur leichteren Handhabung an seinem Umfang mit Rillen versehen sein kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweisen Aus führungsformen dargestellt, und es zeigen von denselben Fig.l einen senkrechten Schnitt einer ersten Form, Fig. 2 eine Blattfeder derselben in Seiten ansicht, Fig. 3 eine Draufsicht der Blattfeder, Fig. 4 einen Nippel in Seitenansicht und Fig. 5 einen senkrechten Schnitt einer zweiten Variante. Der in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Verschluss besteht der Hauptsache nach aus vier Teilen, und zwar einer Aussenhaube 1, einem Nippel oder Verschlusskörper 2, dem Sitzkörper 3 und einer Blatt- oder Draht feder 4.
Der Sitzkörper 3 weist einen am obern Ende als Abstreifer 10 ausgebildeten Führungsschaft und den konisch zulaufenden Verschlusssitz 3' auf. Die eingangs erwähnten Ausnehmungen für die Aufnahme des Ab dichtungsmittels sind bei dieser Ausführungs form durch eine Ringnut 8 auf dem Führungs schaft des Sitzkörpers 3 ausgeführt. Die Ringnut 8 könnte auch in den Nippel ein gelassen sein, aber auch in den Teilen 2 und 3 zugleich. Mit dem Dichtungsmittel gefüllt, bildet die Ringnut 8 die sicherste Gewähr für eine vollkommene Abdichtung gegen das Eindringen von Aussenluft auch bei längerem Gebrauch des Tubenverschlusses.
An der Aussenhaube 1 sind zwei Stifte 5 und 5' an gebracht, welche mit den beiden im abge bogenen Rand des Nippels 2 vorgesehenen Ausnehmungen 6 und 6', die aus Fig. 1 und 3 ersichtlich sind, die Sperre des automati schen Verschlusses bilden, welche durch ein faches Verdrehen des Nippels 2 von Hand in die Wirkstellung gebracht werden kann. Auf dem abgebogenen Rand des Nippels 2 ruht die Blattfeder 4, welche die Aufgabe hat, nach Aufhören eines Druckes auf die Tube den vom konischen Sitz 3' abgehobenen Nippel 2 wieder auf diesen zurückzudrücken und damit den luftdichten Verschluss herbei zuführen.
Der Führungsschaft des Sitzkörpers 3 endet im obern Teil, also vor dem Über gang in den zwecks Bildung der Arbeits kammer verjüngten Verschlusssitz 3' in den sogenannten Abstreifer 10. Der Sitzkörper 3 besitzt in seinem verjüngten Teil einige Öff nungen 9 und 9', welche den Übertritt des Tubengutes in die Arbeitskammer 11 ermög lichen. Die Aussenhaube 1 und der Sitzkörper 3 sind am untern Ende derart ausgebildet, dass sie eine feste Verbindung des Verschlus ses mit der Tube 7 herbeiführen in der Weise, dass die als einfaches Rohr ausgeführte Tube zwischen diese Teile eingepresst wird. Da- durch wird eine vollkommen luftdichte Ver bindung erreicht.
Der Sitzkörper 3 kann na türlich aber auch am untern Ende mit einem Gewinde versehen werden, so dass dieser auf schraubbare Verschluss nach Verbrauch des Tubeninhaltes wieder für eine andere Tube verwendbar ist.
Wie die Fig.4 zeigt, kann der Nippel 2 an seinem Umfang zwecks leichter Hand habung mit Rillen 12 versehen sein. Bei der Variante nach Fig. 5 wird die Ringnut 8' durch die Abstufung 13 in der Innenwandung des Nippels 2 und durch die Abstufung 14 in der Aussenwandung des Sitzkörpers 3 ge bildet. Die Ringnut 8' ist wiederum, was nicht dargestellt ist, wie oben beschrieben mit einem Abdichtungsmittel gefüllt.
Die mit Bezugszeichen belegten Teile haben den analogen Sinn wie in Verbindung mit den Fig. l bis 3 beschrieben, die Wir kung und Handhabung ist ebenfalls dieselbe.
Die Funktionsweise des selbsttätigen Ver schlusses ist folgende Durch Ausübung eines Druckes auf die Tube 7 tritt das Tubengut aus der Tube 7 durch die Öffnungen 9 und 9' des Sitzkörpers 3 in die Arbeitskammer 11, deren obern Ab schluss der Nippel 2 bildet und übt auf diesen einen Druck aus. Überwiegt dieser Druck jenen der Feder 4, welcher in entgegenge setzter Richtung wirkt, hebt sich der Nippel 2 von seinem Sitz 3', wodurch das Tubengut durch die entstandene Öffnung aus dem Tu benverschluss austreten kann. Nach Beendung der Druckwirkung auf die Tube 7 wird der Nippel 2 durch die Feder 4 auf seinen ko nischen Sitz der Öffnung 3' zurückgedrückt. Während dieser rückläufigen Bewegung tritt auch der Abstreifer 10 in Funktion, indem er das während der Aufwärtsbewegung des Nippels 2 an dessen Wandungen angesetzte Tubengut abstreift.
In dieser Arbeitsstellung, die durch entsprechende Zeichen am äussern Teil des Nippels 2 und der Aussenhaube 1 genau sichtbar gemacht werden kann, bewegt sich der Nippel 2 in der Richtung der Tuben länge auf und ab, wenn die Stifte 5 und 5' mit den am abgebogenen Rand des Nippels 2 in Fig. 1 und 4 ersichtlichen Ausnehmun- gen 6 und 6' korrespondieren. Soll nun der Verschluss gesperrt werden, um ein uner wünschtes Austreten von Tubengut zu ver hindern, genügt ein einfaches Verdrehen des Nippels 2 von Hand aus nach rechts oder links, wodurch die Stifte 5, 5' über dem ab gebogenen Rand des Nippels 2 festsitzen und diesen festhalten. Vor Inbetriebnahme des Verschlusses ist der Nippel 2 wieder in die gezeichnete Lage zurückzudrehen.
Statt zwei könnte auch eine andere Anzahl von Stiften und Ausnehmungen vorhanden sein. Kann auf die Sperre verzichtet werden, wie z. B. bei Tuben mit Tubengut für Küchenverwen dung, ist es natürlich auch möglieh, die Aus trittsöffnung des Verschlusses. in beliebiger Form, und zwar oval, sternförmig etc. zu gestalten.