Isolierter elektrischer Leiter, Verfahren zu seiner Herstellung und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen isolierten elektrischen Leiter, ein Ver fahren zu seiner Herstellung und eine Vor richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zur Isolierung von elektrischen Leitern ist es beispielsweise üblich, diese mit einer Lackschicht zu überziehen. Die Lackschicht wird dabei aufgebracht, indem man den ge reinigten Leiter, zum Beispiel einen Draht, durch eine Lösung des aufzulackierenden Stoffes hindurchführt, so dass er vollständig mit dieser Lösung benetzt wird; das Lösungs mittel wird dann unter Anv=endung von Wärme verdunstet, so dass ein dünner Lack film auf dem Draht zurückbleibt.
Die Erfindung betrifft die isolierende Umhüllung des Leiters. Gemäss der Erfin dung ist der elektrische Leiter mit einer iso lierenden Umhüllung aus mindestens einem Bande aus Kunststoffolie umgeben, welches Band den Leiter so umhüllt, dass seine Rän der parallel zur Leiterase verlaufen.
Die Folie kann dabei auf dem Leiter fest geklebt werden, oder es können die sich über lappenden Ränder des Bandes miteinander verklebt werden, so dass eine geschlossene Hülle um den Leiter entsteht.
Eine Ausführungsform des erfindungs gemässen Verfahrens möge an einem Beispiel erläutert werden. Ein Folienband aus Zellu- losehydrat von '/1"o mm Stärke wird zusam men mit einem zu isolierenden Kupferdraht durch einen Nippel geführt, der das Band um den Kupferdraht herumlegt. An Stelle des Nippels kann auch eine Rollenanordnung, etwa bestehend aus drei gegeneinander ver setzten Rollen oder Gummiwalzen, verwendet Urerden,
die in. an sich bekannter Weise das Band um den Draht herumlegt. Feuchtet man hierbei das Band aus Zellulosehydrat an und schmiegt es im feuchten Zustande um den Leiter herum, so dass sich seine Ränder über lappen, und trocknet man den mit dem Band versehenen Leiter nach Verlassen des Nippels bezw. der Rollenanordnung, so schmiegt sich das Band infolge der beim Trocknen auftre tenden Kontraktionskräfte fest um den Lei ter. In andern Fällen ist es zweckmässig, das Folienband auf dem Leiter festzukleben, bei spielsweise mit Gummilösung, die dann zu gleich einen guten Feuchtigkeitsschutz für das Band abgibt.
Nach endgültiger Fertig stellung kann der Leiter durch einen glätten den Nippel geführt werden.
An Stelle des hier beschriebenen Folien- bandes aus Zellulosehydrat, zum Beispiel aus dem unter dem Namen "Cellophan" bekann ten Fabrikat, können selbstverständlich auch andere Folienbänder genommen werden, bei spielsweise auch solche aus Zelluloseacetat, Zellulosetriacetat und dergl. oder Folien bänder aus Polyvinylverbindungen, wie Poly styrol, Polyvinylchlorid und dergl. mehr.
Bei Folien aus thermoplastischem Material emp fiehlt es sich, beim Herumlegen der Folie um den Leiter bei erhöhter Temperatur zu arbei ten, um ein leichteres Verformen der Folien bänder und einen guten Haftsitz auf der metallischen Unterlage zu erzielen. Poly- vinylverbindungen, wie das oben genannte Polyvinylchlorid, wird man insbesondere dann verwenden, wenn man einen Schutz gegen Feuchtigkeit oder chemische Angriffe erzie len will.
Als Klebemittel kann man hierbei zweck mässig ein härtendes Kunstharz verwenden, zum Beispiel das unter dem Warenzeichen Bakelit bekannte Kunstharz.
Besonders bewährt hat sich ein Verfah ren zum Herumlegen des Bandes, das im nachfolgenden beschrieben werden soll. Die gewöhnlichen Klebemittel, die man benutzten könnte um das Band auf dem Leiter festzu kleben, haben eine Reihe von Nachteilen; be nutzt man einen wässerigen Leim und zu gleich als Band ein solches aus Zellulose- hydrat (zum Beispiel "Cellophan"), so wird das Band durch das Wasser aufgeweicht und der Vorgang des Herumlegens unnütz er- schwort.
Benutzt man eine (-ummilösung, so besteht der Nachteil darin, dass das Band die Verdunstung des Lösungsmittels erschwert, so dass ein festes Haften des Bandes auf der Drahtoberfläche bezw. der Bänder aufein ander erst nach einem längeren Trockenpro zess erzielt wird.
Dünne Bänder aus den oben angegebenen 'Materialien werden zweckniässigerweise mit Hilfe eines tliermoplzstischen, bei höheren Temperaturen klebrigen -Mittels auf den Draht geklebt. Unter dem Ausdruck "thermopla stisch" ist hier die Eigenschaft verstanden, dass das -Mittel bei erhöhter Temperatur flüs siger bezw. plastischer ist als bei den Ge- brauchtstemperaturen für den Draht.
Ein sol ches Mittel ist beispielsweise Bitumen. -Man bedeckt zum Beispiel einen Kupferdraht, der mit einer dünnen Isolierschicht umgeben wer den soll, zunächst mit einem feinen Überzug aus Bitumen, der selbst eine Stärke von 1/1", mm und weniger haben kann. Dieses Be decken kann dadurch geschehen, dass man den Draht durch heisses Bitumen hindurchzieht, und das überflüssige Bitumen abstreift. Dem erwärmten, mit dem klebrigen Uitumen über zogenen Draht wird nun das Folienband zu geführt und um diesen so herumgelegt. dass seine Ränder sich überlappend oder anein- anderstossend parallel oder nahezu parallel zur Leiterachse verlaufen.
Sobald die Bitu- menschicht erkaltet ist, bildet sie eine feste Schicht, welche das Folienband festhält. Es entsteht auf diese Weise ein Lackdraht, der äusserlich von einem nach dem Lösun#sver- fa.hren hergestellten Lackdraht nicht zu unterscheiden ist und dessen elektrische und mechanische Eigenschaften denjenigen dieses Drahtes zum mindestens nicht nachstehen. Dagegen ist die Herstellung des Drahtes so einfach und so schnell durchführbar, dass der Draht erhebliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber dem Lackdraht besitzt.
Wenn man in der oben angegebenen Weise ein Folienband aus den oben angege benen Stoffen auf den mit Bitumen oder dergl. bedeckten Draht aufbringt, so muss man noch dafür sorgen, dass an der Überlap- pungsstelle ein Verkleben der Ränder des Bandes eintritt. In der Fig. 1 der Zeichnung ist der Draht 1, der mit einer dünnen Schicht aus Bitumen umgeben ist, mit der Folie 2 aus Zellulose eingehüllt. Das Folienband 2 um schliesst den blanken Leiter vollständig, je doch geht ein Randstreifen 3 noch über die vollständige Umschliessung hinaus und muss auf dem bereits mit dem Leiter verbundenen Teil der Folie festgelegt werden.
Am zweck mässigsten ist es, diesen Randstreifen 3 nicht ebenfalls durch heisses Bitumen festzukleben, sondern hier ein anderes Klebeverfahren an zuwenden. Am einfachsten ist es, mit Hilfe eines wässerigen Leimes und eines rotieren den Nippels den Lappen auf die Unterlage aufzulegen, und zwar zu einem Zeitpunkt des ganzen Herstellungsvorganges, an dem die Bitumenschicht schon erhärtet und die den Draht unmittelbar berührenden Teile des Bandes bereits festgeklebt sind. Man erreicht hierdurch , dass der erste Klebevorgang von dem zweiten nicht mehr beeinflusst wird.
Am einfachsten ist es jedoch, wenn man die Überlappungsstelle überhaupt vermeidet, und die Breite der Folie so genau wählt, dass sich die Ränder ohne Lücken aneinander- schliessen.. Insbesondere empfiehlt sich dieses dann, wenn man mehrere Schichten von Fo lien übereinander aufbringt, wobei man selbstverständlich die Stossstellen der einzel nen Schichten gegeneinander versetzen wird. So können beliebig viele Schichten in der an gegebenen Weise übereinander angebracht werden, je nach dem Verwendungsbereich, der angestrebt wird.
Dabei wird man insbe sondere die erwähnten chemisch neutralen und wasserunlöslichen bezw. gegen Feuchtig keit unempfindlichen Materialien, wie Poly- vinychlorid, vorteilhaft wenigstens für die äussere Folienschicht verwenden.
An Stelle des Bitumens, von dem in der Hauptsache hier gesprochen worden ist, kön nen selbstverständlich auch Gemische von Bitumen mit natürlichen oder künstlichen Harzen und Wachsen sowie diese selbst, so fern sie den hier geforderten Ansprüchen ge nügen, verwendet werden. Das Verfahren zum Aufkleben des Fo- lienbandes kann auch in der Weise vor sich gehen, dass man ein Folienband einseitig mit einem thermoplastischen Klebemittel, bei spielsweise Bitumen, bestreicht, trocknet und nachher auf den erwähnten Draht aufbringt. In diesem Falle klebt das Band an den Über lappungsstellen ohne Schwierigkeiten fest.
Das Bestreichen des Folienbandes kann in der üblichen Weise mit Hilfe einer Streichlösung geschehen. So hat sich beispielsweise eine dünne Lösung von Bitumen in Trichloräthy- len gut bewährt. Es wird zweckmässig sein, die Folienbänder aus grossen bestrichenen Bahnen des Folienmaterials auszuschneiden.
In der Fig. 2 der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Vorrichtung zum Be decken der Leiter (Drähte oder Litzen) ge mäss der Erfindung dargestellt.
Der Leiter 1 wird mit dem Folienband 2 in Pfeilrichtung durch ein hier nicht gezeich netes Bad aus dem Klebemittel, daran an schliessend durch einen Nippel 3 geführt, wobei durch eine Führung 4 bewirkt wird, dass das Folienband mit überlappenden Rän dern in den Nippel einläuft. Derart mit Bän dern versehene Leiter lassen sich leicht her stellen, wenn die Ränder auch auf der Aussen seite mit einem Klebemittel versehen sind. Diese Eigenschaft kann benutzt werden, um eine weitere Schicht, die etwa durch Umspin nen oder Längsbedeckung aufgebracht wird, aufzukleben.
Eine beispielsweise Vorrichtung zur Aus übung des neuen Verfahrens, die sich beson ders gut bewährt hat, sei an Hand der rein schematischen Zeichnung Fig. 3 erläutert. Der metallische Leiter 1 wird von einer Vor ratstrommel D abgezogen und gelangt zweck mässig durch Führungsvorrichtungen 15, 16 und gegebenenfalls nach Hindurchführung durch eine Heizvorrichtung H zu einer Füh rung 14, die ihm am Punkte 12 ein von einer Vorratstrommel Di aus zugeführtes, mehr oder weniger breites Folienband 13 zuführt. Durch die Führung ist dafür gesorgt, dass stets die gleiche Stelle der Folienbandbreite sich an den Leiter anlegt.
Dieses Folienband kann vorher durch eine auf manchen Zweigen der Technik bekannte Auftragvorrichtung A auf der einen, später dem Leiter zugekehrten Seite mit einem Klebemittel bestrichen wer den. Durch die Vorrichtung kann beispiels weise ein in einem Lösungsmittel gelöstes Bitumen aufgetragen werden; das Lösungs mittel verdunstet auf dem Wege von der Auftragvorrichtung A zur Führung 14, so dass nur eine sehr dünne Bitumenschiclit verbleibt, die bei Erwärmung im beson deren durch die dem Draht 1 mittels der Vorrichtung H zugeführte Hitze dann klebe fähig wird. Es können aber auch andere Klebemittel Anwendung finden.
Nachdem das Folienband 13 bei 1? im wesentlichen tangential an den Leiter ange legt ist, gelangt es zu einer Führungs- und Andruckvorrichtung, die im Beispiel aus einer Schnur 15 aus elastischem Werkstoff besteht, die bei B am einen Ende befestigt und durch ein am andern Ende angreifendes Gewicht C oder dergl. leicht gespannt gehal ten wird, und die in einer Teilschraubenwin- dung den Leiter umschlingt.
Die Anordnung ist so getroffen, dass die Führungs- und An druckvorrichtung 15 das Band 13 zunächst an .einem Punkt zwischen seinen beiden Sei tenkanten trifft und es zunächst an diesem Punkt leicht gegen den Leiter presst und dann von dort fortschreitend nach einem Rande, im Beispiel nach dem rechten Rande, zu schraubenförmig an den Leiter schmiegt. Dieses Herumschmiegen um den Leiter kommt dadurch zustande, dass der überste hende Randstreifen des Folienbandes von der Führungs- und Andruckvorrichtung 15 er fasst und gezwungen wird, sich fest gegen den Umfang des Leiters anzulegen, damit er durch die Vorrichtung 15 hindurchgleiten kann.
Statt einer solchen Vorrichtung 15 kön nen auch mehrere hintereinander angeordnet werden, die das leichte Andrücken stufen weise oder fortschreitend herbeiführen. Un ter der Wirkung der Erwärmung dureli die Vorrichtung H bezw. des Klebstoffauftrages durch die Vorrichtung A haftet der ange drückte Folienbandteil am Leiter fest.
Die soweit geschilderte Vorrichtung 15 setzt der Bewegung des Gebildes infolge des leichten Anpressungsdruckes und des gerin gen Reibungskoeffizienten zwischen An- drüekschnur und Folie kein merkliches Hin dernis entgegen. Trotzdem aber wird das glatte Anschmiegen der Folie bis zu dem einen Rande vollkommen sichergestellt.
Nunmehr gelangt das Gebilde 1, 13 zu einer weiteren Führungsvorrichtung 16, die wiederum im Beispiel aus einer schwach ge spannt gehaltenen Schnur besteht, die bei Bi am einen Ende befestigt ist, während das an dere Ende durch ein Gewicht Ci oder dergl. leicht gespannt gehalten wird.
Diese Schnur <B>16</B> ist ebenfalls schraubenlinienförmig, aber entgegengesetzt der Vorrichtung oder den Vorrichtungen 15 geschlungen und umschliesst den Leiter 1 in einer vollen oder in mehreren a a ufeinanderfolcenden n Schraubenwinduncen. Z' Während die Vorrichtung 15 den rechten Rand des Folienbandes angedrückt hatte, ver ursacht die Vorrichtung 1.6, das sich nunmehr auch der linke Rand unter sanftem Druck um den Leiter herumschmiegt,
wobei die Bandbreite so gross sein kann. dass nach Wunsch ein mehrfaches Herumschmiegen stattfindet.
Auch statt der Führungsvorrichtung 16 kann man mehrere fortschreitend in der glei chen Weise wirkende Teilführungsvorrich- tungen verwenden, die jeweils also nur ähn lich der Vorrichtung 15 den Leiter längs einer kurzen Sehra.ubenlinie umspannen.
Auch die Vorrichtung oder die Vorrich tungen 16 werden so angeordnet, dass sie von einem vom Rande entfernten Teil des Bandes aus, der schon durch die Vorrichtung 15 fest gelegt war, fortschreitend nach dem andern Rande zu, im Beispiel dem linken Rande zu, wirken.
Nach Verlasen der Vorrichtung 16 ge langt der Leiter über eine Führungsrolle oder Führungsrollen R zu einer Aufspultrommel D2 als fertig isolierter Leiter, Die Führungs- vorrichtungen 15,<B>16</B> bestehen aus Bändern, Kordeln oder Fäden solcher Materialien, wel che geeignet sind, die empfindliche Folie mit sanftem Druck an die Leiter anzuschmiegen, also beispielsweise aus Kordeln, profilierten Schnüren oder Bändern irgend eines geeigne ten Querschnittes oder Materials, zum Bei spiel Baumwolle oder aus andern Faserstof fen, oder auch aus Gummi, Leder und dergl. mehr.
Damit die beispielsweise aus Kordeln bestehenden Führungs- und Andrückvorrich- tungen 15, 16 mit gleichmässigem Druck auf die Oberfläche des hindurchgehenden Leiters wirken, ist es zweckmässig, die Kordeln zum Beispiel durch Anhängen eines Gewichtes C bezw. Ci gespannt zu halten.
Wie an anderer Stelle beschrieben worden ist, kann das Folienband mit Bitumen oder dergl. als Klebemittel bedeckt sein. In diesem Falle wird man den Draht warm in die Füh rungsvorrichtung einlaufen lassen, so dass mit erkaltendem Klebemittel die Folie völlig fest auf dem Leiter festgelegt wird.
Von besonderer Wichtigkeit ist es, dass man mit der erfindungsgemässen Vorrichtung auf einfachste Weise einen Leiter mit einer vielschichtigen Isolation herstellen kann. Hierzu ist die Breite des Folienbandes so zu bemessen, dass das Band zwei oder mehrere Male um den Leiter herumgelegt werden kann, so dass der Leiter mit einer zwei- oder mehrfachen Isolationsschicht in nur einem Arbeitsvorgang und unter Verwendung von nur einer Folie hergestellt wird.
Während bei dem üblichen Lackierver fahren die Geschwindigkeit des Arbeitspro zesses verhältnismässig klein ist, kann bei dem erfindungsgemässen Verfahren sehr schnell gefahren werden. Dies macht das er findungsgemässe Verfahren besonders geeig net zur Herstellung von mit Gummi isolier ten elektrischen Kupferleitern, bei denen an Stelle der üblichen Verzinnung eine Lack schicht auf den Kupferleiter aufgebracht worden ist.
Zu diesem Zwecke kann die hier beschriebene Einrichtung zur Einhüllurig von Leitern mit einer dünnen Folie vorteilhafter- weise unmittelbar vor die Schermaschine oder die Spritzmaschine, welche die Gummiisola tion auf den Leiter aufbringt, gesetzt wer den. Hierbei ist es im allgemeinen nicht nötig, die Folie auf den blanken Kupferleiter fest zukleben oder seine Ränder miteinander zu verkleben, da die Gummischicht die sich überlappenden Ränder des Folienbandes fest aufeinander presst.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Überziehen eines Leiters hat den Vorteil, dass sich die dünne Schutzschicht beim Blank machen von Leiterenden bequem mit einigen Handgriffen vom Leiter abziehen lässt. Stellt man also beispielsweise eine dünne Gummi leitung für Installationszwecke her, bei der an Stelle des Zinnes ein Folienband in der erfindungsgemässen Weise aufgebracht ist, so lässt sich das Folienband gleichzeitig mit dem Gummi bequem von dem blanken Leiter ab ziehen.
Die Verwendung der isolierenden Folie an Stelle von Zinn bei Gummileitungen hat den weiteren Vorteil, dass die Gummiwandstärke nicht so gross wie bisher üblich gewählt zu werden braucht. So genügt beispielsweise bei der obengenannten Installationsleitung bei Verwendung des erfindungsgemäss isolierten Drahtes eine mit der Schermaschine aufge brachte Gummischicht; während .es bisher üb lich war, zwei Schichten aufzubringen.
Die so hergestellte Ader kann dann noch entweder umklöppelt oder mit einem Gewebe band bewickelt oder mit mehreren Adern zu sammen zu einem mehradrigen Kabel verseilt werden.
Man hat es in der Hand, durch richtige Auswahl des Klebemittels und der Folie ei nen isolierten Draht zu schaffen, dessen elek trische Eigenschaften weit besser sind, als diejenigen der nach dem üblichen Verfahren hergestellten Lackdrähte. Ausserdem kann man durch Auswahl der Farbe des Klebemit tels und der Folie den Draht in jeder Farbe herstellen, und zwar in Farben, die ausge prägter sind als diejenigen gewöhnlicher Lackdrähte, da man dem Klebstoff und dem Stoff, aus welchen die aufzuklebende Folie besteht, nur ein geeignetes Farbenpigment beizugeben braucht.
Ausserdem sei hier gleich bemerkt, dass die Fehlerhäufigkeit bei dem nach dem erfindungsgemässen Verfahren her gestellten Draht viel geringer ist, als dieje nige eines gewöhnlichen Lackdrahtes. Drähte mit einer einzigen oder zwei aufgeklebten Folienschichten fallen in den Verwendungs bereich der Lackdrähte und Schaltdrähte und können ebenso wie diese mit einer Bespin- nung aus Baumwolle oder einer Gummi schicht oder dergl. umgeben werden.
Wenn man zwei oder drei Schichten der Folie auf den Draht aufbringt, hat man bereits eine so widerstandsfähige Isolation, dass man einen solchen Draht unmittelbar an Stelle der üb lichen Gummiadern für Installationsleitun gen verwenden kann, namentlich wenn man wenigstens die äusserste Lage oder die äusser sten Lagen aus einem chemisch und gegen Feuchtigkeit unempfindlichen 3Taterial her stellt. Man kann auch mit Vorteil diese un empfindlichen Schichten abwechselnd mit Schichten aufbringen, die dielektrisch beson ders hochwertig sind, das heisst eine hohe Durchschlagsfestigkeit aufweisen.
Auch kann man die dielektrischen Werte plan mässig dadurch beeinflussen, dass man die Dicke der Einzelschichten verschieden wählt, im besonderen die Schichtdicke von innen nach aussen zunehmen lässt. Falls notwendig, kann man noch auf die oberste Lage ein Baumwollband aufbringen bezw. aufkleben, oder eine dünne wasserabstossende Schicht, z. B. aus Wachs oder dergl. aufbringen. Je grösser die Anzahl der aufgebrachten Schich ten ist, um so stärker wächst die mechanische Beanspruehbarkeit und die dielektrische Fe stigkeit.
Es ist ohne weiteres möglich, bei geeigneter Auswahl des Folienmaterials und des Klebemittels auf die angegebene Weise widerstandsfähige, hoch beanspruchbare Hochspannungsadern billiger herzustellen, als durch die übliche Papier-Masseisolation. Ausserdem haben die erfindungsgemässen Adern den Vorteil, bei geeigneter Auswahl des Materials völlig unhygroskopisch zu sein, weshalb es möglich wird, bei Zusam- menfassung mehrerer derartiger Adern zu einem Kabel ohne einen Bleimantel auszu kommen;
ausserdem sei bemerkt, dass die Ent flammbarkeit einer solchen Isolation nicht beträchtlich ist und durch Zusatz von an sich bekannten -Mitteln zu dem Klebstoff und dem Folienmaterial nahezu ganz beseitigt werden kann.
Der erfindungsgemässe Leiter lässt sieh auch als ozonfester und korrosionsfester Lei ter mit einer Isolation von hoher Durch schlagsfestigkeit, besonders für die Zwecke der Hochspannung ausbilden. Die Isolation des Leiters, der ein massiver Leiter oder eine Litze sein kann, kann aus einer grösseren An zahl sehr dünner Schichten einer Glashaut folie, die aufeinander festgeklebt sind, be stehen. Die Anzahl dieser Folien richtet sich nach den elektrischen Bedingungen. Es kön nen zum Beispiel zwei bis vier Folien, die dünner als<B>'/"",</B> mm sind, z. B. eine Stärke von i/1"" bis 3/""" mm aufweisen, verwendet wer den.
Die Anzahl der Schichten kann jedoch auch beliebig vermehrt werden. Am einfach sten stellt man den Leiter mit vier Schichten so her, dass man zwei Bänder um den Leiter legt, von denen jedes den Leiter zweimal um schlingt.
Die erfindungsgemäss isolierten Drähte eignen sich auch in hervorragender Weise zum Aufbau mehradriger Installationsleitun gen. Mehradrige Installationsleitungen sind im allgemeinen in der Weise aufgebaut, dass mehrere mit Gummi isolierte Adern mitein ander verseht sind, dass diese mit einer ge meinsamen Ausfüllung versehen und von einem Schutzmantel, bestehend entweder aus einer gespritzten Kunststoffhülse oder einem gefalzten Blechmantel, der mit einem Korro sionsschutz versehen sein mag, eingehüllt sind. Die Isolation einer isolierten Ader ge mäss der Erfindung für solche mehradrige In stallationsleitungen besteht nicht oder nur zum Teil aus Gummi, dagegen kann sie aus mehreren Schichten einer dünnen Folie, die aufeinander geklebt sind, bestehen.
Die An zahl dieser Folien richtet sich nach den elek trischen Bedingunen; es können zum Bei- 21 spiel zwei bis vier Folien mit einer Stärke von '/n" bis 3/10o mm verwendet werden. Die Anzahl der Schichten kann jedoch auch be liebig vermehrt werden. Für eine Reihe von Anwendungsgebieten wird man anderseits mit einer einzigen Schicht auskommen. Die einzelnen Adern einer mehradrigen Installa tionsleitung kann man dabei dadurch vonein ander unterscheidbar machen, da.ss man wenigstens die oberste Lage von Ader zu Ader verschieden färbt.
Weiter kann man bei Verwendung mehrerer Folienbänder diese gleichzeitig auf den Leiter aufkleben. Die verschiedenen-Folienbänder können dabei vor dem Auflegen auf den Leiter auch miteinan der verklebt werden.
Wenn davon gesprochen ist, dass die Bandränder parallel zur Leiterase verlaufen, so sollen damit auch solche Abweichungen in der Lage des Bandes zum Leiter umgrif fen werden, bei denen auf grössere Längen des Leiters, zum Beispiel 10 bis 20m Länge, die Bandkanten einmal den Leiter um schliessen.