CH205528A - Verfahren zur Herstellung von Aminonitrilen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminonitrilen.

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CH205528A
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ammonia
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Zur Verwertun Bergwerksverband
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Description


  Verfahren zur Herstellung von     Aminonitrilen.       Es ist bekannt,     Aminonitrile    durch län  geres Stehenlassen der entsprechenden     Oxy-          nitrile    mit     konzentriertem        Ammoniakwasser     bei     Zimmertemperatur        herzustellen.    Das Ver  fahren liefert     befriedigende    Ausbeuten, führt  aber nur zu einem einheitlichen, primären  Produkt, wenn ein     ,sehr    hoher Ammoniak  überschuss, etwa 10-12 Mole     NH3    auf     ein          Mol        Oxynitril,

      benutzt wird.     Naeh        beendeter     Reaktion sind daher zur Erzielung eines  einigermassen konzentrierten     Aminonitrils     grosse Ammoniak- und Wassermengen abzu  treiben, wie überhaupt die     Aminierun,g        selbst     das     Handhaben    sehr grosser     Flüssigkeitsmen-          gen        erfordert.     



  Man arbeitet daher besser in der     Weise,     dass man zum     Aminieren    flüssiges, gegebe  nenfalls geringe Wassermengen enthaltendes  Ammoniak verwendet. In diesem Falle ist  man zwar auf Benutzung von Druckgefässen  angewiesen, hat aber den     Vorteil,    dass man  die Reaktion bei höherer Temperatur, im         Mittel        3ü-40',    ausführen kann, wodurch  die     Reaktionsdauer    wesentlich verkürzt wird;

    dass man zufolge Wegfalles von Wasser  ballast und Verringerung des Ammoniak  iiber3chusses selbst mit kleineren     Flüs.sig-          keitsmengen    arbeiten     kann    und     endlich    ein  erheblich     konzentriertes        Reaktionsprodukt    er  hält.  



  Gegenstand vorliegender Erfindung be  trifft ein Verfahren zur Herstellung von       Aminonitrilen        durch        Behandeln    von     Oxy-          nitrilen    mit Ammoniak, gemäss welchem man  die     Oxynitrile    mit einem Überschuss Ammo  niak mischt, das     Reaktionsgemisch    bei er  höhter Temperatur     und        unter    Druck von  unten nach oben durch     ein    senkrecht stehen  des Reaktionsrohr leitet und nach deren Ver  lassen entspannt.  



  Überraschenderweise wurde gefunden,     dass     man die bekannten Verfahren in bezug auf  Ausbeute, Beschaffenheit des Reaktionspro  duktes und Abkürzung der Reaktionsdauer      wesentlich verbessern kann, wenn man die  Reaktionstemperatur noch steigert, dann aber  dafür .sorgt,     dass    die Reaktionskomponenten  nur kurze     zeit    zur     Einwirkung    aufeinander       belangen.    Dieser     Forderun        ;

  #    wird am ein  fachsten dadurch     genügt,        dass        man    das     Reak-          tionsbemiseh    unter Druck durch ein erforder  lichenfalls erhitztes Reaktionsrohr     leitet.     Dieses besteht     a.us    einem senkrechten, ge  gebenenfalls mit Füllkörpern     be:,chiekten     Rohr oder aus einer senkrecht stehenden  Rohrschlange.

   Man arbeitet also kontinuier  lich, derart,     dass    man das     Reaktionsbemiseli     am untern Ende des Reaktionsrohres stetig  einpumpt und am obern Ende nach     Massgabe     der unten eintretenden Flüssigkeit     entspannt.     



  Die sofort nach     Vereinigung    der Kompo  nenten einsetzende Reaktion führt zu starker  Erwärmung ,der     Flüssigkeit,    die durch die       Verdünnungswärme    des     Ammoniaks    (bei der       Heaktion    wird ja. die     Hydroxylgruppe    des  Oxynitrils als Wasser abgespalten) noch er  höht wird. Falls nötig, kann das Reaktions  <B>rohr</B> noch von aussen beheizt werden.  



  So konnte bei     bleichzeitigem        Einpumpen     von 80 %     ibem        Forma.ldehyd-Cyanh@-drin    und  flüssigem Ammoniak, \wobei auf 1     ?i-Tol        Oxy-          nitril    4 Mole Ammoniak     angewandt    wurden,  und bei einer     Reaktionstemperatur    von 75  bis 80   schon nach einer Aufenthaltszeit von  5 Min. ein     983öiber    Umsatz des     Oxynitrils     mit Ammoniak,     nach    weiteren 5 Min.

   ein  99     %iber    und     nacli    einer     Aufenthaltszeit.    von       insgesamt    15 Min. praktisch völliger     Umsatz     festbestellt werden. Dabei war trotz der     anbe-          wa.ndten    höheren Temperatur das bei der Ent  spannung austretende Aminonitril fast was  serhell und zeigte bei der Entnahme noch     ke        i-          nerlei        Neigung    zur Polymerisation.

   Versuche       finit        Acetaldehy        dcyanhy    drin und     flüssigem          Ammoniak    verliefen in     o.leieher        Weise        bün-          stig.    Desgleichen konnten Ansätze, in denen  verdünnteres Oxynitril, wie es bei der direk  ten     Vereinigung    von     techn.        Formalinlösung     mit Blausäure erhalten wird,

   nach     dein    v     or-          liebenden    Verfahren mit hoher     Reaktions-          geschwindigkeit    aminiert werden. Auch in    diesem Falle ist der     Umsatz    in etwa 5 Min.  bis auf die letzten Anteile praktisch beendet.  



  Weiter     wurde        befunden,        dass    man bei An  wendunb verdünnter     Oxvnitrillösunb    und  etwa 30 %     igem        Ammoniak,    also unter den  v an     Eschweiler    (A ? 7 8, ? 3 7) angeführten Be  dingungen, bei denen ein     Ammonia.küber-          druck    nicht vorliegt, den     Ammonia.küber-          schuss    erheblich senken kann, wenn man die       erfindungsgemäss    kontinuierlich     arbeitende          Druckapparatur    benutzt,

   in welcher die Ent  spannung bei höherem Druck, z. B. bei  15     Atni.,    erfolgt.     Beispielsweise    konnte     be.i          Zusammenbringen    von ,je 6     -31o1        3()    %     igen     Ammoniaks mit 1     Mol    40     %igen        Formalde-          hydcyanhydrins    bei einer Temperatur von  55-60   ein fast sofortiger Umsatz erzielt   -erden.

   Nach     fünfininut.igemufenthalt    im       Druckrohr        \waren        nur    noch Spuren     des        Oxy-          nitrils        nachweisbar.    Selbst bei einem Ver  hältnis von 4,5     31o1    Ammoniak     a.uf    1     112o1          Oxynitril        wurden    noch gute Ergebnisse er  zielt.  



  Es wurde als     zweckmässig    befunden, dem       eigentlielien    Reaktionsrohr ein Mischgefäss       vorzuschalten,    damit kleine     L:        nrege@mässib-          keiten.    in der     Zufuhr    des     Ammoniaks    und des       Oxynitrils        ausgeblichen     -erden. Das     Misch-          befäl3    wird daher vorteilhaft mit     Rü.hrer        aus-          gest.attet.     



  Nachstehend ist eine Apparatur     beschrie-          ben,    in     welcher    das     erfindungsgemäss    arbei  tende     Verfahren    mit Vorteil     ausgeführt    wer  den kann.  



  Zwei Kompressoren fördern Ammoniak  und     Oxy        nitril    in     bewtin:;chtem        V        erhält.nis    in  einen mit     Rührer#    und Kühl-     bezw.        Heiz-          mantel        versehenen.        Mischautokla.ven.    Das       Reaktionsbeiniseli        belangt    weiter in ein       Dreckrohr,        welches    in einzelnen Stufen be  heizt     bezw.    gekühlt werden kann und erfor  derlichenfalls mit.

   Füllkörpern beschickt ist.       C\ber    dein     Druckrohr    befindet sich zum Ein  balten eines stets     bleiehinässigen    Druckes ein       Entapannunbsbehälter,    der      <     in automatisch  arbeitendes     Entspannungsventil    enthält und  zur Trennung des     iiberschüssigen    Ammoniaks  und     Aminonit.rils    dient. Das Entspannunbs-           ventil    kann entweder in das Verbindungsrohr       zwischen    Druckrohr und Entspannungsbehäl  ter oder auch in -den Entspannungsbehälter  selbst eingebaut     sein.     



  Die mit dem     Reaktionsgemisch        bezw.    dem       Oxynitril        in    Berührung kommenden Teile  der Vorrichtung sollen am besten nicht aus       Eisen        bestehen,    da sonst die Bildung von       Ferrocyanverbindungen    nicht zu vermeiden  ist.     Zweckmässig    stellt man sie aus Alumi  nium her oder kleidet sie mit diesem aus.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Amino- nitrilen durch Behandeln von Oxynitrilen mit Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, dass man die Oxynitrile mit einem Überschuss Ammoniak mischt, das Reaktionsgemisch bei erhöhter Temperatur und unter Druck von unten nach oben durch ein senkrecht stehen des Reaktionsrohr leitet und naolh dessen Verlassen entspannt.
    UNTERANSPRÜCHE: 1.. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Ammoniak in verflüssigtem Zustande verwendet. \?. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet"dass man wässriges Ammo niak, das gegenüber dem bei Zimmertem peratur und Atmosphärendruck gesättig ten Ammoniakwasser einen hohen Ammo- niakgehalt aufweist. verwendet. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Oxynitrile mit einem Überschuss von bei Zimmer temperatur und Atmosphärendruck ge- sättigtem Ammoniakwasser mischt, das Reaktionsgemisch bei erhöhter Tempera tur und unter thermisch, sowie mecha nisch erzeugtem Druck von unten nach oben durch ein senkrecht stehendes Reak tionsrohr leitet und nach dessen Verlassen entspannt. . 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man .das Reaktions- rohr beheizt. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Reaktions- komponenten vor Eintritt in das Reak- tionsrohr in einem als Rührautoklav aus gebildeten Gefäss mischt. G.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch @gekenazeichnet, dass man eine Apparatur verwendet, .deren mit den Reaktionskom ponenten, deren Gemisch und dem um- ,gesetzten Gemisch in Berührung kom mende Flächen aus Aluminium hergestellt sind.
CH205528D 1937-01-20 1938-01-17 Verfahren zur Herstellung von Aminonitrilen. CH205528A (de)

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