DE656350C - Verfahren zur Herstellung von Sarkosin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sarkosin

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Publication number
DE656350C
DE656350C DEG87890D DEG0087890D DE656350C DE 656350 C DE656350 C DE 656350C DE G87890 D DEG87890 D DE G87890D DE G0087890 D DEG0087890 D DE G0087890D DE 656350 C DE656350 C DE 656350C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
methylamine
sarcosine
making
solution
nitrile
Prior art date
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Expired
Application number
DEG87890D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Gluud
Dr Walter Klempt
Dr Alfred Kuerzinger
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Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
Original Assignee
Gesellschaft fuer Kohlentechnik mbH
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • C07C255/01Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms
    • C07C255/24Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to acyclic carbon atoms containing cyano groups and singly-bound nitrogen atoms, not being further bound to other hetero atoms, bound to the same saturated acyclic carbon skeleton

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sarkosin Durch Einwirken von Ammoniak auf Oxynitrile lassen sich bekanntlich Aminonitrile gewinnen, aus denen durch Verseifung des Cyanradikals die freien Aminosäuren hervorgehen.
  • Man hat ferner bereits vorgeschlagen, statt des Ammoniaks dessen Alkylsubstitutionsprodukte zu verwenden, um so in der Aminogruppe alkylsubstituierte Aminosäuren zu erhalten. So gelangte man z. B. durch Einwirkenlassen von wäßriger Methylarninlösung auf Glykolsäurenitrillösung zum -N itril des Sarkosins nach der Gleichung HO-CH,-CN -i- CHg-N H. -CH3-NH-CH.-CN --.H20, aus dem durch Verseifen das freie Sarkosin, CH,-NH-CH.-COOH, erhalten wurde. Bei Verwendung molekularer Mengen der Reaktionskomponenten (i Mol Amin auf i Mol Oxynitril) ist die Ausbeute jedoch nur schlecht, da die Reaktion neben dem Nitril des Sarkosins beträchtlicheMengen des Nitrils der Methyldiglylcolamidsäure, CH,-N= (CH@-CN)2, liefert und beide Reaktionsprodukte nur sehr schwer voneinander zu trennen sind. Erst wenn man unter den geschilderten Versuchsbedingungen das Amin in sehr hohem Überschuß (io Mole Methylamin als 33o/oige wäßrige Lösung auf i Mol Glykolsäurenitril) verwendet oder;- wie neuere Versuche der Nacharbeitüng ergeben haben, bei Anwendung von 3. Mol Methylamin als etwa 43o/öige wäßrige Lösung bei 2o° etwa 4.o Stunden stehen läßt, verläuft die Reaktion im Sinne einer praktisch ausschließlichen Bildung von Sarkosinnitril.
  • Für die Technik ist daher diese Arbeitsweise ungeeignet, da die Handhabung derart großer Flüssigkeitsmengen lästig und die Aufarbeitung derselben kostspielig ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls gute Ausbeuten an Sarkosin ohne nennenswerte Bildung von Nebenprodukten und ohne das Methylamin in dem bisher empfohlenen hohen Überschuß verwenden zu müssen, erhält, wenn man statt einer wäßrigen oder sonstigen Lösung des Methylamins dasselbe in möglichst unverdünnter Form anwendet. Hierbei muß man in geschlossenem Gefäß arbeiten und das Methylamin vorher entweder unter Druck und Tiefkühlung verflüssigen oder auf ähnliche. Weise mindestens in eine unter Überdruck gesättigte, hochkonzentrierte wäßrige Lösung überführen. Zweckmäßig trägt man die Oxynitrillösung langsam in das im Autoklaven befindliche Amin ein und vermeidet ein überhitzen des Reaktionsgemisches durch Kühlen.
    Die Vorteile des neuen Verfahrens seien
    an Hand nachstehender Beispiele erläutert.
    1. Zu 93 g (= 3 Mol) im Autoklaven be-
    findlichem flüssigem Methylamin läßt man bei.,
    -20° im Verlauf von etwa i-Stunde u
    gutem -Rühren 57g (=-i Mol) Glykolsül'i
    nitril zutropfen. Dabei soll die Temperwcjf@
    nicht über -io° steigen, um Verluste an
    Methylamin zu vermeiden. Dann wird im
    geschlossenen Autoklav en 2 Stunden bei einer Wasserbadtemperatur von 50° erhitzt. Man läßt dann abkühlen und hebt den Druck auf unter gleichzeitiger Wiederverflüssigung des entweichenden Methylämins. Die methylaminhaltige Sarkosin-Nitril-Lösung wird nun unter Zugabe von Siedekapillaren auf dem Wasserbad erwärmt, um das Methylaniin abzutreiben, welches dabei durch Kühlung mit Eiskochsalz verflüssigt wird. Es werden so etwa 57 g Methylamin wiedergewonnen.
  • Die Verseifung des erhaltenen Sarkosinnitrils mittels Bariumhydroxyds liefert etwa 67 g Sarkosin, d. i. 75 °/o der Theorie, bezogen auf das angewandte Glykolsäureiiitril.
  • Bei dieser Arbeitsweise kommt man, wie gesagt, mit 3 Mol verflüssigtem Methylamin aus. Dessen Volumen beläuft sich auf etwa 132 ccm. Wollte man nach der bekannten Vorschrift, welche eine wäßrige 33°1oige Methylaminlösung vorsieht, arbeiten; so hätte man io Mol Methylamin, d. h. ungefähr 1070 ccm dieser Lösung, anzuwenden. Demnach beträgt das zu bewältigende Volumen
    des Methylarnins nur noch etwa 12,51/, des
    der ursprünglich benötigten wäßrigen Lösung.
    22- Zu 93 g (= 3 M01) im Autoklaven be-
    findlichem flüssigem Methylamin läßt man
    '' titer gutem Rühren 80 g 72"1oiges Glykol-
    irenitril (= i Mol) zufließen. Nach Zu-
    ,rohe des Oxynitrils wird 2 Stunden bei einer
    1
    Wasserbadtemperatur von 5o° erhitzt. Man läßt dann abkühlen und hebt den Druck unter gleichzeitiger Wiederverflüssigung des entweichenden Methylamins auf. Die methylaminhaltige Sarkosinlösung wird auf dem Wasserbad erwärmt, um das Methylamin abzutreiben. Die wie im Beispiel i durchgeführte Verseifung des N itrils liefert Sarkosin in einer Ausbeute von etwa 72'1".

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Sarkosin durch Einwirkenlassen von Methylamin auf Glykolsäurenitril, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Glykolsäurenitril Methylamin in verflüssigtem Zustand oder in Form einer unter Überdruck gesättigten wäßrigen Lösung in geschlossenem Gefäß einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man möglichst konzentrierte Oxynitrillösungen verarbeitet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionswärme durch Kühlung abführt.
DEG87890D 1934-04-19 1934-04-19 Verfahren zur Herstellung von Sarkosin Expired DE656350C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4113764A (en) * 1975-12-11 1978-09-12 Basf Aktiengesellschaft Manufacture of N-substituted glycinonitriles

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