Zweimotoriges Flugzeug mit Zug- und Druckschraube. Bei Flugzeugen, die hohe Geschwindig keit haben sollen, macht die Plazierung von zwei starken Motoren erhebliche Schwierig keiten. Je kleiner die Tragfläche und damit die Spannweite ist, desto grösser ist nämlich bei der Anordnung der Motoren zu beiden Seiten des Rumpfes der Anteil der Auf bauten in der Ansicht von vorne. Die in Fig. 1 der Zeichnung wiedergegebene Ansicht eines derartigen Flugzeuges von vorne zeigt, dass der Rumpf 1 und die seitlichen Motor gondeln 2 und ä einen erheblichen Teil der Stirnfläche ausmachen.
Der Luftwiderstand einer derartigen Anlage ist daher immer ein ganz erheblicher und ausserdem beeinflussen die Motorgondeln die Strömung um den Flü gel 4 in dem Teil nachteilig, welcher zwi schen dem Rumpf und den Motorgondeln liegt.
Demgegenüber ist ein Flugzeug ohne seit liche Motorgondeln, wie es in Fig. 2 dar gestellt ist, aerodynamisch wesentlich gün stiger. Es ist daher erstrebenswert; ein Flug- zeug zu schaffen, bei welchem trotz Verwen dung zweier starker Motoren auf die Motor gondeln verzichtet ist.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass die Motoren in dem die Trag flügel und das Leitwerk tragenden Rumpf hintereinander angeordnet sind, wobei der vordere eine Zugschraube und der hintere eine innerhalb der Oberfläche des Rumpfes gelagerte Druckschraube antreibt.
Es ist an sich bekannt, in Flugzeugrümp fen zwei Motoren hintereinander in sogenann ter Tandemanordnung aufzustellen. In den bekannten Fällen treiben aber entweder beide Motoren zwei unmittelbar hintereinander lau fende, am vordern Rumpfende befindliche Zugschrauben, oder sie geben beide ihre Kräfte an dieselbe Luftschraube ab. Ferner ist es bekannt, bei Motorgondeln, welche nicht als Leitwerkträger ausgebildet sind, von zwei hintereinanderstehenden Motoren den vordern auf eine Zugschraube und den hintern auf eine Druckschraube wirken zu lassen.
Bei Flugzeugrümpfen, welche als Tragflügel- und Leitwerksträger ausgebildet sind, hat man diese Anordnung bisher noch nicht vorgeschlagen. Wohl aber ist es be kannt, derartige Rümpfe nur mit einer hin- tern Druckschraube zu versehen, welche ent weder hinter dem Leitwerk angeordnet ist oder vor diesem sich befindet, wobei das Lager für die Druckschraube auf der Rumpf oberfläche eingebettet ist oder ausserhalb der selben liegt. Die Versuche mit derartigen, mit verhältnismässig weit hinten angeord netem Motor versehenen Flugzeugen haben zu keinem brauchbaren Resultat geführt, da der Schwerpunkt der Gesamtanlage meist zu weit hinten lag. Dieser Mangel ist bei Flug zeugen mit einem vordern Motor mit Zug schraube und einem hintern Motor mit Druck schraube nicht vorhanden.
Zweckmässigerweise befinden sich die bei den, in möglichster Nähe des Flugzeug schwerpunktes vor und hinter den Besat zungsräumen angeordneten Motoren derart im Abstand voneinander, dass sie gewichts ausgleichend zu beiden Seiten des Flugzeug schwerpunktes angebracht sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 3 zeigt schematisch im Längsschnitt ein Flugzeug mit in den Rumpf eingebautem Triebwerk. Der Rumpf 10 trägt beiderseits die Tragflügel 11 und am hintern Ende das Leitwerk. Während die Höhenflosse 12 mit angelenktem Höhenruder 13 in der üblichen Weise ausgeführt ist, ist die Seitenflosse dop pelt, nämlich als obere Flosse 14 mit ange lenktem Ruder 15 und als untere Flosse 1.6 mit angelenktem Ruder 1? ausgeführt. Die am Heck angebrachte Druckschraube 18 macht ein vom Rumpf weit abstehendes Spornrad 19 erforderlich, für dessen Ab stützung die untere Seitenflosse 16 gleich zeitig eine günstige Verkleidung bildet.
Im Innern des Rumpfes befinden sich zwei gleiche Motoren 20 und 21. Da diesel ben hintereinander aufgestellt sind und ihre Drehrichtung einander entgegengesetzt ist, lieben sich die Drehmomente auf. Der Motor 20 treibt über die Welle 22 die Zugschraube 23. Der Motor 21 treibt über die Welle 24 die hinter dem Leitwerk befindliche, wie die Zugschraube innerhalb der Rumpfoberfläche gelagerte Druckschraube 18. Zwischen den Motoren 20 und 21 befindet sich einzig der Besatzungsraum mit dem Pilotensitz 25.
Die Kraftübertragung von den Motoren auf die Luftschrauben geschieht nach die sem Ausführungsbeispiel auf mechanischem Wege über \Fellen. Es ist aber auch denk bar, die Kraftübertragung in anderer Weise vor sich gehen zu lassen, beispielsweise der art, dass ein. Motor ein Gebläse antreibt und dass die zugehörigen Luftschrauben nach dem Rückstossprinzip arbeiten.
Das Flugzeug kann auch mehrere als Tragflügel- und Leitwerksträger ausgebildete Rümpfe mit je einer solchen Triebwerks anlage besitzen.